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MsdrufferTageblail Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und alle anderen Stände des Wilsdruffer Sezstfs BMI AW für Wilsdruff u. Umgegend«^Z »ein Aninrurk ans Kiesern, . - ^2<etiicbsstorungen besieht Anzeigenpreis: die 1 spaltige Millimeterzeile (46mm breit) 7Rpfg., die 2spaltige Millimeterzeile der amtlichen DekannsM machungen bei direkter Auftragserteilung 11 Rpfg. ohneNachlaff, die 1 spaltige Text-Millimelerzeile (90mm breit) 20ApfFL Nachweisungs-Gebühr:^ _ . 20 Rpfg. Dorgeschriebenetz Erscheinungslage u.Play- Fernsprechern Ami WlisdrUfs Nr. 6 Vorschriften werden nachl »-in yl'nln^urb ans ^nerricosnorungen oenegr « II 1 rF Möglichkeit berücksichtigt. ' - - Anzeigen - Annahme bisj ' g er Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. .Aücksendung^eingesandte^Echriftstücde v vormittags 10 Uhr Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übernehmen wir Kerne Gewahr.^Iedev erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. Rabattanspruch erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden mutz oder dec Auftraggeber in Konkurs gerL» Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, des^Städts rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 79 — 93. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Donnerstaff, den 5. April 1934 Die Unterirdischen. Eine notwendige Erinnerung und Mahnung. Obwohl es die führenden Männer des neuen Deutsch- kmd an Aufklärung aller Art nicht haben fehlen lassen, kann man auch heute noch verwunderte Äußerungen dar über hören, daß die Zeitungen immer wieder von Kom munistenverhaftungen, Aushebungen geheimer Drucke reien, der Gefangennahme kommunistischer Kuriere usw. berichten müssen. Ja, diese geruhsam dahinlebenden Zeit genossen deuten bei solchen Bemerkungen dann leise Zweifel an des Sinnes, so schlimm könne es ja Wohl nach der Zerschlagung des Kommunismus in Deutschland kaum mehr sein. Die Guten sollten sich immer wieder an die Worte Hermann Görings erinnern, wonach die Moskowiter, soweit noch Vorhänden, „unter die Erde getrieben sind", wenn sie sich auch nicht mehr im Hellen Tageslicht betätigen können wie einst in den guten Zeiten der fchwarzroten Koalition. Damals waren sie Herrn Seve rings „politische Kinder" und durften für ihre frechen Umzüge und Versammlungen polizeilichen Schutz ver langen, brachten es einmal gar so weit, daß ein ganzer Stadtteil der Reichshauptstadt tagelang unter ihrer Schreckensherrschaft stand, durften Neichstagssitzunger und Versammlungen fast nach Belieben sprengen und hatten, wenn es nach ihren ständigen blutigen Überfällen LU Prozessen kam, gegenüber den überfallenen Mit- guedern der nationalen Verbände vielfach gar nicht Wechte Aussichten; denn wie hatte doch Herr Reichs- Auster a. D. Reichsinnenminister Dr. Wirth von dei Rednertribüne des Reichsparlamenies aller Öffentlichkeit berkündet: „Der Feind steht rechts!" Unbegreiflich, daß selbst die Dinge, die vor aller Klugen geschahen wie etwa der Geiselmord in München, der Aufstand im Industriegebiet mit seinen viehischen Verbrechen, der tolle Plünderkrieg im Vogtlande oder — schon nach wenigen Jahren Zuchthaus — der aus gesprochen triumphale Einzug eines der schlimmsten KPD.-Verbrecher, des Max Hölz, in Berlin unter den Augen und mit verkehrsregelnder und absperrender Mit hilfe der damaligen sozialdemokratisch geleiteten Polizei weder für die damaligen Regierungen noch für die Ab geordneten der „Regierungsparteien" jener Zeit Anlaß zu entsprechenden Maßnahmen bzw. zu energischen Forde rungen nach Sicherheit waren. Es ist seit Jahren viel über die bolschewistische Gefahr geschrieben worden, Gutes und weniger Brauchbares. Jetzt ist ein neues Buch erschienen, das jeder lesen sollte, dem daran liegt, zu erfahren, wienahdie Kommunisten damals im Frühjahr 1933 vor dem Losschlagen standen. Aus den Fenstern der Buchhandlungen schreit es blutrot auf schwarzem Grund „Kommune!", und der Ver- wsser, Oberregierungsrat Martin Sommerfeldt, der Leiter der Pressestelle des Preußischen Staats- ministeriums, sagt es im Vorwort rundheraus: „Wenn die sorgsame Lektüre dieses Buches manchen Volks genossen aus seiner friedlichen Ruhe reißt, dann hat es seinen Zweck erfüllt." Dieses Buch ist nichts weniger als etwa eine stilistisch aufgemachte Schauergeschichte, bestimmt, den friedlichen Bürger das Gruseln zu lehren. Nein, es wird da auf geringstem Raum in bedrängender Darstellung nur das Allertollste, das Allergröbste aus einem riesigen Material geschildert, es wird an Hand praktischer Beispiele die Vorbereitung zum Bürgerkrieg bis in die kleinsten Zellen hinein aufgezeigt. Diese von Moskau geschulten Staats feinde arbeiteten als sehr gelehrige Schüler; von den Bombenwerksiätten bis zu den reichhaltigen Waffen- lagern, von der „fachmännisch" betreuten Paßfälfcher- Zentrale bis zur Fabrikation amtlicher Stempel war alles stx und fertig. Für den theoretischen Unterricht sorgten Bücher, die „Die Kunst des Aufstandes", „Der Weg zum Sieg", „Vom Bürgerkrieg" usw. Wenn man das im Zusammenhang gelesen hat, wundert man sich nicht mehr, daß beispielsweise noch im Januar 1933 bei der Berliner Bezirksleitung der KPD. immerhin 14000 Mark und selbst im Oktober vergangenen Jahres noch 6000 Mark an Beiträgen cingingen, oder daß es noch M Februar d. I. einen kommunistischen Fememord gab. (Der Fall Kattner in Nowawes bei Potsdam.) . Aber das Buch zeigt auch — und das ist sein wesent- ucher Unterschied gegenüber der Masse anderer Darstel lungen — zweierlei auf, was für die Entwicklung des roten Verbrechertums in Deutschland von größter Bedeu tung wurde: erstens die Beteiligung von Juden in luyrenden Stellungen; der Lemberger Jude Sobelsohn, genannt Radek wandelte im Dezember 1918 den Spar takusbund in die KPD. um; die Münchener Geiselmörder, Auswurf der Menschheit, wurden von den jüdischen oiechtsanwälten Löwenfcldt und Th. Liebknecht verteidigt; ore Verteidiger der Mörder Horst Wessels waren Juden n> a. Zweitens aber bringt das Buch eine schwere, leider nur zu berechtigte Anklage gegen das gleich, gültige Bürgertum, das über die Pressemeldun gen selbst der größten Kommunistcnverbrechen zur Tages ordnung überging, weil es diese Dinge als unbequem und.als sülleu..Lorwurf Lesen sich selbst emvkand. Liese Ser deutsche AchnWel u« der Milde Ein Dortrag Dr. Luers. Frankfurt a. M., 4. April. Anläßlich der Neugrün dung der Außenhandelsstelle für das Rhein - Main - Gebiet machte der Reichsführer des Handels und Treuhänder der Arbeit, Dr. Luer, grundsätzliche Ausführungen über den künf tigen deutschen Außenhandel. Wenn von der Notwendigkeit des deutschen Außenhandels gesprochen werde, so sagte er, so be deutet dies nicht eine Schwenkung der nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik. Deutschlands Wirtschaft steht am Ausgang der gewaltigsten Wirtschaftskrise der Welt. Die Welt des Libe ralismus versteht sich nicht mehr und kann sich auch nicht ver stehen, denn jedes Volk denkt in seinen ihm allein eigentüm lichen'Gedankengängen, und es gebietet die Ritterlichkeit der Nationen untereinander, diese Tatsache zu respektieren. Die Verfasser des Versailler Diktates verkannten die absolute Un möglichkeit, die gewaltigen, geforderten und teilweise auch be zahlten Milliardenbeträge von Land zu Land zu transferieren. Es ist weder möglich, solche Summen in Geldkapitalien aufzu bringen, ohne die eigene Währung damit zu ruinieren, noch dem zum Gläubigerland gerichteten Geld- und Kapitalstrom den Güterstrom folgen zu lassen, wie es einzig möglich und richtig ist. Diese Tatsachen sehen wir an der Entwickelung der deutschen Handels- und Zahlungsbilanz nach dem Kriege durch aus bestätigt. Die Welt sollte aber auch wissen, und Deutschland ruft es ihr zu, daß es nunmehr höchste Zeit ist, die Grundübel der jetzigen Situation aus dem Leben der Völker auszumerzen. Wir mästen zunächst die schuldnerischen Beziehungen, die uns gegenwärtig noch mit den übrigen Völkern verknüpfen, entwirren. Der Zinsen- und Tilgungsdienst dieser Verschuldung erzwingt von uns eine entsprechende Ausfuhr und wir mästen versuchen, dies auf der Basis der alten Beziehungen und Han ¬ delsgrundsätze solange durchzuführen, bis uns die allgemeine politische und wirtschaftliche Entwickelung einen Neuaufbau nach den reinen Grundsätzen unserer Weltanschauung erlaubt« Die jetzigen Außenhandelsbeziehungen find also in ihren bis« herigen Formen auf das pfleglichste zu behandeln und eins überstürzte Aktivität in Neuerungen ist nicht am Platz. Wir wollen den Güteraustausch mit den anderen Staaten nicht in der Art einer binnenwirtschaftlichen Verflechtung, sondern in bewußter Regelung und in Unterwerfung unter die allgemeinen Gesetze und Notwendigkeiten der gesamten deutschen Politik« Deutschland braucht die Welt, und die Welt braucht Deutsch, land. Unsere gegenwärtige handelspolitische und devisentech- nische Lage ist schwierig, die Welt kann daraus ersehen, was die Wiedereinschaltung des mächtigen deutschen Konsumenten bedeuten wird. Wir melden bei allen Völkern der Erde einen steigenden Bedarf nach Gütern an, die wir gegen unsere Er zeugnisse austauschen wollen. Die Organisationsform des zwi- schenstaatlichen Tauschverkehrs wird neu sein. Vor allem mässen die staatlichen Kapitalströme, sobald sie wieder in stärkerem Umfange einsetzen, bewußt gelenkt und in das Bett der Güter« ströme geleitet werden. Eines steht für uns fest: Soll sich deutsche Ware wieder die Auslandsmärkte erobern, dann kann es nur eine deutsche Qualitätsware sein. Ihre besten und produktivsten Kräfte schöpfen die Gewerbe aus der Mitarbeit des bescheidensten Bundesgenossen im Kampf um die Auslandsmärkte, aus den Händen und dem Geist des deutschen Qualitätsarbeiters. Die Ausführungen des Reichssührers Dr. Luer dürsten als Auftakt gelten zu seiner Rede anläßlich der am 12. April in Bremen stattfindenden Versammlung sämtlicher deutschen Außenhandelsstellen, auf der Dr. Luer über das aktuelle The ma der Aufgabenverteilung zwischen dem deutschen Ausfuhr handel und 'der deutschen Ausfuhrindustrie sprechen wird. Wie Adolf Hitler arbeitet. Aus der fast einstündigen Unterredung, die Reichs Kanzler Adolf Hitler dem Berliner Vertreter del amerikanischen Nachrichtenbüros Associated Preß gs währte, tragen wir noch folgende Einzelheiten nach: Der Reichskanzler wies u. a. darauf hin, daß er eir Überzeugter Anhänger der persönlichen Aussprache, dei „Mann-zu-Mann-Diplomatie" sei. Nichts sei ihm lieber, als daß er die Verantwortlichen Führer der wichtige« Nationen einschließlich Amerikas unter vier Auge« sprechen könne. Die überlebte diplomatische Methode des Noten austausches richte sich selbst durch die Tatsache, daß trotz der Be mühungen der Diplomaten die Völker im Jahre 1914 in den größten Krieg der Geschichte hineingeschliddert seien, obwohl er persönlich überzeugt sei, daß die Diplomaten selbst am meisten überrascht waren, als der Krieg tatsäch lich ausbrach. Uber seinen Stab von Sachkennern, „deren einzige Aufgabe es ist, Kritik zu üben", wie der Führer erklärt hatte, äußerte er u. a.: „Ehe wir ein Gesetz verabschieden, zeige ich den Ent wurf diesen Männern und frage sie: Ditte, was ist hieran falsch?' Ich wünsche nicht, daß sie einfach ,ja' zu allem sagen. Sie haben keinen Wert für mich, wenn sie nicht kritisieren und mir sagen, welche Mängel unseren Maß nahmen unter Umständen anhängen könnten." Mlycymo ves Bürgertums, besonders in der Form der jahrelang unumschränkt regierenden schwarzroten Koali tion, ließ Deutschland zu einem Laboratorium für kommu nistische Experimente großen Stils werden. Wer von uns weiß heute noch etwas von den 15 0 Toten durch Spar takus im Dezember 1918, wer von den 1000 — tausend! — Toten im Jndustrierevier, wer von den 10 0 0 — tausend! — Toten bei den Aufständen in Mittel deutschland! Wir, du und ich und jeder einzelne von uns, ließen es damals zu, daß diese blutbedeckten Verbrecher nicht nach dem uralten Gesetz gerichtet wurden: Auge um Auge, Zahn um Zahn. „Und so", ruft der Verfasser dieses Buches mit Recht allen Mitschuldigen zu, „wurde schließ lich aus Politik, Parlament, Regierung und Staat die Fortsetzung eurer Geschäfte mit anderen Mitteln." Kann man in diesen Dingen zu hart urteilen? Lest dieses Buch und ihr werdet verstehen, warum Adolf Hitler „auf den geführdetsten Posten seinen besten Mann stellte: Hermann Göring". Der mußte dann auf den Reichstagsbrand bin früher zuschlagen, als er geplant hatte; er Hätte sonst ganze Arbeit machen können. P. A. N. Im Zusammenhang mit Netz Sicherung Ser Arbeits ruhe der für das Wohl des ganzen Volkes arbeitenden verantwortlichen Männer führte der Reichskanzler u. a. aus: „Der Fehler der Systeme, die dem unseren voran- gingen, lag darin, daß kein Minister oder Mann in Ver antwortlicher öffentlicher Stellung wußte, wie langeeramRuderbleibenwerde. Das führte dazu, daß er weder die Mißstände, die seine Vorgänger hinterlassen hatten, beseitigte, noch sich mit Plänen, die die ferne Zukunft umfaßten, zu beschäftigen wagte. Ich ver sicherte den Herren, die mit mir die Regierung über nahmen, selbst denjenigen, die nicht meiner Partei an gehörten, daß sie der Stabilität ihrer Ämter gewiß sein könnten. Daraus ergab sich, daß alle freudig und mit ganzem Herzen bei der Sache waren und daß ihr Augenmerk lediglich auf eine aufbauende Zukunft gerichtet war." Den Eindruck seiner Frage nach den Männern aus der nächsten Umgebung des Führers schildert der ameri kanische Korrespondent selbst mit folgenden Worten: „DeS Kanzler Züge hellten sich auf. Es fchien, als ob die Gesichter der verfchiedenen Männer, die ihm im Kampfe am nächsten standen, an seinem Geist vorüber- zögen und er sich freute über das, was er innerlich sah." Auf die Frage des Amerikaners, wie der Kanzler es möglich mache, den Kontakt mit dem einfachen Mann auf rechtzuerhalten, verwies Adolf Hitler, wie gemeldet, auf seine tägliche Mittagstischrunde, in der jeden Tag neue Gesichter auftauchten, und fügte hinzu: „Sodann gibt es selbstverständlich noch viele andere Möglichkeiten, mit dem Volk in Berührung zu bleiben. Ich erwähne nur diese eine als ein charakteristisches Beispiel. Eines möchte ich jedoch betonen: obwohl ich alle diese kleinen Sorgen anhöre und aus einer Fülle von Einzel heiten mir ein Gesamtbild der Lage mache, so lasse ich es niemals zu, daß mir der Überblick verdunkelt wird. Ich muß mein Augenmerk immer auf unsere Hauptziele gerichtet haben und diese mit unermüdlicher Zähigkeit verfolgen.. Dieses oder jenes Detail gefällt mir vielleicht nicht. Zu-j gegeben: aber ich muß es meinen Mitarbeitern überlassens die kleinen Sachen ru bereinigen." , Eingriffe in die BertranensmSnner- wahlen verboten. Strenge Anweisung der Reichsregierung. Reichsarbeitsminister und Rcichswirtschaftsministe^ geben bekannt: 1 Es liegen Mitteilungen vor, wonach in verschiedenen! Teilen -Ls Reiches truS der.,klare« AuweUunaen de«