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w einer nuven, stillen Nacht. 'Da standen die Testen Hoyer »vr mir, da leierte die Natur die Ruhe der Lebendigen, und ich hörte deutlicher das linde Rauschen des Flusses, und das ferne Klappern einer noch gehenden Mühle brach sich schwach in den Felsen am Wege. Die übrigen kleineren Thaler in der Nähe von Dresden sind, wenn ich so sagen darf, meistens im Stile des Zschoo »ergründe s. Ein rieselnder Bach zwi schen buschigen Hügeln, ein nackter Fels, der mit dem Fuhr ins Bett des Baches tritt, bisweilen eine kleine Wiese, eine länd liche Hütte, dies sind gewöhnlich die sanftern Züge, welch« die Natur in jene Gründe legte. - Ihm zur Seite könnte ein Merkchen gestellt werden: Ko se g a r t e n , Meine Freude in Sachsen (Leizpig, Friedr. Enoch Richter 1801). Hören wir ihn selbst: Der Schonergrund gehört nicht minder zu einem angenehmen Aufenthalte. Er liegt tief und sicher vor unsanften Winden zwischen zwei von Holz bekleideten Bergreihen. Jetzt ruhete tiefer Herbst auf ihm. Gelbes Haar bedeckte Busch und Bäume. Nur ein kleiner Bach rieMe geschwätzig hinab. Das Tal ist Dichtern und Liebenden gleich willkommen. Nur we nige Blumen erheitern den melangolischcn Sitz der Musen. Eine magere bursa pastoris, wie mein Freund sie nahmte, ragte zwischen dem hinwelkenden Grase hervor. Wir gingen sehr vollen Herzens zur Mühle, die in sicherer Hürde liegt. Man wieß uns ein Stübchen unterm Dache an. Wir fanden die Thür zur Stube verschlossen, statt besten aber fehlte ein Brest in der hölzernen Wand, so daß mein Kumpan sehr behende hindurch schlich und mir von innen öffnete. Ein fri sches Bauernmädchen brachte uns den Kaffee. Der hurtige Freund schäkerte mit diesem Mädel und forderte ein Mäul chen. Das gab Anlaß zum Kampf und die Schoner Grazie zog sich mehr und mehr zurück, bis sie die Wandöffnung erhasch te und nun durchschlüpfen wollte. Ihr Umfang erlaubte das indeß kaum, und mein Freund gewann Zeit genug, ihr das Verweigerte in dieser gepreßten Stellung zu rauben. Wie die Natur sich zu helfen versteht, und wie gut Oeffnungen sind, die der Baumeister nicht im Grundriste angab! — Kvsegarten zeigt uns hier im zweiten Teile seiner Ausführun gen einen weitverbreiteten Fehler der damaligen Schriftsteller, sie bringen Anekdoten und Witze. Kederblicken wir das gesamte Gebiet der Reiseschilderun gen des 18. Jahrhunderts, so ist der Fortschritt gegenüber dem vorhergehenden zwar unverkennbar, aber bis zur Landschafts schilderung, d. i. der durchgeistigten Austastung einer Land schaft erhebt sich keiner. Die geographischen Beobachtungen können kaum dürftiger.sein. Nicht die Landschaft, sondern die Orte und die Tätigkeiten ihrer Bewohner, die Beschaffenheit der Wege, Felder und Wiesen interessierten. Raritäten finden die meiste Beachtung. Gern wird ein Anekdötchen oder Wih- chen beigesteuert. Aus der vorhandenen Menge hebt sich nur vorteilhaft Ehr. Weiß hervor. (Fortsetzung folgt.) Seelach» mit Paprika Reportage über einen modernen Autobus. Von Hermann Reinecke. Wuchtig und schwer rollt der große, breite Autobus über Hf« Landstraße. An der Ecke vor dem Gasthause bremst er. Ach habe noch auf der Post zu tun. Als ich eine halbe Stunde Mter wieder vorbei komme, ist die Hintere Tür zum Bus »ffen. Ein Geruch von Bratbutter zieht durch die Luft. Nanu, großer Tag heute im Gasthaus? Keine Spur, der Dust kommt gus dem Autobus! Neugierig stecke ich meine Nase in die Tür. Aber vor Dunst ist nichts zu sehen. Statt dessen höre ich eine Frauenstimme kommandieren: „Wir legen jetzt die drei Pfund Seelachs, die wir ent- häutet, entgratet und in walnußgroße Stücke geschnitten haben, sn die Bratpfanne, nehmen ein Viertelpfund Butter, tun ein« Prise Salz und vier Zwiebeln daran und setzen etwas Paprika Bei zugedeckter Pfanne lassen wir den Fisch auf kleine, Wamme gar schmoren und rühren beim Würzen einen Eß löffel voll Mehl, der mit einem Viertelliter saurer Sahne Vev hurrlt wird, daran. Dann ist die Mahlzeit fertig." „Welches Rezept war das?" höre ich eine andere Frauen stimme fragen. „Das war Rezept Rr. 14: Paprikafisch. Wir komme» nun m dem Rezept..." Ich trete von der Tür zurück und gehe einmal um den kolossalen Autobus herum. Höchst merkwürdige Sache! Ich habe schon Autobusse gesehen, die ganze Schauspieler-Wander, trupps beförderten, aber einen bereiften Wagen, in dem Paprikafisch gebraten wird, kannte ich bisher nicht. Vorn übe, dem Kühler hämmert ein Leuchtschild die Mahnung ins Ge hirn: „Eßt Fisch!", und an der Seite des Wagens prangen die kettgemalten Worte: „Seefisch-Kochlehrküche". Aha. Jetzt ver- steht man auch, weshalb auf dem Dach des Fahrzeugs zwei nett ausgeführte große Fische „schwimmen". Die Lehrstunde ist zu Ende. Ein halbes Dutzend Frauen kn Weißen Kitteln verläßt den Autobus. „Darf ich einmal einen Blick in das Innere werfen?* krage ich die Vorsteherin, die in der Tür steht. „Ich bin von -er Presse." , > „Bitte schön!" sagt sie mit einladender Handbewegung > ' Das Wageninnere verblüfft. Es wirkt geradezu riesen groß, man stellt es sich von draußen gar nicht so vor. Wirklich nett ist es eingerichtet. „Besteht keine Feuersgefahr beim Kochen oder Braten?" frage ich. „Nein", ist die Antwort, „wir machen alles elektrisch. Die Küche, die Sie hier im Hinteren Teil des Wagens sehen, hat zehn Kochstellen von je 1200 Watt und vier Bratröhren." Ich fasse an einen Kessel. „Wie ich sehe, haben Sie auch Warmwafser." ' „Ja, die Warmwasserversorgung ist ebenfalls elektrisch", lautet die Antwort, „und dann besitzen wir auch noch einen elektrischen Kühlschrank." „Richtig, den müssen Sie haben", sage ich, «Fische halten sich ja leider schwer frisch." „O fa, es geht ganz gut", bemerkt die Kursußleiterin, ^Mtser Küblickrank kant rund Kundert volle Rknnd S-ekikL« " „Warum gerade Seefische?" „Weil die Flußfischzubcreitung im Jnlande oft dekanm ist, ganz im argen liegt es aber mit den Seefischen. Da wissen unendlich viele Hausfrauen nicht, wie man schmackhafte Fisch gerichte macht, und Seefische sind doch billig und nahrhaft." „Da fahren Sie also überall im Reich umher?" frage ich. «Ja", ist die Antwort, „wir fahren nach Stadt und Land, in die unmittelbare Nähe der Hausfrauen, dann in die Schulen, Kasernen, Arbeitsdienstlager und Krankenhäuser. Ueberall, wo eine gesunde Maflenspeisung in Frage kommt, werden wir zukünftig mit unserem Autobus zu finden sein." „Wer hat die Ideen zu dieser ersten Auto-Fisch-Kochlehr- küche gegeben?" „Der Leiter des Reichs-Seefischausschusses, RegierungSrat Finzel. Man kann hier wirklich sagen: Deutschland in der Welt vorauf Keine andere Fischfang treibende Nation wie England, Dänemark, Norwegen usw. verfügt über ein derart modernes Propagandamittel." „Um auf den elektrischen Strom zurückznkommen", er greife ich wieder das Wort, „wo nehmen Sie den her?" „Wir besitzen unsere eigene Kraftzentrale und sind damit von der Außenwelt unabhängig. Unser Kraftwerk besorgt auch gleich die Heizung, Beleuchtung, Ventilation." Wirklich praktisch, das muß man sagen. Eine Lautsprecher anlage fällt in die Augen. „Wozu?" „Die Anlage dient für direkte Mikrophonbesprechung und zur Uebertragung von Schallplatte»", lautet die Antwort, „wir können, aber auch einen Kinoapparat anschließen. Dann dient die Mattscheibe der Hinteren Wagentür, durch die Sie gekommen sind, als Projcktionsfläche. Wir begleiten übrigens unsere Werbefilme mit Wort und Musik, so daß keine Ein- tönigkeit aufkommt." Der Belag der Küchentische ist nichtrostendes Stahlblech, und alle Geschirre sind sinnvoll so angebracht, daß sie während der Reise nicht klappern. Die Busleute sind sehr großzügig. Fede Teilnehemerin eines Kochkurses bekommt eine große Weiße Küchcnschürze und eine Kochhaube zur Verfügung gestellt. Die Spültische haben fließendes warmes und kalles Wasser, und selbst die vertraute Küchenuhr darf »ich: fehlen. Der Küchen-- sußboden ist mit zentimeterdickem Gummi belegt. Der Auto bus selbst lagert s? gut in Gummi, daß auch beim Fahren in der Küche Betrieb sein kann. Imponierend die Wassertanks zwischen Wagendecke und Küchcndecke, die insgesamt 300 Liter Wasser fassen! Nun muß ich leider aus dem Autobus klettern, denn der nächste Kursus soll anfangen. Schon strömen die Hausfrauen herbei und lassen sich Schürzen und Hauben geben. Die Leiterin verteilt die Rezevtbücher, und dann kann es losgehen. Noch von der Treppe des Gasthauses höre ich sie rufen: „Und jetzt kommen tzir in Rezept Nr. 16: Sellerie-mit Seefifchfüslun-. .. Unsere Heimat - Nr. 7. Schluß: Verzeichnisse der vermißten Militärpersonen us», «qplvq »Mvtz 1-WipjquM ha-WL,,w ist»! mhoa» S»qihNW'g,S pNntz>sgn>W utzckoZ, »uuvhoL »»NM mjjZT uowmozovpMN? rrqszm zhnu quvjhnzx hwu rvnsq,,L moq znv 6L rouovviL ,,uf»w»s ,zuvv«tm«D -z Mougvozk -aruovoi<r uuvtzoL?u„zß »ovuvvov v,MMf--i!>08, "hvH mH hznw -StzvW PVA 8 r„vutsntz-r„SnyH ff; qim urv,M,»T uzzuhom h„vg uuvhoL »IvA uiß-cr mrj »»gram iujjo„,v „vnzr rruu uoa poqng N»mun gvjnqon moup zsq urgvrrwvB »uzrj sövssnL tzvu sgoA uuzrm»K -Vi-L iuM vunizwapls r»g l»a 8181 "Hox mL jioq -saouuoh -MNIU .V,P»T hlIVK 4»»»oO uuvhoL l rqvil -V»-SA zwva „UI »qwai -sqwh -zin« zvova SaoqugtpT m qug uffrmtpjsK »mos gun aouqsNK qov »tzijhpL „h>a»ä »mv„x ruuvhoL »»MW uoquvhroa mH» uoa ztzizrtzwtz; »uz,z qnn mqr;zq»S -pnrw quvMtk u; zjL uojomoö »zuövämaz -41-8 »g pq ljL nvSioT uz h>p -q-pL'uM -S»zß-»p„uvj «uH m,q zrznbi»!» ihvlhnrtz wz 9V8I n usqivm -,vuo tzOLl v»yuoh>Z ZrogUyhlA uuvw -zänvtz yrM<>K irvZ l »u»xtz,rm L»guotz>A uMmu« sog urvzighevuzz usfftzvu i»q „ouhogxqunsmozg »„lpzihwU nochos uomqaomoö muvz -»h smuvU s,q;vjpztz>K svq »gn »q »gvLuM zg»zj,Luv jr,q motzgom u; 'soqviK sog »gvbuzx uoquvzjoö ,q,,nr UUVW »q »h>„ai zrq »IwärzvMW usvgjuoj «qioqo S,u»m»v»^s-q Vunuuou-K i.wuqrzvun^ u»q u, -ms „uzoj bvTgunrhvL Wh uozzvhoö -jnvtzu„q -awMM u,q uz „zu -MN woq aoauuvW »q tzizj moq uv uoypjsoq „o -S,rng,K S-UUVM s,q »mvzL --re -,j» „PearK »Yno vunv;m,lpj,K,tz>„imo HangMu tz>au u,q»,q» uoroq n quzj, rhozoözmw» ,h>,u u»vnkq„L u„h,i urq snv"umrsrK'iwMM uomjoauv tzuiqmjoq ffgzrjvgzmrzqsvrziz; ruq uz m„uzK m»ih; roa zjtzwun? roq zkuz 'uovlpygoL ur„o uobriotzov L»gugtz>Z »znbr„„zxumk usq snv reg viiqughD uo,,z>q„inL I MN zrstog-smvsuav Ort Nr. Name des ManneS Geburts ort desselben Ort, an demsichder Mann vor dem Ein tritt in den Militair- c ienst auf- gehalten hat Jahr und Tag seines Ein trittes in den Militairdtenst Benennung des Regiments oder der sonstigen Militairpartei bei welcher der Mann zuletzt gestanden Angabe des Grade« in welchem ders angestellt gewesen Angabe der über das Schicksal de« ManneS be kannt gewordenen letzten Nachrichten Name und Wo. nort der nächsten Angehörigen de« Vermißten Nieder- hermsdors BraunS- dors Saal- Hausen Pohrsdorf Herzogs- 1. vacat vacat vacat vacat Gottlieb Herzog«. Zuletzt in Ungef. 1807 Hat als Ge- Nnterkanonier Seine Eltern haben von Vater ist Christian Haupt, walde Lotzen 1. Haupt Johann walde Lotzen Diensten in Schmiede- walde Zuletzt in JmJahr«18U meiner detdem Arttllerie- corps zu Fuß gestanden, sein Hauptmann Hal Fau geheißen Zum Gemeiner einem im Jahre 1813 ge bliebenen rettenden Ar tilleristen Ernst Gottlieb Haupt durch einen Bries die Nachricht erhalten, daß Gottlieb Haupten «in« Kanonenkugel den Kopf weggenommen habe und zwar bei Berlin Neber dessen Schicksal tst Vierieläckerer imÄrunde bet Mohorn, Proluratur- amt« Antheil Vater heißt Johann Gott- Gottlob Wittig Diensten bei Maukisch in Pennrich Regiment Kersten man nichts weiß lieb Wittig und tst Richter in Lotzen, Mutter heißt JohannaRcgina geb. Dietze ' Wilsdruff den 1b. März 1822. Quell«: Amtsgericht Wilsdruff nr. 27 und 38. Acta judicalia. die Auszeichnung der seit den letzten Feldzügen vermißten MUitairverionen bett. Ergangen vor den Schönbergischen Gerichten zu Schönberg und Wilsdruff de anno 1S2L <8