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MMuffer Tageblatt Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Das »Wilsdruffer Tageblatt erscheint an allen Werktagen nachmittags 4 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— AM. ßrei Haus, bei Postbestellung 1,80 RM^HU-öglich Bestellgeld. Einzelnummern 10 Rpsg. Alle Postanstalten und Post boten, unsere Austräger u. .. ... Geschäftsstelle, nehmen zu jederzeit Bestellungen ent- WvcheNvlllll sUt WllsdrUss U. UMgegtNd gegen Im Falle höherer Dewalt.Kriegod. sonstiger > ' ' —Betriebsstörungen besteht kein Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto deiliegt. alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreis: die I spallige Millinielcrzeilc <48mm breit) 7 Rpsg., die rspnlligc Millimelerzeile der amtlichen Dekanat« machungen bei direkter Auftragserteilung ll Rpsg. ohne Nachlaß, die l ipallige Texl-Millimelerzeile <S0mm breit) rvRpsg.j Nachweifungs . Gebühr: . . - 20 Rpsg. Dorgeschriebcnel Erfcheinungsiage u.Platz- Fkrttsprechek ! ÄMt äöllsdrUff Nk. 6 Vorschriften werden nac» Möglichkeit berücksichtigt. > Anzeigen»Annahme bist vormittags 10 Uhr Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übernehmen wir keine Gewähr. Jedem Radatianspruch erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingczogen werden mutz oder dec Auftraggeber in Konkurs gerät^ Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des-Stadt-i rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 36 — 93. Jahrgang Lelegr.-Adr.: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Montag, den 12. Februar 1934 Volksgemeinschaft undSleueWchf. Von Staatssekretär Fritz Reinhardt. WL. Dsr nationalsozialistische Staat stellt die Form dar, in der sich das Lebe« der Volksgemeinschaft und aller ihrer Glieder vollzieht. Führung und Verwaltung des Staats sind da, um die Voraussetzungen zu schaffen und zu erhalten, deren es bedarf, wenn das Volk als solches und damit jeder einzelne Berufsstand und jeder einzelne Volksgenosse soll leben und gedeihen können. Der einzelne Volksgenosse zahlt Steuern, um dem Staat die zur Erfüllung seiner Aufgaben erforderlichen Mittel zu geben. Die Steuermoral war in den Jahren vor 1933 sehr bedenklich gesunken. Das hat sich seit der Übernahme der staatlichen Macht durch Adolf Hitler grund legend geändert. Im Adolf-Hitler-Staat geschieht seitens der Führung und der Verwaltung alles nur Denk bare, um die Voraussetzungen zu verbessern, nach denen sich das Schicksal der Volksgemeinschaft und damit Wohl und Wehe jedes einzelnen bestimmen. Die Zahlen, in denen sich die soziale, wirtschaftliche und finanzielle Lage unseres Volkes spiegelt, bewegen sich in aller Eindeutig keit in günstiger Richtung. Der Wandel im Verhältnis der Staatsführung zur Volksgemeinschaft und zu den einzelnen Volksgenossen hat auch bereits zu einem Wandel in der Steuer moral geführt. Das ist auf die immer größer werdende Erkenntnis zurückzuführen, daß im nationalsozialistischen Staat nicht eine Mark ausgegeben wird für Zwecke, die mit den Interessen der Allgemeinheit und mittelbar jedes einzelnen Volksgenossen nicht in Einklang zu bringen wären. Äußerste Sparsamkeit und eiserne Diszi plin in der Verwendung der Steuergelder ist einer der wesentlichen Grundsätze nationalsozialistischer Staats führung. Im ersten Hitlerjahr sind im Gegensatz zu den un mittelbar vorangegangenen Jahren keinerlei Steuer erhöhungen erfolgt, wohl aber verschiedene erhebliche Steuererleichterungen für diejenigen Volks genossen, die sich aktiv in den Kampf um die Verminde rung der Arbeitslosigkeit eingeschaltet haben. Es ist auch bereits mit dem Abbau von Steuern begonnen worden. Die Auswirkungen sind außerordentlich günstig. Die Zahl der Arbeitslosen ist heute um 2,3 Millionen niedriger als im gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Das Rechnungsjahr 1933 wird das erste sein, in dem das Aufkommen an Steuern nicht mehr, wie in den vor angegangenen Jahren, um Hunderts' von Millionen unter dem Voranschlag zurückbleiben, sondern diesen er reichen, wahrscheinlich sogar etwas über st eigen wird. Der nationalsozialistische Staat hat in Wahrnehmung der Belange der Volksgemeinschaft und damit jedes ein zelnen auf verschiedenen Gebieten neue Aufgaben zu erfüllen. Und im Haushaltsjahr 1934 werden auf der Ausgabenseite zum erstenmal die V o r b e l a stun g e n in Erscheinung treten, die sich aus der Ausgabe der Steuer gutscheine und aus den verschiedenen Arbeitsbeschaffungs programmen ergeben. Trotz dieser unabwendbaren Er höhung der Ausgabenseite im Haushaltsjahr 1934 wird jede irgendwie geartete Steuererhöhung unterbleiben. Es wird im Gegenteil den Steuerpflichtigen immer wieder empfohlen werden, die Steuererleichterungen wahrzu nehmen, die in den enisprechenden Gesetzen und Erlassen des Jahres 1933 im Rahmen des Kampfes um die Ver minderung der Arbeitslosigkeit vorgesehen sind. Die Steuerreform, die im Laufe des Jahres 1934 Gesetz werden wird, wird einkommensteuerlich erst malig auf das Einkommen für 1934 Anwendung finden und eine Fortsetzung des Abbaus von Steuern in sich schließen. Durch diese Steuerreform wird eine allgemeine Entlastung von Produktion, Ver brauch uno Besitz eingeleitei werden. Der Umfang und der Grad der Beschleunigung der allgemeinen Entlastung von Produktion, Verbrauch und Besitz werden im wesentlichen durch zweierlei bestimmt werden: erstens durch die Pünktlichkeit aller Volksgenossen und aller Unternehmungen in der Erfüllung ihrer laufen den Steuerverpflichtungen und durch die baldige Beseiti gung etwa noch vorhandener Rückstände, und zweitens dadurch, daß' alle Volksgenossen wieder st e u er - ehrlich werden und dem Staat nichts vorenthalten, was ihm auf Grund der bestehenden Gesetze zukommt. Ein neuer Erlaß, betreffend Flüssigmachung rück ständiger Steuern für Zwecke der Arbeitsbeschaffung, wird weder jetzt noch später erfolgen. Steuern, die nun mehr aus der Zeit vor dem 1. Januar 1933 oder aus dem Jahre 1933 noch rückständig sind, wecken, soweit nicht aus anerkannten Billigkeitsgründen Stundung erfolgt ist, beigetrieben werden. In der Zeit vom 1. bis 15. Februar 1934 sind die Steuererklärungen für die Besteuerung des im Steuerabschnitt 1933 bezogenen Einkommens abzugeben. Bei der Abgabe dieser Steuererklärung wird der einzelne Volksgenosse Gelegenheit haben, zu beweisen, wie es um seine Treue zum heutigen Staat bestellt ist, und ob iLinWunick näch.eiLLr weiteren Besserung der sozialen. Jie Sm, MWM der Mion. Große nationalsozialistische Frauenkundgebung. Der Sportpalast sah eine Frauenversamm lung, wie sie Berlin noch nie erlebt hat. Als Auftakt zu der Gautagung der NS.-Frauenschaft Groß-Berlin fand eine öffentliche Frauenkundgebung statt, zu der mindestens 25 000 Frauen hcrbeigeeilt waren. Parteigenossin Fikentscher, die Leiterin der Fraucnschast Groß-Berlin der NSDAP., eröffnete die Kundgebung. Hierauf ergriff Stellvertretender Gauleiter Gör litz e r das Wort. Er wies einleitend darauf hin, daß es nicht zuletzt der Mitarbeit der nationalsozialistischen Frauen zu verdanken sei, daß die Bewegung zur Macht übernahme gekommen ist. Wenn man diesen deutschen Frauen, die nur für ein Ideal kämpften, die Vertreter des weiblichen Geschlechts gegenüberstellt, die die Bewegung auf das energischste bekämpften, die das Wesen der Frau darin sahen, möglichst viele Vertreterinnen in den Par lamenten zu haben, so müsse man auf der anderen Seite betonen, daß der Nationalsozialismus bewußt von diesen Idealen abgerückt sei, und immer die Ansicht vertreten hatte, daß das Wirkungsfeld der Fra« in der Familie zu sehen sei. Nach der Machtübernahme Adolf Hitlers sei die Frau wieder, mit ihrer ureigensten Zustimmung, auf ihren Aufgabenkreis beschränkt worden. Der Redner erntete stürmische Zustimmung und Heiterkeit, als er feststellte, daß im Grunde genommen in einer marxistisch- liberalistischen Zeit der Drang der Frau nach dem Parla ment aus der Tatsache herrührte, daß dieMänneraus das kläglichste versagt hatten. Wenn die Frau in Zukunst wieder die Hoffnung habe, daß Deutschland von richtigen Männern geführt werde, so werde sie auch selbst nicht mehr Hineinreden wollen und keinen Wert mehr darauf legen, die Hofen anzuziehen. Mit herzlichem Beifall begrüßt, nahm dann der Stabsleiter der PO., Dr. Leh, das Wort. Wir wissen, so führte er u. a. aus, daß gerade in der Nationalsozia listischen Frauenschaft heute in den meisten Kreisen Ver bitterung darüber besteht, daß ausgerechnet auf dem Gebiet der Frau heute noch die ganze Vielheit der Verbände vorhanden ist. (Lebhafter Beifall.) Die konfessionellen Verbände wollen die Nächstenliebe predigen. Es sind schöne barm herzige Schwestern, die nur in Konfessionen arbeiten können. Was durch Konkordat geschützt ist, soll geschützt bleiben. Aber man darf uns nicht verargen, wenn wir durch unser Vorbild auch diesen Kreisen klarzumachen suchen, daß wir nicht konfessionell gespalten, sonder» ein einziges großes Volk sind. Wenn es richtig ist, daß der Jude, Liberalismus und Marxismus bewußt die Vielheit der Frauenverbände ge gründet haben, muß es unser Ziel sein, sie möglichst wieder wegzubringen und die Frau zurückzu- s hren in dieFamilie. Unter stürmischem Beifall teilte Dr. Ley dann mit, daß der Vertreter des Führers durch ihn den Parteigenossen Hilgenscldt zum Amtsleiter der Nationalsozialistischen Frauenschaft ernannt hat, und daß diese Ernennung im engsten Einvernehmen mit Reichsinncnminister Dr. Frick erfolgt ist. Danach nahm der neue Amtsleiter der NS.-Frauen- schaft, Pg. Hilgenfeldt, das Wort zu richtungweisen den Ausführungen über die Zukunftsaufgaben der deut schen Frau. Er verlangte neben dem Kämvfertum des wirtschaftlichen und finanziellen Dinge unseres Volkes ernst gemeint ist. Nur derjenige ist Nationalsozialist und nur derjenige steht zum heutigen Staat, der sich in allen Dingen nach dem Grundsatz „Gemeinnutz vor Eigennutz" leiten läßt. Wer aus eigennützigen Beweggründen sein Einkommen oder Vermögen falsch angibt, schadet der Ge samtheit aller Volksgenossen und verletzt somit seine Pflichten gegenüber der Volksgemeinschaft. Was der eine Volksgenosse durch falsche Angaben dem Staat und da mit der Volksganzheit vorenthält, fehlt dem Staat zu restlicher Erfüllung seiner Aufgaben und muß unter Um ständen durch andere Volksgenossen mehr ausgebracht werden. Der nationalsozialistische Staat wird deshalb jeden Steuersünder unnachsichtlich und ohne Ansehen der Person uneingeschränkt zur Rechen schaft ziehen. Es ist jedem Steuerpflichtigen dringend zu empfehlen, die bezeichneten Tatsachen bei der Ausfüllung seiner Ein- kommensteüererklärung, die bis zum 15. Februar 1934 ab zugeben ist, streng zu beachten. Wer die Steuererklärung bereits abgegeben hat und nachträglich feststellt, daß seine Mannes ein vollentwickeltes Weibstum, das in der Mutterschaft und Pflege des Nachwuchses feine Hauptaufgabe erblickt. Wir haben die Absicht, nach Ablauf des Winterhilfs werks ein Hilf sWerk für die Mutter und das Kind einzuleiten. Wir haben mit einer erheblichen Zu nahme des Geburtcnreichtums zu rechnen. Deshalb wollen wir anfangen, rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, damit sich hier keine Schädigungen ergeben. Ich habe vor einigen Wochen in München mit dem Leiter des Mütteramts, Pg. Dr. Stadler, gesprochen. Er hat mir gesagt, daß nach seinen Erfahrungen und Fest stellungen im vergangenen Jahr etwa die H älfte aller Abtreibungen aus Sozialindikationen erfolgt sind. Diese Tatsache allein hätte genügt, um das Recht zu haben, den alten Staat zu stürzen. Denn wenn ein Staat es duldet, daß junges Leben getötet wird, weil er nicht in der Lage ist, für dieses Leben zu sorgen, dann verdient dieser nichts anderes, als daß er selbst ver nichtet wird. Wir Nationalsozialisten bekennen uns zum Leben. Wir werden deshalb auch zu der unehelichen Mutter hingehen, die ein Kind erwartet und werd« ihr helfen, ohne daß wir uns das Recht anmaßen, sie abzuurteilen. Ich bin der Ansicht, daß wir durch diese Tathilfe uns zu einem höheren sittlichen Ziel bekennen, als wenn wir uns hinstellev würden und diese Mutter verächtlich machten. Me deutsche Frau im neuen Staat. Dr. Goebbels vor der NS.-Fraucnenschaft. Auf der Amtswalterinnentagung der NS.-Frauenschaft in Berlin nahm Dr. Goebbels das Wort zu grundsätzlichen Ausführun gen über die Frauenfrage. Die nationalsozialistische Biegung ist ihrer Natur nach eine männliche Bewegung. Die Heraus stellung dieses Männertyps war um so notwendiger, als das gesamte öffentliche Leben zu der Zeit, als wir zu arbeiten begannen, einen anderen Charakter trug. Je mehr nämlich das öffentliche Leben sich von männ lichen Tugenden entfernt hatte, um so mehr empfand die Frau das natürliche Bedürfnis, in das öffentliche Leben einzugreifcn. Daraus entstand eine Vermischung der Aufgaben und Notwendigkeiten. Die nationalsozialistische Bewegung hat in ihrer Arbeit unbewußt eine Abgrenzung schon ge zogen, was allerdings nicht ohne starken Widerstreit der an öffentlichen Aufgaben beteiligten Männer und Frane« geschehen konnte. Die Frauen, die bereits im öffentlichen Leben im Rahmen anderer Parteien und Organifarionen tätig waren, kannten ja die inneren Prinzipien der nationalsozialistischen Bewegung nicht. Sie sahen nicht ein, daß zwar die nationalsozialistische Bewegung bestimmt^ Gebiete der öffentlichen Betätigung der Frau vorenthielt, sie dafür andererseits aber ein Äquivalent bot dadurch, da» die Frau in dem ihr ureigenen Gebiet nun wieder zu einer absoluten und souveränen Beherrschung dieses Gebietes zurückgesührt werden konnte. Wenn die Männer sich wieder auf ein neues männliches Ideal, besinnen, besteht für echte Frauen gar keine Ver anlassung mehr, ihnen auf dem Gebiet der Männerarbcit irgendeine Jdealkonkurrenz zu bereiten, sondern sie werden sehr bald ihrerseits dem Männerideal eine Angaben teilweise oder ganz falsch sind, kann sich vor Strafe dadurch bewahren, daß er die abgegebene Steuer erklärung berichtigt oder durch eine neue ersetzt. Das ist möalicb. solange das F'nanu,mt die Veranlagung noch nicht abgeschlossen hat. Straffreiheit kann bet nachträg licher Berichtigung der Steuererklärung durch den Steuer pflichtigen in denjenigen Fällen nicht erlangt werden, irr denen die Berichtigung durch unmittelbare Gefahr der Entdeckung veranlaßt ist. Ebenfalls kommen, sobald dre Veranlagung abgeschlossen ist, unnachsichtlich die enisprechenden Strafvorschriften zur Anwendung, wenn durch Nachschau, Buchprüfung oder sonstwie falsche Angaben en^Wer^gwubt, falschen Angaben aus früherer Zeit belastet zu sein, der kann sich noch bis zum 31. März 1934 der Strafe dadurch entziehen, daß er einen entsprechenden Betrag an freiwilliger Spende zur Förderung der nationalen Arbeit zahlt. Am 31. März 1934 läuft die für die freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit vorgesehene Frist ab. Nach Ablauf dieser! Frist ist dis Strafe für begangene Steuersünden in keinem Lalle mehr abwendbar..