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Statt Königliche Amisgen'cht und den Gia-trat zu Wilsdruff für die Königliche Amtshauptmannschast Meißen, für -as Zorstrentamt zu Tharandt. sowie für das Königliche Postscheck.Konto: Leipzig Nr. 28614. Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6. Donnerstag den 3. Januar 1918 77. Jahrg Nr. 2. Der amtliche Teil befindet sich auf der 4. Seite Steigerung der Feuertätigkeit im Tombagebiet Inserttonspreis 2 pfg. für die «-gespallene Korpuszelle oder deren Rau«. Lokalpreis 4.-pfg^ ReNamen 45 pfg., alles mi! -0°/„ Teuerungszuschlaq. Zeiirau» und labeNarischer Gatz mit 50°/° Ausschlag. Lei Wiederholung'»»!, Zahresumfätze« entsprechender Nachlaß. Bekanntmachungen im amtlichen Teil (nur von Lehördend die Spaltzeile bv Pfg. bcz. 45 Pfg. / Nachweisungs- und Nffertengebühr 2V be^ 30 pfg. / Telephonische Znseraten-Aufgabe schließt jedes Rellamationsrecht aus. > Anzeigenannahme bis 41 Uhr vormittags. / Leilagengebühr das Tausend « Mk., für die Postauflage Zuschlag. / Für das Erscheinen der Anzeigen an bestimmten Tagen und PlLhen wird keine Gewähr geleistet. / Strikte Plahvorschrist 25'/» Aufschlag ohne Rabatt. / Qie Rabatssähe und Nettopreise haben nur bei Lar» Zahlung binnen 30 Tagen Gültigkeit; längeres Ziel, gerichtliche Sinziehuna, ge meinsame Anzeigen versch. Inserenten bedingen die Berechnung des Lrutto.Zeilen» Preises. / Sofern nicht schon früher ausdrücklich oder stillschweigend als Erfüllungsort Wilsdruff vereinbart ist, gilt cs als vereinbar« durch Annahme der Rechnung, falls nicht der Empfänger innerh. 8 Tagen, vom Rechnungstagc an, Widerspruch' erhebt. 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Ist Graf Spee, der ideale, von Anfang an dem Untergang geweihte Held der Flotte, berufen durch sein Vorbild etwa wie Schill zu wirken, so ist Scheer der deutsche Seeheld des Erfolges, dessen Tat nicht nur wie die des Grafen Spee die Herzen höher schlagen läßt, sondern die einen Markstein in der Weltgeschichte darstellt. D-nn durch die Schlacht vor dem Skagerrak, nach der sich die englische Flotte d-r deutschen nie wieder zum Kampf gestellt hat, ist der Nimbus von der Unbesiegbarkeit der englischen Flotte, die von Nelson in seinen weltgeschichtlichen Schlachten bei Abukir und Trafalgar begründet wurde, in Stücke ge schlagen. Das war aber letzten Endes nicht nur eine Tat deutschen Mannesmutes, sondern auch eine Tat deutschen Wissens und Kennens. Gesiegt hat in der Schlacht vor dem Skagerrak auch das deutsche Schiffsmaterial und mit ihm die, die es geschaffen haben: der deutsche Universitäts- Professor und di« deutschen Hochschulen. Ist England seit der Skagerrakschlacht auch nicht mehr Herr der See, der es mehr als (00 Jahre unbestritten ge wesen ist, so war, zumal bei seiner »beinA Üoer*-Taklik, die di« Flotte nicht aufs Spiel setzt, um sie bis zum Kriegs ende jederzeit in die Vagschale werfen zu können, doch seine Macht nicht gebrochen. Und noch weniger der englische Trotz und das englische Machtgefühl. Das zeigte so röcht -je hochmütig herausfordernde Ablehnung des hochherzigen deutschen Friedensangebotes vom (2. Dezem ber lßsH. Von neuem bekundete sich darin der Vernich- tungswille Englands gegen Deutschland, den noch jeder er fahren hat, der es gewagt hat, Englands Alleinherrschaft a«f der 5«« und auf wirtschaftlichem Gebiet anzutasten. 5o zwang England, letzten Endes Deutschland zum heil, uns den Entscheidungskampf auf. Die Aufgabe, ihn zu führen, fiel der jüngsten deutschen Vaffe, dem Unter- feeboot, zu, an deren Ausbau und Vollendung in sicherer Erwartung der kommenden Entwicklung seit Kriegsbeginn ^jelbewußt gearbeitet worden war. Die letzte Höchstleistung -rutschen technischen Könnens war mit ihm deutschen See leuten zum Kampf für das Vaterland in die Hand gegeben. Die deutsche Antwort auf Englands Ablehnung des deutschen Friedensangebotes war die Erklärung de» unein geschränkten U-Boot-Krieges am l. Februar (9(7, in dem nach langer sorgfältiger Prüfung Admiralstab und Oberste Heeresleitung das Mittel gefunden haben, um den Feind, besonders England, einem Frieden geneigt zu machen, wie wir ihn brauchen. Eine Riesenaufgabe war damit der deutschen U-Boot-Vaffe zugefallen. Es galt, die feindliche und die im Dienst des Feindes fahrende neutrale Tonnage, also, da die meisten Neutralen sich den Zwangsmaßnahmen dör Entente gefügt hatten, den größten^ Teil der Velt- tonnage in kürzester Zeit, ehe ein Ersatz durch Neubauten möglich war, derart durch Versenkung zu vermindern, daß die Feinde, besonders England, den Krieg als aussichtslos erkennen mußten. Das Endergebnis des ersten Iahrxs hat die am Anfang gehegten Erwartungen weit übertroffen. Das erreichte durchschnittliche Monatsergebnis von 850000 Tonnen überschreitet den Voranschlag des Admiralstabes für die Anfangsmonate von 600000 Tonnen um mehr als zwei Fünftel. Vom (.Januar bis f. November sind,, die nachträglichen Meldungen von Schiffsversenkungen mit ein gerechnet, 8088000 Br.-R.-T. versenkt. Rechnet man für die Monate November und Dezember nur die Zahl des Voranschlages, so ergibt sich eine Iahresbeute von rund 9,3 Millionen Br.-R °T., etwa ein viertel der Veittonnage, oder fast das Doppelte der 5,5 Mill. Tonnen betragenden Tonnage der deutschen Handelsflotte zu Beginn des Krieges.. Das scharfe Zugreifen hat auf unsere Feinde durchaus die erwartete Wirkung gehabt. Schiffsfrachten und Ver sicherungsprämien stiegen auf dem Frachtenmarkt der Veit zu so schwindelnder höhe, daß Riesensummen aus englischer Tasche in die Taschen der neutralen Reeder flossen und daß die englische Regierung, nm der Ausbeutung des Landes durch die englischen Reeder vorzubeugen, sich genötigt sah, den englischen Schiffsverkehr zum größten Teil in ihre Hand zu nehmen. Vetter bewirkte der U-Boot-Krieg eine starke Verteuerung und sogar teilweise Mangel aller überseeischen Zufuhren, die zur Stillegung zahlreicher In dustrien und zu steigenden Ernährungsschwierigkeiten be sonders in England geführt hat. Andererseiis hat der U-Boot-Krieg nach den Aussagen unserer Heerführer unseren Landfronten eine wesentliche Entlastung gebracht, denn unseren Gegnern standen infolge der Versenkung von Munition oder Rohmaterial für die Herstellung von Munition, das England notwendig über See einführen muß, nicht mehr die bisherigen Munitions- mengen, auf deren Steigerung sie andauernd hingearbeitet hatten, zur Verfügung. Das machte sich u. a. auch auf der Salonikifront bemerkbar, deren Untätigkeit während des ganzen Jahres nicht zum wenigsten auf Munitionsmangel zurückzuführen ist. Die ebenfalls auf den U-Boot-Krieg zurückzusührsnde Kohlennot in Frankreich und Italien in folge des Ausbleibens der englischen Zufuhren beeinträch tigte die italienische und französische Rüstungsindustrie sehr erheblich. Ferner erschwerten und störten unsere U-Boote die Verbindung unserer Gegner mit ihren in entfernten Ländern kämpfenden Truppen und zwangen sie zu Maß nahmen, die hohe Anforderungen an die ohnedies ver ringerte Tonnage stellten. Neben den Kämpfen mit der feindlichen Handels tonnage haben unsere U-Boote natürlich den Kampf gegen die feindlichen Kriegsschiff« nicht vergessen und neben einer Reihe kleinerer Seestreilkräfte das englische Linienschiff „Larnwallis" und das französische Großkampfschiff „Danton" versenkt, während der französische Panzerkreuzer „Kleber" einer von uns gelegten Mine zum Opfer gefallen ist. Schließlich sei auch noch der Hilfe gedacht, di« unsere U-Boote den in Palästina kämpfenden osmanischen Truppen gegen die sie vom Meer aus beschießenden feindlichen Schiffe geleistet haben. Neben dem U-Boot-Krieg hat im letzten Jahre die Hochseeflotte trotz der glänzenden Unternehmung gegen die baltischen Inseln und verschiedener kecker Vorstöße gegen die englische Küste mehr im Stillen gewirkt. In erster Linie dadurch, daß sie den U-Booten die Erfüllung ihrer Aufgabe ermöglichte. Unter ihrem Schutze haben während des ganzen Jahres unsere Minensuch- und Räum-Flottillen in schwerer gefahrvoller Arbeit die Ausfahrtswege unserer U-Boöte frei von Minen gehalten, die die Engländer ihnen stets von neuem zu sperren suchten. So haben die Engländer im Laufe des Jahres in einem weiten Umkreise um die Helgoländer Bucht zahlreiche Minen gelegt, die unseren U-Booten bei der Aus- und Einfahrt verhängnisvoll ge worden wären, wenn sie nicht rechtzeitig entdeckt und be seitigt worden wären. Der äußere Glanzpunkt in der stillen entsagungsvollen Arbeit unserer Flotte im abgelaufenen Jahre war die in glänzender Zusammenarbeit mit der Armee durchgeführte, noch in aller Erinnerung lebende Unternehmung gegen die die baltischen Inseln die erneut die No Wendigkeit des Be sitzes jeder Art von Ueberwasserstreilkräften bewies, ohne die die Aufgabe nicht zu lösen gewesen wäre. Schon die Ueberführung und das sichere Geleit der Landungstruppen erforderte «den Schutz von Seestreitk, ästen jeder Art, und bei der Durchführung des Unternehmens haben wohl alle Gattungen Gelegenheit gehabt, einzugreifen. So ganz be sonders die Gioßkampfschiffe hei der Niederkämpsung der Landbatterien und bei dem Kampf mit den feindlichen schweren Seestreitkräften, die Kreuzer und Torpedoboots bei der Ausschiffung und den Kampf gegen die leichten feindlichen Seestreilkräfte, bei der Unterstützung der an Land kämpfenden Truppen durch Artillerie. Nicht ver gessen seien auch hier die Minensuch- und Räumdivisionen, die es den hochseestreiikräften ermöglichten,in dienavigatorisch so schwierigen, mit Minen und anderen Hindernissen ge sperrten Fahrstraßen einzudringen. Schließlich sei unter den Taten der Flotte auch noch des dauernden Schutzes unserer Landfront gegen eine Flankenbedrohung von der See aus und der Viederkehr der „Möwe" von ihrer zweiten Kreuzerfahrt im Atlantischen Ozean gedacht, bei der ihr 27 Schiffe mit (25000 Tonnen zum Opfer gefallen sind. hat uns das Jahr (9(7 auch keine neue Skagerrak schlacht gebracht, so dürfen wir doch auf das wirken der Flotte mit großer Befriedigung zurückschauen, vor allem darf man damit rechnen, daß -er U-Boot-Krieg nach seinen bisherigen hoffnungsvollen Anfängen die Erwartung er füllen wird, die man von Anfang an auf ihn gesetzt hat, und unseren gefährlichsten Feind, an den das strategische Genie unserer Führer des Landkrieges nicht herankann, zu einem Frieden zwingen wird, wie er für Deutschlands Zu kunft, Sicherheit und Großmachtstellung notwendig ist. Der Krieg. Wien, 1. Januar. Amtlich wird verlautbart? Östlicher Kriegsschauplatz. Waffenstillstand. Italienischer Krie gsichauplatz. Auf der Hochfläche von Asiago und im Gebiet des Monte Tomba herrschte tagsüber Hessin« Feuertätigkeit. Der Chef des Generalstabes. Neue U-Boot-Erfolge. Amtlich wir» ««meldet: Durch di« Dittigseit unsere« U-Voote wurden im Sperrgebiet um England 49 000 Br.« Sicg.-To. vernichtet. Drei Dampfer wurden im Ärmelkanal trotz stärkster feindlicher Gegenwehr innerhalb vier Stunden von einem U-Boot versenkt, darunter der englische Dampfer „Alice Marie" (2210 To.) mit Kohlenladung von New Castle nach Rochefort. Unter den übrigen vernichteten Schiffen befand sich der englische Segler „Britannie", auf der Fahrt von Oranville nach Fowey und ein größerer englischer be waffneter tiefbeladener Dampfer. Der Chef deS ALmtralstabeS der Marine. Verluste -er feindlichen Kriegsflotten. Gesamteinbube in 41 Monaten. An der vierten Jahreswende, die nun kriegsdurchtobt hinter unS liegt, wird angesichts der mannigfachen Ruhe der Feinde nach erhöhter Tätigkeit ihrer Flotte, ein Über blick über die bisherigen Verluste, die der Verband an Kriegsschiffen während des Krieges erlitt, interessant sein. Nach amtlicher Feststellung haben Deutschland, Osterre ch- Ungarn und die Türkei mir je ein älteres Linien schiff verloren. Wir n> die in der Seeschlacht vor dem Skagerrak gesunkene „Pommern", die öster reichisch-ungarische Marine das aus dem Jahre 1895 stammende, kürzlich versenkte Panzerschiff „Wien" (5600 Tonnen) und die Türkei das 1892 gebaute, ehemals deutsche Panzerschiff „Kurfürst Friedrich Wilhelm" (10 060 Tonnen). Diesen drei verlorenen, wenig wertvollen Linienschiffen der Mittelmächte stehen folgende Verluste der Entente-Flotten gegenüber: England 13 Linienschiffe mit zusammen 215200 Tonne» Frankreich 4 „ „ „ 54 400 „ Italien 3 , „ 49300 . Rußland 3 „„?49 900 „ 23 Linienschiffe mit zusammen 368800 Tonnen Dazu kommt der Verlust von 25 Panzerkreuzern (England 18, Frankreich 3, Italien 2, Japan 1 und Ruß land 1 mit 332750 Tonnen, während der Verlust der Mittelmächte" nur ein Viertel dieser Zahl beträgt. Außer dem verlor der Verband 143 Zerstörer und Torpedoboote, 60 U-Boote, 21 geschützte Kreuzer und eine große Anzahl von Hilfsschiffen und Hilfskreuzern. Bei diesen Angaben handelt rS sich nur um Verluste, die einwandfrei fest gestellt find. Sicher sind noch viele andere feindliche Schiffe verloren, deren Vernichtung vom Feinde ver schwiegen wird. Jedenfalls zeigen die Verlustziffern, daß auch zur See taktische und strategische Überlegenheit auf feiten der Mittelmächte ist. * , NeujahrSbeseh! ves Kaisers. An Heer und M-rrine. Der Kaiser hat folgenden Befehl an das Heer und die Marine gerichtet: