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MsdmfferTageblatt Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und erscheint an ollen Werktagen nachmittags 4 Uhr. Bexuasvreis monatlick 2 — NM do»? unsereAu^äger u""^ ''80 Bestellgeld. Einzelnummern lv Bpl/. Alle Pnstnnftalten und Posts Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend- Lein Anspruch aus Lieierung der Zcilung oder Kürzung der Bezugspreises. Rücksendung cin^andm^SchriMückr alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreis: die I spaltige Millimeterzeile (46mm breit) 7Rpfg., die 2spaltige Millimeterzeile der amtlichen Bekannt machungen bei direkter Auftragserteilung N Npsg. ohneNachlah. die 1 fpaltigeText-Millimcterzeile (90mm breit) 20Rpfg.> Nachweifungs . Gebühr: n 20 Rpfg. Vorgeschriedenef Grscheinungsrage u.Platf- * Ami 3ÄlL§drUfs Nv. 6 Vorschriften werden nach' Möglichkeit berücksichtigt. Anzeigen Annahme bis vormittags 10 Uhr Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übernehmen wir keine Gewähr. Jeder Rabattanspruch erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogcn werden muß oder dec Auftraggeber in Konkurs gerät. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, des Stadt rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 7 — 93. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Dienstag, den 9. Januar 1934 Zer EntsWuMklWs i« Werreich. Kronzeugen fürSeutschlands Erfolge Kürzlich wies der Rcichsfinanzminister in einem Überblick über Deutschlands wirtschaftliche Entwicklung im Jahre 1933 auch darauf hin, es seien „wiederholt, be sonders auch im Ausland, Zweifel darüber geäußert worden, ob die Zahlen, die die Verminderung der Arbeitslosen in Deutschland wider spiegeln, echt seien". Die Quellen, aus denen diese „Zweifel" stammen, und die Kreise zu erraten, die sich zum Sprachrohr dieser „Zweifel" machen, ist nicht allzu schwer: Man wollte die Erfolge, die der nationalsoziali stische Ansturm des neuen Deutschlands gegen die Arbeits losigkeit errang, verkleinern oder, um deutlicher zu werden, als gefälscht und erlogen hinstellen! Diese infamen Ver dächtigungen setzten schon im Sommer 1933 ein, als hier bei die ersten großen Erfolge sichtbar wurden, die damals noch in ziemlichem Gegensatz zu der Entwicklung des Arbeitsmarktes in vielen anderen Industrieländern standen. Doch da trat nun — ungerufen — ein Kronzeuge für Deutschland auf, der so unverdächtig wie nur möglich war oder dem man höchstens eine gewisse — Abneigung gegen das neue Deutschland nachsagcn konnte! Das war das Internationale Arbeitsamt in Genf, jette Institution des Völkerbundes also, die tatsächlich von der Internationale der sozialistischen Gewerkschaften unter französischer Führung beherrscht wurde und wird. Infolgedessen sieht dieses Arbeitsamt die letztjährige Ent wicklung in Deutschland mit keineswegs freundlichen Augen an, und es ist bekanntlich bei einer Delegierten konferenz dieses Arbeitsamtes erst zu heftigen Angriffen auf die Vertreter der „Deutschen Arbeitsfront" und dann zu einem Austritt Deutfchlands aus dieser ganzen Einrichtung in Genf gekommen. Daran mag erinnert werden, wenn dieses Inter nationale Arbeitsamt ebenso wie schon vor einem Vierteljahr, so auch jetzt wieder die großen Erfolge des Kampfes gegen die Arbeitslosigkeit in Deutschland tat sächlich anerkannte und sich die oben angedeutetcn „Zweifel" nicht zu eigen gemacht hat. Das Arbeitsamt konnte hinsichtlich auch des letzten Vierteljahres 1933 die erfreuliche Erscheinung feststellen, daß während dieser Zeit ein Rückgang der Arbeitslosigkeit in zwanzig Staaten gegenüber den gleichen drei Monaten des Vorjahres erfolgt sei, — und daß dabei Deutschland an erster Stelle marschiere! Dasselbe Arbeitsamt hatte aber auch schon für das zweite und das dritte Vierteljahr 1933 genau die gleiche Feststellung machen können und auch entsprechende Mitteilungen veröffent licht; wenn man also alle diese — sicherlich gerade Deutschland gegenüber vorher sehr kritisch geprüften — Mitteilungen znsammcnfaßt, so gilt beim internationalen Kampf gegen die Arbeitslosigkeit im Jahre 1933 das durchaus nicht überheblich gemeinte, sondern in diesem Falle aus allgemein menschlichen und sozialen Gründen nur eine sehr erfreuliche Feststellung treffende: Deutsch land in der Welt voran! Und dafür eben ist uns vor dieser teilweise recht mißgünstigen Welt das Internationale Arbeitsamt als Kronzeuge sehr wertvoll. In etwas ruhiger und objektiver denkenden, aber durchaus nicht etwa deutschfreundlichen Kreisen des Aus landes findet man doch auch hier und da Stimmen der Anerkennung für diese deutschen Erfolge im Ringen gegen die seelische soziale und wirtschaftliche Not der Arbeits losigkeit. Man stellt dabei fest, daß Konjunkturaufstieg und Arbeitsbeschaffungsprogramm durchaus nicht allein den Rückgang der Arbeitslosigkeit in Deutschland erklären, son dern daß auch die Landwirtschaft die bei ihr im Sommer eingestellten Arbeitskräfte nun über den Winter „durchhält" und sie nicht, wie die kapitalistische Wirtschafts- ordnnng es fordert, wegen des Saisonrückganges der Be schäftigung einfach wieder „abstößt". Auch das ist übri gens von der deutschen amtlichen Statistik längst festgestcllt worden. Ebenso hat nach dem Urteil jener besonnenen Kreise des Auslands, die deutsche Industrie „nicht nur durch Kürzung der Arbeitszeit mit verhältnismäßig ge ringen Mehrkosten, sondern auch durch echte Neuein- die Arbeiterzahl erhöhen" können, und auf dieie Weise fei mehr als eine halbe Million Arbeitsloser von der Industrie aufgcsogen worden. Aus diesen Tatsachen, die als solche auch, wie gesagt, im Nuslande ab und zu erkannt und teilweise sogar anerkannt werden, spricht eben einandererGeistals jener, der die „Arbeit nur als „Ware" betrachtet und für diese sich auf dem Arbettsmarkt einen „Preis" auf Grund von An gebot und Nachfrage erzielen lassen will. Wenn nach dieser liberalistisch kapitalistischen Anschauung der Arbeiter seine „Arbeitskraft" zum höchstmöglichen „Preis" zu „verkaufen" bat, so drängt Nch beute schon dann, wenn wir all diese Worte nur aussprechen, in jedes deutschen Menschen Emp finden das Bewußtsein auf für die Tiefe des Ab grundes zwischen jenem Ungeist und dem Geist des neuen, des nationalsozialistischen Deutsch lands, über das am r. Mai das Donnerwort hinrollte, „Ehret die Arbeit! Achtet den Arbeiter!" Und daß es nicht etwa nnr blieb bei diesen Worten, bei dieser Mahnung, sondern daß sie sich in Taten umsetzte im ganzen deutschen Volk, dar i n liegt der tiefste und Dollfuß' Kamps gegen den MionalsozlMmus. Neue Sonderbeschlüsse der öster reichischen Negierung. Das österreichische Kabinett trat unter dem Vorsitz dei Bundeskanzlers Dollfuß zu einem außerordentlichen Ka binettsrat Zusammen, in dem ausschließlich neue Abwehr Maßnahmen gegen die anwachscnde nationalsozialistisch« Bewegung in Österreich erörtert wurden. Es wurde dei Erlaß eines Ausrufs der Bundesregierung an das öfter reichischc Volk beschlossen, der der Presse als „Pflichtnach richt zum Abdruck übermittelt wird. Das Kabinett hat in der Sitzung, wie es in der amt lichen Mitteilung heißt, „einen Bericht über die in der letzten Tagen besonders verschärfte und offensichtlich or ganisierte nationalsozialistische Agitationstätigkeit entge- gengcnommen, die mit zahlreichen Terrorakten verbunder war". Die hierdurch notwendig gewordenen Maßnahmer hätten die einhellige Billigung des Ministerrates ge funden. Der Aufruf „an Österreichs Volk" spricht davon, daf sich die Bundesregierung bisher auf eine maßvolle l?D« Schriftl.) Abwehr beschränkt habe, in der Hoffnung, es werde endlich „Verminst über Wahnsinn den Sieg davon- tragen". In den letzten Tagen seien aber nicht weniger als 140 „Sprcngstofsanschläge" in allen Teilen des Bun dcsgcbietes verübt worden. Die Bundesregierung sei entschlossen, nunmehr mit allen, auch den schärfsten Mitteln diesen Akten des Terrors und der Demonstration ein fm alle Mal ein Ende zu setzen. Mit dem heutigen Tage seien daher starke Abteil«« gen des Freiwilligen Schutzlorps aufgeboten worden, d« gemeinsam mit der Polizei und Gendarmerie alle Vcr suche, dieses „verbrecherische Treiben" fortzusetzen, zunicht« machen würden. SuM über Rußlands Friedensliebe. Der erste Botschafter der Sowjetunion in Washington, Trojanowsky,ist zusammen mit dem amerikanischen Botschafter Bullitt in Washington ein getroffen. Botschafter Bullitt hielt Roosevelt Vortrag über die Eindrücke seines kurzen, vorläufigen Auf enthalts in Moskau. Bei einem kurzen Empfang von Pressevertretern hob Bullitt die Friedensliebe der S o.wj etuni o n, die größer sei als bei irgend einem anderen Volk, mit Ausnahme Amerikas, hervor. Dio UdSSR, arbeite an der Organisation ihrer Industrie und habe weder Zeit noch Lust für kriegerische Entwicklung. Sie führe auch keinen Haßfeldzug gegen Japan. Sollte es aber im Fernen Osten zum Kriege kommen, so sei die Sowjetregierung vollkommen vorbereitet und gerüstet, die Grenzen zu verteidigen. Oer Führer dankt dem Reichs bauernführer. Zu Beginn der neuen Jahresarbeit hat Reichskanzler Adols Hitler an den Reichsernährungsminister und Reichsbauernführer Darrö folgendes persönliches Schreiben gerichtet: „Lieber Parteigenosse Darrö! Der Nationalsozialis mus, steht in einem gesunden Bauerntum die Basis der materiellen und phhsischen Forterhaltung dei Nation. Sie, mein lieber Parteigenosse Darre, habe« von mir einst die Aufgabe gestellt erhärten, diese Erkennt nis im Zuge der nationalsozialistischen Revolution zu vev wirklichen. Die Eingliederung der Millionenmasse de: deutschen Bauernschaft in unsere Bewegung war in erste: Linie Ihr Werk. Sie haben damit wesentlich geholfen die Voraussetzungen zu schaffen für die legale Eroberung der Macht in Deutschland durch den Nationalsozialismus. Am Abschluß des Jahres der nationalsozialistischen Revolution drängt es mich daher, Ihnen, mein lieber Parteigenosse Darre, aus ganzem Herzen für die außer ordentlichen Verdienste zu dauken, die Sie sich um das deutsche Bauerntum und damit um die nationalsoziali stische Bewegung und die Zukunst des deutschen Volkes erworben haben. In herzlicher Freundschaft und dankbarer Würdigung Ihr Adolf Hitler." letzte Grund dafür, daß nun auch objektiver denkende und sprechende Kronzeugen des Auslandes über den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit aussagten: Deutschland mar schiert dabei an der Spitzes Dalimier Mückgetreten. Kolonialminister Dalimier hat dem Minificrpräsidcu ten Chautemps sein Rücktrittsschrciben überreichen lassen Ministerpräsident Chautemps hat den Rücktritt an genommen. Verbesserungen in Ser Kraftfahrzeug-Versicherung. Seit dem Inkrafttreten des Neichstarifs für Kraft fahrzeug-Versicherungen am 1. Juli 1933 sind dem Neichs- verkehrsminister aus den Kreisen der Fahrzeughalter zahlreiche Wünsche und Anregungen zugegangen. Ver handlungen, die der Reichsverkehrsminister hierüber mit den privaten und öffentlichen Versicherungsanstalten ge führt hat, ergaben folgendes: Im Frühjahr 1934 sollen Höhe und Aufbau der V e r- sicherungstarife nach den bis dahin vorliegenden Erfahrungen genau überprüft werden. Bei dieser Ge legenheit will man denjenigen, die ihr Fahrzeug nicht das ganze Jahr hindurch in Betrieb halten, durch eine feinere Abstufung der k u r z f r i st i g en Versicherungen entgegen kommen. Für Kleinstwagen, d. h. für vierrädrige Personenwagen unter 15 ?8, ist eine neue, billigere Stufe in Aussicht genommen. Ob man für L a st k r a f t w a g e n die Haftpflichtprämie senken kann, hängt von der gesetz lichen Regelung des Krastwagen-überlandverkehrs ab. Schon jetzt wird der Zuschlag für Gütervermietwagen, die nicht Fernlastwagen sind, beseitigt. Außerdem wird mit sofortiger Wirkung die Bestim mung aufgehoben, daß bei Teilzahlung der Prä mie der Verwaltungskostenbeitrag zusammen mit der ersten Nate zu zahlen ist; der Beitrag macht bei Viertel- jahreszahlung nur noch 5 Prozent, bei Halbjahreszahlung 3 Prozent der Prämie aus. Der Mindestbetrag der ein zelnen Nate wird auf 15 Mark gesenkt. Lehrerschaft und NSLB. Eine Hörende Verfügung. Wie der Nationalsozialistische Lehrer bund, der neun Zehntel aller deutschen Erzieher als Einzelmilglieder umfaßt, mitteilt, ist zur Klärung und Vermeidung von Mißverständnissen end gültig von der PO. folgende Verfügung getroffen worden: Der NSLB. ist die parteiamtliche Organisation des deutschen Erzieherlebens. Er umfaßt alle als Mitglieder im NSLB. organisierten Erzieher. — Die in ihm befind lichen eingeschriebenen Mitglieder der NSDAP, sind im Amt für Erzieher (NSLF-) zusammengefatzt und erhalten ihren gesonderten Ausweis (Mitgliedsbuch). — Die vom NSLB. getroffene Gliederung der Gaue, Kreise und Orts gruppen sowie die entsprechend gegliederte Facharbeit der Abteilung „Erziehung und Unterricht" gelten als zu ständig. — Nochmals wird die Rückbildung auf gelöster oder in Auflösung befindlicher Verbände strengstens verboten. — Selbständige, in den NSLB. als Fachschaften nicht eingegliederte wissen schaftliche Fach verbände können mit den gleich laufenden Fachschaften des NSLB. zum Zwecke der Ver wertung ihrer Leistungen in Verbindung treten. NSLB. und Neichsbund Deutscher Beamten. Der Reichsführcr des NSLB., Hans Schemm, gibt bekannt: Auf Grund einer Vereinbarung mit dem Führer der Beamtenorganisation, Nees, gilt im Hinblick auf die organisatorische Verankerung von Erziehern innerhalb des Reichsbundes Deutscher Beamten die Be stimmung, daß Erzieher Deutschlands, die gewillt sind, innerhalb des Reichsbundes Deutscher Beamten irgend eine Aufgabe oder ein Amt zu übernehmen, Mitglieder des NSLB. sein müssen. Der Reichsbund Deutscher Beamten lehnt mit Rücksicht auf die in München ge troffenen Abmachungen jeden deutschen Erzieher als Mit glied ab, der nicht Mitglied des NSLB. ist. Daraus ergibt sich, daß jeder deutsche Erzieher in erster Linie die Aufgabe hat, seine Mitgliedschaft beim NSLB. zu erwerben. Massenpanik in Kioto. 70 Tote, 56 Verletzte. Bei der Verabschiedung von zum Frontdienst ciuge- zogcnen Marincrekrutcn ereignete sich auf de«, Bahnhos von Kioto (Japan) eine furchtbare Masscnpanik, bei der 70 Menschen getötet und 56 verletzt wurden. In dem un geheuren Gedränge der auf den: Bahnhof versammelten Menschen wurde ein ganzer Haufe von Personen zu Boden geworfen und von nachflutenden Massen, die nicht aus- ^uweichen vermochten, Zerdrückt.