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IIH Nr. 44 — 93. Jahrgang Mittwoch, den 21. Februar 1934 Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Telegr.-Adr.: „Tageblatt* MimlssMlims als MasWmg Anser Recht auf Notwehr Sedeaket der -mmden Bögel! Polen und das neue Deuischland. „Sympathie und Hochachtung für Adolf Hitler." Dor führenden Persönlichkeiten des konservativen Lagers des Regierungsblocks in Krakau sprach der Vor sitzende des Außenausschusses des Sejm, Abg. Fürst Radziwill, über innen- und außenpolitische Fragen unter besonderer Berücksichtigung der Nachbarstaaten. Fürst Radziwill kündigte dabei an, daß das deutsch polnische Abkommen noch im Laufe dieser Woche ratifiziert werde. Das Abkommen dürfe in seiner Be deutung weder unter- noch überschätzt werden. Durch seine Unterzeichnung seien natürlich die Gegensätze noch nicht beseitigt worden. Es sei jedoch dadurch eine andere Einstellung in den deutsch-polnischen Beziehungen herbei geführt worden. Das zehnjährige Abkommen habe den großen Mut des Reichskanzlers Hitler bewiesen, der beim Gegner Sympathie und Hochachtung Hervorrufe. Die durch den Reichstag angenommene Reichsresorm habe ein neues Deutschland geschaffen, was wiederum als Anzeichen dafür zu werten sei, daß die Politik des neuen Reiches unter der Führung Adolf Hitlers andere Wege gewählt habe, als das frühere Deutschland, das durch das Preußen der Junker und durch die Hohenzollernfche Hausidee ver treten gewesen sei. Radziwill führte ferner Klage gegen die unlohale Politik des französischenKapitals in Polen, die zahlreiche Schwierigkeiten verursache. Desgleichen erhob er bittere Vorwürfe gegen französischePolitiker, me in Polen ein Hmdernis und eine Beunruhigung er- vlicken möchten. Der Redner vertrat schließlich die Mei nung, daß andere Staaten an der Unabhängigkeit Österreichs in stärkerem Maße interessiert seien als Polen. Es gab keine sechs erstklassige moderne Maschinen in ganz Deutschland. Unser Personal ist von bester Qualität. Unsere Organisation auf der Erde ist wahrscheinlich die beste in der Welt. Aber unser Flugzeugmaterial bleibt an Beschaffenheit noch weit hinter dem anderer Nationen zurück. Als ich ins Amt kam, fand ich, daß die deutschen Luft verkehrslinien Maschinen gebrauchten, die zehn und elf Jahre alt waren. Ich habe daraus bestanden, daß Be tri e b s s i ch e r h e it in den Vordergrund der Er wägungen gestellt wurde. Aus die Fruge, ob nicht die Reserve an aus- gebildetenFlugzeugführern sehr groß sei, er- :widerte General Göring: Wir haben getan, was uns Möglich war, um die Aufmerksamkeit der deutschen Äugend auf die Wichtigkeit der Luftfahrt zu lenken. Alle !Länder können ihre Piloten in ihren Luftstreitkräften aus bilden. W i r können dies nur durch Sport tun. Aber die Tatsache, daß wir keine Luftstreitkräfte haben, beraubt uns vieler Vorteile bei der Entwicklung der deutschen Luftfahrt. Um eine angemessene Luftflotte sür die Verteidigung Deutschlands mit unseren eigenen Hilfsmitteln zu bauen, würde es zwei Jahre er- fordern, da »vir unsere Fabriken würden umwandcln müssen. Alte Typen eingeschlossen, besitzt Deutschland jetzt rund 3ÜÜ Zivilslugzeuge. Der Gedanke, daß sie für einen Angriff auf ein anderes Land benutzt werden könnten, das eine Luftktreitmacht besitzt, isi absurd. Bi» all«L Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meisten, des»Städt rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Reichspreffechef Dr. Dietrich gibt eine wissenschaftliche Fundamentierung. Der Reichspressechef der NSDAP., SS.-Gruppen- führer Dr. Dietrich, sprach in der Neuen Aula der Berliner Universität vor einer Fülle bekannter deckksiher Wissenschaftler über das Thema „Neue Sinn geb u n g d e r P o l i t i k". Er gab zum erstenmal, und zwar mit Genehmigung des Führers und in Überein stimmung mit ihm, eine wissenschaftliche Funda mentierung der nationalsozialistischen Politik. Dr. Otto Dietrich ging von einem schon oft betonten Grundsätze aus, daß nämlich, wer das Gedankengut des Nationalsozialismus erfühlen und erfassen will, rücksichtslos mit allen überlebten Anschauungen und Begriffen brechen und sich innerlich völlig umstellen mutz. Schon der Begrifs der Politik ist ein anderer, als man ihn bisher definiert. Die Politik ist keine Wissen schaft, sondern eine Kunst, aber sie ist nicht die Kunst des Möglichen — das falsch verstandene Wort Bismarcks ist zum Freibrief jener Art politischer Entschlutzlosigkeit der Nichtskönner und der Kompromißler geworden —, sie ist für den Nationalsozialismus gerade umgekehrt, die Kunst, das unmöglich Erscheinende möglich zu machen. Rach ihm sind wahre Politiker Seher und Propheten ihres Volkes, die nach den Sternen greifen, wenn es ihnen gelingt, dieses Volk willensmäßig zu einem Block zu organisieren. Das Gesetz des Willens ist eines der fundamentalsten Erkenntnisse, die der Nationalsozialismus dem deutschen Volke gebracht hat. Und die Macht des Willens, geboren aus dem Willen eines einzelnen, erweckt in Millionen Herzen und verschmolzen zur geschlossenen Volksgemeinschaft, ist das letzte Geheimnis der nationalsozialistischen Bewegung. Mit seelischen Energien hat sic den Kampf um die Macht im Staate geführt. Die Wahrheit der nationalsozialistischen Idee, die in der Erkenntnis liegt, daß sie dem in »ersten Wesen des Volkes entspricht, mußte naturnotwendig zum Siege führen. Adolf Hitler verlangt nicht vom einzelnen, daß er Politik treibt, aber er verlangt, daß er politisch denkt und fühlt und die Bedeutung der Volksgemeinschaft erkennt. Als höchsten Wertmaß st ab setzt der Nationalsozialismus das Volk als einzig reale und organisch gewachsene Ganzheit ein. Politik ist Schicksal, und damit verlangt er, daß sich jeder Volksgenosse mit seinem eigenen und dem Schicksal seiner Volksgenossen beschäftigt. Der Nationalsozialismus ist keine politische Herrschafts form, die sich abstrakt lehren läßt, sondern die Welt anschauung des deutschen Volkes schlechthin und als Staatsform keine Diktatur im Sinne eines auf- Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Mar »Wilsdruffer Tägebläü-Ptrscheink «n «Len Werktagen nachmiitag» 4 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— RM. frei Haus, bei Poftbeftellung 1.80 RM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern Iv Rplg. Alle Postanstalten und Post boten, unsere Austräger u. . ... ... ,, . Geschäftsstelle, nehmen zu ^derzeit Bestellungen ent. Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend gegen Im Falle höherer Gewalt.Krregod. sonstiger " - . Betriebsstörungen besteht Kein Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung^ingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn.Rückporto beiliegt. Göring forderi Luftverteidigung. Ein Mindestmaß an Schutz für Deutschland Die Londoner Zeitung „Daily Mail" veröffentlicht eine lange Unterredung ihres Sonderberichterstatters Ward Price mit General Göring. Der preußische Ministerpräsident sagte dabei u. a.: Deutschland muß eine defensive Luftflotte haben, falls die anderen Großmächte nicht bereit sind, ihre Bombenflugzeuge aufzugcbeu, und ich glaube nicht, daß sie dazu bereit sind. Wir haben gemeinsame Grenzen mit Frankreich, Belgien, Polen und der Tschecho slowakei. Ich muß zwischen 3V und 40 Prozent der ge- samten Flugzeugstärke dieser vier Länder haben. Dies ist die bescheidenste defensive Luftstreitmacht, die die nationale Sicherheit Deutschlands schützen »vürde. Wenn es einem unserer Nachbarn einfiele, uns an zugreifen, so könnten seine Flugzeuge unsere Bevölkerung vernichten und unser Gebiet zerstören, ohne daß er einen einzigen Soldaten über die Grenze schickt. Alls diesem Grunde verlange ich eine defensive Luftstreitmacht, die aus Kampfflugzeugen besteht, und eine an gemessene Ausrüstung mit Flugzeugabwehr geschützen. Den defensiven Charakter dieser beiden Waffenarten unterstrich der General noch in weiteren Ausführungen. Der General schilderte dann die Lage, die er bei Übernahme des Lustsahrtministerjums vsrgefundeu batte: Tage des Gedenkens. „Reminis; ere" — „denke daran"! — so heißt nach altem kirchlichen Brauch der erste Sonn tag in der „stillen Zeit". Ein Tag des Gedenkens eines ganzen Volkes wird nun dieser Sonntag werden, ein Tag der Andacht, zum erstenmal jetzt auch zum gesetzlichen Feiertag gemacht. Ein Tag des feierlichen Gedenkens und ein Tag der Helden ehrung. Ganz soll dieser Tag dem Gedächtnis jener gewidmet sein, die im Weltkrieg und in den Jahren her nach ihr Bestes Hingaben im Kampf für Volk und Heimat, die ihr Leben opferten, damit Deutschland lebe. War es nicht wie eine Verletzung der tiefsten und innerlichsten Ge fühle unseres Volkes, als man zwar die Verfassung von Weimar zum Gegenstand durchaus offizieller und pom pöser Feiern machte, aber es der dankenswerten Arbeit des Volksbundes überließ, in würdigen Feiern der Ge fallenen zu gedenken, — wobei aber jene „Offiziellen" meistens fernblieben, die über den Opfertod für Volk und Heimat höchstens die Lauge üblen Spottes zu gießen pflegten. Jetzt wurde ein Neichsfeiertag dafür bestimmt. Jetzt gedenkt ein ganzes Volk, einhellig nach außen und dem Geiste nach, seiner Gefallenen, der zwei Millionen, die draußen rings nur Deutschland liegen, die nur ein kühles Wellengrab fanden oder die in der Heimat erst ihren Wunden und Krankheiten erliegen mußten. Und ein ganzes Volk wird in Trauer und Stolz an diesem Tage jenen danken, die im Laufe der Nachkriegszeit fielen im Kampf für ein neues Deutschland. Vor ihnen werden sich im ganzen Reich nnd überall in der Welt, wo Deutsche wohnen, am Sonntage des Gedenkens die Fahnen senken und die Köpfe sich neigen, in tiefer Trauer nnd doch erfüllt von dein Stolz, daß sie nicht umsonst gefallen sind. Aber noch andere Tage des Gedenkens werden nun in feierlicher Form begangen werden, Tage, an denen der Anstieg der deutschen nationalsozialistischen Bewegung begann oder als 1925 nach dem Mißlingen des ersten Versuchs, Deutschland und sein Volk vom falschen Wege wegzureißen, der neue nun bis zum Siege führende Vormarsch begann. Am 24. Februar 1920 sprach AdolfHitler zum erstenmal in öffentlichen Versamm lungen und warf sein Programm der 25 Thesen der NSDAP, hinein in die Massen. Am 26. und 27. Februar 1925 trat die Partei nach ihrem Verbot von neuem vor die Öffentlichkeit, stieß Adolf Hitler erneut ins Volk vor und ries die Partei wieder ins Leben. Dieser Tage wird nun der deutsche Nationalsozialis mus feierlichst gedenken. Und mit ihm das deutsche Volk, das er sich in friedlichem, aber opfervollem Kampfe erobert hat. Über ganz Deutschland wird dann das Ge löbnis erneut hinweghallen: Unverbrüchliche Treue dem Führer! gezwungenen Despotismus, sondern eine ganz neue Form nationaler Demokratie, in der der oberste Führer der Vollstrecker des immanenten Willens zur Selbst behauptung ist, der jedem Volke blutsmätzig innewohnt. Diese weltanschauliche Basis ist aus einem Guß, innerlich fest und unangreifbar. Eines der wesentlichsten Prin zipien des Nationalsozialismus ist das Gesetz der Homogenität von Volk, Staat und Führung. Das lebendige Bindeglied ist die Partei, die alle Lebens funktionen staatlichen Gemeinschaftslebens in sich selbst entwickelt hat, die die politische Lebensform und Kraft quelle der Ration zugleich ist und die Einheit von Volk und Staat verbürgt. Die Macht der Persönlichkeit des Führers Adolf Hitler kann, so sagt Dr. Dietrich, nur so begriffen werden, daß das deutsche Volk sich selbst in der Persönlichkeit des Führers wieder- sindet. Diese Beziehung von Volk und Füh rung ist die unerhörte Kraftqelle für seine Entschlußkraft und sein Handeln. über das Persönliche hinaus hat der Nationalsozia lismus durch seine Führer der europäischen Politik ganz neuekonstruktiveJdeen gegeben, eine nenc Auffassung des menschlichen Gemeinschaftslebens und damit eine Überwindung des imperialistischen Ge dankens von innen heraus. Mit der Aüfzöigung des Grundsätzlichen ist auch eine politische Zukunftsfrage beantwortet, ob diese für das deutsche Volk so segensreiche neue Sinngebung nicht an die Persönlichkeit desSchöpfers selbst ge bunden ist. Der Führer selbst hat dazu gesagt, daß die Nationalsozialistische Partei als der Sauerteig der weltanschaulichen Durchdringung und Durchknetung unseres Volkes zugleich auch die Institution ist, die als festgegründete Führungshicrarchie den nationalsozialistischen Staat für ferne Zukunft zu gewährleisten in der Lage ist. Die Schöpfung einer solchen Bewegung konnte nur von einem Führer vollzogen »verden, einmal errichtet, trägt sie aber die Kräfte zu ihrer Weiterführung in sich selbst. Die Führcrfolge wirs für alle Zukunft aus der nicht weniger zeitlosen Hierarchie der Partei erwachsen. Um eine Krone zu erben, sagt Adolf Hitler, mutz man Erst geborener sein, um eine Krone zu erwerben, ist es not wendig, Auscrwählter zu sein. Wenn Stillstand Rückschritt und Vergreisung Tod bedeutet, wird sich die nationalsozialistische Führerauslese nach Grundsätzen vollziehen, die die nachfolgenden Ge schlechter unaufhörlich zu lebendigem Einsatz zwingen. Der Nationalsozialismus hat den Weg gewiesen, der auch die Wissenschaft frei gemacht hat. Ist es nicht fein gutes Recht, wenn er von ihr und der ganzen deutschen Geistigkeit verlangt, daß sie nicht nur ernten, sondern die Pflugschar zu geistiger Ackerarbeit führen soll, damit der neugewonnene Boden immer wieder fruchtbar werde für die kommenden Geschlechter? alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreis : die I spaltige Millimeterzeile (46mm breit) 7Rpsg., die 2spaltige Millimeterzeile Der amtlichen Dekannt-e machungen bei direkter Auftragserteilung N Rpsg. ohneNachlasi, die 1 spaltige Text-Millimeterzeile (60mm breit) 2ORpsg^ Nachweisungs . Gebühr : A)Rpfg. Dorgeschriebenei Erscheinungstaye u.Play. Fernsprecher : Amt Wllsdruss Nr?6: Vorschriften werden nach! Möglichkeit berücksichtigt. - — — -^Anzeigen - Annahme bisl vormittags 10 Uhr Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übernehmen wir keine Gewähr. Ieder^ Robattanspruch erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muh oder dec Auftraggeber in Konkurs gerät^