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Wilsdruffer Tageblatt : 20.02.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193402206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19340220
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19340220
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-02
- Tag 1934-02-20
-
Monat
1934-02
-
Jahr
1934
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 20.02.1934
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Geislep-Fysely. Seltsame Launen der Natur - Das Stehaufmännchen unter de« Inseln. — Die geheimnisvolle Aurora-Gruppe. - Von H. Walter Cordes. / So fest unsere Erde auch gegründet scheint, ihre Ober fläche ist doch in ständiger Bewegung. Dauernd gehen in ihr Veränderungen vor sich, die allerdings wegen ihrer Gering fügigkeit meist unbemerkt bleiben, zuweilen aber auch, und dann gewöhnlich in der Gestalt furchtbarer Katastrophen, schlagartig zu Tage treten. Diese Veränderungen treten nun natürlicherweise nicht allein auf dem heute festen Teil der Erd oberfläche auf, sondern auch apf dem weit größeren vom Wasser bedeckten, entziehen sich hier begreiflicherweise aber in den meisten Fällen der menschlichen Beobachtung und werden nur durch Zufall bekannt. Eine besondere Rolle spielen dabei die Neubildungen von Land innerhalb der Weltmeere, meistens in Form Plötzlich als Folge einer untermeerischen Katastrophe auftauchender Inseln, Lie häufig ebenso Plötzlich wieder verschwinden. Berichte über derartige Ereignisse reichen bis in die Sagenwelt zahlreicher Völker zurück; das bekannteste Beispiel liefert Wohl der sagen hafte Erdteil Atlantis, der einst zwischen Afrika und Amerika gelegen haben soll, dann aber verschwunden ist. Schon Herodot Weitz von ihm zu berichten, ebenso Plato, und noch Männer wie Montaigne und Voltaire waren von einem ehe maligen Atlantis überzeugt. Ein Gegenstück findet dieses in dem Lande Mu, das einst an der Stelle der heute den Stillen Ozean erfüllenden Inselwelt gelegen haben soll und noch jetzt in den Ueberlieferungen vor allem der polynesischen Völker eine grotze Rolle spielt. Besonders neckisch zeigte sich die Natur im Falle der Boauslaff-Jnseln, die zu der die Beringstraße vom Millen Ozean abschließenden Kette der Aleuten zählen. Hier erschien im Jahre 1768 eines Tages völlig unerwartet eine neue Insel an der Meeresoberfläche, einige Jahre später folgte MN — allerdings wesentlich kleineres — Schwesterchen. Die Hauptinsel, Boguslaff genannt, war inzwischen zu 1000 Meter Höhe herangewachsen. Am 1. September 1907 flog sie in- Lessen infolge eines Vulkanausbruchs zum größten Teil in die Luft, eine zweite Katastrophe gleicher Art vollendete zwei Jahr zehnte später die Zerstörung, dafür aber erschien eine ganze Anzahl neuer Felsen und Klippen, die augenscheinlich aus großen Meerestiefeu stammten. Auch die Insel Ferdinanden im Mittelmeer konnte sich nur eines kurzen Dckseins erfreuen. Im Jahre 1831 tauchte sie aus den Fluten auf, wuchs allmählich bis zu 80 Meter Höhe und verschwand dann eines Tages ebenso un erwartet, wie sie gekommen war. Ein wahres Stehaufmänn chen unter den Inseln ist die Falcon-Insel im Stillen Ozean, unweit der Tonga-Gruppe. Sie wu^» 1867 von einem englischen Kriegsschiff entdeckt und in die Karten eingetragen. Ein Jahrzehnt später fand ein anderer britischer Kreuzer an der betreffenden Stelle indessen nur eine aus dem Meere auf steigende Rauchsäule. Die Karten wurden berichtigt, mußten aber acht Jahre später von neuem geändert werden, als man feststellte, daß Falcon-Island inzwischen wieder anftauchte und sich nicht weniger als 100 Meter über den Meeresboden erhob. Im Jahre 1898 war die Insel wieder verschwunden, stellte sich zum Jahrhundertwechsel aber gerade noch rechtzeitig wie der ein, wenn sie damals auch nur zwei Meter über die Wellen cmporragte. 1913 verschwand dies sonderbare Gebilde wieder einmal, und als es 1927 von neuem angetroffen wurde, war es zum Vulkan geworden, der einen ansehnlichen Krater aus den Wassern emporstreckte. Bemerkenswert ist ferner das Schicksal der Aurora- Inseln, deren Vorhandensein zuerst der Kapitän eines spanischen Schiffes gleichen Namens zwischen den Falklands- Inseln und Süd-Georgien behauptete. Die argentinische Re gierung sandte dann im Jahre 1794 eine Korvette aus, um die Inseln kartographisch genau festzulegen und in Besitz zu nehmen. Die Gruppe wurde denn auch in der angegebenen Gegend gefunden, in die Karten eingetragen, und der Kom mandant des Schiffes gab in seinem Bericht eine eingehende Beschreibung. Seitdem hat man von den Aurora-Inseln nichts wieder gesehen. Alle späteren Versuche, sie aufzufinden, blie ben vergeblich, sie schienen wie vom Meere verschluckt. Dabei erscheint es der geologischen Beschaffenheit der in Frage kom menden Meeresgebiete nach in hohem Maße unwahrscheinlich, daß eine Katastrophe zum Verschwinden der Inseln geführt hat. Man neigt heute allgemein der Ansicht zu, daß der „Ent decker" der Gruppe, der Kapitän der „Aurora", sich durch Wolkenbildungen hat täuschen lassen und daß später der Kom mandant der argentinischen Korvette, obgleich er ein in Ver- mesiunassacben sehr erfahrener Mann gewesen sein soll, eine Am deutsche Not Roman von Leontine v. Winterfeld-Platen. 63. Fortsetzung Nachdruck verboten Sie merkt es. „Latz mich standhaft bleiben, mein Gott! Denn ich ward Bürge für Mutter und Kind. Latz mich um Johann Friedrich Seidenbenders willen treue Wacht hier halten, letzte Wacht am Rhein...!" Dazwischen kreisen wieder rasende, irre Gedanken: Sie oder ich? Sie oder ich? Wohin wirst du zielen, nächt licher Schütze, mit deiner Waffe im Anschlag? Aber sie hält ihr weißes Tuch hoch in der Hand und steht steil und regungslos auf ihrer Wacht. Ein Schutz kracht. Der halbtrunkene Franzose ist des Wartens überdrüssig geworden. Kann er das Boot nicht mehr erreichen, so doch den Spuk am Ufer, der ihn abgelenkt hat. Weit breitet Sibylle Battenberg die Arme und sinkt lautlos hintenüber. Das Opfer, das Sibylle Battenberg gebracht hat, ist umsonst gewesen. Johann Friedrich Seidenbenders Frau, die Mutter seiner Kinder, hat zwar in dem Schisflein unangefochten von französischen Flintenkugeln das jensei tige Ufer erreicht. Aber ihre Gesundheit hat ihr die nächt liche Fahrt über den Rhein nicht verziehen. Immer schon war Frau Elisabeth kränklich gewesen. In den letzten Schreckenstagen der Stadt Worms haben sich bei ihr die Vorboten einer Lungenentzündung eingestellt. Die scharfe Lust auf dem nächtlichen Rhein und die Auf regung haben ein übriges getan. Schwerkrank und in hohem Fieber kam sie bei den Verwandten an. Und fünf Tage später trug man sie zu Grabe. Der kleine Bastel konnte es nicht fassen, daß die Mutter nun nicht mehr mit ihm sprach. So mürrisch die Frau auch allzeit gewesen, für ihre Kinder war sie die Mutter. falsche Inselgruppe vermessen und annektiert hat. Ganz dürfte das Geheimnis dieses überaus rätselhaften Vorfalls Wohl nie geklärt werden. Wenig bekannt wird sein, daß auch Malta einmal zu den verschwundenen Inseln gehört hat. Es war kurz vor der Inbesitznahme durch die englische Flotte, als ein türkisches Geschwader von Konstantinopel auslief, um Malta einen Be such abzustatten. Entweder waren nun die dem türkischen Admiral zur Verfügung stehenden Karten recht mangelhaft, oder es mochte um seine Navigationskunst schlecht bestellt sein — jedenfalls gelang es ihm nicht, sein Ziel zu erreichen. Nach dem der tüchtige Seefahrer einige Tage lang in der Gegend, in der man Malta vermutete, erfolglos gekreuzt hatte, gab er die weitere Suche auf und kehrte mit der Meldung, daß die Insel — wenn es sie überhaupt gegeben habe — nicht mehr bestehe, nach Konstantinopel zurück. Seltsamerweise beruhigte man sich damit, und die Admiralität ließ Malta auf ihren Zarten streichen! GpeyrMIeäerSchöpfdizZ Uns der Welt der Einzeller. — Unmittelbare Einwirkunc chemischer Reize. — Das Wunder des Pantoffeltierchens. Von Otto Schumann. Seit alters teilen wir die lebenden Wesen in drei grotze Gruppen ein: die Pflanzenwelt, deren Angehörige nur leben, das Tierreich, dessen Vertreter daneben auch fühlen, und die Menschen, die außer zu leben und zu fühlen auch noch zu denken vermögen. Bei der Einordnung eines Geschöpfes in eine dieser Gruppen stoßen wir im allgemeinen auf keinerlei Schwierigkeiten. Dies ist in erster Linie wohl darauf zurückzuführen, daß wir unser Dasein für gewöhnlich inmitten vorgeschrittener Formen des Lebens verbringen, die alle einen "bestimmten hohen Grad der Entwicklung erreicht haben. Dies gilt vor nehmlich von unseren Haustieren, dann aber auch von weniger guten Freunden aus der Tierwelt, den Kerbtieren, die gleich falls über beträchtliche Fähigkeiten verfügen. Instinkt, Reg samkeit, scharfes Wahrnehmungsvermögen sind Eigenschaften, welche die genannten Tiere hoch über die Vertreter der Pflan zenwelt stellen. Der Naturforscher indessen, der tiefer auf der Stufenleiter der Entwicklung hinabsteigt, sieht sich nicht selten vor schwer zu beantwortende Fragen gestellt. Man braucht nur einen Tropfen gewöhnlichen Masters unter einem Mikroskop zu betrachten und hat dann eine Welt im Kleinen vor sich, eine Welt, deren Angehörige, die Ein zeller, nur sehr schwer in die uns bekannte Ordnung ein zureihen sind. Pflanzen- und Tierkundige haben je einen Teil dieser seltsamen Geschöpfe für sich in Anspruch ge nommen; aber es bleibt noch ein Rest, über den sich bislang keine Einigung erzielen ließ. Da ist beispielsweise das Augentierchen, Euglena viridis. Es findet sich häufig in unzähligen Mengen in stehendem Wasser, dem es dann eine schöne grüne Färbung verleiht. Erst hei einer Vergrößerung von einigen hundert Malen werden die winzigen Lebewesen sichtbar in Form kleiner länglicher Körperchen, die kreuz und quer durch das Wasser flitzen. Kopf und Beine kennen diese Geschöpfe nicht, höchstens zeigt uns eine sehr starke Vergrößerung ein win ziges Härchen: den sehr beweglichen Schweif, mit dem das Tier durchs Wasser rudert. Als einziges Organ erscheint ein rötlicher Fleck, den man als Augenfleck bezeichnet. Die grüne Farbe des Augeutierchens ist auf Blattgrün oder Chlorophyll zurückzuführcn, wie es auch die Pflanzen besitzen. Nahrung nach Art der Tiere aufzunehmen vermag die Euglena nicht. Sie benimmt sich vielmehr wie eine echte Pflanze, die aus Kohlensäure niit Hilfe der Lichtenergie ihre Nahrung aufbaut. Das Augenlierchen ist denn auch in hohem Grade für Licht empfindlich, und der rätselhafte Augenfleck scheint gute Dienste beim Äufsucbcu der lebenswichtigen Strahlen m leisten. Selbstverständlich ist von einem Auge in unserem Sinne, einem Organ mit Linse und Netzhaut, bei diesem Geschöpfe keine Rede. Es handelt sich vielmehr um einen Fleck mit chemischer Empfindlichkeit gegen bestimmte Strahlen, wie man ähnliches auch bei Pflanzen findet. Die Eigenbewegung spricht aber doch für eine Zugehörigkeit zum Tierreich. Zu den Grenzfällen zwischen Tier- und Pflanzenwelt ge hören auch die einzelligen Grünalgen, die sich zu Mil liarden im Süßwasser finden. Ihre Lebenshaltung verweist sie zweifellos ins Pflanzenreich, dem ihre größeren Schwestern ja zweifelsfrei angehören. Aber sie unterscheiden sich von diesen dadurch, daß sie nicht irgendwo am oder im Boden haften, sondern frei herumschwimmen, eine Fähigkeit, die in der mikroskopischen Welt auch diese Einzeller zu den Tieren zu rechnen zwinat. Johann Friedrich Seidenbender hat nicht rechtzeitig herangeholt werden können, um seiner Frau das letzte Geleite zu geben. Er war nach Frankreich hineingefahren, um für die Wormser Flüchtlinge zu sorgen. Als er kam, war über der Ruhstatt der Frau Elisabeth die Sonne oftmals auf- und untergegangen. Lange betete der grotze, starke Mann an dem Hügel, unter dem die Mutter seiner Kinder schlief. Datz sie ihm nimmer die rechte Lebensgefährtin hat sein können, hat er in der Stunde vergessen, da er an ihrem frühen Grabe stand. Viele Wochen später erst hat Johann Friedrich von den beide Fischern erfahren, welches Opfer die blonde Jung frau vom Wormser Hause für sein Weib und seine Kinder gebracht. Die Fischer haben auch in Erfahrung bekommen, datz Sibylle Battenberg am Morgen nach jener Nacht der Flucht am Rhein leblos aufgefunden wurde. Man hat sie in ein nahes französisches Hospital gebracht. Einem Arzt gelang das Wunder, die Schwerver wundete, nimmer Lebenswillige ins Leben zurückzu rufen und in langer, sorgfältiger Pflege der Genesung zu- zusühren. Kaum, datz Sibylle wieder gehen konnte, da nahm sie die Pflege französischer Soldaten auf. War es nur ein Dank? War es ein Bedürfnis nach Ablenkung? Ihr Leben schien ihr leer und planlos. Worms war nicht mehr, Johann Friedrich Seidenbender war auf im mer von ihr getrennt. Die Ahne und die Muhme Do rothee waren weit fort in Holland. Folgte sie ihnen nach, so hieß das zugleich die Frau des Balthasar GUIdenborn werden — mit einer einzigen Lüge im Herzen So vergingen Sommer und Herbst. Und so ging ein neuer Winter -ns Land. Als es aber Frühling wurde und Sibylle in der Nähe Außer 'pflanzenartigen und halbpflanzenartigen Orga-- nismen sehen wir in unserem Wassertropfen noch zahlreiche winzige Geschöpfe, die ebenfalls zu den Grenzfällen der Schöpfung zählen, aber gewöhnlich den Tieren zugerechnet werden. Da haben wir z. B. das nach feiner länglichen Ge stalt so genannte Pantoffeltierchen oder Paramäcium, mit bloßem Ange gleichfalls unsichtbar. Es ist jedoch schon etwas verwickelter gebaut und besitzt sogar eine Mundöffnung, mithin die Fähigkeit, richtig zu fressen. Aber das weitere Kennzeichen d^r Tiere, das Gefühl, fehlt bei ihm, so weit wir wissen, vollkommen. Auch von dem Augenfleck der Euglena findet sich beim Pantoffeltierchen keine Spur. Ueberhaupt werden wir im Reiche der Einzeller, die in Zehntausenden von Arten das Süß- und Salzwasser der Erde bevölkern, vergebens nach Organen suchen, welche die höheren Tiere befähigen, sich ein Bild von ihrer Umwelt zu machen. Außer bei den Einzellern kann man auch bei den Schwämmenin Zweifel sein, ob man sie den Pflanzen oder Tieren zuzählen soll. Es handelt sich hier um die Schwämme, die man aus jedem Haushalt kennt, die nichts anderes sind als die Skelette vielzelliger Tiere einfachster Organisation. Im lebenden Zustande waren diese Gerippe von tierischem Gewebe umgeben, mit zahlreichen Geitzelzellen besetzt, die für eine ständige Durchströmung des Ganzen im Wasser sorgten, dem das Geschöpf dann seine Nahrung ent nahm. Sinneswerkzeuge und Nervensystem fehlen völlig, ebenso die Möglichkeit der Eigenbeweguno, denn die Schwämme sitzen durchweg auf Unterlagen verschiedenster Art. Ist der Schwamm demnach eine Pflanze? Dagegen sprechen der Mangel von Blattgrün und die Besonderheit des Stoffwechsels. Also ist er ein Tier, worauf die Art der Nahrungsaufnahme hindeutet? Aber dann müßte er sich doch frei bewegen können. Gleichwohl rechnen zahlreiche Naturforscher die Schwämme zu den Tieren, wenngleich diese Auffassung von anderer Seite heftig bekämpft wird. Aehnlich wie bei den Einzellern dürfte auch hier ein Grenzfall zwischen den beiden großen Reichen der Schöpfung vorliegen. Und nicht viel anders steht es bei den großen Gruppen der Polypen, Seeanemonen und Korallen, von denen vor allem die letzteren zahl reiche Eigenschaften zeigen, die auf die Pflanzenwelt deuten; so die Fortpflanzung durch Knospenbildung und die Art des Aufbaus der sogenannten Korakenstöcke, die sich zu richtigen Bäumen mit zahlreichen Aesten und Zweigen entwickeln. Und doch weist die Art ihrer Ernährung und manches andere wieder auf das Tierreich hin. Auch hier wird sich eine strenge Trennung einstweilen nicht ermöglichen lassen. Mittwoch, 21. Februar. Leipzig Welle 382,2. — Dresden Welle 204,8. 6.15: Funkgymnastik. 4- 6.3V: Aus Leipzig: Musik in der Frühe (Schallplatten). 4- 7.00: Aus Leipzig: Nachrichten. 4- 7.10: Aus Leipzig: Frühkonzert (Schallplatten). — Dazwischen 8.00: Funkgymnastik. 4- 9.40: Wirtschaftsnachrichten. 4- 9.55: Wetter, Wasserstand und Tagesprogramm. 4- 10.10: Aus Frankfurt: Schulfunk: „Mit einem Nautilus in die Tiefsee". 4- 11.00: Werbenachrichten. 4- 11.40: Wetter- und Schneebcricht. 4- 11.50: Nachrichten und Zeit. 4- 12.00: Aus Stuttgart: Mittagskonzert, 4- 13.15: Nachrichten und Zeit. 4- 13.25: Schallplattenkonzert 4- 14.00: Nachrichten. — Anschl.: Börse und Schneebcrichte. 4- 14.15: Nordische Sagen. 4- 14.35: Ruse in die Zeit. 4- 1^40: Bunte Ktu-de die Fuaend. 4- 15.40: Wirtschaftsnachrichten. 4- 16.00: Nus Frankfurt: Rachmittags konzert. 4- 17.30: Nichtcrfahrten in Deutsch-Ostaftika. 4- 17.45: Schwedische,Volkslieder. 4- 18.10: Die Freikorps als Keimzelle nationaler Revolution. 4- 18.30: Zeitfunk. 4- 18.45: Wirtschafts nachrichten, Wetter und Zeit. 4- 19.00: Aus Königsberg: Stunde der Ration. „Bilder deutscher Meister": Bach — Mozart — Beethoven. 4- 20.00: Kurzbericht vom Tage. 4- 20.10: Ans Leipzig: „Ausverkaust!" 4- 22.00: Nachrichten und Sportberichte. 4- 22.25: Aus München: Weltpolitischer Monats bericht. 4- 22.45: Schallplatten. 4- 23.00—1.00: Tanzmusik des Emde-Orchesters, Leipzig. Deutsch land sender Welle 1571. 9.00: Aus Berlin: Deutsches Volkstum. 4- 9.40: Kinder- gvmnastik. 4- 10.10: Deutsche Volksmusik. 4- 10.50: Die Wissen schaft meldet. 4- 11.00: Zeitsunk. 4- 11.30: Stunde der deut schen Hausfrau. 4- 11.50: Zeitfunk. 4- 15.15: Jugendfunk: „Brettl hupf!" Kurzhörspicl. 4° 15.45: Die deutsche Dichter- akademie: Emil Strauß. 4- 17.00: Literarische Schreücns- kammer 4- 17.25: „Ach, was ist die Liebe . . ." Ein kleines Liedcrspiel. 4c 18.05: Was uns bewegt. 4- 18.30: Deutsch sür Deutsche. 4- 19.00: Aus Königsberg: Stunde der Ratton. „Bilder deutscher Meister": Bach — Mozart — Beethoven. 4- 20.10: Aus München: Weltpolitischer Monatsbericht. 4° 20.30: Großes Militärkonzert. Musikkorps des III. Bataillons, 9. (Preuß.) Jnf.-Reqts., Spaudau. 4- 22.30: Viertelstunde Funktechnik. 4- 23.00—0.30: Tanzmusik des Emdö-Orchesters. des verwüsteten Speyer in einem französischen Hospital ihren schweren Dienst tat, da stand er eines Tages vor ihr — Johann Friedrich Seidenbender. Er erzählte ihr, datz ein Jahr nun vergangen sei, seit Frau Elisabeth nicht mehr war, und er erzählte ihr, wie er hundertmal und tausendmal in diesem Jahr, in dem er nicht die Trauer um die früh Gestorbene verletzen wollte, sich die Frage vorgelegt und sein in arger Sehnsucht ge fangenes Herz geprüft habe. Und datz es hundert- und tau sendmal ihm nur die eine Antwort zu geben gewußt: Si bylle Battenberg. Sie sahen tief einander ins Auge, die beiden Menschen, die das Leben und harte Not so ernst hat werden lassen, und geben sich die Hände... fürs Leben. Der rastlosen Arbeit Johann Friedrich Seidenbenders ward es möglich, daß er noch im Sommer dieses Jahres von den Franzosen die Genehmigung zur Neubesiedlung der verwüsteten Stadt Worms erhielt. Als Sibylle Battenberg ihm in Frankfurt in einem' ernsten Kreise heimatloser Wormser Bürger als sein Ehe weib angetraut worden war, zogen sie — zwei Wochen später — ein stattlicher Zug von Ansiedlern zu der trau rigen Trümmerstätte ihrer Heimatstadt zurück. Einer Morgengabe glich für Sibylle dis Ueberraschung, die er ihr bislang vorenthalten: das Wormser Haus stand noch. Die Franzosen hatten es vergessen anzuzünden. Wohl war es in seinem Innern arg geplündert. Aber der Liebe Johann Friedrich Seidenbenders und seines jungen blon den Weibes gab es ein reiches Wohnen. Sibylle Seidenbender hat das Glück gefunden im Wormser Haus an der Seite des großen starken Mannes. Und wenn all sein Schaffen und Sorgen auch nur dem Wiederaufbau der zerstörten Heimatstadt galt, in ihrem Herzen hatte sein starker Lebenswille ein Echo und ein liebendes Helfen. Bastel aber übernahm vom Vater das als den ganzen Inhalt seines Lebens: treu die Wacht zu halten, die Wacht am Rhein! — Ende. —
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