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^«rn, 25. Mai. .Diornale d'Jtalia' meldet, daß in der Frühe de» 24. Mär, der italienische Dampker .Avaia' mi Atlanttschen Ozean durch «in TamUootv »senkt wurde. > Senf, 25. Mat. -ProarLS Le Lye»' meldet entaegen dem amtlichen Bericht, de« mehrere deutsche Flieger iuderRachtl «an Donuerstaa VariS bombardiert hätte». Di» Johannes Kaempf lamentarische Lage Kaempf in Aussprache über die Bildung des Reichstagspräsidiums. Wie nicht anders zu erwarten war, beanspruchte die Sozialdemokratie als stärkste Partei einen Sitz im Reichstagspräsidium. Neben dem Zentrumsmann Spahn wurde der Sozialdemokrat Scheidemann in das Präsidium gewählt. Als aber dieses Präsidium infolge von Formfragen zurücktrat, wurde gleichsam als Dermittlungskandidat Johannes Kaempf, der von 1907 bis 1909 bereits zweiter Vizepräsident des Reichstages war, zum Präsidenten gewählt. Da seine Wahl (im 1. Berliner Wahlkreise) angefochten wurde, legte er Mandat und Präsidium nieder, wurde dann aber am 5. November erneut von seinem Wahlkreise gewählt und am 17. No vember auch als Präsident des Reichstags bestätigt. Als Leiter der Verhandlungen genoß er bei allen Parteien die unbedingteste Achtung, und seinem Gerechtigkeitsgefühl brachte der ganze Reichstag allzeit das uneingeschränkteste Vertrauen entgegen. Im allgemeinen waren seine An sprachen in dieser schweren Kriegszeit kurz, aber markig und inhaltsreich und gaben immer dem Fühlen der. deutschen Volkskreise Ausdruck. Bei seinem Hinscheiden' trauert nicht nur die Partei um ihn, sondern das ganze Parlament, denn mit ihm starb ein echt deutscher Mann, der mit rastlosem Eifer tätig war, bis das Leiden ihm Ruhe zur Pflicht machte. darf wohl sagen, de Tote hatte keine Feind. Seine well männische, oerbini liche Ari, die auc bei stärkster sachliche Gegnerschaft niemal den politisch Anders denkenden persönliH angriff, schloß solÄ Feindschaft auS. Ur» dennoch stand er in de» lebhaftesten Kämpfen der letzten Jahre vor » dem Kriege. Als di« Reichstagswahl im Januar 1912 ein starkes Anschwellen der Sozialdemokratie brachte, rückte durch die eigenartige par- den Mittelpunkt bei der Neichstagsprasivent Kaempf 1*. „ Mit dem ReichStagspräfidenten Dr. Johannes Kaemp ist ein fortschrittlicher Politiker dahingegangen, der wer über die Kreise seiner Partei hinaus sich des größten An sehens erfreute. Ma Johannes Kaempf war am 18. Februar 1842 in Neu ruppin geboren, wurde Kaufmann und wandte sich dann Lem Bankfach zu. Von 1871 bis 1899 Direktor der Darmstädter Bank, wandte er sich der Sozialpolitik zu, von 1887 bis 1892 und 1896 bis 1899 Stadtrat in Berlin, war er seit 190l Stadtverordneter und seit 1909 Stadt-, ältester. Er gehörte dem deutschen, Handelstage an, war Präsident der Berliner Handelskammer und entsaftete eine rege Tätigkeit im Hansabunde. Die Universität Berlin verlieh ihm den Titel eines Ehrendoktors aus Anlaß seines 70. Geburtstages, während seine.Reden und Aufsätze' erschienen. Kaempf trat besonders für die Aus gestaltung des Giro-, Scheck- und Überweisungsverkehrs ein. Der Kaiser ernannte ihn zum Wirklichen Geheimen Rat und erhielt er den Titel Exzellenz. Präsident Kaempf kitt seit langer Zeit an Arterienverkalkung, zu der kürzlich eine Lungenentzündung trat. Bei dem hohen Alter des Patienten war von vornherein nur schwache Hoffnung auß Geneiuna. Oer Rechiskampf gegen den Kriegsgewrnn. Von Dr. Alfons Goldschmidt, Dozent an der Lessing-Hochschule zu Berlin. Der Kriegsgewinnler wurde dem breiten Publikum zunächst als Lebensmittelschieber sichtbar. Man wird sich wohl noch der ersten Höchstpreiswirkungen entsinnen. Die Lebensmittel verschwanden vom Markte, waren aber hinten- Die Fran Mit den Karpurkel* steinen < Roman von E. MarlitLr Die junge Dame trat aus die Schwelle, und Frau Lenz streckte ihr den gesunden Arm entgegen. Ihr Gesicht war so weiß wie das Leinen, auf welchem sie lag, aber die Augen blickten bewußt. „Weiß und licht wie eine Friedenstaube kommt sie!" sprach sie bewegt. „Ach ja, Weiß trug sie auch so gern, die von uns gegangen ist, um nie wieder zu' kommen —" „Sprich jetzt nicht davon, Hannchen!" mahnte rhr Mann ängstlich. „Du sehntest dich ja, in eine bequemere Lage gebracht zu werden, und deshalb ist Fräulein Lamprecht gekommen, wie ich dir schon sggte; sie will mir helfen, dich umzubetten!" „O, ich danke! Ich liege gut, und wenn ich bis jetzt auf Nesseln gelegen hätte, ich glaube, ich würde Ls nicht mehr fühlen . . . Mir ist jetzt so wohl! Der ,Anblick des lieben, jungen Gesichts erquickt mich Ja, ich hatte auch eine Tochter, jung und schön und ein Engel an Herzensgute. Aber ich war wohl zu stolz auf dies Gottesgeschenk, und dafür —" „Aber Hannchen," unterbrach sie der alte Mann in sichtlicher Angst. „Du darfst nicht so viel sprechen! Und Fräuelin Lamprecht wird sich nicht so lange bei uns aufhalten können —" „Ich bitte dich, lasse mich reden!" rief sie heftig erregt. „Mir liegt ein Stein auf der Brust, und der muß heruntergesprochen werden . ." Sie schöpfte tief und schwer Atem. „Kannst du dir nicht selbst sagen, daß eine unglückliche Mutter auch einmal die traurige Wonne genießen will, vor anderen von ihrem toten Liebling zu sprechen? . . . Sei unbesorgt, Ernst, du Guter, Getreuer!" setzte sie beherrschter hinzu. „Hat mich nicht schon der Besuch des Herrn Landrats gestern bald aeiund aemackt? ... Ich konnte ihn freilich nicht verum zu yoyeren Prenen eryalMw Es war nicht ge lungen, durch gleichzeitige Mengenerfassung bei der Preis festsetzung eine brauchbare Verteilung durchzuführen. Der Schleichhandel blühte schon im Jahre 1915 auf und zwar nicht nur auf dem Lebensmittelgebiete, sondern bei allen anderen Gütern. Der Rechtskampf gegen die Bewucheruug des Volkes richtete sich jedoch zunächst hauptsächlich gegen den Lebensmittelwucher. Eine Reihe von Ver ordnungen, die schwere Strafen androhten, wurde erlassen, eine Kampforganisation gegen den Wucher wurde gebildet und peinliche Urteile wurden gefällt. Man ist jedoch dem Kriegswucher nicht an die Wurzel gekommen. Er hat sich im Gegenteil vermehrt und verallgemeinert und heute ist der Schleich- und Kettenhandel auf allen Gütergebieten fast schon zur Selbstverständlichkeit geworden. Das Bewußtsein des strafrechtlichen Vergehens gegen die Verteilungsbestimmungen der moralischen Minderwertigkeit des Schleichhandels und seiner Benutzung durch das Publikum, wurde immer schwächer. Bei vielen Tausenden ist es fast gänzlich gestorben. Obwohl die Gerichte jeden an sie gebrachten Wucherfall aburteilen und die Zeitungen die Urteile als Warnung veröffentlichen, hat der Kampf des Rechtes gegen die Ausbeutung doch nicht gefruchtet. Sowohl Großschiebungen wie Kleinschiebungen werden tagtäglich begangen und wir sehen Leute, de. m man ein derartiges Verhalten nicht zugetraut hat, sich unter diese schien Kriegsgewinnler begeben. Worin hat die Mißachtung der Kriegswucherbestim mungen ihren Grund? Sicherlich nicht zuletzt in der Un zulänglichkeit des Verteilungssystems. Wenn jede Bundes- ratsoerordnuug tatsächlich durchzuführen wäre, so brauchten die ihr angehängten Strafbestimmungen nicht angewendet werden. Die wenigsten Bundesratsverordnungen sind aber derart wirkungsvoll, daß sie ausreichen. Auch fehlt es an dem Verwaltungsapparat, der die ungeheure Arbeit leisten könnte. Dennoch ist das kein stichhaltiger Grund zur Übertretung. Man hätte im Gegenteil erwarten müßen, daß das Volk eine genügende Selbstzucht ausübte, eine Selbstzucht, die die Durchführung des Verteilungssystems Fnd der Höchstpreise gestattete. Aber der einzelne war schließlich machtlos, da viele, allzu viele, die Gejetzgebungs- lücken ausnützten und sich immer wieder hindurch- iwlängelten. Hatte einmal irgendwo der Wucher begonnen, io fraß er fort und zog große Volksbe.ürke in Mit leidenschaft. Denn der Wucher raubte ja die Waren dem- Markt, d. h. er verursachte eine Materialnot, gegen -ne das Publikum sich zur Wehr fetzte. Da die Straf bestimmungen nicht schnell genug das Übel beseitigten, griff man zur Selbsthilfe. Heute ist die Lage so, daß die Ausrottung des Kriegswuchers fast unmöglich erscheint. Mau ist darauf angewiesen, immer wieder Las Volk zur Selbstbesinnung aufzurufen, wobei man sich allerdings hüten muß, ein Denunziantentum hochzuzüchten. Gänzlich verschwinden wird der Wucher wohl nur mit einer ge nügenden Gütervermehrung, d. h. mit einem Anwachsen des Warenangebotes, das Lie Eindeckungsangst, die Lebens angst, beseitigt. Außerordentlich peinlich sind Gewinnwucherfälle, die auf der Gewinn-Vorausberechnung der Betriebe Keruben. Hier handelt es sich um ein völliges Außerachtlassen an ständiger Kriegsgesinnungen. Was man auch rechnungs technisch zur Entschuldigung solcher Leute anführeu mag, Tatsache ist jedenfalls, daß sie Millionen auf Millionen gehäuft haben, die den Staat und das Volksgcmze belasten. Es kommt im Kriege, in einem völlig veränderten Wirt- schaftszustand, nicht so sehr auf die Gestehungskosten, wie vui den Gewinn an. Ein Unternehmen, das mit niedri geren Gestehungskosten als ein anderes arbeitet, ist trotz- Len, nicht berechtigt, ungeheure Gewinne zu machen. Über die notwendigen Sicherungen und über die Grenze der er laubten Gewinne darf gerade im Kriege der Nutzen nicht hinausgehen. Entweder muß der Lieferant seine Preise den Behörden von vornherein so stellen, daß kein übergroßer Gewinn bleibt, oder aber er muß aus eigenem Antrieb die Übergewinne zurückzahlen. Vielleicht wäre es das beste gewesen, kriegsmorälische Organisationen zu bilden, die sich die Vermeidung von Übergewinnen oder die Rückzahlung der Gewinne zur Aufgabe gemacht hätten. Hier wie überall kommt es wesentlich auf den guten Willen an. Fehlt dieser gute Wille, so Hilst auch die rin- dringlichste Revision, die schärfste Verfolgung nicht viel. Denn die Reoisions- und Verfolgungskräfte reichen im Kriege nicht aus, um die Volkswirtschaft von unsoliden und belastenden Elementen zu reinigen. Der juristische Kampf muß eben unterstützt werden durch den Kampf der Privatwirtschaft gegen ihre eigenen Fehler. Leider wird der juristische Kampf erschwert durch das Wirken gewisser Verteidiger, die mit Geschick Gesetzesschwächen gegen die Kriegsmoral verwenden. So sind die Gerichte ost ge zwungen Leute freizusprechen, die nach dem Volks sehen und sprechen aber gehört habe ich altes- was er dir drüben sagte. Er glaubt an uns, der edle Mann, und da war jedes gute Wort Heilung füi mirb —" Sie zeigte aus ein Porzellanvildchen in Oval- !sorm, das über ihrem Bette hing. „Kennen Sie diese?* fragte sie, und ihr Blick richtete sich fast verzehrens wuf das Gesicht der jungen Dame. Margarete trat näher. Ja, diesen Kopf mit deck ^taufrischen Lippen, den zhanenblauen Augen und del 'goldenen Glorie einer mächtigen Haarfülle über dej 'Stirn, diesen hinreißend schönen Kops kannte sie! — „Die schöne Blanka!" sagte sie bewegt. „Ich hablj !sie nie vergessen! — An jenem Abend, wo mich Her» !Lenz aus seinem Arme hier heraufgetragen hat, dq hing das Haar, das auf dem Bilde als Flechte über die Brust fällt, gelöst und glitzernd wie ein Feenschleie» -über ihren Rücken hinab." „An jenem Abend," wiederholte die Kranke aufs seufzend, „ja, an jenem Abend, wo sie sich mit ihrem stürmisch bewegten Herzen ins Dunkel geflüchtet hatte! ;O, über die ahnungslosen Eltern!" brach es von ihre« Lippen. „O, über die blinde Mutter, die ihr Lamah nicht zu hüten verstanden hat!" „Hannchen!" Die alte Frau beachtete den Einwurf und diq flehentlich bittende Miene ihres Mannes nicht. „Geh, mein liebes Kind," wandte sie sich an deg kleinen Max, der am Fußende des Bettes saß. „Geh in die Küche zu Philine! Hörst du sie winseln? Siq iwill herein, und der Arzt hat's doch verboten!" Der Knabe stand gehorsam auf und ging hinaus^ j „Ist er nicht ein gutes, liebes Kind?" fragte dig Kranke aufgeregt, und in ihren Augen funkelten Tränen, t„Müßte nicht jeder Vater swlz sein, ein solches Himmels geschenk zu besitzen? . . . O, und er —! Ob er wohl der himmlischen Seligkeit teilhaftig wird, der seines Sohnes Ehre und Lebensglück ins Grab mitgenommeh .hat?" ,Zch bitte dich, liebe Frau, sprich nicht mehr! Nuo ! heute nicht!" bat der alte Mann inständigst — eh zitterte sichtlich an allen Gliedern. „Ich werde Fräulen« empfinden verurteilt werden müssen. Die Gerichte können nicht anders, weil die Paragraphen ihnen ei« solches Bev fahren vorschreiben. Anderseits hat der Kampf des Rechtes gegen de« Kriegswucher auch oft zu Rechtsschiefheiten und Rechts übergriffen geführt. Man hat Begriffe gebildet, die lücken haft und nicht allgemein anwendbar sind. Infolgedessen sind viele Leute verurteilt worden, die aus Not oder Unkenntnis gehandelt haben. Auch das ist eine pein liche Seite des Rechtskampfes gegen den Kriegswucher. Die ganze Frage ist so überaus schwierig, daß ihre Lösung eine Herkulesa^beit wäre. Erst die FriedenSzeit wird un wahrscheinlich ""er einen Zustand bringen, den wir mit Fug den Rechtsstaates im weitesten Sinai nennen können. politische Rundschau. Deutsches Reich. 4 Den Empfang der litauischen Führer durch Prinz Leopold von Bayern, dem Oberbefehlshaber Ost melden die Baltisch-Litauischen Mitteilungen. Die Herren Professor Waldemar, Domherr Olschauskas und Präsident Smstane sprachen dem Oberbefehlshaber ihren Dank aus für tue Befreiung Litauens und die vor einiger Zeil ükerwielene Spende von 300 000 Mark. * Reichstagsabgeordneter GiesbertS, der dämmst christliche Gewerkschaftsführer und Mitglied des Reichs- Wirtschaftsamtes teilt mit, «S werde eine Vorlage zur Erhöhung der Invalidenrente vorbereitet. Die Vorlag« arbeite die Rentenzuschüffe von 8 Mark im Monat orga nisch in die Invalidenversicherung hinein. Dieser Renten zuschuß stellt eine etwa 50°/°ige Erhöhung der durch schnittlichen Reichsinvalidenrente dar. Da keine Aussicht besteht, daß die Lebenskosten in absehbarer Zeit wieder sinken werden, könne auf die Zuschüsse vorläufig nicht mehr verzichtet werden. Die Sache erfordere eine jährlich, Mehrausgabe von 100 Millionen Mark, die durch ein, Erhöhung der Beiträge wieder eingebracht werden muffen Osterreich-Llngarn. X Die in Wien tagende Versammlung der mittel europäischen Wirtschaftsvereine bekannte sich zu dem Grundsatz, die verbündeten Staaten müßten miteinander wirtschaften, nicht gegeneinander. Alles hänge jetzt von Lem Ausfall der Ernten in Deutschland und Österreich- Ungarn ab. Dazu kämen dann die Überschüsse aus Rumänien und der Ukraine, mit denen in absehbarer Zett bestimmt gerechnet werden könne. Die Versammlung war einig in der Feststellung, daß die Beratungen einen Mark stein in der Entwicklung Ler verbündeten Länder darstellen werden. Schweden. X Von einem schwedisch-japanischen «Zwischenfall wissen Londoner Blätter zu berichten. Danach ist de« schwedische Gesandte Wallenberg mit 14 der angesehenster Schweden plötzlich aus Tokio abgereist. Diese Abreise er> rege gewaltiges Aufsehen. Es werde öffentlich behauptet daß die Schweden sich einer unneutralen Haltung schuld« gemacht hätten. Zwar habe die japanische Regierung übe, die Angelegenheit nichts verlauten lassen, es sei aber doH «in offenes Geheimnis, daß die Diplomaten der Verbands« länder in letzter Zeit sich weigerten, mit Wallenberg zu! sammenzutreffen. Alle Einladungen wurdm abgeja^ swenn Wallenberg daran teilnehmen sollte. Holland. X Ein Aufruf der holländischen Frane« wendet sich in die Frauen der Staatsoberhäupter der kriegführende» Länder. Der Aufruf enthält eine Friedenspetition. Er. wurde auch der holländischen Königin, der Königinmutter, den Königinnen der anderen neutralen Länder mü> dem Pgvst überreicht. Iapan. X Bei der Besprechung über die Versorgung der Kriesch flotte mit Petroleum im japanischen Oberhause wurde vor» geschlagen, Petroleumquellen in Mexiko zu erbohrens ohne sich um Amerikas Ansichten zu kümmern. Del Marineminister Admiral Koto antwortete, daß die Re« gierung an den Petroleumfeldern in Mexiko Untersuchungen vornehme, aber aus diplomatischen Gründen könne er kein» Einzelheiten angeben. Jnouyen sagte hierauf, solang» Amerika keine Skrupel empfinde, seinen Einfluß in Sibirien auszudehnen, habe auch Japan keinen Grund, sich oon Mexiko zurückzuhaften. Lamprecht bitten, uns morgen noch eMmal'zu Se- suchen, dann wirst du kräftiger und ruhiger sein." : Die Kranke schüttelte schweigend, aber energisch verneinend den Kops und ergriff mit der Rechten Mar garetens Hand. „Wissen Sie noch, was ich Ihnen sagte, als Sie mir versicherten, daß Sie unseren Max lieb hätten und seinen Lebensweg im Auge behalten wür den —' Margarete drückte die Hand sanft und beruhigend. „Sie sagten, die veränderten Verhältnisse wandelte« oft eine Ansicht ganz plötzlich, und wer könne wissen, ob ich nach vier Wochen noch so dächte, wie in jenem Augenblicke . . . Nun denn, die Beziehungen zwischen uns haben sich bereits geändert, wie man mir sagt — inwiefern dies geschehen ist, weiß ich freilich noch nicht; indes, mag sie doch sein, welcher Art sie will, was hat denn diese Wandlung mit meiner Vorliebe fü» das Kind zu schaffen? Wird es dadurch weniger lie benswert? . . . Aber nun möchte auch ich herzlich bitten, sprechen Sic heute nicht mehr! — Ich will jeden Tag zu Ihnen kommen, und Sie sollen mir alles sagens was Ihnen das Herz erleichtern kann." Die alte Frau lächelte bitter. „Man wird Ihnen die Besuche bei der verhaßten Familie vielleicht heutq schon nach Ihrer Rückkehr verbieten." „Ich gehe einen Weg,* der für die anderen nicht existiert. Ich bin auch heute über Ihren Hausboden gekommen." Die Augen der Kranken öffneten sich weit in schmerzlicher Aufregung. „Der Unglücksweg, auf den mein armes Lamm gelockt worden ist?" rief sie leiden schaftlich. „Ach ja, da ist sie mir zu Häupten hin gegangen, und die Mutter, die ihr Herzblut hingegebe« hätte, um die Seelenreinheit ihres Kindes zu bewahren, sie ist blind und taub gewesen, sie hat geschlafen wie die törichten Jungfrauen in der Bibel ... Ich habe ihn nie betreten, den unheilvollen Gang, durch den die weiße Frau Ihres Hauses wandeln soll; aber ich wei^ es ruht ein Fluch aus ihm, und sie, mein Abgott, M daran zu Grunde gegangen. Gehen Sie ihn nicht i nieder!"