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Wilsdruffer Tageblatt Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, des ^Stadt-s ,, rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und W°»°E°,N--»i.sdr»Nu.U^ trin Anspruch aus Liklerung der Zeitung oder Kürzung des^czugrpreises. Rücksendung cingesandlcr Schristslücke alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreis: die I spaltige Millimeterzeile (46mm breit) 7Rpfg., die 2spaltige Millimeterzeile der amtlichen Bekannt-, machungen bei direkter Auftragserteilung 11 Rpfg. ohneNachlaß, die 1 spaltige Text-Millimcterzeile (90 mm breit) 20 Rpsg.i Nachweijungs . Gebühr : . i crn u. 20 Rpfg. Dorgeschriebene» Erschemungsiage u.Platz- Fernsprecher ' Ami Wllsdruss Nr. 6 Vorschriften werden nacht Möglichkeit berücksichtigt. > > > ' Anzeigen - Annahme bisj vormittags 10 Uhr Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übernehmen wir keine Gewähr. Iedevs Rabattanspruch erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder dec Auftraggeber in Konkurs gerät«- Nr. 11 — 93. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Tageblatt" WilsÄrukf Postscheck: Dresden 2640 Sonnabend, den 13. Januar 1934 Deutschland im Kampf. Die Salve von Speyer — Zerbrechende Versprechen Der Frost als Feind. Vor zHn Jahren krachte im Speisesaal des Hotels Wittelsvacher Hof in Speyer zu später Abendstunde enie Salve: Männer des aktiven Kampfes für die Rettung der deutschen Pfalz schossen den „Prä sidenten der separatistischen Pfalz rcgierung", Heinz (Orlis) und vier seiner Spießgesellen nieder. Damit war dem Separatismus am Rhein, der in der Nheinprovinz selbst schon niedergeschlagen war, dessen „Regierung" in der Pfalz aber nicht bloß von der Rheinlandkommission offiziell anerkannt war, sondern auch die eifrige Unter stützung der französischen, meist farbigen Besatzung genoß, das Rückgrat zerschmettert worden: Am 9. Januar 1923. Es war höchste Zeit, daß der „Präsident" Heinz gerichtet wurde; denn am Tage zuvor hatte er mit der französischen Militärbehörde einen Vertrag abgeschlossen, der die letzte noch selbständige Erekutivbchörde in der Pfalz, die Gen darmerie, dem Oberkommando der Franzosen unterstellen sollte. Fast waren sie und die Separatisten am Ziel, — da zerschoß die Salve von Speyer wenigstens den Separatismus und nach einem Monat verzehrten die Flammen des Bezirksamts von Pirmasens den letzten Rest. Bei Deutschland blieb die Pfalz, die im Laufe der Jahrhunderte so Furchtbares durch die Franzosen batte leiden müssen. Im Kampf war sie wiedererrungen Worden für Deutschland. Deutsch wieder wurden die bohen Dome in denen die Gebeine der alten deutschen Kaiser ruhen.' * Daran zu erinnern ist gerade, heute sehr „zeitgemäß", da auch fern im Osten, im Memelland, das Deutsch land schärfer denn je den Kampf um sein Recht gege.n di« Litauer führen muß, — um sein Recht, soviel ihm davon geblieben ist. Denn wieder jährte sich am 10. Januar dei Tag, an dem litauische Banden in den Freistaat Memel land einbrachen und sich dieses Gebietes mit wohlwollen der Unterstützung der französischen Besatzungs- truppen und ohne Widerstand bei der völlig entwaffnete» Bevölkerung zu finden, in einigen Tagen bemächtigen konnten, — als „Schadenersatz" dafür, daß die Polen ach ähnliche Weise das litauische Wilna erobert hatten. Del Völkerbund „sanktionierte" den Raub; aber was ist äui der Memelkonvcntion geworden? Und aus den darin feierlich verbrieften — auch Japan (!) unterschrieb dabe! mit — Rechten der deutschen Memclländer? Ein Fetzer Papier wie überall, wo deutsches Recht vom Völkerbuni . „geschützt" wurde. Und wieder droht die Gefahr, daj Litauen selbst jenen Fetzen völlig zerreißt. Diesen Zwergstaat mit seinen zwei Millionen Einwohnern ha deutsche Kraft und deutsches Blut überhaupt erst zu einen selbständigen Dasein verhalfen nnd zum „Dank" dafüi fielen die Litauer, wie einst 1410 bei Tannenberg, über dal Deutschtum her, das nun auch dort im geraubten Gebiei um sein Dasein einen Verzweiflungskampf führen muß -i- Daran zu erinnern oder auf die geplante Wieder holung solcher Angriffe und Vergewaltigungen des Deutschtum hinzuweisen, ist auch notwendig, um das Bill des Kampfes zu vervollständigen, den Deutschland selbst um sein Dasein führt. Daß des Winters Härte das Ringen gegen die Arbeitslosigkeit erschweren muß, wm erwartet und wurde vorausgcsagl; denn das ist, naH unserer ganzen wirtschaftlichen Struktur, leider ganz un vermeidlich und kann höchstens gemildert werden. Dahei soll man nicht von einem „Rückschlag" reden, wenn jetzt der Dezember 1933 ein Ansteigen der Arbeitslosigkeit nni rund 350 000 Köpfe gebracht bat, nnd es würde einer ganz falschen Eindruck Hervorrufen, wenn man diese — in vollem Sinne des Wortes — naturgemäße Entwicklung der Lage am Arbeitsmarkt etwa gär noch überschätzen wollte. Schon im November kündigte sie sich an. Und man rechnete schon damals mit einem Rückgang der Ve- schaftigtenzahl auf mindestens 700 000 Mann, was viel- leicht noch recht niedrig gegriffen war, aber mit dein Ansteigen der Arbeitslosenziffer im vergangenen Jahre Im Sommer 1933 jedoch sind rund 400 000 Mann mehr in den Saisonbetrieben beschäftig! Jahre zuvor; infolgedessen ist die Kurv« derBeschastigtcnzahl dort sozusagen „saisonempfindlicher" geworden. Und nun vergesse man zweierlei nicht, wen» etwa eme gefühlsmäßige Überschätzung jener Zahl vor 350 000 sich heranschleichen will: Es war ein doppeltet Erfolg, daß im Oktober und im November die Arbeits losenziffer nicht, wie in früheren Jahren, bereits wieder gestiegen, sondern diesmal gesunken ist. Ferner: Es kommt doch nus. an, abzuwarien, wie die Ge samtbilanz des Winters aussieht, wo also etwa Milt« oder Ende Februar, bei Ausgang des Winters, die Arbeits losenziffer steht, gegenüber dem Stand am Ende des Oktobers 1933. Dreien Stand bis Wintersende wieder zu erreichen, und zwar durch Steigern der Beschäftigten zahl in den Wirtschaftsgebieten, die nicht von der Saison abhängig sind wie die Außenberufe, und durch die weiter« Durchführung und Auswirkung des Arbeitsbeschaffungs- Jas me ArMM genehmigt. Das Reichskabinett stimmte in seiner ersten Sitzung nach der Weihnachtspause dem vom Reichsarbeits minister und Reichswirtschaftsminister vorgelegten Ent wurf eines Gesetzes zur Ordnung der natio nalen Arbeit grundsätzlich zu. Die Veröfs ent- lichung des Gesetzes wird im Laufe der nächsten Woche erfolgen. Ferner genehmigte das Reichskabinett ein Gesetz über die Anpassung der Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer und Grunderwerbssteuer an die seit dem 1. Januar 1931 cingetretenen Wertrückgänge. Schließlich stimmte das Reichskabinett dem Vorschlag des Reichsverkehrsministers über Veränderungen im Verwaltungsrat der Deutschen Reichsbahngesellschaft zu. Der neue Verwaltungsrat der Deutschen Reichsbahn- gescllschast. Auf Grund des Z 11 der Gesellschaftssatzung der Deutschen Reichsbahn schieden am 31. Dezember 1933 aus dem Verwaltungsrat der Deutschen Reichsb'ahngesellschaft Dr. Klien, Dr. Klöckner, Köhler, Münchmeyer, Dr. Stieler und Dr. Freiherr von Wilmowsky aus. Ferner ist Dr. Schmitz infolge seiner Wahl zum Mitglied des Reichs tages ausgeschicden. Für die am 1. Januar 1934 begin nende dreijährige Amtsdauer werden die Herren Köhler, Dr. Stieler, Münchmeyer und Dr. Freiherr von Wil mowsky wieder zu Mitgliedern des VerwaltunOrates der Deutschen Reichsbahngesellschafi ernannt. An Stelle Dr. Klöckners wird Dr. Krupp von Bohlen und an Stelle Dr. Schmitz' wird für dessen bisherige noch bis zum 31. Dezember 1935 laufende Amtsperiode der Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen- Dr.-Jng. Todt, ernannt. Millionen deutscher Arbeiter danken dem Führer. Ein Telegramm Dr. Leys. Der Führer der Deutschen Arbeitsfront, Dr. Robert Ley, hat folgendes Telegramm an den Reichskanzler gesandt: „Mein Führer! Das in der Deutschen Arbeitsfront organisierte schaffende Deutschland dankt Ihnen von ganzem Herzen für das großzügige Werk, das mit der An nahme des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit verwirklicht worden ist. Wir sehen darin den Durchbruch des Gedankens der sozialen Ehre und sind stolz darauf, daß Deutschland als erstes Volk in der Welt diesen natio nalsozialistischen Begriff in die Tat umgesetzt hat. Sieg- Heil!" * Dr. Ley über das Gesetz. Berlin, 12. Januar. Der Führer der Deutschen Arbeits front und Stabsleiter der PO., Dr. Robert Ley, veröffent licht im nationalsozialistischen Z e itu n g s d i e n st eine grundsätzliche Stellungnahme zu dem neuen Gesetz zur Ord nung der nationalen Arbeit. Nach einem Rückblick auf die marxistische Arbeitergesetzgebung der letzten dreizehn Jahre und ihrem System der verheerendsten Auswirkungen schreibt der Führer der Deutschen Arbeitsfront u. a.: Mit der An nahme des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit ist ein sichtbares Zeichen für die nationalsozialistische Revolution ge geben: Es ist in der Abkehr vom alten und in der Aufrichtung neuer Richtlinien und Zielpunkte derartig umwälzend, wie kaum ein anderes Gesetz im ersten Jahre der nationalsozialisti schen Macht. Das Gesetz geht von drei grundlegenden Er kenntnissen aus. Einmal: Führertum u. Verantwortung gehören zusammen. Zweitens: Gefolgschaft und Führer, Belegschaft und Un ternehmer sind auf Gedeih und Verderben verbunden. Und drittens: Alle Abmachungen, Verträge und Anord nungen haben nur dann einen Sinn, wenn sie im Geiste der Anständigkeit und der Ehrbarkeit abgeschlossen sind. Programmes, wäre allerdings ein Erfolg, auf den man zwar gern hoffen möchte, den man aber kaum erwarten darf. Und man kann gleich noch eine dritte Erwägung daran schließen: Im Auslande hat man die Angaben der amtlichen deutschen Statistik angezweifelt, wenn sie Er folge zu verzeichnen hatte; wenn sie jetzt ebenso genau auch das Ansteigen der Arbeitslosigkeit mitteilt, so sollte das vielleicht nnd hoffentlich dabei mitwirken, daß man auch im Auslande mit der Anzweiflung jener Darstellungen aufhört, die Deutschland über die Entwicklung seines Kampfes um das Dasein gibt. Dr. Pr. Erstens: Führertum und Verantwortung: Wir wollen in den Betrieben wiederum, daß der Unter nehmer zum wahren Wirtschaftsführer wird. Daß er nicht allein sein Werk, sein Geschäft nach kaufmännischen Grund sätzen sauber leitet und führt, sondern darüber hinaus wollen wir, daß er tatsächlich in allen Dingen der Führer seiner Ge folgschaft sei. Die Kompanie ist immer so, wie der Hauptmann ist. Ist der Hauptmann feige und faul, dann ist auch die Kompanie feige und faul. So auch hier. Wir wünschen und wollen, daß der Unternehmer in allen Dingen richtunggebend, vorbildlich und führend der Belegschaft vvrangeht. Dafür trägt er der Gemeinschaft des Volkes gegenüber die Verantwortung. Das ist im Gesetz klar und eindeutig verankert. Er wird sich nicht mehr entschuldigen können, daß ihm -irgendwelche Arbeitgeber verbände in den Arm gefallen sind. Er wird sich nicht hinter Verträge verstecken können. Wenn gerade aus Arbeitgeber- kreisen großer Widerstand gegen die Annahme dieses Gesetzes kam, so nur deshalb, weil die Herren Angst vor dem Wasser hatten. Sie wollen nicht mehr hineinspringen und schwimmen. Das frühere System der Leiparts und Imbuschs war ihnen so außerordentlich bequem. Unternehmer und Belegschaft gehören zusammen. S'S bilden eine Schicksalsgemeinschaft. So ist denn alles getan worden und wird in den Auvführungsbestimmungcn, in Ta rif- und Sozialordnungenn noch besonders zum Ausdruck kom men, daß die Arbeitskraft des Menschen nicht eine käufliche Ware ist, sondern die Arbeit, die Wirtschaft eine Mission im Volke ist, ein sittlicher Wert im Volke und daß eben die Wirt schaft, die Fabrik, das Werk über den bürgerlichen Eigentums begriff hinaus der Gesamtheit unserees Volkes gehört und dieser Gesamtheit zu dienen hat. Die Maschine, der Arbeits platz gehört dem Arbeiter, der daran schafft, genau so wie dem Unternehmer, der einen bürgerlichen Rechtstitel darauf hat. Drittens: Hierfür sieht allerdings dann der Staat und damit die nationalsozialistische Gemeinschaft neue Wertmesser vor. Dei Anständigkeit und Ehrbarkeit. Die Menschen wer den nicht gemeßen nach Paragraphen, Verträgen, Verordnun gen und Verfügungen, nicht darnach, ob sie dieses oder jenes Gesetz übertreten haben und sich damit mit dem bürgerlichen Gesetzbuch in Konflikt setzen, sondern das neue Gesetz führt Ehrengerichte ein, die von den Menschen, die in der Wirtschaft selbst stehen, beseht sind und deren Ehrenrichter allein von der nationalsozialistischen Gesinnung der Anständigkeit und Ehren haftigkeit beseelt sind. Ob jemand gerade noch die Grenzen der Gesetze beachtet hat, und nach früheren Begriffen straffrei aus gehen würde, ist für diese Männer belanglos. Sie urteilen nicht nach der sein eingefädelten Tat, sondern sie urteilen allein nach der Gesinnung, aus der heraus die Tat geschah. Damit stößt dieses Gesetz über die Ordnung der nationalen Arbeit Tore auf, die in der deutschen Rechtspflege bisher noch nicht geöffnet waren. Gewiß, wir wißen, daß damit noch lange nicht die Wirt schaft geordnet ist. Daß es noch langer und mühseliger Arbeit bedarf, ehe wir all das Unrecht, das eine schamlose Verleum dung an den schaffenden Menschen verbrochen hat, wieder gut- gemacht haben. Wir wissen, daß es noch einer ungeheuren Arbeit bedarf, um jenes Idealgebäude wirtschaftlicher und io- zialer Ordnung aufzurichten, das der Nationalsozialismus will. Jedoch wißen wir auch, daß wir mit diesem Gesetz richtung gebend vorgestoßen sind, vollkommen neue Wege gehen, uns völlig abkehren von den marxistischen Methoden der Vergangen- heit, aber auch weiter hinausstoßcn über das korporative Sy stem Italiens. In weiser Vorsicht haben wir das Gesetz elastisch gehalten, damit auf diesem neuen Gebiet nicht schon jetzt starre Formen erwachsen, damit wir genügend Gelegenheit haben, die Entwickelung zu beobachten, auftretende Fehler auszumerzen, neue Erkenntnisse einzubauen. In langen schweren Verhandlungen haben wir dieses Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit geschaffen. In unermüdlicher Zähigkeit werden wir in der Partei, in der Deutschen Arbeits front, in dem Werk „Kraft durch Freude" Menschen dafür for men. Dieses Gesetz soll diesen Menschen, dem Nationalsozialis mus ein Instrument sein, den unanständigen Zeitgenoßen mit unerbittlicher Schärfe zu treffen und dem anständigen Menschen die Möglichkeit zur Gemeinschaft und zum Leben geben und damit den nationalsozialistischen Grundsätzen „Gemeinnutz vor Eigennutz" und „Dem Verdienst die Krone" zum Druchbruch zu verhelfen. * NSBO. und Arbeitsfront Na Bedeutsame Tagungen in Weimar. In Weimar begannen bedeutsame Tagungen der tion al sozialistischen Betriebszellen. Organisation (NSBO.) und der Deutschen Arbeitsfront. An der großen