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Mdruffer Tageblatt Nationale Tageszeitung für Landwi'rtschost und Das „Wilsdruffer Tageblatt* erscheint an allen Werktagen nachmittags 4 Uhr. Bezugspreis monatlich 2.— RM. frei Haus, bei Postbestellung 1.80 AM. zuzüglich Bestellgeld Einzelnummern 10 Rpfg. Alle Postanstalten und Post boten, unsere Austräger u. ,. , Geschäftsstelle, nehmen zu jederzeit Bestellungen ent- Wochenblatt für Wllsdruff u. Umaegend gegen. 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Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtsyauptmannschaft Meißen, des Stadt-- rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 146 — 93. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Tageblatt* Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Dienstag, den 26. Juni 1934 M den gewerblichen Kleinkredil. Keine voreiligen Schlüsse. ,, einem längeren Zeitraum recht theoreti ¬ scher Erörterungen wird feit einiger Zeit die Kredit- versorgung der kleineren und mittleren Gewerbetreibenden in der Praxis stark voran- getrieben. Es liegt nahe, daß diese neue Kreditpolitik, die sowohl den Verhältnissen der Kleinbetriebe angepaßt sein und gleichzeitig dem Kreditgeber genügende Sicherheiten bieten muß, nicht von heute auf morgen allgemein durch gesetzt werden kann. Neben organisatorischen und tech nischen Vorarbeiten beansprucht die Umstellung der bis- yengen Gewohnheiten sowohl des kleineren Gewerbe treibenden als auch besonders des Kreditapparates der -banken einige Zeit. Wenn also heute das Kreditbcdürf- uw des mittleren Gewerbes noch nicht im erwarteten Um- sang deutlich wird, so dürfen daraus keine voreiligen grundsätzlichen Schlüsse gezogen werden. Beim Ausbau des Kleinkreditwesens müssen Handel, Handwerk und Gewerbe erst wieder daran gewöhnt werden, neben den Kreditgenossenschaften, Sparkassen und Liefe ranten auch die Banken als ihre Kreditgeber zu be- Es wird oft verkannt, daß sich beim kleineren ^werbetreibenden im vergangenen Jahrzehnt der Ein- oruck festgesetzt Hai, daß die Banken für sie als Kreditver- 'z°rger kaum in Betracht kommen. Hier wirkt sich in der von Hunderttausenden kleinerer Gewerbe- v ein Fehler der früheren Ban k- beiu - (besonders der Großbanken) aus, den man von uuf morgen nicht ausräumen kann. Die neue Auf- K "?As Bankwesens in der nationalsozialistischen Wirt- . ZE-Euug, Helfer und Diener aller Wirtschaftsgruppen »nabbangig von der Betriebsgröße zu sein, müßte von ven Banken selber vielleicht noch stärker als bisher in der Ostentllchkeit betont werden. Nicht minder notwendig ist es, daß die Bankzentralen io schnell wie möglich darangehen, ihren örtlichen Filialen venn Verkehr mit gewerblichen Kunden eine Hanolungs- Ueiheit zuzubilligen, die das Übermaß von Prii- iungen auch kleinerer Kreditgeschäfte vurch -jx Zentralen vermeidet; vor solchen Umständlichkeiten des Verfahrens hat gerade der kleinere u^oUsnchcr mit Recht eine große Abneigung. Die -audung bezirklicher Garantiegemeins chaf- -e n, die jetzt in die Wege geleitet wird, könnte die Jn- v'NPruchnahme der Banken durch Kleinkreditkundcn sör- mnn „ui, es auch den Bankzentralen erleichtern, ihren Dualen eine größere Selbstbestimmung zu gewähren. Während die Garantiegemcinschaften allgemeine Grundlagen der Kreditgewährung für örtliche Bank- 'nmtute oder Bankfilialen sichern sollen, bedarf es auf der anderen Seite noch UMfangreicher Hilfsmaßnahmen, um "u einzelnen Handwerker und Einzelhändler zur Ve- imafsung ausreichender Krcditunterlagen und zu richtiger ureditdisposition zu erziehen. Unter der Kontrolle der ^pltzcnorganisationcn und in Verbindung mit dem '"NSDJ. werden deshalb jetzt im Einzelhandel '"d Handwerk Buchstellen geschaffen oder nach Mheitlichen Gesichtspunkten ausgebaut. Sie sollen durch ^>nzelberat ungen den kleineren Betrieben zu einer ^regeliert Buchführung verhelfen, sie steuerlich beraten zu einer richtigen Kostengestaltung durch Betriebs- Vergleich veranlassen. Sie sollen auch den Banken die Lasten der Nachprüfung über die Lage des Kreditsuchers möglichst weitgehend abnehmen. Erst wenn dieser umfangreiche Apparat für die Ge währung von Kleinkrediten geschaffen und eingespielt ist. kann man eine Übersicht über den wirklichen Kredit bedarf der mittleren Unternehmer erwarten, den fach- ^"ndlge Kreise immer wieder als sehr erheblich be- kelchnen. Bei der Prüfung des gegenwärtigen Kredit- Bedürfnisses darf man auch nicht übersehen, daß viel- iach der Kleinkreditbedarf vorwiegend bei der über- prückung der Zeitspanne zwischen Ein kauf und Absatz entsteht. In den vergangenen fahren konnten Kreditgenossenschaften und Sparkassen ihres Verständnisses für die Lage des Kleingewerbes Bedarf nicht voll befriedigen (den Sparkassen war kw Hergabe von Personalkrcditen überhaupt verboten). Dadurch entstand naturgemäß eine Kreditüberlastuug beim ^.wferaten. Der Großhändler und Industrielle, der aus so umfangreiche Kreditierung von Handwerk und ^lnzelhandel nicht eingestellt war, mußte verhältnis- Baßlg hohe Kreditkosten berechnen. Die Einschaltung der zanken in den Kleinkredit soll nun den Lieferanten AEisch entlasten und gleichzeitig dem Einzelhändler Warenkredit weiter verbilligen. ., Wenn man diese Tatsachen berücksichtigt, wird auch Beanspruchung des mit der Reichsbürgschaft ^^.Whenen lO-Mill.-Kredits verständlicher. In den für dÄ? Kredite geltenden Richtlinien ist nämlich vorgesehen, sw n.icht zur Rückzahlung alter Schulden ver wandt werden dürfen (eine vom Standpunkt des Bürg- Mtsgebers verständliche Bedingung). Es kommt hinzu, „,K?w „Grundsätze" die Hergabe von Krediten von einer ^wiUMichLn Darleauna der LermdüenLlLae des Kredit- Je; Werr Befehl allein hat Altung Kritik und ihre Grenzen. Grundlegende Ausführungen von Rudolf Heß. Der Stellvertreter des Führers hielt im Rundfunk am Montagabend die Ansprache, die er wegen eines Wolkenbruches auf dem Essener Gau parteitag niht halten konnte. Er führte darin u. a. aus: Nicht als Reichsminister spreche ich heute zu Ihnen, sondern als Nationalsozialist. Als Parteigenosse, der, wie wenig andere, weiß, was vor allem die alten Parteigenossen bewegt. Ich weiß es um so besser, als ich selbst die Ehre habe, mich zu dcnälte - sten Parteigenossen aus dem Beginn der Be wegung zu rechnen, der einst im Jahre 1920 zu dem Führer stieß, als ein paar Mann sich um ihn geschart hatten. Und so spreche ich aus der Tradition des politischen Führers und des SA.-Führers zugleich heraus. Ich weiß, daß auch heute die meisten arbeitenden Menschen es noch nicht leicht haben in ihrem Arbeits ringen, daß sie Noch immer unter den schwierigsten Um ständen sich ihr Brot verdienen müssen. Wenn trotzdem gerade unter den Arbeitern die treuesten Anhänger Adolf Hitlers stehen, so ist dies ein Beweis, daß es dem Führer gelang, das Wort wahr zu machen, welches sagt, daß Deutschland am reichsten sein wird, wenn Deutsch lands ärmster Sohn auch dessen treuester Sohn ist. Diese Tatsache bildet das Fundament zum Aufbau des neuen Reiches, so wie der arbeitende Mensch an sich das Fundament des Nationalsozialismus ist. Der Arbeiter weiß, daß er im Verzicht aus höheren Lohn sein Opfer bringt zugunsten derjenigen, die an neugeschaffenen Arbeitsplätzen stehen. Ich kann nur wiederholen, was ich vor kurzem Arbeitskameraden einer Grube an der Grenze Oberschlesiens zurief: Der Führer, der einst in euren eigenen Reihen arbei tend stand, kennt euere Not am besten. Der Führer ist euer bester Kamerad! Sein Streben gilt euch! Er allein will und kann gemeinsam mit euch die Besserung eurer Lebenshaltung erkämpfen! Das ist ein wesent liches Ziel seines Lebens und er wird es erreichen, wie seine anderen Ziele — so wie er bereits die erste Zielsetzung in schwerem und scheinbar hoffnungs losem jahrelangem Kampfe erreichte: die Macht ergreifung. Wir haben dann und wann das Gefühl, daß hier oder dort Saboteure am Werke sind. Gleich, hinter welcher Front sie sich verbergen, wir werden sie eines Tages doch zu finden wissen! Dann sollen sie den Natio nalsozialismus kennen lernen. Alles wird ver ziehen, nur nichtdas Vergehen am eigenen Volke! Ich gehöre nicht zu denjenigen, die in jeder Kritik gleich ein Verbrechen sehen. Ich weiß auch, daß hier und da Anlaß zu begründeter Kritik besteht: Um so schärfer wende ich mich aber gegen die jenigen, die kaum vermeidbare Mängel, wie sie ein so tief gehender Umsturz durch eine Millionenbewegung natur- notwendig mit sich bringt, zum Anlaß nehmen, um Miß trauen zu säen, Unruhe zu stiften und ihre eigenen poli tischen Geschäfte zu betreiben. Rudolf Heß stellte dann dem früheren das heutige Deutschland gegenüber, um die ungeheuren Erfolge des neuen Deutschland auzuzeigen. Er führte dabei u. a. aus: Erst als die wenigen ersten Kämpfer des Nationalsozialismus für die deutsche Nation Wege in die Zukunft erkannten, erst da zog wieder Sinn in das deutsche Geschehen. Der Führer hat dem Leben der Deutschen wieder einen Sinn gegeben. Was aber wäre geworden, hätte der Nationalsozialis mus den Kampf um die Macht nicht siegreich beenden können? Wirklichkeit geworden wäre, was in den Plänen des Karl-Liebknecht-Hauses vorgesehen war. Die Besten des Volkes hätten an irgendeiner Gefängnis mauer ihr Leben beendet! In der Vielzahl der seit der Machtergreifung er rungenen Erfolge zeigt sich die Kraft des deutschen Volkes, an die wir immer geglaubt haben und glauben werden. nehmers abhängig machen. Dagegen bestehen natürlich vielfach Hemmungen; aber auch bei gutem Willen scheitert die Darlegung der Vermögenslage heute noch oft an dem Mangel einer — vom banktechnischen Standpunkt aus — genügenden Buchführung. - Aus dem Sondersall der unzureichenden Beanspruchung des lO-Mill.-Krediis können also kann« Schlüsse aus den Bedarf nach Klein- lrediten gezogen werden, Dr. v. P. Wie lächerlich hebt sich all diesem gegenüber der Nörgler ab! Der Nörgler, meine Parteigenossen, muß ja da sein, denn wo sollen alle diejenigen geblieben sein, von deren Nörgeln einst 30 Parteien gelebt haben? Wenn damals 30 Deutsche — jeder in seiner eigenen Partei organisiert — vom Nörgeln lebte, welches Wunder wäre schon geschehen, wenn wir Herste nur auf 30 Deutsche einen Nörgler hätten! Die ewigen Besserwisser können ja einfach nicht Schritt halten mit uns. Wie jämmerlich wirkt die Bierbankpolitik des Phi listers und des Reaktionärs, die der Arger zerfrißt, daß sie die Zeit nicht hat zum Zuge komme» lassen. Mit ihnen zu rechten, hat keinen Sinn, denn bevor wie damit fertig wären, sind sie tot. Lehnen wir eine Auseinandersetzung mit diesen Kritikern ab, so sind wir andererseits jeder Art sachlicher Kritik, die dem Wesen national sozialistischen Denkens entspricht, zugänglich, sofern sic auf geeignetem Wege vorgcbracht wird. Der Weg führt über die Nervenstränge der Partei, dem lebendigen Bindeglied zwischen Führer und Volk. Niemals darf aber diese Kritik auf Straßen und Märkten allen Unberufenen in die Ohren ge schrien werden zur Freude aller Feinde des neuen Deutschlands. Um so mehr aber müssen wirkliche national sozialistische Führer dafür Sorge tragen, daß be rechtigte Kritik dorthin durchdringt, wo die Möglich keit besteht, Besserung zu schaffen. Ich erwarte von den Führern des Nationalsozialismus, daß sie mit offenen Augen und offenen Ohren durch den ihnen anvcrtrauten Befehlsbereich gehen und alles, was der Kritik wert ist und durch Kritik geändert werden kann, nach oben melden, wobei sie auch die nüchterne Selbstkritik nicht ver gessen mögen. Eine MiMonenorganisation mit nur vollkommenen Führern ist undenkbar aus dieser Welt. Daraus ergibt sich natürlich auch, daß an den Maßnahme» mancher Unterführer Kritik notwendig sein kann. Mit Stolz sehen wir: Einer bleibt von aller Kritik stets ausgeschlossen — das ist der Führer. Das kommt daher, daß jeder fühlt und weiß: Er hatte immer recht und er wird immer recht haben. In der kritiklosen Treue, in der Hingabe an den Führer, die nach dem Warum im Einzelfalle nicht fragt, in der stillschweigenden Ausfüh rung feiner Befehle liegt unser aller Nationalsozialismus verankert. Wir glaube» daran, daß der Führer einer höheren Berufung zur Gestaltung deutschen Schicksals folgt! An diesem Glauben gibt es keine Kritik. Auf politischem Gebiet muß von Kritikern große» Probleme verlangt werden, daß sie in der Lage sind, tat sächlich etwas Besseres vorznschlagen. We» das nicht kann, soll lieber schweigen. Jeder, der ehrlich mit helfen will am Wiederaufbau, ist uns willkommen. Wir verbitten uns aber die Kritik derjenigen, welche einst au Stellen standen, an denen sie hätten beweisen können, daß! sie die Probleme bester zu lösen verstehen als wir und die versagten. Mögen sich die fremden Staaten, die unsere Gegner sind, keiner Täuschung hingeben: Ihre Hoffnung, de» Nationalsozialismus könnte doch noch erledigt werden, ist! ein gefährliches Hoffen, und die Verwirklichung ihres! Hoffens würde tödlich für sie selbst sein. Ein Abtreten des Nationalsozialismus von der politischen Bühne des deutschen Volkes würde nicht etwa Deutschland in erneute Abhängigkeit von allen Wünschen der betreffenden Regierung bringen, sondern am Ende dieser Entwicklung stände ein europäisches Chaos. Angesichts dieser Gefahr, die einer Naturkatastrophe gleich Deutschland drohen würde, wenn der National sozialismus gefährdet wäre, kann man nur die ewig V-orgestrigen belächeln, die glauben, der National sozialismus könne durch eine Monarchie oder durch die Führung „bewährter konservative» Kräfte" abgelöst werden. Daß weder „bewährte Kon servative", noch „hoffnungsfrohe Monarchisten", noch auß die Erfolge der Wühlmäuse bauende Kommunisten Be deutung gewinnen, davor soll uns unsere derzeitige Aktion sichern! Die wahrhaften Führer der Bewegung werdest nicht dulden, daß Mißbrauch mit jenen getrieben wird, die mit leidenschaftlicher Hingabe am Gedanken der Revo lution hängen, und denen ans ihrer revolutionären Be geisterung heraus die Fortschritte zur revolutionären Zielsetzung nicht schnell genug zu gehen scheinen. Vcrant- wortunasvoüe. wirklichL Na^ «Een Ler-