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Großes Hauptquartier, 23. Mai. (Wtb. Amt lich.) Eingegangeu nachmittags ^4 Uhr. Westlicher Kriegsschauplatz: Im Kemmelgebiet hielr gesteigene Feuertätigkeit an. An den übrigen Kampffronten lebte die Gefechtstätigkeit erst am Abend in einzelnen Abschnitten auf. Während der Nacht lebhafte Tätigkeit der Franzosen auf dem West ufer der Avre. Mehrfach wurden Vorstöße des Feindes abgewiesen und bei eigenen Erkundungen Gefangene ein gebracht. Aus dem Kampffelde an der Lys wurden gestern unter anderem 3 amerikanische Flugzeuge abgeschossen. Die in letzter Zeit sich mehrenden feindlichen Fliegerangriffe gegen belgisches Gebiet haben der Zivilbevölkerung schweren Schaden zugefügt. Militärischer Schaden entstand nicht. Durch erfolgreiche Bombenabwürfe wurden große Munitionslager des Feindes nordwestlich von Abbeville vernichtet. Paris wurde mit Bomben beworfen. 'Der Erste Gsneralquartiermeister Ludendorff. lingske Tidende' vom 24. Avril, gem iebr laugium vo, sich, weil die französische Heeresverwaltung die nötige« Arbeiter nicht freigibt. Auch in England fehlt es an ge< lernten Werftarbeitern. Zur gerechten Würdigung unseres U-Boots-Erfolgel reicht mithin nicht aus, nur die Versenkungen zu betrachten sondern in demselben Umfang, wie dem Feind durch Ausl Nutzung seiner Abwehrmittel die Bergung schußverletztes tzchiffe und dadurch scheinbar eine Verminderung sein^ Schiffsverluste gelingt, steigt die Zahl der beschädigtet Schiffe und kürzt sich die Schiffsräumte, die belriebssähq > zu seiner Verfügung übrig bleibt. Im Sperrgebiet der Mnrmanküste. Rach Berichten, die in Christiania emgelaufen find, wurden in den letzten Tagen im Eismeer fünf norwegische Fangschiffe versenkt. Von der Murmanküste hat man be obachtet, daß mehrere Schiffe unbekannter Nationalität torpediert oder in Grund geschaffen worden sind. In ganz Finnmarken herrscht Beängstigung, da von dort eine Menge Fahrzeuge zum Eismeerfang ausgerüstet worden find, ins ganzen etwa 40 mit ungefähr 500 Mann Besatzung. — Der deutsche Gesandte in Christiania erklärt in einer Unterredung mit einem Pressevertreter, die Gesellschaften, die die Fangschiffe ausgesandt haben, schienen in dem Irr tum befangen zu sein, daß das Aufhören des Kriegszu standes zwischen Deutschland und Rußland die Sperrung der russischen Eismeerküste aufgehoben habe. Im Frieder von Brest-Litowsk sei ausdrücklich festgesetzt, daß die Sperre aufrechterhalten wird. Der Luftangriff auf London. Zu dem amtlichen englischen Bericht über den Lufd angriff auf London vom Sonntag ist noch hinzuzufügen:' Die Verlustliste umfaßt 37 Tote und 161 Verwundete. Lwei Brände entstanden in einem großen Gebäude» die jedoch bald gelöscht wurden. Eine Anzahl kleinere« Wohnungen wurde durch Explosionen vernichtet und dia Fensterscheiben zertrümmert. Das KönigSpaar besucht» die betroffenen Stadtteile und sprach mit den Bewohnern. Die Blätter sind einstimmig der Meinung, daß London dank seiner guten Verteidigungsmittel noch .einigermaßen' gelinde"' davongekommen ist. Die amerikanischen Verstärkungen. Die führenden New Borker Blätter verlangen, daß Lie amerikanischen Truppen auch weiterhin in französische und englische Verbände eingereiht werden, solange nicht Las amerikanische Heer hinreichend eigene ausgebildete Offiziere und Mannschaften besitze. Ein anderes Ver fahren könne verhängnisvoll werden, so wie e» sich für die Engländer und bis zu einem gewissen Grade auch für das französische Heer verhängnisvoll erwiesen habe. Abschaffung der Erpressung vom Gefaugeuen-Anssagen. Die von Vertretern Deutschlands und Frankreichs kürzlich in Bern abgeschlossenen Vereinbarungen über Ge fangenenbehandlung enthalten auch eine Bestimmung, daß militärische Aussagen von Gefangenen nicht mehr erprel t werden dürfen. Diese Bestimmung gleicht in ihrer Be deutung jenem Erlab Friedrichs des Großen, Ler die Ab schaffung der Folter als einer menschenunwürdigen, mittel alterlichen Unsitte bewirkte. Denn die französischen „Streiter für Zivilisation und Menschenrechte" haben es für würdig befunden, diese Gebräuche mittelalterlicher Henkersknechte wieder einzuführen, mst pflichttreue deutsche Soldaten zum Vaterlandsverrat zu zwingen. Die deutschen Austauschgefangenen und Heimgekehrten bestätigen dies mit ihrem Eide! Die von ihnen mitgeteilten Beispiele lassen erkennen, daß die Franzosen die Tortur zu einer bestialischen Raffiniertheit entwickelt haben. Wichtiger als französische Schande ist für uns der Beweis der stand haften Treue unserer gefangenen Landsleute, deren un beugsamen Widerstand der Feind selbst durch diese grau same Steigerung seiner Zwangsmittel bestätigt. Dies Martyrium soll den Braven, die auf dem Schlachtfelde ihre Treue bewiesen haben, künftig erspart werden. Es gibt Mittel, den Feind, der unterm Eindruck seiner be ständigen Mißerfolge alle Haltung verloren hat, zum Ein- hatten seiner Verpflichtungen zu zwingen. Zu den holländischen Grenzschikanen. Berlin, 22. Mär. .' DK Nordd. Allgem. Ztg. schreibt halbamtlich: Um bei niederländischen Regierung die beschleunigte Nachprüfung bei Reklamationen von Gegenständen, insbesondere Kleidungsj stucken, welche deutschen Reisenden auf der Reise von Hollanh nach Deutschland abgenommen worden sind, zu ermöglichen! ist es erwünscht, daß die einzelnen Eingaben folgende An gaben enthalten: 1. Name, Stand und Adresse des Re^ klamanten, 2. Name des Grenzortes, an welchem die Gegen stände beschlagnahmt worden sind, 3. Datum der Wegnahme der Gegenstände, 4. Aufzählung der abgenommenen Gegen« stände mit Wertangabe. Kaiser Karl am Bosporus. Konstantinopel, 22. Mai. Die ganze Stadt steht unter dem Vanne des Ereig nisses, das der Abendempfang im Palast von Dolmabagd me sarstellt; denn seit der Anwesenheit des Deutschen Kaiier- oaares im Jahre 1899 hat keine Herrscherin den türki a er. Hof besucht. Und nun hat Kaiser Karl, begleitet von ieiner anmutigen Gemahlin, der Kaiserin Zita, seinen pomphaften Einzug in das prächtige Sultanspalais ge halten. Viel bemerkt wurde übrigens, daß dem Empfange des Herrschervaares auf dem Bahnhofe auch Damen des Kaiserlichen Harems in besonderen Wartesälen beiwohnten, was eine Neuerung im türkischen Gesellschaftsleben be deutet. Die Blätter sind voll von Berichten über die Huldi gungen, deren Gegenstand das Kaiserpaar überall in Pera und Stambul war. Von den frühesten Morgenstunden an herrschte in den Stadtvierteln, die die hohen Gäste passieren sollten, lebhaftes Treiben. Die Straßen und Häuser waren dicht besetzt und der Verkehr der elektrischen Straßenbahn eingestellt. Als die Menge des Kaiferpaares ansichtig wurde, erreichten die Kundgebungen einen unbeschreiblichen Grad der Begeisterung. Das türkische Volk stand jahre lang unter dem Banne des Gedankens, daß es ausge schlossen werden solle aus dem Bund der europäische« Staaten. Dieser Gedanke war dem Türken unfaßbar» den» alles, was sich in seinem Bewußtsein erhalten hat von de: Größe und dem Ruhm des Reiches Osmans knüpfte sich an Lie Stellung der Türkei auf europäischen Boden. Das Bündnis mit den Mittelmächten, Ler siegreiche Kampf gegen die englischen und französischen Feinde haben dies« Gedanken endgültig verscheucht. Die Türkei bleibt im Rate der Völker Europas. Als ein sichtbares Zeichen da für betrachtet jedermann den Besuch Kaiser Karls und da Kaiserin ZUa in der türkischen Hauptstadt. Politische Kun Medan. Finnlattd. X Über die Ernennung Svinhufvuds zum Reichs vorstand werden jetzt interessante Einzelheiten bekannt. Dem Präsidenten wurde jene Machtvollkommenheit über tragen, die nach der Regierungsform des Jahres 1762 dem Monarchen zukommt. Die Übertragung ist rein persönlich und zeitweilig. Der entsprechende Senatsantrag wurde mit 44 gegen 29 Stimmen angenommen. Von seinen Gegnern wurde geltend gemacht, daß zwar die Re gierung für die Monarchie, die Masse des Volkes aber für die Republik sei. Falls die Monarchie eingeführt werde, sei mit einer neuen Revolution zu rechnen. Neueste Meldungen. Die Kosten der deutschen Finnland-Exprditton. Basel, 22. Mai. Wie den „Basler Nachrichten" auS Helsingfors berichtet wird, ist ein Teil der deutschen Truppen, die in Finnland gekämpft haben, nach Deutschland zu rückgerufen worden. Die Regierung in Finnland trägt dk Kosten der deutschen Expedition. Die Markwährnug in Österreich? Budapest, 22. Mai. In hiesigen Blättern wird die aus Wien stammende Nachricht verbreitet, daß die Monarchie aus Grund der Besprechungen im Deutschen Hauptauartier statt der Kronen- die Markwährung einführen will. Tschechischer Protest. Wien» 22. Mai. Den Blättern zufolge erschienen gestern abend die tschechischen Abgeordneten Stanek und Tomaschek bei dem Ministerpräsidenten v. Seidler, um gegen die von der Regiemng in Prag getroffenen Maßnahmen Einspruch zu erheben. WaS man in der Dobrudscha wünscht. Sofia, 22. Mat. Den Blättern zufolge haben Delegierte der Dobrudscha am 18. d. M. dem Kaiser und König Karl durch Vermittlung deS Ministers des Äußern Grafen Burian ein Memorandum des Nationalrates von Babadagh überreicht, worin sie ihrem Wunsche nach Vereinigung der ganzen Dobrudscha mit Bulgarien Ausdruck geben. Das Memorandum ist von einer Adresse an den Monarchen, begleitet. Ganz Betzarabten an Rumänien, Bukarest, 22. Mat. In einer Unterredung mit ein-m Jassyer Joumalisten über die ukrainisch-rumänischen Verhand lungen bezüglich Beßarabiens erklärte Ministerpräsident Marghiloman: Die ganze Provinz Beßarabien wird bei Rumänien bleiben, außer einer kleinen sehr unbedeutenden Grenzrektifikation, die wahrscheinlich an der nördlichen Grenze oorgenommen werden wird, und die nicht einmal dis zur Stadt Chotin reicht. Petersburg verhungert. Stockholm, 22. Mai. Der BolksernährungSkommissa» ver Sowjetrcgieruug hat an die Sowjeternährungsausschiissi aller Gouvernements etn Telegramm gerichtet, tn dem et heißt: „Petersburg befindet sich tn einer katastrophale^ Lage. Das Brot ist ausgegangcn. Die Bevölkerung Has nur noch einen kleinen Rest von Kartoffeln und Zwieback Die rote Hauptstadt ist durch dcu Hunger an den Rans des Abgrundes gekommen. Die Gegenrevolution erhebt ih, Haupt. Hungernde Massen Heyen gegen die jetzige Ra »ierung. Nur die äußersten Anstrengungen aller Towjet Organisationen können die Lage nnd die Republik retten Am Namen der sozialen Sowjet-Regierungen fordere iH sofort eilige Hilfe für Petersburg. Letzte Drahtberichte da« „Wilsdruffer Tageblatt»*"- Unsere U-Boote nn Mittelmeer. Berlin, 22. Mai. Amtlich wird gemeldet: Im Mittel, «eer versenkten unsere U-Boote die italienische Dreimastbarls „Angelina di Paola" (228 Br.-Neg.-To.), den französischen bewaffneten Dampfer „Verdun" (2769 Br,-Reg.-To.) nnd 1 weitere Dampfer, darunter einen von mindestens 8000 Br.-Reg.-To. Zusammen über 22 060 Br.-Re«.-To. Das dentsch-schweizerische Abkommen. Bern, 22. Mai. Wie die schweizerischen Blätter melden, lst daS Abkommen zwischen Deutschland und der Schweiz bereits unterzeichnet. Der Friedensvertrag zwischen Finnland und Bulgarien unterzeichnet. Berlin, 23. Mai. (tu.) Zwischen Finnland «nd Bnlgarie« wurde am Dienstag in Berlin der Friedensvertrag Unterzeichnet. Für Finn land von dem Gesandte» Senator Hejlt, für Bnlgarie« von dem Geschäftsträger Legations rat Nykeforor na- Legationssekretär Dr. Anastanow. Erhöhung des Soldes der französischen Soldaten. Genf, 23. Mai. (tn.) Der Abgeordnete von Paris Caie hat mit anderen Abgeordneten in der französische» Kammer de« schleunigen An trag eingebracht, den Sold der Unteroffiziere «m 540 Frs. per Jahr, de« Sold der Korporäle «m 400 Frs. ««d de« Sold -er Gemeine« Soldate« «nd Seeleute um 300 Frs. per Jahr zu erhöhen. Aus Gtadi und Land. Mitteilungen für diese Rubrik nehmen wir jederzeii dankbar entgegen. Wilsdruff, am 23. Mm Merkblatt für den 24. Mat. Sonnenaufgang 4« « Monduntergang 8« D. Sonnenuntergang - 8«» » Mondaufaana 7" N. — Unser Ehrenfriedhof ist durch die Errichtung der Ehrenkreuze und durch seine Heldengräber zu einem Vrte höchster Auszeichnung geworden. Als früherer „Alter Friedhof" galt er nur als ein Stück halbvergessene Erde, als Lhrenfriedhof wird er uns aber ein Vrt von besonderer Weihe sein und bleiben, ein Vrt, der auch die kommenden Geschlechter noch nach Jahrhunderten an die jetzige schwere Zeit erinnern, aber zugleich auch anspornen soll, in der Liebestätigkcit den Vorfahren nachzueifern. Wie gern be suchen wir den Ehrenfriedhof! Wie freuen wir uns über die geschmückten Heldengräber und wie angenehm berührt es uns, wenn auch die Ehrenkreuze und der jedem dieser Kreuze. zugemessene untere Raum mit löblichen Blumen gewinden behangen oder belegt sind! Doch in die Freude mischt sich ein Tropfen bitterer Wehmut, wenn wir beider Schmückung der Ehrenkreuze die ungleichmäßige Verteilung wahrnehmen müssen. Sind sie nicht alle Helden, denen ein Gedächtnisplätzchen hier zugeteilt ist? Hier muß es gleich gültig sein, ob das Gedächlniskreuz den Namen eipes Offiziers trägt oder ob es einem reichen oder armen Kämpfer gewidmet ist. Zn der verschiedenen Darbringung der Liebe und Verehrung durch Schmückung der Stätten wirkt jede Bevorzugung störend. Es wirkt betrübend, wenn die Ehren kreuze armer, gefallener Helden oder solcher, die ohne An gehörige in der Welt zuletzt dastanden, ganz ohne Schmuck bleiben, während die der mit Glücksgütern Gesegneten da mit reichlich bedacht werden. Armut und sonstige andere mißliche Verhältnisse dürfen kein Grund zur Zurücksetzung sein. Ls wäre deshalb sehr zu empfehlen, wenn in Zu kunft die Schmückung gleichmäßiger sich gestaltete und dabei kein Held übersehen würde. Wie ein Kreuz dem andern in Gestalt und Beschaffenheit gleicht, müßte auch in der Schmückung mehr Gleichmäßigkeit und Einheit herrschen. Hierin Wandel zu schaffen, dürfte dem hiesigen Kirchen vorstand gewiß nicht schwer fallen. — Mit der Einschränkung des Tanzunterrichts werden sich die Behörden demnächst beschäftigen. Der Grund liegt in den Klagen der Saalinhaber, denen be kanntlich die Abhaltung des öffentlichen Tanzes infolge des Krieges noch nicht gestattet werden kann, während auf der anderen Seite zahlreiche Tanzinstitute neben dem eigentlichen Tanzunterrichte Tanzkränzchen oder Tanzausflüge besonders in der Umgebung Dresdens veranstalten, die mit richtigen Tanzvergnügungen oft sehr große Aehnlichkeit besitzen. — (M. Z.) Gegenwärtig grassiiert wieder einmal sehr jener grobe Unfug, der von recht einfältigen Leuten, zumeist des weiblichen Geschlechts, in die Welt gesetzt wird, andere Personen zu ersuchen, irgend einen namhaft gemachten Spruch 6 Tage hindurch an je einen Bekannten in Gestalt einer Postkartenkette weiter zu versenden, damit diese Kette schließlich durch das ganze Deutsche Reich gehe. Dieser einfältigen Aufforderung wird dann noch die viel dümmere Bemerkung hinzugesetzt, daß, wer den Spruch nicht weiter gibt, nach einer alten Sage kein Glück mehr habe, wer ihn aber 9 Tag? hindurch weitergebe, am letzten Tage eine große Freude erleben werde. Es erscheint dringend erwünscht, daß sich die deutsche presse auch irr der Provinz der Geißelung dieses groben Unfuges annimmt, zumal mit seiner Ausübung auch eine außerordentliche Papier verschwendung verknüpft ist. — (K M.) Pferde-Ausfuhr verboten. Durch Verfügung des stellv. Generalkommandos XII. Armeekorps vom s8. Mai 19s8 ist die Ausfuhr von Pferden jeden Alters (auch für Fohlen und für Pferde, die zu Schlacht zwecken bestimmt sind) aus dem Bereiche des XII. Armee korps verboten. Das Verbot erstreckt sich nicht auf die Ausfuhr von Pferden nach dem Bereiche des XIX. Armee korps. Wer Pferde nach außerhalb Sachsens verbringen oder verladen will, hat die erforderliche Genehmigung des stellv. Generalkommandos XII. Armeekorps zur Aus fuhr bei der zuständigen Amtshauptmannschaft oder dem zuständigen Statdrat zu beantragen. Neber die erfolgte Genehmigung oder Ablehnung des Antrags geht dem Antragsteller schriftlicher Bescheid durch die vermittelnde Zivilverwaltungsbehörde zu. Zuwiderhandlungen gegen das verbot werden mit Gefängnis bis zu einem Zahre oder Haft oder Geldstrafe bis zu j500 Mark bestraft. — Auch die Reisebrotmarken werden vom 15. Juni in ihrer Bewertung geändert, wahrscheinlich werden sie um ein Fünftel gekürzt werden, das heißt, es dürften nur HO Gramm gewährt werden, wo bisher 50 Gramm ge geben wurden. Genaue Bestimmungen darüber werden noch bekannt gegeben. Für die neue Ernte sind ge meinsame Aufbringungsfestsetzungen für Deutschland und Vesterreich-Ungarn in Aussicht genommen. — Zur freimütigen Abgabe von Herrevkleidern. Wie aus Berlin gemeldet wird, ist die freiwillige Abgabe der Herrenbekleidungsstücke in den Stadtgemeinden, die zur Ablieferung ihre Bürger bereits aufforderten, durchaus hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Bei weiterer ungenügender freiwilliger Ablieferung ist mit Zwangsmaß nahmen in Bälde zu rechnen. — Zn den Meggendorfer - Blättern sprudelt dem Leser jederzeit eine ganze Fülle launigen Humors wie ein lustig plätschernder ^uell entgegen. Zn Wort und Bild, in Poesie und Prosa, von Künstler- und Dichterhand mund recht bereitet. Und wenn die Mtggendorfer-Blätter in ihrer Kriegschronik unsern hochmütigen und verbissenen Gegnern einmal eins tüchtig an die Schienbeine versetzen, so sprechen sie ihrer Leserschaft gewiß ganz besonders aus der Seele. Wer Lust hat, kann jederzeit, auch monatweise in den Bezug der Meggendorfer eimreten, den jede Postanstalt,