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Beflaggung am 30. Januar 4934. Der sächsische Ministerpräsident hat angeordnet, daß aus Anlaß der Wiederkehr des Tages der Machtübernahme durch den Volkslanzler Adolf Hitler die öffentlichen Ge bäude am Dienstag, 30. Januar 1934, zu beflaggen sind. Unsere Einwohnerschaft wird gebeten, ihrer inneren An teilnahme an der Feier ebenfalls durch Beflaggung der Häuser Ausdruck zu geben. Zur Erinnerung an den 30. Januar 1933 und damit gleichzeitig zum Gelöbnis selbstloser Mitarbeit am Neubau des Dritten Reiches finden sich am Abend Stadt und Land in den Sälen des Goldenen Löwen und Weißen Adler zu einer Feierstunde ein, die durch ein Konzert der hiesigen Orchesterschule verschönt wird. Im Mittelpunkte steht eine An sprache des Pg. Gaugeschäftsführers Harbauer-Dresden. Der Eintritt kostet im Vorverkauf 50, an der Abendkasse 60 Pfg., für Erwerbslose an der Abendkasse 30 Pfg. Der Reinerlös kommt restlos dem Winterhilfswerk zugute. Es wird erwartet, daß alle Kreise der Bewohnerschaft der Verpflichtung zur Dankbarkeit durch ihren Besuch Nachkommen und dadurch beweisen, daß ste treu zum Führer und zu seinem Werke echter deutscher Volksgemeinschaft stehen. Arbeitsbeschaffung mit Hilse der Reichszuschiisse. In Wils druff 20 neue Wohnungen. Die Instandsehungsarbeiten an Wohngebäuden mit Hilfe der Reichszuschiisse haben in letzter Zeit einen erfreulichen Aufschwung genommen, so daß im Bau fach und in Handwerkerkreisen eine den Zeitverhältnissen gün stige Belebung festgestellt werden kann. Es sind bisher folgende Zuschüsse gewährt worden: für Hausinstandsetzungen in 122 Fällen 14 091.73 RM. für Umbauarbeitcn (Teilung von Woh ¬ nungen oder Umbau sonstiger Räume zu Wohnungen) in 16 Fällen 13102.62 RM. für landw. Gebäude in 14 Fällen 1980.00 RM. zusammen: 29 174.35 RM. Es wurden hierbei 20 neue Wohnungen gewonnen. Kein Aufwand bei Faschingsveranstaltungen! In den näch sten Wochen wird man auch in Sachsen etwas davon merken, daß Fasching ist, obwohl man von einer wirklich bodenständi gen Sitte nur ganz vereinzelt sprechen kann, und das meiste von dem, was sich in Sachsen Fasching nennt, von Süd- und Westdeutschland importiert worden ist. Wie gesagt, an Fast- nachtsveranstaltungcn, die schon jetzt ihren Anfang nehmen und bis zum Aschermittwoch — oft auch über diesen Termin hinaus — dauern, wird es nicht fehlen. In diesem Jahre ist jedoch die Forderung aufzustellen, daß jeder übertriebene Aufwand bei solchen Veranstaltungen auf alle Fälle vpnnieden wird. Die Rücksicht aus notleidende Volksgenoffen, die auf Unterstützung durch das Winterhilfswerk angewiesen sind, macht es für wirt schaftlich bester gestellte Volksgenossen unmöglich, in den Tag hineinzuleben und so zu tun, als wären Hunger und Kälte le diglich zwei Worte, mit denen man sich leicht abfinden kann, solange man nur selber nicht darunter zu leiden braucht. Das bedeutet noch längst nicht, daß Fastnachtsveranstaltungen über haupt zu unterbleiben haben. Nur sollten in diesem Jahre be stimmte Grenzen innegehalten werden. Die Zeit ist zu ernst für übertriebenen Aufwand. Reichsgesetzliche Regelung der Hundesteuer. Wie die „Wan delhalle" vom Deutschen Tierschutzverein erfährt, wird eine reichsgesetzliche Regelung der Hundesteuer vorbereitet. Die Hundesteuer soll nach der Einwohnerzahl der Städte gestaffelt werden, wobei Hundehalter in Städten über 100 000 Einwoh ner den höchsten Hundesteuerlatz zu zahlen haben. Aber auch dieser Satz wird bedeutend unter der jetzigen Hundesteuer bleiben. Beamte müssen Kurzschrift lernen? Nach den neuen Richt linien des Reichsministers des Innern wird von allen neu ein- tretenden Beamten und Beamtenanwärtern von Besoldungs gruppe 10 an aufwärts die Kenntnis der Deutschen Kurzschrift verlangt. Bereits angestellte Beamte von der gleichen Besol dungsgruppe aufwärts haben sich, soweit sie am 1. Oktober 1934 das 38. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, bis zu diesem Zeitpunkt die Kenntnis der Deutschen Kurzschrift anzueignen. Den übrigen wird empfohlen, die Deutsche Kurzschrift lesen, wenn möglich schreiben zu lernen. Der Reichsminister des In nern bat die Behörden, die erforderlichen Maßnahmen so zu treffen, daß der 1. Oktober 1934 als Zeitpunkt für die erweiterte Anwendung der Deutschen Kurzschrift unbedingt innegehalten werden kann. Einstellung in die sächsische Landespolizei. Junge un verheiratete Leute, die Lust und Liebe für den Polizei beamtenberus haben, können sich um Einstellung in die Landespolizei bewerben. Gefordert wird: Unbescholten heit, Zugehörigkeit zu einem Wehrverbande (HI., SA., SS., St. und dergl.), sächsische Staatsangehörigkeit (Nicht sachsen müssen ihren Wohnsitz in Sachsen haben), voll endetes 18. bis vollendetes 20. Lebensjahr, Größe ohne Fußbekleidung möglichst 1,70 Meter, mindestens jedoch 1,68 Meter, körperliche und geistige Eignung für den Polizeibeamtenberuf. Gesuche mit ausführlichem Lebens lauf können jederzeit an die Landespolizeischule Meißen gerichtet werden. Grumbach. Reichswehr-Konzert. Zum Besten der Winterhilfe findet heute Montag abend im hiesigen Gasthofe ein großes öffentliches Reichswehr-Konzert statt, das von der Reichswehr-Kapelle des 4. Artillerie-Regiments, Dresden, un ter Leitung von Musikmeister Fritz Waldau ausgeführt wird. Das Programm ist ein vorzüglich gewähltes und die Kapelle als sehr leistungsfähig bekannt, so daß allen Besuchern einige genußreiche Stunden garantiert sind. An das Konzert schließt sich deutscher Tanz. Klipphausen-Sachsdorf. Der Turnverein Klipphanscn- Sachsvorf hielt am vergangenen Sonnabend im Gasthof Klipp- bauscn seine diesjährige Hauptversammlung ab. Groß war die Zahl der Erschienenen, die der Vorsitzende, Lehrer Hofmann- Sachsdorf begrüßen konnte. In üblicher Weise wurde die Ver sammlung mit einem frischen Turnerlied eröffnet. Die Tages- "rdnung wird bekannt gegeben und genehmigt. Unter den Ein gängen interessierte vor allem die Eingliederung des Vereins 'N den Kreis Wcißeritztal, ein Verdienst des Vorstandes, da sich doch eine wie ursprünglich vorgesehene Zugehörigkeit zum Kreis Meißen als unrentabel erweisen mußte. Das letzte Büh- aenturnen verbunden mit Gesangsvorträgen des Männer- gosangvcreins Sachsdors hatte eine» Reingewinn von 24 RM. Zu verzeichnen, der dem Winterhilsswerk zugesüht wurde. Sehr uitcrcssant waren die Bericht der Fachwartc, gaben sie doch alte» Ausschluß über die reichhaltige Arbeit, die im Verein ge- wisict wurde. Der Veeinsführer selbst läßt noch einmal sümt- l'che Veranstaltungen vor dem geistigen Auge vorüberzichen. --bwohl der Verein erst im zweiten Lebensjahre steht, sind schon beachtliche Erfolge erzielt worden. Der Mitglicdcrstand - Unser neuer Roman: Um deutsche Not Ein herrlicher vaterländischer Roman von Leontine v. Winterfeld-Platen. Ludwig der Vierzehnte von Frankreich nahm im Jahre 1688 die Nichtanerkennung des Grafen Wilhelm von Für stenberg als Erzbischof von Köln zum Anlaß, dem Reiche den Krieg zu erklären. Er begann denselben mit einem Akt wohlüberlegter Barbarei, indem er die Pfalz durch Feuer und Schwert in eine Einöde verwandeln ließ. Herr liche Städte, wie Mannheim, Heidelberg, Speyer und Worms wurden vollkommen zerstört. Am 31. Mai 1689 wurde Worms von den Franzosen unter Melac gänzlich in Schutt und Asche gelegt. In diese Zeit furchtbarsten Terrors durch trunkene und plündernde Franzosen führt uns die Verfasserin mit ihrem Roman „Um deutsche Not" in die ehemals herrliche deutsche Stadt Worms. Wir erleben dabei auch einen Kampf um Heimat und Liebe zweier Menschen, wie ihn nur Leontine v. Win terfeld-Platen zu schildern versteht. Aehnelt doch diese Zeit der heutigen, in der man mutige, trotzige deutsche Menschen braucht, um der Willkür unserer Feinde ein ent schiedenes Halt zu gebieten. Gottlob, wir haben heute diese Menschen und können wieder vertrauensvoll in die Zukunft blicken! , Der Roman wird alle deutschen Leser auf das lebhaf teste beschäftigen und interessieren, sie aber auch mahnen, auszuhalten im Kampfe um unser deutsches Vaterland. hat sich seit dem Vorjahre bedeutend gehoben, dank der unver drossenen Werbearbeit des Vereinsführers, der so manchen noch abseits stehenden deutschen Volksgenossen und manche Volks genossin der herrlichen deutschen Turnsache zuführte. Der Vor sitzende nahm Gelegenheit, allen denen zu danken, die die Ge schicke des Vereins mitlenkten. Des weiteren streift der Ver sammlungsleiter als Oberturnwart die rein sportlichen Ge schehnisse des vergangenen Jahres. Das anläßlich des Götz- Wandertages in Grund stattgefundene Bezirksirefsen brachte dem Verein zwei Preise ein. Unvergeßlich wird allen das Turn- und Sportfest sein, war es doch eine in jeder Hinsicht wohlgelungene Werbeveranstaltung. Nicht weniger als 200 Turnabende wurden abgehalten. Männerturnwart Rudolf Leh mann gibt Bericht über die innere Arbeit seiner Turner. Dem schließt sich Schulleiter Franke-Sachsdorf in seiner Eigenschaft als Frauenturnwart und Lehrer Hofmann als Kinderturnwart an. Ueber das Geleistete der Spielmannschaft gab Spielwart Wustlich Aufschluß. In der jungen Praxis der Fußballelf waren 19 Spiele zu verzeichnen, wovon 6 gewonnen, 2 unent schieden und 11 verloren gingen bei einem Torstand von 45 : 86. Besonders treue Turnstundenbesucher, Rudolf Leh mann, Liselotte Wilde und Hedwig Knöfel, wurden ausgezeich net. Sieben Neuanmcldungc» sind zu verbuchen. Für das Jahr 1934 ist geplant: die Beschickung des Kreisturnfestes in Meißen (14. und 15. Juli). Der Verein selbst plant ein Turn- und Spielfest. Der Zeitpunkt konnte noch nicht sestgelegt werden. Für das Turnfest in Breslau wurde eine Sparkasse eingerichtet. Zum Schluß stattete Schulleiter Franke dem verdienstvollen Vorsitzenden herzlichen Dank ab. Mit einem gemeinsamen Lied wurde die angeregte Versammlung geschlossen. Gut Heil! Mohorn. Gemeindeabend. Die Kirchgemeinde ver anstaltet heute im Gasthof einen öffentlichen kirchlichen Gemein deabend, in welchem im Lichtbild „Friedhofskultur" gezeigt wird als Vorbild für eine würdige Ausgestaltung des Mohorner Friedhofes. SEen und Nachbarschaft. Nr. Goebbels kommt nach Dresden. Besuch der Staatsoper. Am Mittwoch, 31. Januar, wird Reichsminister Dr. Goebbels die Vorstellung von Richard Wagners Oper „Rienzi" in der Dresdner Staatsoper durch seinen Be such auszeichnen. Der Beginn der Vorstellung ist auf seinen Wunsch auf abends 8 Uhr sestgelegt worden. Die Titelpartie singt Curt Taucher. Siebenlehn. Ein gefährlicher Gänserich. Einen schweren Kampf hatte gestern nachmittag ein in den 70er Jah ren stehendes, hier wohnhaftes Frl. R. mit einem großen Gän serich zu bestehen, der recht schlimm für ersteres endete. Im Begriffe, ihre zum Trocknen aufgehängte Wäsche im Garten des Wirtschaftsbesitzers L. im Ortsteil Breitenbach abzuneh men, wurde die Ahnungslose plötzlich von dem Gänserich des Besitzers angefallen und trotz Abwehr mit heftigen Schnabel- und Flügelhieben bearbeitet. Hierbei wurde ihr von dem er bosten Tier das rechte Auge vollständig ausgerissen, und erst herbeikommende Leute befreiten die alte Dame aus ihrer ge fährlichen Lage. Die Bedauernswerte mußte sofort ins Meiß ner Krankenhaus gebracht werden. Dresden. Zahlreiche Unfälle durch Glatt- e i s. Infolge Regens, der sich wegen der niedrigen Boden- temperatur sofort in Glatteis verwandelte, waren im Fuß gängerverkehr zahlreiche Stürze zu verzeichnen. Die Sa- mtätskolonne der Feuerwehr wurde in acht Fällen ge rufen, um Personen, die sich Arm- oder Beinbrüche zu gezogen hatten, ins Krankenhaus zu schaffen. Dresden. Ausbau des Flughafens Heller. Seit der Beendigung der Frostperiode sind auf dem Flug hafen Dresden-Heller rund 300 Arbeiter mit Erdarbeiten beschäftigt, um die Rollfläche durch Einebnung zu erwei tern. Die Arbeiten, bei denen man in Kürze etwa 600 bis 700 Arbeiter beschäftigen zu können hofft, werden vor aussichtlich vier bis fünk Monate dauern. Dresden. Gutes Beispiel. Auf den Aufruf des Generalintendanten der Sächsischen Staatstheater sind vom Personal der Staatstheater und der Staatskapelle für die freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit bisher insgesamt 5214 Mark und für das Winterhilfs werk bisher 2691 Mark abaekührt worden. Jie KMemkrise in NMM Paris. Die Presse neigt der Auffassung zu, daß für die Bildung des neuen Kabinetts entweder Herriot oder Daladier infrage kommen. Der „Matin behauptet, die Chancen Dala diers seien am Sonntag gestiegen, während Herriot bei dem letzten Wahlkampfe eine zu einflußreiche Rolle gespielt habe. Man verlange einen neuen Mann, der völlig unbelastet fei. Diese Vorausfetzungen würde Daladier erfüllen. Ueberdies ge nieße er überall Sympathie und sei energisch. Schließlich Habs er sich schon bereiterklärt, ohne Rücksicht auf parteipolitische Er wägungen eine weit nach rechts gerichtete Regierung zu bilden. Daladier beauftragt. Paris. Der Abgeordnete Daladier verließ um 10.40 Uhr das Elysee. Den Berichterstattern erklärte er, daß der Präsi dent ihm den Auftrag zur Neubildung angelragen habe. Im Laufe des Abends werde den Präsidenten erneut besuchen und ihm nach inzwischen erfolgter Befragung seiner politischen Freunde die endgültige Antwort geben. Daladier erklärte, es sei seine Absicht, eine Regierung energischer und achtenswerter Männer zu bilden, die entschlossen die Autorität des Staates im Vertrauen auf die Republik wiederherzustellen. Schwere; Erdbeben in Mexiko. Mexiko-Stadt. Ganz Süd- und Mittelmexiko wurde am Sonntag abend von einem Erdbeben erschüttert. Die mexi kanische Hafenstadt Acapulco am Stillen Ozean hat schweren Schaden erlitten. Es ist fast lein Haus unbefchädigl. Die Be völkerung brachte die Nacht im Freien zu. Angaben über Tote und Verletzte liegen noch nicht vor, man nimmt jedoch an, daß die Verlustlisten recht umfangreich sein werden. Mohorn-Grund. Schulungskurse. Auf Veranlassung des Ministeriums sür Volksbildung werden ab Februar Schu lungskurse für Erwerbslose abgehalten. Mit der Leitung der Kurse ist Oberlehrer Sobe betraut worden. Die Schulungskurse werden voraussichtlich alle in der Schule zu Mohorn stattfinden und verschiedentlich durch Lichtbilder veranschaulicht werden. Der Ortsausschuß für Erwerbslosenschulung bittet um rege Be teiligung. Tanneberg. Landw. Verein. Am Freitag, dem 26. d. M., hielt Dr. R e n a r ö - Leipzig vor den Mitgliedern Oes Landwirtschaftlichen Vereins Tanneberg einen Ichreichen Licht bildervortrag über „Pflege und selbständige Beseitigung kleine rer Fehler an landwirtschaftlichen Maschinen", der recht bei fällig ausgenommen wurde. Der Redner verstand es, die Land wirte und Handwerksmeister in schlichter, gefälliger Art zu be raten über das zweckmäßige Aufbewahren der Maschinen im Winter, über die Säuberung der Pflüge und Düngerstreuer, über praktische Hilfsvorrichtungen am Pflug, Kultivator, Mäher und Binder. Mit gwßer Aufmerksamkeit folgten die Versam melten den Darbietungen Dr. Renards, die von großem Wissen und eigener reicher praktischer Erfahrung zeugten. Mit Dankes- worten an den Vortragenden und dem Wunsche, in der nächsten Versammlung noch mehr Landwirte aus den Nachbardörfern be grüßen zu ckönnen, schloß Herr von Wulffen die Versammlung. kirchermaMriAtell Wilsdruff. Dienstag 6 Uhr abends Predigtgottesdienst zur Erinnerung an den 30. Januar 1933. Anschließend heiliges Abendmahl. Kirchenmusik: „Gott, deine Güte reicht so weit" von L. v. Beethoven. Sologesang: Herr Lehrer Luft. Grumbach. Dienstag 6 Uhr Dankgottesdienst. Nöhrsdorf. Dienstag: Abends 7 Uhr Dankgottesdienst. Wetterbericht. Vorhersage der Sächsischen Landeswetterwarte für den 30. Januar: Höchstens noch vereinzelt Niederschläge. Zeitweise aufheiternd und schwache Winde aus Nordost. Im Flachlande leichter Nachtfrost, am Tage bei Null Grad. Dippoldiswalde. Autobusse im Straßen« graben. Der staatliche Autobus geriet infolge Glatt eises bei Höckendorf ins Nutschen und fuhr dabei in den Straßengraben. Der Wagen schleuderte quer über die Straße und stürzte um. Die Insassen, die durch die zer trümmerten Fenster dem Wagen entstiegen, trugen nur geringe Hautvcrletzungen davon. Auch auf der Staats straße nach Possendorf fuhr ein Autobus in den Straßen graben. Menschen sind dabei nicht zu Schaden gekommen. Bischofswerda. Ein Betriebs führer ver haftet. Der Geschäftsführer einer hiesigen Firma wurde in Schutzhaft genommen. Er hatte infolge fehlender Sach kenntnis den Betrieb gefährdet und nebenbei seine Pension als ehemaliger Eisenbahnbeamter bezogen. Ferner ist gegen ihn wegen Betrugs Strafanzeige gestellt worden. Radeburg. Ein Kind in Flammen. Indem Rittergut Sacka geriet, das siebenjährige Töchterchen der Familie Steeck dem Ofen zu nahe, und die Kleider des Kindes fingen Feuer. Lichterloh brennend lief das Mäd chen davon. Einer Frau gelang es, ihm die Kleider vom Leibe zu reißen, sie erlitt dabei selbst erhebliche Brand wunden. Das Kind wurde mit lebensgefährlichen Brand- Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Neugersdorf. Eigenartiger Unglücksfall. Beim Aufziehen einer Flasche mit dem Korkzieher glitt ein hiesiger Einwohner aus, stürzte auf die in Scherben gegangene Flasche und zerschnitt sich die Schlagader der Hand. Der Verunglückte wurde in bedenklichem Zustande in eine Klinik gebracht. Ebersbach. Ein unliebsamer Zeitgenosse. Erneut sestgenommen wurde ein aus dem Amtsgerichts- gefängnis entlassener Melker, weil er versucht hatte, einem dort seine Strafe verbüßenden Einbrecher zur Freiheit zu verhelfen. Er wird sich überdies auch noch wegen unbe fugten Grenzübertrittes und verbotener Einfuhr von Tabakerzeugnissen zu verantworten haben. Großenhain. Gutsbrand. Nachts brach in dem Anwesen des Gutsbesitzers Wilhelm Richter in Nieder- ebersbach Feuer aus, dem in kurzer Zeit Scheune und Stallung zum Opfer fielen. Die Vrandursache ist noch ungeklärt. Dresden. „Frauenerwerbshilfe" liqui diert. Ter seit vielen Jahren bestehende Verein „Frauenerwerbshilfe" ist in Liquidation getreten. Ter Verein hat eine Fülle opfervoller Arbeit geleistet und viel Segen unter den erwerbslosen Frauen gestiftet.