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Die Äußerungen der deutschen und öster reichischen Regierungen über die Ergebnisse der letzten Kaiserzusammenkunst berechtigen zu den größten Hoffnungen für die mitteleuropäische Zukunft. Sie find ebenfalls ein Streben nach aufwärts und vorwärts, denn sie wollen den Zweibund ausbauen und vertiefen, und es ist zweifellos, daß sie das nicht nur allein unter sich, sondern auch in irgendeiner Verbindung mit der Türkei und mit Bulgarien durchsetzen werden. Damit ist eine neue europäische Politik geschaffen, die über den Krieg ? auL die Zukunft der Völker dieses Bündnisses in Wirschaft und Politik sichert. Aber auch in unserer inneren wirtschaftlichen^ Politik brauchen wir nicht zu verzweifeln, trotz der Ver kürzung der Brotratton. Wir sollten aber auch hier das Erfreuliche sehen, den Ersatz durch Zucker, Dörrgemüse und Nährmittel, die Möglichkeit, die bittere Notwendigkeit wesentlich erleichtert zu bekommen. Das Ziel allen menschlichen Lebens, in den Wirrnissen und Bitternissen nicht zu verzweifeln, im Un glück darüber hinauszusehen und in der Nacht voll Gewiß heit die neue Morgenröte zu erwarten, — diese- höchste Ziel aller Weltanschauung und Philosophie, aller Politik und Wissenschaft, wird uns in diesen schönen Tagen deS Frühlings wesentlich erleichtert. Alles um uns herum blüht und knospet, und das lieblich« Fest, da- oon jeher als die Geburt nicht nur eine» neuen Geistes, sondern auch eines allgemeinen neuen Lebens besungen worden ist, gibt UNS, ob wir wollen oder nicht, neuen Mut, in diesem Leben, um mtt Gorth« zu sprechen, lebendig zu bleiben. Dieses Wort: „Sa lang man lebt, sei man lebendig"' mag uns ein Wegweiser und ein Leitstern über daS Fest hinaus sein. Es fuhrt' uns zu Mut und Ausdauer, zu Kraft und festem WilleM «t führt uns aufwärts und vorwärts. Amerikanische Spionage. Eine .Enthüllung" und eine Selbstbeschuldigung. Zurzeit macht eine Mitteilung die Runde durch di« amerikanischen Zeitungen, welche wieder einmal die' .Schlechtigkeit" der deutschen Regierung beweisen soll. In Wirklichkeit beweist sie etwas ganz anderes. Es bandelt sich um die bekannte Warnung, die der deutsche Botschafter -n Washington, v. Bernstorff, s. Z. vor der Abfahrt der „Lusitania" erließ. Die Mitteilung stammt von John N. Rethorn, Herausgeber des „Providence Journal". In der Nacht des 29. Wril 1915 früh morgens um 2 Uhr erhielt die drahtlose Station von Sayville, New» vork, ein Telegramm von der Funkenstatton zu Nauen, welches, wie üblich, in Chiffreschrift abgefaßt war und folgendermaßen lautete: b roin Herlin ^orsiZu Ottios V» 8ocsebs.lt ^VssbinAtov 669 (44IV) — Welt uinetssu kiktsvo vara 176 29 1 stop 175 1 2 stop äureb 622 2 4 stop 19 7 18 stop I-lX 11 3 4 5 6 ' Das Telegramm wurde von einer Privatstation für drahtlose Telegraphie aufgefangen, welche das „Providence Journal" errichtet hatte, und erregte natürlich die Neu gierde der Amerikaner. Es wollte ihnen aber durchaus nicht glücken, es zu entziffern, da die Zeichen angeblich tanz andere waren, als sie sonst in den drahtlosen Depeschen Deutschlands benutzt wurden. Die Neugierde war aber um so stärker, als die Meldung offen bar von ganz besonderer Wichtigkeit sein mußte. In jener Nacht nämlich klappte es mtt der Über mittelung der drahtlosen Sendung aus irgendwelchen atmosphärischen Gründen nicht recht, und erst nach vier-, maligem Versuch gelang es, die Verbindung zwischen' Nauen und «sayville herzustellen. Man hat nun drei, Jahre gebraucht, um hin und her zu raten, was die ge heimnisvolle Depesche bedeuten sollte. Endlich erinnerte, sich eine „Periönlichkeit, die etwas von der inneren Tätig keit der deutschen Botschaft wußte" (!), daß an jenem Morgen der Graf Hatzfeldt, ein Mitglied der Botschaft, ein Buch eingesehen hatte, den „Newyork World Almanac", Das ist ein jährliches Nachschlagebuch, herausgegeben von der Newyorker Zeitung „World". Das war der Schlüssel' zu der Schrift, denn „World" bedeutet „Welt". Die ersten Zeilen der Depesche hießen also „Vom Aus-, wärtigen Amt in Berlin an die Botschaft in Washington."' Jetzt folgen die Kontrollnummern der Depesche 667 (44IV),, die uns weiter nichts angehen, und die Weisung: „Seht, nach im Norick Lbllavae 1915!" Die deutschen Wörter „Warn"' und „durch" bedeuten das, was sie wirklich sagen. DieZiffern sind als „Seite, Zeile, Wort" nachzuschlagen, also 175 29 1: in dem ^Imaaaob von 1915 die Sette 175, Zeile 29, erstes Wort usw. Das Wort „stop" (zu deutsch „halt") besagt nur, daß da ein Wort zu Ende ist, es soll verhüten, daß die Ziffern in Unordnung kommen. So ergibt sich demnach der Wortlaut: IV»ra ImsitLni» psssooMrs cknrok kross not vozwAv aeross tbs Atlantia „Warnet die Passagiere der Lusi tania durch dieZeitungen, dieRecse über den Ozean nicht anzutreten!" Zwei Tage später erließ dann die deutsche Vorschau cn den Newyorker Blättern in der Tat die öffentliche Warnung, welche bekanntlich von den Amerikanern verlacht wurde, und eine Woche später, am 7. Mai, wurde das Renommierschiff der Cunard-Linie versenkt. Ob die Angaben sämtlich richtig sind, und ob es sich mit der angeblichen Depesche des Auswärtigen Amtes wirklich so verhielt, kann uns gleichgültig sein. Es ist die Schuld Ler Amerikaner, wenn sie die Warnung der deutschen Botschaft in den Wind schlugen und trotzdem das mit Kriegsmaterial beladene englische Schiff zu Privat- ceisen benutzten. Die in der Depesche angewendete Art, eine Chiffre-Schrift für einen bestimmten Fall durch nach- »uschlagende Wörter einer Druckschrift zu schassen, ist übrigens nicht so gar ungewöhnlich. Interessant ist aber für uns daS Eingeständnis, daß schon damals, als Amerika noch in tiefster „Neutralität" verharrte, sämtliche Depeschen, welche Lie deutsche Botschaft in Washington empfing, von Lassigny zu heftigen Nahkämpfen. Mehfach wurden Ge fangene eingebracht. Gestern wurden 16 feindliche Flugzeuge und 1 Fessel ballon abgeschossen. Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. Amerikanern belauscht wurden — uns Laß es eine Periön lichkeit gab, „die etwas von der inneren Tätigkeit der deutschen Botschaft wußte". Weniger zurückhaltend aus- gedrückt heißt das: in der deutschen Beschaff trieben sich Spione herum, die aufpaßten, was die einzelnen Mit glieder taten, was sie sagten, welche Bücher sie in die Hand nahmen usw. Neueste Meldungen Die feindlichen Flugzengverluste. Berlin, 17. Mai. „Homme Libre" veröffentlicht ein Lon- boner Telegramm über die Flugzeugverluste im April. Die darin angegebenen Zahlen stehen wiederum in schroffem Gegensatz zu den Tatsachen. Man meldet in London, daß die Entente insgesamt nur 113 Flugzeuge im April verloren habe. In ^Wahrheit sind allein 122 feindliche Flugzeuge in unserem Bentz und wettere 14S hinter den französischen Linien ab- geschossen. Nach der englischen Meldung betragen unsere Ver« luste im April 470 Flugzeuge. Tatsächlich verloren wir nur 123 Flugzeuge, also etwa ein Viertel der von den Engländern «röffentlichten Zahl. Das Ende der portugiesischen Armee. 1? Mai. Wie das „Berner Tagblatt" aus Paris Erfahrt, ist der bisherige Oberbefehlshaber der portugiesischen Armee, die an der Westfront kämpfte, nach Lissabon zurück- sekehrt, weil sich in Frankreich keine portugiesische Armee mehr befindet. Sie ist zum Teil aufgerieben und befindet sich «um andern Teil in deutscher Gesangenschaft. Ausbau des deutsch-österreichischen Bündnisses Wien, 17. Mai. Die „Neue Freie Presse" crfährr von riner Berliner unterrichtete« Stelle Einzelheiten über den neuen BündniSanSbau: Beide Reiche werden als gleich berechtigte Faktoren in das Bündnis eintreten. Bon irgend einer Abhängigkeit Osterreich-UngarnS kann nicht die Rede sein. Das Bündnis trägt in militärischer, politischer und wirtschaftlicher Beziehung rein defensiven Charakter. Deutschland und Österreich-Ungarn find nach wie vor zu einer Verständigung mit den Gegnern bereit. Die Mittel- möchte denken nicht an Schutzzölle, woraus sich ergibt, daß ihre Wirtschaftspolitik keinen angrcifrudcn Charakter tränt. Die englischen Minen. Stockholm, 17. Mai. Nach Gotenburger Blättern sind die schwedischen Mannefahrzeuge energisch beschäftigt, die neuer dings von den Engländern in der Nordsee ausgelepten Minen felder unschädlich zu machen. Eine große Menge Minen wurde tails zur Explosion gebracht, teils aufgefischt. Druppenverschiebungen tu Oberitalien. Zürich, 17. Mai. Der Eisenbahnverkehr in Oberstalien und Südfrankreich läßt darauf schließen, daß Truppen verschiebungen in Oberitalien und Südfrankreich vor sich gehen. Der „Secolo" gesteht zu, daß die französischen Kolonialtruppen sich auf dem Weae zur italienischen Front befinden. Letzte Drahtberlchte des „Wilsdruffer Lassblatt«»". U-Boot-Arbeit im Ärmelkanal. Berlin, 17. Mai. Amtlich wird gemeldet t Unsere Unter, seeboote haben im Ärmelkanal >md a« der Ostküste Eng. land» wiederum 1» 000 Br.-Reg.-To. feindlichen Handels- rHisfraumeS versenkt. Zwei Dampfer wurden aus stark ^sicherten Geleitzügen Herausgeschosse«. Der Chef des Admiralftabs der Marine. Staatssekretär von Waldow in Kiew. Berlin, 18. Mai. (tu.) Wie die Nordd. All gemeine Ztg. Hörr, hat sich der Staatssekretär des Kriegsernährungsamtes von Waldow in Begleitung der Uuterstaatssekretäre non Brann «nd Grävenitz «ach Kiew begeben, «m an Ort «nd Stelle aus eine Beschleanignng der «krai- nische« Einfnhr hinznwirken. Vortrag des Staatssekretärs von Kühlmann. Köln, 13. Mai. (ta.) Die Köln. Ztg. meldet ans Berlin: Der Staatssekretär des auswärtigen Amtes Dr. von Kühlmann wird am Mittwoch den 22. 5. abends 8' 2 Uhr im Festsaale der Handelskammer zu Berlin einen Vortrag über den Friede« mit Rumänien i« wirtschaftlicher Beziehung halte«. Ferdinand Mercier Mitglied der spanischen königlichen Akademie. Amsterdam, 18. Mai. (t«) Das Office Belgue meldet aus dem Haag: Ferdinand Mereier ist znm Mitglied der spanische« königliche« Akademie ernannt worden. Wilson erhält die Gewalt eines Diktators. Gens, 18. Mai. (tu.) Das Petit Parisien meldet aus Washiugto«, das Repräsentations- Haus nahm die Overme« Bill an, wodurch Wil son die Gewalt eines Diktators erhält. Die Machtbefugnis Wilfous würde dnrch diese Bill größer als irgend eines europäischen Herrschers werden. Amerika versichert seine Soldaten. Amsterdam, 18. Mai. (t«) Ans London wird gemeldet: Die amerikanische Regierung hat mehr als 2 Millionen Mann Soldaten in Europa gegen das Kriegsrifiko zn einem Be trage von 18 ^ Millionen Dollar versichert. Aah uno Fern. 0 Beförderung der aus der Gefangenschaft zurück» kehrenden Soldaten. Wie verlautet, wird den aus der Kriegsgefangenschaft oder Internierung zurückkehrenden Heeresangehörigen, sofern sie ohne eigenes Verschulden in Gefangenschaft geraten waren, bei der Beförderung zu höheren Dienstgraden die Zeit der Kriegsgefangenschaft oder Internierung auf ihr Dienstalter angerechnet werden. T Eine Drehbrücke über den Suezkanal. Wie Reuter aus Kairo meldet, ist die neue Drehbrücke über den Suezkanal bei Kantara beendet. Der direkte Eisenbahn bienst von Kairo nach Palästina wurde am 15. Mai er öffnet. 0 Preistreibereien bei Türklinken «nd Fenstergriffen. Bekanntlich sind Türklinken und Fenstergriffe aus Spar metall durch den Reichs-Militärfiskus beschlagnahmt. In folgedessen hat eine empfindliche Preissteigerung der im Verkehr befindlichen Ersatz-Türklinken und Fenstergriffei eingesetzt. Diese ist in keiner Weise begründet. Die Re gierung hat dafür Sorge getragen, daß jedem einzelne« Hausbesitzer für die ihm enteigneten Türklinken und Fenstergriffe ein ausreichender Ersatz zur Verfügung steht. Dieser wird demnächst in den Handel gebracht werden un- in allen einschlägigen Geschäften käuflich sein. Sein Preis ist so niedrig gehalten, daß er durch den Erlös aus dem abgelieferten Messing hinreichend gedeckt wird. Sollten Hersteller und Händler Preise fordern, die einen über mäßigen Gewinn enthalten, so machen sie sich strafbar; denn diese Ersatzgegenstände sind als Gegenstände des täglichen Be- oarfs im Sinne des Gesetzes anzusehen. Auch eine Zurück haltung dieser Gegenstände zum Zwecke der Preissteige rung, wie überhaupt jede Machenschaft, die hierauf abzielt, stellt eine strafbare Handlung dar. Nötigenfalls wird zur Beschlagnabme Lieser Ersatzgegenstände geschritten werden. Der Baum der Erkenntnis. Prager Blätter be richten: Die schwere Zett treibt mitunter Blüten eines verzweifelten Humors. So fanden die Bürger von Sandau bei Außig am Morgen des 1. Mai auf ihrem Marktplatz einen „Maibaum" vor, der über und über mit verfallenen Fett-, Brot- und Fleischkarten behängt war! Fuß der Stange ein großes Plakat trug mtt der« Aufschrift: „Von allen Bäumen könnt Ihr essen, nur von! diesem nicht!"I Oeffentliche Stadtverordnetensitzung am 16. Mai d. I. Unter Eingängen wurde Kenntnis genommen a) daß die Aufsichtsbehörde die Verwendung von Sparkaffenüberschüffen zu gemeinnützigen Zwecken genehmigl Hal, b) von den Beschlüssen des SchulauSschuffes und Stadtrats bezüglich Beseitigung der Uebelstände der Abortgrude der Schule, e) von dem Berichte und dem Beschlusse des Rares über die bisherige Ueberwachung des Besuchs von Schankstätten durch jugendliche Personen, ch vom Antritt von zwei Flurschützen. Wegen Ablösung der freien Heizung und Beleuchtung des Betriebsleiters Madle tritt man den Beschlüssen des Elektrizitätsausschusses und Stadtrates bei. Maschinist Puppe kann infolge seiner Kriegsverletzung seinen bisherigen Dienst nicht mehr verrichten. Dem Vor haben des Sradtrates, Puppe als Hausmann für das neue Verwaltungsgebäude und als Ratsbote in Aussicht zu nehmen und nach seiner Genesung einzustellen, stimmt man zu. Weiter wurde von der vorläufigen Zurückstellung des Jnstallateurgehilfen Lorenz und von der Reklamation des Installateurs Zotter vom Heeresdienst Kenntnis genommen. Den Beschlüssen des Schulausschusses und Stadtrates, "sie neuerdings den Staatsbeamten bewilligten Teuerungs zulagen auch den hiesigen Lehrern zu gewähren, tritt man bei. Mit Erhöhung der Pauschalgebühr für Nahrungs mittelkontrolle von 5 auf 6 Pfg. auf den Kopf der Be völkerung ist man einverstanden. Auf Anfrage gibt Herr Bürgermeister Küntzel Mit teilung über die Kirschen- und Erdbeer-Ernte. Ein Auf kauf lurch die Stabt ist nicht zu erreichen gewesen. Zu den kürzlich stattgefundenen Grasverpachtungen ist den abgegebenen Höchstgeboten der Zuschlag erteilt worden, wovon man Kenntnis nimmt. Durch clie Lupe. (Eine Pfingst-Eisenbahnfahrt in Versen). Unvergeßlich bis ins Alter — bleibt uns sicher der Genuß, — wenn in diesem Jahr zu Pfingsten — man notwendig reisen muß, — hat man einmal dies Vergnügen — ausgekostet bis zum Rest, — kann man sicher sein, daß niemals — die Erinn'rung uns verläßt. Schon am Freitag früh um viere — steht man nach der Karte an, — nur damit man Sonnabend abend — endlich ste erhalten kann, — halb zerrissen ist der Anzug — schon wenn man vom Schalter kommt, — und ihn völlig klein- zukriegen, — das besorgt der Sonntag prompt. — Einge keilt in dichter Enge — steht man Sonntags früh um vier, — denn der Cerberus des Bahnhofs — öffnet dann der Sperre Tür, — stoßend, schiebend, schreiend, fluchend — wälzt die Menge sich sodann — auf den Bahnsteig, der die Menschen — bald hernach kaum fassen kann. — Noch vergehen fast zwei Stunven, — eh' der nächste Zug eintrifft, — jeder schaut die ganze Zeit lang — seinen Nachbar an wie Gift, — endlich naht sich aus der Ferne — fauchend der ersehnte Zug, — doch die Hoffnung, Platz zu kriegen, — ist ist ein frommer Selbstbetrug. — Oeffnet man bloß eine Türe, — fallen gleich die Menschen raus, — aus dem Innern hört man's schreien — „Lassen Sie mich doch erst raus!" — und mit Stoßen, Drängen, Schieben — sängt der Kampf von neuem an, — bis man endlich noch ein Plätzchen — im Abteil ergattern kann. — Denen, die zurückgeblieben, — weil es nicht mehr möglich war, — ist die frohe Festtagslaune — fortgeblasen für dies Jahr, — dennoch: würden sie erleben — drinnen erst im Zug die Freuden, — täten sie die Fortgcreisten — keinen Augenblick beneiden. Die he«tige Nummer ««faßt 8 Sette«. Herausgeber, Verleger und Drucker: Arthur Zschunke in Wilsdruff. Verantwortlich für die Sckrifileitung: Oberlehrer i. R. Gärtner, für den Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff.