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lobenswert -äs Barfußgehen in der Zeit des knappen Schuhwerkes ist, soll man doch damit aus Gesundheits rücksichten nicht zu zeitig beginnen, damit man das Wenige, was man am Schuhmacher spart, am Doktor nicht doppelt und mehrfach verliert. Insbesondere sollen Eltern ihre Schützlinge, namentlich die kleineren, streng darauf Hinweisen, die Strümpfe jetzt noch nicht auszuziehsn, denn der Erdboden ist noch zu kühl und -ie.Zeit zum Barfußgehen noch nicht gekommen. — (M. Z.) Die Kriegsanleihe-Versicherung. Der gegenwärtige Völkerkrieg hat in manchen seinerErscheinungen die Erfahrungen der Vergangenheit völlig über den Haufen geworfen. Noch vor wenigen Jahren hätte kein National ökonom gewagt, von der Möglichkeit zu sprechen, daß das Deutsche Reich während eines Krieges 70 und mehrMilliarden flüssig machen könne. Die Kunst, so ungeheuere Summen in Anleihewerten unterzubringen, ohne daß mit den Ver änderungen des Geldverkehrs das ganze- wirtschaftliche Leben von Grund aus umgewälzt wird, ist eine der merk würdigsten Errungenschaften unserer großen Zeit. Jetzt, da der Friede in naher Aussicht steht, wird unserer Geld wirtschaft «ine neue Aufgabe gestellt, nämlich die, neben der Herbeischaffung der Kriegsmittel auch die Vorbereitung auf die großen wirtschaftlichen Aufgaben im Auge zu behalten, die nach der Beendigung -es Krieges alsbald hunderttausende von Arbeitskräften und ungezählte Summen freier Barmittel noranssetzen. Die Vorbereitungen auf die Friedenswirtschaft aber werden, darüber kann kein Zweifel bestehen, dem Ergebnis -er 8. Kriegsanleihe nicht förderlich sein. Zn dieser Zeit müssen daher Einrichtungen besonders willkommen sein, die der Kriegsanleihezeichnung dienen, ohne daß sie der Vorbereitung der Friedenswirtschaft Kapitalien entziehen. Und hierher gehört in erster Linie die Kriegsanleihe-Versicherung. Bei der kriegsanleihe- Versicherung braucht derjenige, der sich an der Zeichnung beteiligen will, im Augenblick nur ganz geringe Barmittel; er zahlt den auf Kriegsanleihe gezeichneten Betrag im Laufe einer längeren Verficherunasdauer (s0, 12 oder jö Jahre z. B.) ratenweise ab. Die Versicherungsgesellschaft, deren er sich bedient, zeichnet nach Abschluß der Versicherung die gesamte versicherte Summe auf Kriegsanleihe und zahlt sie bei der Reichsbank ein. So stellt sich die Kriegsanleihe- Versicherung als eine sehr glückliche Verbindung von Versicherung und Ariegsanleihezeichnung auf Vorschuß dar: Das Reich erhält sofort die nötigen Mittel, und der Versicherungsnehmer zahlt seine Restschuld aus den Er übrigungen ad, die er während der Versicherungsdauer von keinem Einkommen zurücklegt. Die Bedingungen, zu welchen man Kriegsanleihe-Versicherungen abschließen kann, sind bei den einzelnen Gesellschaften verschieden: durchgehends aber haben alle Versicherungsanstalten das Bestreben an den Tag gelegt, in ihren Kriegsanleihe-Versicherungen Einrichtungen anzubieten, bei denen in Anbetracht des vaterländischen Zweckes dem Versicherungsnehmer größere Vorteile geboten werden als bei jeder anderen gewöhnlichen Versicherung. Das Zurücktreten des Lrwerbsintercsses -er Gesellschaft findet schon darin seinen Ausdruck, daß die individuelle Prämie ausscheidet und an ihre Stelle eine sehr mäßig berechnete Durchschnittsprämie tritt. Gegen diese Durchschnittsprämie, die ein« Nettoprämie ist, werden Personen der verschiedensten Lebensaltersstufen versichert, in der Regel bis zum Aufnahme-Alter von 50 Zähren. Da die gewöhnlichen Lebensveisicherungstarife auf einer anderen Grundlage aufgebaut sind und zumeist mit dem schwankenden Faktor einer Dividende rechnen, so hat man für die Kriegsanleihe-Versicherungen eigene Tarif« aufgestellt. Die Versicherüngsdauer ist hierbei kürzer als gewöhnlich gespannt; dadurch tritt der Tharakter der Spareinrichtung stärker hervor. Ein weiteres Entgegenkommen bezeigen die Versicherungsgesellschaften dadurch, -aß sie bei Kriegs anleihe-Versicherungen auf einen ärztlichen Gesundheits nachweis m der Regel verzichten. Auch die Bildung der Rückkaufswerte und der prämienfreien Versicherungen geschieht unter dem Gesichtspunkte, daß dem Versicherungs nehmer im Falle dringenden Bedarfs eine möglichst hohe Auswertung seiner Teilzahlungen auf die Versicherung geboten werden soll. Besonders verdient noch Erwähnung, daß einige Kriegsanleihe-Versicherungen die Kriegsgefahr der Feldzugsteilnehmer ohne Einschränkung und ohne Prämienzuschlag mit einschließen. — sM. I ) Warnung an Gastwirte! In einzelnen Gastwirtschaften wird noch immer vielfach Fleisch ohne Fleischmarken abgegeben. Die Polizeibehörden sind neuer dings besonders angewiesen worden, diesen die allgemeine Versorgung schwer gefährdenden Uebelstand, der seine Quelle nur im Schleichhandel haben kann, mit allen Mitteln zu bekämpfen. Gastwirte, die sich in dieser Beziehung vergehen, haben nach Befinden nicht nur mit Bestrafung auf Grund der Verordnung gegen den Schleichhandel vom 7. März 1918, sondern auch mit Schließung ihres Betriebes zu rechnen. — Kaufvach. Herrn Lehrer Leonhardt wurde das Kgl. Preußische Verdienstkreuz für Kriegshilfe verliehen. — Cossebaude. In weißem Blütenschnee prangen nunmehr in den unteren Lagen unsere Kirschbäume. Der liebliche Lenz naht mit seinem unwiderstehlichen Zauber. Wer auch nur selten den Fuß über die Bannmeile der Großstadt hinaussetzt, den treibt es sicher in den nächsten Tagen m die Prachr unserer Gelände und die Wunder der ewigjungcn Natur. Ein, wahres Blütenmeer in leuchten dem Weiß hat die Sonne nach dem befruchtenden Regen heroorgezaubert. Die Bäume stehen in herrlichster Blüten- pracht und verheißen ein reiches Obstjahr, wenn der Himmel seinen Segen weiter dazu gibt. — Kamenz. Mi« gefährlich und kriegsmutig zur Brutzsit die männlichen Gänse sind, erfuhr in einem be nachbarten Dorfe eine Familie. Das wütende Tier stürzte sich auf das vierjährige Kind und bearbeitete es mit Flügeln und Schnabel so gefährlich im Gesicht, daß man fürchtete, die verschwollenen blutunterlaufenen Augen wären zerstört. Das Kind liegt krank darnieder. — Bischofswerda, Zur Erinnerung an den Besuch d's Königs stift-ts die Firma Buschbeck L Hebenstreit 20,000 Mark zur Verwendung für Säuglings- und Kleinkinder- füriorge und ein ungenannt sein wollender Einwohner 10000 Mark je zur Hälfte für die Schule und gemein nützige Zwecke, besonders zur Beschaffung von Instrumenten im städtischen Krankenhause. — Frankenberg. Die hiesige Unleroffizisrschule konnte am 11. April ihr 50 jähriges Bestehen feiern. Sie wurde am genannten Tage vor 50 Jahren in Kleinstruppen bei Pirna begründet und im Jahre 1873 nach Marienberg so wie vor 2 Jahren nach Frankenberg verlegt. — Lengefelde. „Geisterbeschwörungen" werden feil einiger Zeit in dem Dörfchen Märterbüschel ausgeübt. Die Behörden haben sich nunmehr der Sache angenommen. In Marterbüschel lebt ein früherer Holzwarenfabrikant namens Lorenz, der für die leichtgläubigen und aber gläubischen Bewohner des einsamen Erzgebirge's „religiöse Uebungen" verrichtet. Spezialität ist die Unterredung mit den Geistern Abgeschiedener. Weiter nimmt Lorenz die Einsegnung solcher vor, die zum Heeresdienst eingezogen werden. Die Eingesegneten sollen dadurch gegen Tod und Gefahr geschützt sein. — Aue i. E. Eine Bisamratte wurde hier erlegt. Das Tier befand sich in einem Kellerloche des Kasteehausss Rath. Ver verschmähte Gefreite. Magelieck eines kettkackstopfers, äer im 2eitungs- papier familiennackrickten kanck. fb Al s Zch war ein Bursch mit frohem Mut, Die Mä-els waren mir alle gut; Die Stine, -ie Mine, die Line. Nun kam der Krieg; ich zog ins Feld, Zch kämpfte als ein deutscher Held Für Stine, für Mine, für Line. Erst schrieben sie fleißig und warteten bang, Dann dauerte ihnen der Krieg zu lang, Der Stine, der Mine, der Line. Da wurde eines andern Braut Und wurde mit dem andern getraut Die Stine, die Mine, die Line. Zch stopfe meinen Bettsack mir Und lese auf dem Zeitungspapier Von Stine, von Mine, von Line. V schöne Zeit, wie liegst du weit! Nun bin ich Gefreiter und hab nicht gefreit Die Stine, die Mine, die Line. Verlustliste Nr. 496 der Königlich Sächsischen Armee ausgegeben am 6. April 1918. Beuchel, Emil Max (nicht Emil Karl), Grund? — . v z. Ers.-Tr. zur. Die heutige Nummer ^mfatzt 4 Seiten Herausgeber, Verleger und Drucker: Arthur Zschunke in Wilsdruff. Verantwortlich für die Echristleitung: Oberlehrer i. R. Gärtner, ftir den Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff. Amtlicher Teil. Neue Höchstpreise für Süßwaster stsche. Beim Verkaufe von Süßwasserfischen dürfen folgende Preise für 0,5 lr§ Reingewicht nicht überschritten werden: bei Aalen im Gewicht von 500 x und darüber .... 3,50 M. „ „ „ „ 250 § bis unter 500 § . . . 3,10 „ „ „ „ „ weniger als 250 § .... 2,10 „ Hechten und Schleien 2,10 „ Karpfen 1,85 Bleien (Brachsen), Barben im Gewicht von 2000 x und darüber .... 1,70 „ „ „ „ 1000 x bis unter 2000 § . . . 1,40 „ „ „ „ weniger als 1000 x 1,20 „ P'ötzen und Rotaugen sofern 3 Fische 500 A und darüber wiegen . . . 1,20 „ , „ „ unter 500 Z wiegen 0,7.0 „ Es wird besonders darauf hingewiesen, daß diese Höchstpreise nicht iür den Verkauf von Fischen gelten, die mit Genehmigung der mit der öffentlichen Bewirtschaftung von Süßwasserfischen beauftragten Stellen abgesetzt werden. Zuwiderhandlungen werden nach Z 6 der Bekanntmachung über die Beaufsichtigung der Fischversorgung vom 28. November 1916 fR. G. Bl. S. 1303) und 22. Seplbr. 1917 (R. G. Bl. S. 859) mir Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geldstrafe bis zu zehn tausend Mark oder?'mit einer dieser Strafen bestraft; neben der Strafe können dis Gegen stände, auf die sich die strafbare Handlung bezieht, eingezogen werden, ohne Unterschied,, ob sie dem Täter gehören oder nicht. Diese Bekanntmachung tritt sofort in Kraft. Meißen, am 4. April 1918. Nr. 338 x II k. »«es Der Kommnnaluerband Meitzen-Land. Am 12 und 13. April Heringe: Verkauf bei Berth. Wilhelm gegen Abgabe des grünen Waren bezugsscheines Nr. 28, je 125 Gramm für 30 Pfennig; Speijerüböl; Verkauf bei Paul Kletzsch gegen Abgabe des grünen Waren bezugsscheines Nr. 29 und der Oelmarke der Landesfettkarte für April, je 25 Gramm für 18 Pfennig, Kunsthonig; Anmeldung und Abgabe des g r ü n e n Warenbezugsscheines Nr. 30. Dis Verkaufsstellen haben die Bezugsscheine am 15. April bis vormittags 11 Uhr einzuliefern. Wilsdruff, ain 11. April 1918. ,««4. Der Lebensmittelvorsteher v Inseraten-Teil. MW SchMem sucht Beschäftigung in Um arbeiten und Ausbessern von Herren- und« Damenkleidern sowie Wäsch? auf Gütern und IN Privat. Paula Made, Klein-Burgk 2 b ins hohimrbkilUWS- kbrik in Potfchappel sucht zum baldigen Antritt zuverlässigen MMmkimrbcittt, welcher im Fräsen geübt, und sonstige kleinere Holz bearbeitungsmaschinen bedienen kann, in dauernde und lohnende Beschäftigung. Gefällige Angebote unter r. AL. 30 postlagernd Potfchappel erbeten. I8K2 Lebensmittelversorgung Sonnabend den 13 April nachmittags 3 « Ahr- Brot-, Milch- und Fleischmarken-Ausgabe im Gemeindeamt. Grumbach, am 11. April 1918. Der Nahrungsmittel-Ausschutz. Kesselsdorf. Sonnabend den 13. April: Kunsthonig, 125 Gramm für 19 Pfennige Oelmarke März. Kesselsdorf, am 11. April !918. Der Gemeindevorstaud. Suche zum sofortigen An tritt ein sauberes, ehrliches MällAen, 14—15 Jahr alt. Bäckerei Wenzel, Zauckerode, i««» Raps als Spinatersatz verkauft Bink, Wilsdruff. WMMMtllttttMMllWtttMI »MI MMM