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also zusammen 360 Pfund, ergibt der Gesamterlös 180« Mark, ein Preis, der sonst für 12 Stück je 300 Pfuni schwere Schweine kaum gezahlt wurde. Die Teuerung in Petersburg. Aus Petersburg schreibt mau einem holländischen Blatte: Es ist eine der merkwürdigsten Erscheinungen in dem Petersburg von heute, daß das Publikum sich durch die gewaltig gestiegenen Preise für Notwendiges und Allernotwendigstes nicht aus der Ruhe bringen läßt und sich jeder neuen Preissteige rung, ohne «u murren, unterwirft. Arbeiter mit aus gesprochen bolschewistischem Benehmen stapfen in irgend einen teuren Laden hinein und zahlen gleichgültig die märchenhaften Preise, die der Ladeninhaber früher kaum seiner reichen Kundschaft hätte abfordern dürfen. Man mutz schon eine gewisse Dosis Mut besitzen, wenn man gegenwärtig in Petersburg einkaufen gehen will. Das gesamte Geschäftspersonal ist der Kundschaft gegenüber von einer flegelhaften Unhöflichkeit. Bei der geringster« Be merkung eines Käufers über einen Artikel oder über den dafür geforderten Preis antwortet der Mann hinter dem Ladentisch mit Grobheiten. Hält der Käufer eine Warr etwas lange in der Hand, so wird er angeschnauzt, daß ihm Hören und Sehen vergeht. In den Kleiderläden bittet und fleht das Publikum förmlich mn Ware. Nach dem Preis wird hier erst gar nicht gefragt. Noch ärger fast ist es in Len Lebensmittelgeschäften. Aber auch die Luxusgeschäfte erfreuen sich riesiger Einnahmen. Die Preise für Luxuswaren sind enorm in die Höhs gegangen, and trotzdem wird alles flott verkauft. Aus Giadt und Lau-. Mitteilungen für diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, am 3. Mai — Telegraphist Hans Regelin aus Wilsdruff er hielt die Friedrich-August-Medaille in Bronze. — Versetzung. Herr Sleueraufseher Gerber hier ist als Grenzaufseher nach Reitzenhain versetzt worden. — Wir machen auch an dieser Stelle auf den Vor tragsabend der Vaterlandspartei am Sonntag auf merksam mit dem Bemerken, daß Herr Prof. Dr. Gram zow ein ausgezeichneter Sprecher ist und fordern zu recht zahlreichem, eintrittfreiem Besuche auf. — Die Fleischration. Vom 8. bis 21. April mußte man in Sachsen mit 150 Gramm Fleisch wöchentlich vor lieb nehmen. Begründet wurde diese Maßnahme mit der Notwendigkeit stärkerer Versorgung der Truppen. Selt samerweise war man aber wieder einmal nur in Sachsen zu einem derartigen Schritt gezwungen — im übrigen Deutschland blieb alles unverändert. Wie der Rat von Dresden jetzt mitteilt, ist Sachsen von den Bundesstaaten nicht genügend beliefert worden. Die sächsische Regierung hat daher erneut ans Kriegsernährungsamt die dringende Forderung gerichtet, dafür zu sorgen, daß die Lieferungen restloser und pünktlicher erfolgen und daß, solange die Rückstände nicht nachgeliefert seien und die laufenden Lieferungen nicht pünktlich erfolgten, in den säumigen Bundesstaaten (Bayern, Württemberg, Preußen) die Fleisch ration um mindestens 50 Gramm herabgesetzt werde. — Herabsetzung der Brotration für Selbstver sorger Der Landeskulturrat hatte sich gegenüber dem Kgl. Ministerium des Innern mit Entschiedenheit gegen eine Herabsetzung der Brotration für Selbstversorger aus gesprochen und zahlreiche eingehende Eingaben und Be schwerden als Unterlagen zur Kenntnisnahme eingesandt. Das Königliche Ministerium hat daraufhin geäußert, daß die Herabsetzung der Selbstversorgerration eine Maßnahme sei, gegen die auch die sächsische Regierung zunächst die schwersten Bedenken zu erheben gehabt hätte und daß sie die Gründe des Landeskulturrates voll würdige. Trotzdem habe man sich unter dem Druck der Verhältnisse entschließen müssen, d:n Forderungen des Kriegsernährungsamtes bei zutreten und auf Grund der ergangenen Bundesrats verordnung auch im Königreich Sachsen die Brotration für die Selbstversorger herabzusetzen. Um aber die Leistungs tähigkeit der in der Landwirtschaft tätigen Personen auf recht zu erhalten, sei bestimmt worden, daß alle in der Landwirtschaft selbst mitarbeitenden Selbstversorger für die Zeit der Frühjahrsbestellung und der Heuernte die Schwer arbeiterzulage zu erhalten hätten. Weitere Maßnahmen zur Erleichterung der Lage der Selbstversorger könne das Ministerium zu seinem Bedauern nicht in Aussicht stellen. — Die Uriegsamtstelle Dresden kann in Zukunft den gesamten Schriftverkehr an Firmen und Privatpersonen nur mehr als „Portopflichtige Dienstsache,, der Post zur Beförderung aufgeben, also nicht wie bisher üblich als „Heeressache". Zu besonderen Fällen können Ausnahmen eintreten. Ls dürfte sich bei diesen Ausnahmen aber lediglich nur um denjenigen Schriftwechsel handeln, der nicht im unmittelbaren Interesse des Empfängers, sondern im rein militärischen Interesse liegt. Die Ariegs- amtstelle Dresden beabsichtigt, die Neuregelung ab (. Akai 1918 durchzuführen. — Achtung: Falsche Fünfmarkflücke. Wie das Leipziger Polizeiamt mitteilt, sind seit einiger Zeit ge fälschte Fünfmarkstücke im Verkehr, die allerdings durch ihre ziemlich gute Ausführung schwer von den echten zu unterscheiden sein werden, jetzt aber bei der geringen An zahl der nn Verkehr befindlichen Silbermünzen immerhin herauszufinden find. Sie tragen das Münzzeichen auf der Aversseite, die Jahreszahl 1897 bez. 1908 und haben eine fast glanzlose ins bläuliche schimmernde Färbung. — Noch immer soll in weiten Kreisen der Bevölkerung, inbesondere auf dem Lande das private Seifensieden in Uebung sein. Es wird erneut darauf hingewiesen, daß die Herstellung von Seife aus planzlichen und tierischen Oelen und Fetten unter Strafandrohung verboten ist. Dieses Verbot bezieht sich nicht nur auf die gewerbliche Herstellung, sondern auf jede Herstellung überhaupt. — Der Bezirksausschuß genehmigte die Gehalts erhöhung für den Gemeindevorstand in Mohorn, die Ent schädigungserhöhung für den Standesbeamten in Förder gersdorf und 25 Prozent Kehrlohn-Erhöhungen. Als Vertrauensmann für Milch- und Butterkontrolle in Hinter gersdorf wurde Gutsbesitzer Pfitzner (Pohrsdorf) bez. Gutsbesitzer Bartsch (Großopitz) vorgeschlagen. — Alle Freunde der Mission aus Stadt und Um gebung seien hiermit nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß am Sonntag der Misfionskreisverein Neukirchen sein Jahressest in Hirschfeld abhält. Anknüpfend an den Gottesdienst, der '/z3 Uhr beginnt, findet eine Nach versammlung statt. Alle Missionsfreunde sind herzlichst eingeladen. — Neukirchen. Am Dienstag feierte in voller Rüstig keit Herr Privatus Güldner mit seiner Gattin die goldene Hochzeit. Dem Jubelpaare wurden mannigfache Glück wünsche und Geschenke übermittelt. Durch Herrn Pfarrer Teufer wurde das Jubelpaar eingesegnet und beglückwünscht. . » — Strehla. Der Sparkassenausschutz hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, für alle die Hausbesitzer, Lie die Miet« erhöht haben, auch den Zinsfuß für Hypothekenyelder zu erhöhen. (Das Gleiche wurde auch aus anderen Orten gemeldet.) — Stollberg. Der „Stollb. Anzeiger" schreibt: Dem Vernehmen nach soll die Strafanstalt Hoheneck Ende Mai aufgelöst und die daselbst befindlichen Gefangenen nach Zwickau übergeführt werden. — Zwickau. Auf dem Grundstück des neuen, noch nicht vollendeten Kgl. Krankenstift soll auch eine Diakonissen- qnstalt erbaut werden. Die Stände bewilligten dazu 200000 Mark. — In ein Hofer Schuhgeschäft kam eine Bauersfrau und wollte ein Paar Schuhe kaufen. Doch wurde ihr gleich gesagt, daß solche schon lange nicht mehr zu haben seien. Nach einigem Zögern sagte dann die Bäuerin: »Ich habe ein Töpfchen Schmalz mitgebracht, das ich gerne hergeben würde, wenn ich nur ein Paar Schuhe bekäme." — Pause. — „Nun, ein Paar Schuhe haben wir ja zurückgestellt, ob sie aber passen?" erhielt die Frau zur Antwort. Die Schuhe wurden geholt, paßten tadellos — und wurden gekauft. Die Bauersfrau gab dann auch thr Schmalz her, ließ es sich samt Topf bezahlen und ging. Doch welche Ueberraschung für diejenigen, die das Schmalz kauften. Oben eine Schicht Schmalz und dann — Kartoffelbrei! L. KW M. W. SW. SMesÄUme? Verzeichnis der höheren Gewinne vom 2. Mai 1918. 20. Ziehungstag. (Ohne Gewähr.) Gewinne zu 150000 und 300000 Mark. 65019. (I. F. Glien k Ko. in Zittau i. Sa. und Friedrich Fricke L Ko. in Leipzig). Gewinne zu 20000 Mark. 103756. (S. Jarmulowsky 8c Ko. in Leipzig). Gewinne zu 10000 Mark. 4923. (August Weingart in Annaberg i-Erzgeb.); 64356 (Her mann Straube in Leipzig und Wilhelm Steinweg in Leipzig). Gewinne zu 5000 Mark. 9776, 106780. Gewinne zu SOOO Mark 630, 5064, 10195, 25349, 31994,35,689,39264, 56165, 61453, 61512, 64566, 64907, 72836, 75572, 100218, 109221. Gewinne zu 2000 Mark. 5707, 15905, 17307, 22414, 37401, 46664, 53250, 61286, 64931, 77393, 77853, 80821, 86973, 94381, 94873, 99104, 102724, 103323, 107315, 107580. Gewinne zu 1000 Mark. 476, 5453,6043,6557, 7859, 13762, 16498, 20799, 27154,28085, 30195, 32078, 32156, 32473, 36558, 38834, 42197, 48 872, 54243, 54905, 63211, 65684, 65862, 71922, 72825, 74057, 74096, 75384, 77849, 79531, 82354, 83257, 83327, 87852, 89570, 90626, 93592, 94190, 95863, 97704, 101552, 103943, 106994. Gewinne zu 500 Mark. 1672, 3103, 3776, 12767, 16017, 19520, 20278, 20522,21014, 22305, 22334, 28142, 29631, 29906, 32881, 34578, 37809, 41282, 44217, 54307, 56060, 56701, 57176, 57755, 59165,59386, 59348, 59749, 62549, 6433I, 69068, 81558, 86151, 87743, 88182. 89408, 93250, 95392, 95440, 95846, 97029. Kirchennachrichten für Sonntag Rogate. Kollekte für die Heidennnfsion. Wilsdruff. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. (Text: l Timoth. 2, 1—3) Nachm. 1 Uhr Christenlehre für die konf. männl. Jugend Nachm. 2 Uhr Tausgottesdienst. Grumbach. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Nachm. 1 Uhr Kindergottesdienst Keffelsdorf. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Nachm. I Uhr Unterredung mit den Jungfrauen- Nachm. 2 Uhr Taufgottesdienst. Nachm. 2 Uhr Jungfrauenverein. Sora. Vorm. 9 Uhr Hauptgottesdienst mit Missionsstunde. Limbach. Borm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Nachm. 1 Uhr Kindergottesdienst. Blankenstein. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Die heutige Rümmer umfaßt 4 Seite«. Herausgeber, Verleger und Drucker: Arthur Zschunke in Wilsdruff. Verantwortlich für die Eckristleitung: Oberlehrer i. R. Gärtner, für den Inseratenteil: Archur Zschunke, beide in Wilsdruff. Amtlicher Teil. Fletschverkauf Touuabeud de« 4. Mai 1018 von vormittags 8 Uhr bis nachmittags 3 Uhr gegen Vorlegung und Abstempelung der Fleischbezugsscheine an alle Inhaber in den auf den vorgelegten Bezugsscheinen festgesetzten Mengen. Auf Nrn. 400—47k, ausgenommen die ^-Karten, kann die doppelte Menge gegeben werden. Don nachmittags 3 Uhr ab Feintalg-Derkauf je 2V Gramm, gegen Vorlegung und Abstempelung der grauen Lebensmittelkarten Nr. 2297—2346 bei Beuchel, „ 2347—266 l „ Bretschneider, „ 2662 -2746 „ Johne, , 2747—2862 „ Neubert, „ 2863—2968 „ Schirmer. Wilsdruff, am 3. Mai 1918. 2,?s Der Vorsteher des Fleifchversorgnngsbezirkes. Unter dem Pferdebestande in Birkenhain Nr. 22 ist die Rande erlösche» Birkenhain, am 2. Mai 1918. Lois Der Gemeindevorftand. nach behördlichen E. Hennis . Schlofsermeister Wilsdruff. I Jur Abnahme ros» der beschlagnahmte« KlixlciMlldlkituWN «nd A«bringe« von Ersatz-Eisendrahtseil , s ä ck ck ck g ich behördlichen Vorschriften empfiehlt sich LLLLH 1 Lori Mm SMaMeln trifft Sonnabend früh auf Bahnhof Wilsdruff ein und kommt daselbst zum Verkauf. 2077 Franz Klinger, Gohla. Inseraten-Teil. Gasthof Klipphausen. Sonntag den 5. Mai rn« Konzert- «nd Theater-Abend der Dresdner Akrobatentruppe bestehend aus feldgrauen Künstlern. Kommen! — Sehen! — Staunen! — Lachen ohne Ende! Nachm. 4 Uhr Kindervorstellung. D Abends 8 Uhr Hauptvorstellung. Erwachsene: 1. Platz 1 Mk., 2. Platz 0,80 Mk., Kinder 0,40 und 0,30 Mk. — Vorverkauf für Erwachsene 0,80 nnd 0,70 Mk. Es laden ergebenst ein Die Direktion. Der Wirt. Eine jnnge ist wegen Nachzucht zu ver kaufen. Wo? sagt die Ge schäftsstelle d. Bl. u. 2074. FkMulk Wilsdruff. Sonntag abend 8 Uhr Tonhalle. 2.7, Kndenschlöstchen. Sonntag de« 5. Mai row Großes Konzert der beliebten Familienkapelle des Musik meisters u. Bistonvirtuosen Oskar Schreier aus Niederpoyritz. Die Künstlerfamilie bietet Militärmustk und Gesang sowie heitere Unterhaltung durch ihre zwei kleinen Kapell meister Oskar und Eduard. Ansang 8 Uhr. Eintritt «0 Pfg. Karte« im Vorverkauf 50 Pfg. bei Herrn Friseur Pollack und beim Unterzeichneten. Hierzu ladet freundlichst ein Ernst Horn. Das Feldheer braucht dringend Hafer, Heu und Stroh! Landwirte helft dem Heere!