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Beginn der Mits-Offensive in Sachsen In Dresden-Kemnitz führte Reichs statthalter Mutschmann den ersten Spatenstich zur Reichsautobahn Dresden—Chemnitz—Meerane 'aus. Unser Bild zeigt den Reichsstatt halter während seiner Ansprache an die Arbeiterschaft. Darunter: In Großenhain tat Finanzmini ster Kamp den ersten Spatenstich zu den Arbeitsmaßnahmcn zur Röder-Regulierung. Das Heil auf den Führer. Atte Steinkreuze und ihre Geschichte Von Kurt Herold, Penig. Jahrhunderte alte Steinkreuze, vielfach rohbehauen und vnbsschriftet, finden wir in Sachsen an Wegen und aus sreiem Gelände noch etwa zweihundert, und früher mögen es Wohl ewige Hundert mehr gewesen sein. . . Im allgemeinen hat man eine Auskunft über die Kreuz- stcinsitte unserer Vorfahren bislang nicht gefunden, obwohl wese uralten Kreuzstciue nicht nur in Sachsen, sondern auch im übrigen Deutschland und sogar im Auslände gesetzt wurden, dagegen weisen alte Urkunden daraus hin, daß es sich bei die sen verwitterten Kreuzen aus Stein weder um römische Weg weiser noch um Grenzmarken kirchlicher Hoheitsgebiete, Bezeich nungen von Richtstältcn oder Freistätten handelt, sondern man bat sie meistens als Sühnezeicbcn des Gcrmancnrcchts und teils als Erinnerungszeichen an tödliche Unfälle gesetzt. Auch aus lruberen Zeichnungen erfahren wir von Krcuzstcincn, die dort gesetzt wurden, wo ein Mord geschah oder jemand eines ge waltsamen Todes starb. Ob man daher allerdings die regel losen, verschiedenartigen Standorte der Tübnezcichen ableiten kann, ist deshalb fraglich, weil man vielfach seststellte, das; die Steine sich gerade dort befinden oder befanden, wo die meisten Menschen vorübermnßten. Es ist in einzelnen Fällen sogar sehr wahrscheinlich, daß eine Missetat abseits gcschab, während man das Sühnczcichen am viclbcgangenen Wege ansstellte, dem Volke zur Warnung. Viele dieser Kreuze sind seitdem vor eigener Schwere in die Erde gesunken, vom abergläubischen Bauer vermauert oder beim Straßenbau gedankenlos mit zerschlagen worden. Als Malerial für die Krcuzsteine verwendete man in vielen Gegenden Sach sens Sandstein. Dagegen finden wir in der Gegend zwischen Leipzig und dem Erzgebirge ausnalnusloS Porplwr des Roch litzer Berges, und nur im Vogtlaude uud der Lausitz sind die Kreuze aus Grauitblöcken gebaueu. Je nacb Grund ihrer Aus stellung sind sic teils mit Schwertern, Beilen, Dolchen, Jagd- speercn, Wolssaugeln, Dreschflegeln, Sauscdern, Schneider scheren nsw. verziert worden. Diese »»gleichgroßen, unbcbauc- nen »nd osl iiischristlosen Kreuzstciue haben kaum einen Kunst Werl, aber ibrc hcimatgcschichtlichc Bedeutung nimmt gerade in unserer Zeit zu. Auch von heute inzwischen verschwundenen Kreuzen weiß die Geschichte. So hat im Jahre 1900 die Gemeinde Böhlen bei Rötha den „Peststein" aus Porphyr sür 50 Pfennig als Bau stein verkauft. In Fischheim bei Wechselburg wurde das Por phyrkreuz 1911 vom Grundstückseigentümer aus Furcht ver graben. Ein anderes Steinkreuz in Mühlau bei Penig ist aus Aberglaube im Hause des Tischlermeisters Schlorke vermauert worden, während in Ringethal bei Mittweida ein großes Sandsteinkreuz in reicher gotischer Form mit Schwert (1400) von Bubenhünden den Berg hinabgestürzt wurde. Auch an der Chemnitzer Johanniskirche soll ein Kreuz sich befunden haben, ebenso ein Tatzenkrenz mit eingegrabencm, gleichschenkligem Kreuze an der Landstraße zwischen Altchcmnitz und der Stadt Chemnitz. In Doberenz bei Rochlitz kannte man einen „Hirten stein", in Zwickau gab es einstmals Kreuze am Brückcnberg, in der Töpfergasse, an der Johanniskirche und im Reinsdorfer Grund. In Oschatz waren viele Kreuzsteine vorhanden und allein 16 in Oelsnitz i. Vogtl., in verschiedenen Stadtteilen Dresdens gab es insgesamt 8, und auch in der Dresdner Heide an der Hengstbrücke bei der Heidemühle stand ein solches Sühnezcichcn. Doch das sind nur einige wenige von solche« Kreuzen, deren Grab wir heute nicht mehr kennen oder finden. In Beutha bei Hartenstein dagegen existieren noch eine mctcrgroße Schiefcrplatw und zwei Kreuzsteine, deren In schriften von der Hinrichtung des Kirchenräubers Nicol List be richten, der nach noch vorhandenen Urkunden eine nach ihm ge schickte Folge, bestehend aus zwei Landschöppen, „jämmerlich erschoß", worauf man sein Haus niederritz und ihn in die Acht erklärte. Er ist dann „wegen wichtiger Diebstähle, Neue Kirchen- rüubc und dieser zwei Mordthaten willen den 23. Mai 1699 von unten auf mit Acht Schlügen zerschmettert worden, ihm noch lebend der Kopf mit einem Beil abgehauen, felbiger auf einen Die Vorbereitungen zu dem großen SA.-Aufmarsch in Dresden. Oben: Der Befehlsturm und die Stabstribüne auf dem Heller- Flugplatz. Nach Fertigstellung des Gerüstes und nach altem Zimmererbrauch wurde ein Hebebaum als Schmuck angebracht. Unten: lieber die halbe Breite des großen Altmarktes zieht sich die Riesentribüne hin. Hinter ihr ragt wie ein Symbol die Figur des Germania-Denkmals hervor. hohen Pfahl genagelt, der todte Körper aber auf einem Schei terhaufen zu Pulver verbrannt worden." Vom Colbitzer Kreuz am Wege nach dem Dörfchen Thu- mirnicht Weitz der Volksmund zü berichten, daß der Stein einem an dieser Stelle gefallenen schwedischen Offizier gesetzt wurde. Wegen einem erbettelten Brötchen während der Hun gersnot der mittelalterlichen Kriege sollen sich am „Semmel kreuz" oder „Hungerstein" in Wolfersgrün und Hirschfeld zwei Frauen, in Söhland zwei Schusterlehrlinge, in Wehrsdorf zwei Landstreicher, in Obcrcunewalde bei Löbau zwei Jungens und vor der Oberseisersdorfer Mühle zwei Bauern mit Dresch flegeln gegenseitig erschlagen haben. (Ein zweiter Artikel folgt.) Mimsterbefuch in Wilsdruff Bürgermeister Dr. Kronfeld begrüßt die Gäste. Ministerpräsident v. Killinger schreitet die Front der ausgestellten Formationen ab.