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MsdnOrLigÄM Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, Das »Wilsdruffer Tageblatt" erscheint an allen Werktagen nachmittags 4 Uhr, Bezugspreis monatlich 2,— RM. tret Haus, bei Postbestellung 1,80 RM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern 10 Rpsg. Alle Postanstallen und Post boten, unsere Austräger». -r, er, n Geschästsstelle, nehmen zu j-derZeitBestcllMgencnt. Wochenblatt fUk Wilsdruff U. UMgegeNd gegen. Im Falle höherer Gewalt,Krieg °d.sonstiger — -—— - Betriebsstörungen besteht kein Anspruch «us Lieserung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingcsandter Schriftstücke ersolgt nur, wenn Rückporto deilicgt. für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter Anzeigenpreis: die lspaltige Millimeterzeile 7 Rpfg., die 2spaltige Millimelerzeile der amtlichen Bekanntmachungen bei direkter Auftragserteilung 11 Rpfg. ohne Nachlaß, die lspaltige Text-Millimeterzeile 20Rpfg. Nachweisungsgebühr 20 Rpfg. Vorgeschriebene Erscheinungstage u.Platz- vorschriften werden nach 6 Möglichkeit berücksichtigt. Anzeigen - Ar. na hme bis ' vormittags 10 Uhr. Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übernehmen wir keine Garantie. Jeder Nabattanspruch erlisch^ wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, des Stadt- rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 1 — 93. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Amtsblatt« Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Dienstag, den 2. Januar 1934 Werbung und Wettbewerb der Zeitungen im neuen Zahr. Mit dem 1. Januar 1934 sind im deutschen Zeitungs wesen grundlegende Veränderungen vor sich gegangen, um die seit vielen Jahren gekämpft worden ist. Der nationalsozialistische Staat hat auch hier in kurzer Zeit Großes geschaffen und durch das Neichsministe- rium für Polksaufklärung und Propa ganda wie durch den Werbcrat eine Reihe gesetz licher Maßnahmen getroffen, welche die Volksgemeinschaft und den Ausbau der deutschen Wirtschaft fördern sollen. Diesem Zweck dient insbesondere das Gesetz über den Schriftleiterberuf und das Gesetz über die Schaffung einer Neichsprcssekainmer. Es handelt sich im einzelnen um die Zusammenfassung des Verlagsgewerbes zu einer einheitlichen Berufsorgani sation, um die wirtschaftliche und ethische Hebung des ganzen Standes sowie — im Anzeigenteil — um eine wesentliche Vereinfachung der Anzeigenmatze und der Tarife, so daß jeder Auftraggeber selbst in der Lage ist, sich die Kosten seiner Insertion zu berechnen. Es gibt in Zukunft nur noch zwei Spaltenbreiten, und auch die Möglichkeit zu irgendwelchen Preisunterbietun gen ist ausgeschlossen worden. Leider ist in weiten Kreisen der Öffentlichkeit noch unbekannt, in welcher großen Not lage sich das Zeitungswesen befindet, so daß es der Mit hilfe aller Kreise bedarf, um die Presse bei ihrer schweren und Verantwortungsvollen Arbeit zn unterstützen. Auch die Wirtschaft wird sich selbst am besten dienen, wenn sie p zur Durchführung ihrer Werbematznahmen wieder in erster Linie zu dem altbewährten und Erfolg bringenden Mittel der Zeitungsanzeige zurückkehrt. Im Interesse einer weiteren Bereinigung ist unter Bezugnahme aus Ziffer 6 der 2. Bekanntmachung des Werberats der deutschen Wirtschaft vom 1. November 1933 IN. A. z. vom 1. 11. 33, Nr. 256) von der für unser Gebiet zuständigen Kreisssthrung folgendes angeordnet worden und wird hiermit öffentlich bekanntgemacht: Richtlinien für Werbung und Wettbewerb. Gültig ab 1. Januar 1934. 1. Im Wettbewerb der Zeitungen hat jede Maßnahme zu unterbleiben, die den Grundsätzen ehr barer kaufmännischer Geschäftsführung znwidcrläuft. Insbesondere ist eine Bezugnahme auf andere Zeitungen, oder gar deren Herabwürdigung verboten. Die Werbung darf nur die eigene Leistung der Zeitung im redaktionellen Teil und den besonderen Wert des Anzeigenteils zum Gegenstand haben. Es ist ferner untersagt, Anordnungen oder Bekannt machungen der Regierungsstellen, der Reichspressekammer oder der Fachorganisation sowie Äußerungen führender Persönlichkeiten zum Inhalt einer irgendwie gearteten Eigenwerbung zu machen. » 2. Die Werbung von Beziehern darf — soweit sie nach den Verfügungen der Reichspressekammer über haupt zulässig ist — nur durch vertraglich gebundene Eigenwerber des betreffenden Verlages erfolgen. Diese Werber haben eine mit Lichtbild versehene Ausweiskarte bei sich zu tragen, die auf Verlangen vorzuzeigen ist. Die Werber sind vom Perlag ans einwandfreie Führung und Tätigkeit schriftlich zu verpflichten. 3. Vorzugspreise im Zeitungsbezug werden mit dem 1. Januär 1934 beseitigt. Der am Kopf jeder Zeitung genannte Bezugspreis ist einzubaltcn. Dieser darf nicht niedriger sein als aR 1- Dezember 1933. Eine Ermäßigung der Bezugspreise zum Zwecke der Beziehcrwerbuug P nicht gestattet. Auch Vorzugspreise f r bestimmte BeruMruppen sowie mit sonstiger sozialer Begründung sind nickst zulässig. Für gemeinnützige Unternehmungen, Mitarbeiter der betreffenden Zeitung und das eigene Betriebspersonal - dürfen Ausnahmen gemacht werden. 4. Freizeit ungen sind nur zum Zwecke der Werbung gestattet und auch dann höchstens für die Dauer einer Woche. Über diesen Zeitpunkt hinaus darf der g'eiche Empfänger innerhalb eines Vierteljahres auf keinen Fall mit Freizeitungen beliefert werden. Es ist selbstverständlich, daß die Freilieferung nickst dazu benutzt werden darf, um den Gesamtbezugspreis irgendwie zu senken. 5. Gutscheine und Zugaben tn Verbindung mir dem Zeitungsbezug sind unzulässig und verboten. Hierunter fällt auch die Gewährung sonstiger Geschenke o^sr von Sonderleistungen, ohne Rücksicht auf deren Wert. Beratungs- und Sprechstunden dürfen nur in dem gesetz lich zulässigen Rahmen und nur in den Verlagsgebäuden a 'ebalten werden. Die Besprechung öffentlicher Ver anstaltungen muß sich jeder geschäftlichen Reklame ent- bsttcn und darf bei Theater-, Konzert- oder Filmdar- b cinugen frühestens am Tage nach Stattfinden der ersten An Führung erfolge«. Textliche Hinweise ans erscheinende Anzeigen sind nicht gestattet. Hinweise auf Beilagen dürfen 5-Millimeter-Zeilen nicht überschreiten. 6. Abonnentenversicherungen sollen als dem eigent- RWhrmOWMMWDenten Anläßlich des Neujahrstages fanden beim Reichs präsidenten die üblichen Empfänge statt, die durch das Aufziehen der Wache eingeleitet wurden. Dann empfing der Reichspräsident ,n seinem Arbeitszimmer eine Abordnung der „Salzwirker Brüderschaft im Thale zu Halle", die ihm nach altem Brauch der Halloren Salz, Schlackwurst und ein Neujahrsglück wunschgedicht, den sogenannten Neujahrscarmen, überbrachte. Der Reichspräsident dankte mit herz lichen Worten und sprach der Abordnung seine besten Neujahrswünsche aus. Um 11.30 Uhr begann die Anfahrt des Diplo matischen Korps. Die Chefs der fremden diplomatischen Vertretungen, denen eine im Ehrenhof aufgestellte Abteilung Reichswehr unter Führung eines Offiziers bei ihrem Eintreffen militärische Ehrenbezeugungen erwies, versammelten sich in dem großen Saal des Reichspräsi dentenhauses. Nm 12 Uhr betrat der Reichspräsident den Saal, gefolgt vom Reichskanzler, dem Reichs minister des Auswärtigen nebst den Herren der Um gebung. Oie Glückwünsche des Diplomatischen Korps. Der Apostolische Nuntius Monsignore Cesare Orsenigo brachte als Doyen des Diplomatischen Korps dessen Glückwünsche in einer Ansprache zum Aus druck, i» der er u. a. aussührtc: Das zur Neige gegangene Jahr ist für Deutschland außerordentlich reich an Ereignissen politischer, wirtschaft licher und sozialer Art gewesen, und wir haben sie mit der lebhaftesten Aufmerksamkeit verfolgt. Für uns, die unmittelbaren Zeugen der Wechselfälle, von denen die Geschichte der letzten Jahre dieses Landes durchwebt ist, war es nicht schwer, uns klarzu werden über den tiefgehenden politischen Um schwung, der für Ihr Land einen wahren Wende punkt der Geschichte bezeichnet. Unsere Herzen haben sich gefreut, als die Manner, denen Euere Exzellenz die Geschicke dieses Landes anver traut haben, feierlich ihre Bereitwilligkeit erklärten, die zwischen Deutschland und den anderen Nationen schwe benden Angelegenheiten auf dem friedlichen Wege freund schaftlicher Verständigung zu regeln. Im Glanze so edler Versprechungen begrüßen wir vertrauensvoll die Morgenröte des neuen Jahres und entbieten Ihnen, Herr Reichspräsident, die heißesten und aufrichtigsten Wünsche für die Wohlfahrt und das Gedeihen Ihres Vaterlandes. Der Reichspräsident erwiderte darauf in einer Ansprache, in der er erklärte: Mit Recht haben Sie darauf hingewiesen, daß das vergangene Jahr für Deutschland außergewöhnlich "reich an Ereig nissen von weittragender Bedeutung gewesen ist. Das Jahr 1933 muß in der Tat als ein Wendepunktin der Geschichte Deutschlands bezeichnet werden. Das deutsche Volk hat binnen kurzer Frist eine völlige geistige und seelische Wiedergeburt erfahren. Es ist nach langen Jahren voller Not und Leid zu neuem Lebensmut erwacht. Die zielbewußte Führung des Staates, getragen von dem Vertrauen und dem Opfer willen aller Volks genossen, hat es ermöglicht, der fortschreitenden Ver elendung der Bevölkerung zu steuern. Der innere Hader ist gebannt. Mit Hoffnung sieht vor allem die deutsche Jugend wieder in eine bessere Zukunft. Diese Wiedergesundung eines großen Landes wird sich — davon bin ich überzeugt — immer mehr alscineSich e- ncyen Zettungsgeschäst wesensfremd so bald als möglich abgeschafft werden. Eigenwerbungen für bestehende Ver sicherungen sind nur bis zu diesem Zeitpunkt und nur insoweit zulässig, als ein gesetzlicher oder vertraglicher Zwang dazu besteht. Ihr Umfang ist nach Möglichkeit einzuschränken. 7. Jeder Verlag ist für die Einhaltung dieser Vor schriften verantwortlich und hat dafür einzustehen. Um gehungsversuche werden einem Verstoß gleichgeachtet. Wir geben auch unsererseits der Hoffnung Ausdruck, daß die erwähnten Maßnahmen der Regierungsstellen und unserer Berufsorganisation dazu beitragen werden, nm das gegenseitige Band noch enger zu knüpfen und dem Volksganzen zum Segen zu gereichen. In diesem Sinne wünschen wir allen unseren Lesern und Geschäfts freunden ein erfolgreiches neues Jahr! Verlag und Schriftleituna. rung ses Friedens und der internationalen Wohlfahrt auswirken. Sie selbst, Herr Nuntius, haben auf die feierlich verkündete Friedenspolitik der Reich sregierung hingewiesen. Ich, der ich als Soldat die Schrecken dreier Kriege erlebt habe, weiß, daß Regierung und Volk nichts anderes wollen, als auf der Grundlage von Ehreund Gleich berechtigung in Eintracht mit allen anderen Nationen zu leben. Mit der deutschen Gleichberechtigung wird auch das Vertrauen wiederhergestellt sein, das die unerläßliche Voraussetzung für eine fruchtbare Zu sammenarbeit der Regierungen bildet. Nach dem Austausch der Ansprachen begrüßte der Reichspräsident die einzelnen Botschafter, Gesandten und Geschäftsträger und wechselte mit ihnen Neujahrs wünsche. Um 12.30 Uhr fand der Empfang der Rcichsregierung statt. An diesem nahmen teil: der Reichskanzler, der Vizekanzler, die Reichsminister sowie die Staatssekretäre des Reiches; ferner waren Reichsbankpräsident Dr. Schacht und preußischer Finanzminister Dr. Popitz anwesend. Ser Führer bankt dem greisen Marschall. Reichskanzler Adolf Hitler begrüßte den Reichs präsidenten mit folgender Ansprache: Am Ende eines schicksalsschweren Jahres haben sich heute die Mitglieder der Rcichsregierung zu Ihnen, Herr Reichspräsident, begeben, um durch mich den Empfin dungen des Dankes und der Verehrung Ausdruck zu verleihen, die in diesen Stunden nicht nur die Re gierung, sondern das ganze deutsche Volk bewegen. Als Sie, Herr Reichspräsident, am 30. Januar 1933 die neue Reichsregierung beriefen und mir den ehren vollen Auftrag ihrer Führung erteilten, wurde der Auf bruch des deutschen Volkes in eine würdigere und bessere Zukunft eingeleitet. Denn dieser Ihr da maliger Entschluß, Herr Reichspräsident, führte in der Folge zu jener unerhörten Geistes- und Wil lenseinheit in unserem Volke und zwischen ihm und seiner Führung, die am 12. November einen so denk würdigen geschichtlichen Ausdruck fand. Das deutsche Volk aber ist glücklich geworden im Erleben dieser so lanae entbehrten Einheit, die, aus gehend von Ihnen, Herr Gcncralfcldmarschall, bis zur deutsche» Jugend alle umschließt. Die Kraft, die aus dieser Gemeinschaft strömt, hat es uns ermöglicht, in einer Zeit schwerster wirtschaftlicher und politischer Krisen das Reich in seinem Gefüge zu festigen, die Autorität der Regierung und die Achtung vor den Gesetzen zu erhöhen, dem religiösen, mora lischen und kulturellen Verfall unseres Volkes Einhalt zu gebieten, den wirtschaftlichen Zusammen bruch aber nicht nur aufzuhaltsn, sondern auf vielen Gebieten sogar eine kraftvolle Wendung zum Besseren herbeizuführcn. Getragen und gestärkt von dem Vertrauen und der Zu stimmung, die Sie, Herr Reichspräsident, mir und der Regierung schenkten, konnten wir in Wahrung der Ehre und Gleichberechtigung des deutschen Volkes eine Politik verfolgen, deren letztes Ziel immer nur die Herstellung eines wirkliche« und aufrichtigen Friedens war und für alle Zukunft sein wird. Wir empfinden es dabei als eine besonders gnädige Führung des-Schick sals, in Ihnen, Herr Reichspräsident, als unserem obersten Schirmherr» für unser Wollen und Handeln einen Zeugen zu besitzen, der der ganzen Welt die Aufrichtigkeit unserer Absichten beweisen kann und muß. So spreche ich denn in diesem Augenblick nicht nur in meinem und im Namen der Reichsregierung, sondern im Namen des ganzen deutschen Volkes Ihnen, ehrwürdiger Herr Generalfeldmarschall und Prä sident des Deutschen Reiches, für die durch Sie beschirmte Entwicklung dieses Jahres den tiefsten und ehrerbietigsten Dank aus und verbinde ihn mit dem herzlichen Wunsche, der allmächtige Gott möge auch im kommenden Jahre Ihr Leben und Ihre Gesundheit in seine Sorge nehmen und mit seinem Segen bedenken zum Glück des Reiches, dem in innigster Verbundenheit unter Ihrem Vertrauen zu dienen das^Glück und die tiefste Genug tuung aller Mitglieder der deutschen Rcichsregierung ist. Serzii-r Erwiderung Hindenburgs. Der Reichspräsident hielt darauf folgende Ansprache: „Herr Reichskanzler! Meine Herren! Nehmen Sie meinen aufrichtiaen Dank entaeaen Mr die Glückwünsche,