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' T» M der Kielbord der '„Moira". Noch Lana er ei nige Buchstaben des in Metall eingehämmerten Namen« «kennen. Freilich, der Sand, dieser stumme Totenbett- meister der Tiefe, hat fleißig gearbeitet, um die letzten Spuren des lchvnen Schiffes Hu verwischen. Zwei Drittel des Schiffrumpses find in den Kies eingebettet, und un aufhörlich rinnen die feinen Körnchen Tag und Nacht, und türmen ihre winzigen Bröckchen zu einem einzigen, riesen haften Grabhügel. An den qusgequollenen Pfosten sich anklammernd, steigt er empor und schwingt sich über die Reeling. Vorsichtig schreitet er über das Deck, mit dem vorgesetzten Fuße immer die Festigkeit des Bodens erst prüfend, denn hier verrät kein Knacken und Ächzen den morschen Grund. So gelangte er bis zum Deckeinstieg. Eine gähnende Tiefe — schwarz wie die Nacht — tut sich vor ihm auf. Er läßt das Licht seiner Blende hineinstrahlen. Die eisern« Treppe scheint noch gut erhalten. Er steigt hinab. Plötz lich fährt er entsetzt zurück. Ein bleiches Antlitz scheint ihm entgegenzugrinsen. Es ist die Leiche eines Matronen, der sich weigerte, das Schiff zu verlassen, und nun hier die lange Nacht zum jüngsten Tag dürchschlummert. Abgezehrt bis auf die Haut ist der Körper, aber die Haare sind lang und fallen in Strähnen über das Gesicht, dessen Kinnlade herabgesunken ist. Wenn die da oben wüßten, was für ein unheimliche« Geselle ihre Schätze bewacht! — Er tastet sich weiter. Hier scheint die Ka pitänskajüt« zu sein.. Nach den Angaben der Überlebenden hat hier der Schatzraum gelegen. Er fühlte unwillkürlich nach der Lastenkette, die mit ihren Hebekranen die Schätze umklammernd an das Ta«! geslicht befördern soll. Mit der Axt pocht er ein paarmal gegen die Wan dung des Raumes. Die morschen Bohlen geben nach wie aufgeweichte Pappe, und richtig! — da blitzt es gelb,. mattgelb im weißen Lichtschein seiner Blende. Er zieht einen Goldbarren heraus und noch einen und noch einen und umschlingt sie kreuzweise mit dem Ende der Kette, und schleppt immer mehr herzu, bis die goldenen Stücke wie die überreden -leeren einer riesen haften Weintraube ringsum am Boden liegen. Und dann beginnt er, sie zu verseilen, fest und sicher. „Millionen!" denkt er bei sich, und gibt das Zeichen zum Ankranen der Laftsührung. Langsam zieht sich die Kette straff, wannt lick käst senkrecht über ihm. und nun schwebt die goldene Traube majestätisch über ihm empor, der Oberwelt entgegen. Und obgleich ihm die Goldgier jener Herreu zuwider ist, so ersaßt ihn doch Stolz und Freude, daß er es ist, der dem Meere diese Schätze ent rissen hat. Wieviel mag wohl noch im Schiffsbauche, vorhanden sein? Er klemmt sich durch die gebrochen» Öffnung in das Innere. Staunend blickt er um sich Da türmen sich vor ihm noch ganze Mauern des Edel metalls, zum Teil von grünen Mgenschlamm bedeckt. Plötzlich aber schrickt er zusammen. Irgend jemand hat ihn von hinten berührt. Wie einen Faustschlag fühlt» er es durch den Skaphanderanzug. Der Gedanke an den toten Matrosen fährt ihm durch den Kops. Das Alleinsein in der stummen Tiefe macht abergläubisch und mannt die Nerven bis zum Wahnsinn. Blitzschnell wendet er sich um und erstarrt vor Ent setzen. Von einem der größten Goldbarren kommt es a h ihn zu, unheimlich, langsam, wie ein Schicksal, Polyp, her gefürchtete Schrecken und entsetzlichste Feint der Taucher! 8 Mit dem einen lewer gigantischen Fangarms hat er iihn schon umschlungen und sich an seinem Körper festge- isanat. Mit seinen vollen, leichenartigen Glotzaugen starrt das' ^furchtbare Meerungeheuer auf sein Opfer. Die Arme rin-s gen sich in grausiger Beutsqier um den geöffneten Schlund.! Allmählich gleitet der ekelhafte Körper von dem golde-j nen Throne herab, auf dem er wie der Hüter dieser Schätze gelegen hat, ohne daß ihn das Auge des kühnen: Mannes in der Dämmerung rechtzeitig erkannte. Dickens erwacht aus seiner Erstarrung. Schon liegh ihm der zweite Fangarm des Riesen direkt um den Hals' und droht ihm, die Brillengläser einzndrücken. ! Er weiß, jetzt gilt es einen Kampf, der sein letzter sein kann. — Vor allem fest stehen, nicht gleiten, nicht stürzen auf dem schlüpfrigen Boden, denn dann ist es um ihn ge schehen, dann kommt der ekelhafte Wurm über ihn und zerquetscht ihn zu Brei. Da entsinnt er sich seines langen Dolchmessers. Zuni Glück ist es noch frei. Er zieht es Herans und drückt du scharfe Schneide tief in das quellende Fleisch des Feindes, Träge strömt das blaßschleimige Mut hervor und spinnj alles in einen roten Nebel. Aber die Umklammerung löst sich, der Stumpf des durchschnittenen Gliedes zieht sich langsam zurück. Aber schon kommt wieder einer diese) Fangarme wie eine riesige Schlange aus ihn zugekrocheH während er wütend aut den Arm einsticht, der ihm dit Hüfte einzuscknüren droh:. Iekt schiebt sich der aame Körper des Untieres gegen ihn an. Fest umklammert ferne Neckte den Dolch uni inn'. stößt er die spitze Waffe mehrmals bis ans Heft in den Körper, immer nach der Stelle, wo er den Sitz des Lebens vermutete. Umsonst! Lie Wunde schließt sich, so bald er die Waffe zurückzieht. Dicht über ihm liegt jetzt der Kopf seines Feindes. Seine Arme umstrahlen ihn wie die Zacken einer Krone. Und jetzt stoßt er die Waffe direkt in den Kopf, ein mal, zweimal — er weiß es nicht, wie ost, bis ihm der Arm erlahmt, bis er in dem blutigen Sudel, der ihn um gibt, kaum noch etwas erkennen kann. Aber er siegt, er siegt! Die Umklammerung wird schwächer und schwächer und jetzt — jetzt löst sich der Arm langsam, ganz langsam. Einen Augenblick droht ihn die Erschöpfung ohnmäch tig zu machen. Da ruft ihm ein- Klingelzeichen von oben die Frage zu: „Alles in Ordnung?" Hastig stürzt er auf das Deck des Wracks zurück und drückt auf den Knopf, der unter seinem Kinn im Helm montiert ist und gibt als Antwort das Signal zurück: „Größte Gefahr! Auf!" Fast im selben Augenblicke spannt sich die Trosse, dü ihn hält und hebt ihn rasch durch die dämmernden Lich> ter der Tiefe empor. Wenige Minuten später ist er denn auch wieder an Bord. Sie lösen ihm rasch den Helm — graue Haare quellen hervor. Ein bleiches Gesicht mit Zügen wie in Marmor ge graben und mit verstörten wirren Augen schaut sie danach an. Sie umringen ihn, sie beglückwünschen, bestürmen ihr mit Fragen — er weist stumm alles von sich und brich schließlich erschöpft zusammen — man sängt ihn noä rechtzeitig auf. Erst am Abend kommt er wieder zu sich. Seine kräf tige Natur hat die Schrecken der Tiefe überwunden, abe seine Reden sind wir. Er fabelt von einem Riesen, vo> einem Schatzwächter der Tiefe und beteuert, daß er nö mehr tau hen werde, während sich die Auftraggeber kopj« »schüttelnd zurücksiehsn, um beim Champagner den Erfoltz »ihrer Expedition zu feiern. Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt vom KSniglick Sücksiscken Ministerium äer Iustir Lur Unnaftme von Münäelgeläernim 5aNe ars 8 1808 Ärs 8. 8.-8. erniücktigt Potschappel Wir halten unsere Dienste für die Vermittelung aller Arten von Bankgeschäften angelegentlichst empfohlen, insbesondere befassen wir uns mit «nnskme von »sreinlagen rur Verzinsung Scheckverkehr» kröNnung laufender Rechnungen Diskont unU Einrug von Wechseln An- unÄ verkauf unU Deleikung von Wertpapieren Einlösung von Lins- unä Diviüenaenscheinen Versicherung von Wertpapieren gegen Kursverlust Vermögensverwaltung Nuldewadrung von offenen uns geschlossenen Depots unter gesetzlicher Daftung Ausstellung von Kreditbriefen u. Schecks auf aas In- u. Ruslana unter Sem eigenen Verschluss aes Rbmieters OlÜMsU» LMMllMVI, una aem Mitverschluss aer Dank vetinalich, h stellen wir zu günstigen Bedingungen zur Verfügung. , csss lernrprtcdelr -lwt veu»en-?otrchappri Nr. 111. veposltenkasre plauenrclm ürunll. 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Einen besonders nähr- und schmackhaften Pilz finden wir gegenwärtig im Grase in der Nähe der Pflaumen bäume. Er heißt Mai-Ritterling oder Maischwamm, ist in allen Teilen weiß und sieht dem Edelpilz (Cham pignon) etwas ähnlich. Er ist ein Blätterpilz und kommt meist truppweise vor. Heute wird er im Pilzfenster aus gestellt. Vekanntneachnng. Die Zwischenscheine für die 5"jo Schuldverschreibungen und 41/2 Io Schatzanweisungen der VII. können vom 27. Mai d. Is. ab in die endgültigen Stücke mit Zinsscheinen umgetauscht werden. Der Umtausch findet bei der „Umtauschstelle für die Kriegsanleihe«", Berlin IV 8, Behrenstratze 22, statt. Außerdem übernehmen sämtliche Reichsbankanstalten mit Kasseneinrichtung bis zum 2. Dezember 1818 die kostenfreie Vermittlung des Umtausches. Nach diesem Zeitpunkt können die Zwischenscheine nur noch unmittelbar bei der „Umtauschstelle für die Kriegsanleihen" in Berlin umgetauscht werden. Die Zwischenscheine sind mit Verzeichnissen, in die sie nach den Beträgen und innerhalb dieser nach der Nummern folge geordnet einzutragen sind, während der Vormitlagsdienststunden bei den genannten Stellen einzureichen. Für die 5«/, Reichsanleihe und für die 41/2°/, Reichsschatzanweisungen find besondere Nummernverzeichnisse auszufertigen: Formulare hierzu sind bei allen Reichsbankanstalten erhältlich. Firmen und Kassen haben die von ihnen eingereichten Zwischenscheine rechts oberhalb der Stücknummer mit ihrem Firmenstempel zu versehen. Von den Zwischenscheinen für die I.» IU., IV^ V. und VI. Kriegsanleihe ist eine größere Anzahl noch immer nicht in die endgültigen Stücke mit den bereits seit 1. April 1915, I. Oktober 1916, 2. Januar, 1. Juli, 1. Oktober 1917 und 2. Januar d. Js. fällig gewesenen Zinsscheinen umgetauscht worden. Die Inhaber werden auf gefordert, diese Zwischenscheine in ihrem eigenen Interesse möglichst bald bei der „Amtanfchstelle für die Kriegs anleihe«", Berli« IV 8, Behrenstratze 22, zum Umtausch einzureichen Berlin, im Mai 1918. KeichsbM-Airektmm. Au» Harenstein. v. Grimm.