Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 31.03.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-191803311
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19180331
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19180331
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-03
- Tag 1918-03-31
-
Monat
1918-03
-
Jahr
1918
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 31.03.1918
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Besorgnis vor der Gegenrevolution. Admiral Rarvozoff ist unter der Beschuldigung gegen« revolutionärer Neigungen und des Versuches, die russische Flotte an Schweden und Finnland zu verkaufen, verhaftet worden. — Die Volkskommissare haben sechs Großfürsten ruS Petersburg nach Sibirien verbannt. Sebastopol wird geräumt. Infolge der nach der Beherrschung des Schwarzen Meeres durch die Mittelmächte den im Schwarzen Meer regenden Häfen drohenden Gefahr ist eiligst mit der liäumung von Sebastopol begonnen worden. Die Räumung wr Stadt wird durch das Verhalten der anarchistisch g«. muten Soldaten und Matrosen erschwert. Die Plünderungen md Straßenkämpfe nehmen ihren Fortgang. Niemand ik eine- Leben» mehr sicher. WLe-eroufbau -es Mittelstandes. Handwerk und Kleingewerbe in der Übergangszeit. Von einem Volkswirt'chaftlichea Mitarbeiter wird unS geschrieben: Ler Wiederaufbau des Handwerkes und der kleinen gewerblichen Betriebe nach Beendigung des Krieges ist eine so wichtige und unumgängliche Aufgabe, daß sich die Vorarbeiten für den Zweck schon heute nicht mehr länger hinausschieben lassen. Tatsächlich regen sich denn an vielen Stellen bereits die Bestrebungen in dieser Richtung. An einer solchen stattfindenden großen Versammlung von Handwerkeroerbänden in Berlin nahmen hervorragende Vertreter staatlicher und militärischer Behörden teil. Die Versammlung betonte, eine völlige wirtschaftliche Um stellung des Handwerkes müsse unbedingt gefordert werden. Hinsichtlich der Rohstoffversorgung sollen denn auch, wie bekannt wird, durchaus neue Bahnen beschritten werden. Anstelle des bisherigen Nebeneinanderarbeitens soll das Zusammenarbeiten treten, indem zwischen dem Handwerk, dem Gewerbekammertag und dem Bund der Bezugs vereinigungen der deutschen Gewerbe vereinbart wurde, einen Rohstofftag des deutschen Handwerks ins Leben zu rufen, der sich aus Vertretern der Handwerkskammern und des Bundes der Bezugsvereinigungen zusammensetzt. Diesem Rohstofftag wird die gesamte Rohstoffversorgung des Handwerks im Rahmen der bisherigen Grundsätze der Bezugsvereinigung übertragen werden. Es ist wirklich keine leere Redewendung, wenn von Vertretern des Handwerks immer wieder betont wird, daß das Handwerk an einem Wendepunkt seiner Entwicklung steht. Die Kriegsverhältnisse brachten eS mit sich, daß be sonders die Kleinbetriebe in Handel, Gewerbe und In dustrie am schwersten leiden mußten. Der starke Bedarf der Heeresverwaltung führte dazu, daß nur die leistungs fähigsten Betriebe mit Aufträgen versehen wurden, und die aus solchen Aufträgen fließenden Einnahmen ermöglichten es diesen Werken, große Mengen von Rohstoffen auf zukaufen und durch Zahlung hoher Löhne die besten Arbeitskräfte an sich zu ziehen. Wo dann keine Hand mehr zur Bedienung der Maschinen vorhanden war, oder die Rohstoffe ausgingen, da kam der Betrieb zum Still stand und die wirtschaftliche Existenz sah dem Ruin ent gegen. Schließlich wurde dieser natürliche Aufsaugungs prozeß der Kleinbetriebe durch die großen Rüstungswerke noch durch behördliche Maßnahmen dadurch er weitert, daß zahlreiche Betriebe zwangsweise still- bezw. zusammengelegt wurden, um Arbeitskräfte und Betriebsmaterial zu sparen. Die Gefahren dieser zwangsweisen Schließung liegen nicht nur in dem gegen wärtigen Ausscheiden aus der Volkswirtschaft, sondern werden sich in ihrer ganzen Schwere erst in der Über gangs- und der ersten Friedenszeit zeigen. Es wird diesen Werken bei späterem Vorhandensein von Rohstoffen nicht sogleich möglich sein, den Betrieb aufzunehmen, weil sie bei der gewaltsamen Stillegung auch ihrer Maschinen und Betriebsmittel beraubt wurden. Was aber am schwersten wiegt, das ist die Zerstörung des Kundenkreises. Arbeitskräfte, Maschinen und Roh stoffe werden nach dem Kriege für Geld vielleicht wieder zu haben sein; der Abnehmerkreis kann aber erst durch eine lange und mühevolle Arbeit wiedergewonnen werden. Diese Umstände beweisen zur Genüge, mit welchen Schwierigkeiten der Wiederaufbau deS gewerb lichen Mittelstandes verknüpft sein wird. Eine große Anzahl wirtschaftlicher Existenzen ist im wahrsten Wortsinne zugrunde gerichtet worden und muß von Grund auf neu geschaffen werden: ein anderer Teil, der zwar im Interesse der Volksernährung erhalten blieb (Bäcker und Fleischer), hat seine wirtschaftliche Selbständigkeit verloren und ist zu Gehilfen, fast könnte man sagen, zu Angestellten der Kommunaloerbände geworden. Es fehlt nicht an An zeichen, daß diese Abhängigkeit auch nach dem Kriege durch Emführung kommunaler Schlachtungen und Bäckereien er halten werden soll. Die wirksamste Hilfe für Handwerk und Kleingewerbe liegt in der Zuweisung von Rohmaterialien. Eine staatliche Verteilung derselben aber wird sich in der ersten Zeit leider nicht umgehen lassen, da zu befürchtest ist, daß sonst die Großindustrie alles an sich ziehen wird und für das Kleingewerbe nichts mehr übrig läßt. Für die Verteilung der Rohstoffe an die einzelnen Gewerbe- trekbenden kommen in erster Linie die Einkaufsgenossen schaften der Handwerker in Bettacht: aber auch der freie Handel muß soweit herangezogen werden, als er zur freiwilligen Mitarbeit bereit ist. Durch das Zu sammenwirken und die Konkurrenz beider ist eine schnelle und billige Verteilung der Rohstoffe am sichersten zu er warten. ES muß jedem Handwerker freistehen, ob er seine Rohstoffe durch einen Händler oder eine Ge nossenschaft beziehen will. Mit der Zuweisung der Rohstoffe allein ist es aber noch nicht getan. Die meisten Handwerker werden nicht in der Lage sein, die Rohstoffe zu bezahlen, und auch hier muß ber Staat helfend eingreifen. Nach Ansicht der Handels- und Ge werbekammern wird sich die finanzielle Hilfe am besten dadurch erreichen lassen, daß unter Bürgschaft des Reiches den Handwerkern ein Kredit bei ihren Kreditgenossen schaften eröffnet wird, wobei diese einen näher festzulegenden Anteil am Risiko zu übernehmen haben. Endlich gehört zum Wiederaufbau des Handwerks die Sorge für den Nachwuchs. Unter der Wirkung des Krieges bat das LehrlingSwesen besonders stark gelitten. Man kann aber wohl annehmen, daß sich dem Handwerk nach seiner wirtschaftlichen Kräftigung von selbst wieder !ue genügende Anzahl junger strebsamer Leute zuwenden vird: gute Aussicht auf lohnenden Erwerb und gesichertes Lorwärtskornmen ist noch stets die stärkste Triebfeder zur Vahl eines Berufes gewesen. Daneben kann auch eine rerufliche Beratung und unparteiliche Awklänmg über öondwerk und Gewerbe in den Schulen manche- nützliche ersten. LiräenLiortf über äie Lcklackl bei Oambrai-Lafere. (z) Großes Hauptquartier, 25. März, abends 11 Uhr. Tief in der Nacht in seinem mäßig großen Arbeits raum steht Exzellenz Ludendorff, hoch ausgerichtet, straff; er spricht zu uns. Drei Tage der größten Schlacht des größten Krieges liegen hinter ihm. Drei Tage, in denen jede Minute Meldungen brachte und Befehle heischte, die für das Ringen der Millionen Kämpfer und für ihre Völker das Schicksal von Jahrhunderten entschieden. Solch Tun prägt das Bild des Mannes um. Der General, der vor 14 Tagen ernst, aber im Plauderton die Dinge mit uns besprach, stand, getragen von der allerschwersten Verantwortung, getragen aber auch von sieghaftem Krast- gefühl einer genialen Persönlichkeit vor uns, wie der Wille selbst. Nur wenige Worte waren es, die er uns zwischen den Weisungen an die Heerführer geben konnte, und dies alles ohne Streben nach äußerem Schmuck des Ausdruckes, ruhig, sachlich, aber das Tiefste erschöpfend. Der Verlauf der Schlacht vollzieht sich genau, wie er gedacht und erhofft war. Die Infanterie hat sich herrlich geschlagen, wie man es herrlicher sich nicht denken kann, getragen von den anderen Waffen. Der Schwung, mit dem sie 1914 in den Kampf ging, ist so erhalten geblieben, und er wird sie weiter tragen, trotzdem der Gegner stark ist und entschlossen kämpft. Das ungeheuer Schwere ist gelungen, den Kampf aus dem Stellumgs- in den Bewegungskrieg hinüberzuführen, wo der Angreifer alles gegen sich, der Verteidiger die starken Abwehrmittel ausgebauter Stel lungen für sich hat. Der Engländer verwendet und ver teilt das Maschinengewehr sehr geschickt. Er baut z. B. unterirdische Gänge aus den Gräben nach vorn liegenden Trichtern, die er mit Maschinengewehren besetzt. Solche Postierungen sind für die Artillerie nicht erkennbar und namentlich bei Nebel gar nicht zu fassen. Unsere Infanterie nahm diese überall im Gelände verstreuten Maschinenge wehrnester, Gräben und Löcher mit demselben Ungestüm stürmend, ohne jede artilleristische Vorbereitung. Allein die Armee Hutiers konnte heute 2090 erbeutete Maschinengewehre zählen. Die Leitung der Infanterie ist gar nicht hoch genug zu werten. Man vergesse dabei nicht: die stürmende Mannschaft hatte bis 5 Tage Marsch fast ohne Nachtruhe hinter sich, und sie wird an Kampftagen nicht einmal, sondern xmal eingesetzt! Trostlos ist die Vernichtung des Landstriches, über den der Kampf hingeht. Das sollten alle die sehen können, die immer noch nicht voll einsehen, welch einsetzliches Unheil das Heer von der Heimat fern gehalten hat. Selbst Ostpreußen gibt dafür keinen Maß stab. Es litt nur vorübergehend. Aber hier ist nun 3V- Jahre Krieg Und warum gelang es der Tapferkeit unserer Leute, den Feind von unserem Lande fern zuhalten? Weil wir vor dem Kriege stets auf eins Richtung drangen, die den allernot- wendigsten Anforderungen genügen konnte. Dabei müssen wir auch bleiben. Aendern sich die Menschen, dann wird sich das auch ändern. Aber die Menschen müssen anfangen, anders zu werden. In vollem Schwung drangt die Front vorwärts Da ist es schwer, nachzukommen mit zerstörten Wagen, Bahnen und schlappen Pferden! Aber der Schwung ist herrlich. Unseren Glückwunsch zu dem am selben Tage erhaltenen Grotzkreuz des Eisernen Kreuzes — das Kaiserliche Hand schreiben ein einfaches Quartblatt, vom Kaiser mit Tinten stift unterschrieben, hatten wir schon gesehen — beant wortete Ludendorff damit, daß er die Auszeichnung für die Tätigkeit des Generalstabes voll großer Freude empfangen habe. Drei Monate Arbeit galten der Vorbereitung der Schlacht; Anfang Februar erging die Weisung: In der Nacht vom 2V. bis 21. März beginnt der Angriff, und auf die Minute war alles fertig, und wie, haben wir gesehen. Ein Kurzer Gruß — wir waren entlasten. Und jeder ging heim mit einer unvergeßlichen Erinnerung daran, wie ein Mann von höchster Genialität auf einem hohen Punkte feiner Kraft, getragen von beifpiellofem Erfolg, vor uns gestanden hatte, wie eine Offenbarung höchsten Menschentums. Hermann Katsch, Kriegsberichterstatter. poMsche Rundschau. Deutsches Reich. * Durch die deutsche Presse geht eine aus neutralen Zeltungen übernommene Mitteilung, nach der die Zentral« Einkaufsgesellschaft m. b. H. ihre Kontrakte in Nor wegen gelöst habe und in aller Kürze ihre dortigen Zweig niederlassungen aufzugeben beabsichtige. Wie von zu ständiger Stelle mitgeteilt wird, ist diese Meldung nicht zutreffend. Richtig ist, daß die norwegische Regierung ünter englisch-amerikanischem Druck Maßnahmen getroffen Lat, um die bisher schon stark eingeschränkte Ausfuhr von Fischereiprodukten nach Deutschland weiter zu vermindern. Diese Maßnahmen haben allerdings eine Einschränkung Les norwegischen Betriebes der Z. E. G., nicht aber dessen völlige Einstellung zur Folge. Die Einfuhr sämtlicher ausländischen Heringe, Fische und Fischfabrikate bleibt nach wie vor zentralisiert. Rumänien. X Über die Stellung der führenden Politiker zur Dynaftiefrage wird aus Bukarest berichtet: Minister präsident Marghiloman will mit der Dynastie arbeiten, weil er der Meinung ist, daß diese nur aus Schwäche seinerzeit der kriegerischen Strömung in Rumänien nach gegeben hat. Peter Carp dagegen fordert offen die Ab dankung des Königspaares. Noch weiter geht Beldiman, der die Absetzung der ganzen Dynastie verlangt. Konstantin Stere betrachtet die dynastische Frage als eine Frage zweiter Ordnung. Die große Masse der Bevölkerung denkt vielfach über den König weit günstiger, als vor dem Kriege, weil er schließlich doch nur getan habe, was die Mehrzahl der Bevölkerung gewollt. Maine. X Mit Bezug auf den ukrainisch-deutschen Waren austausch wird aus Kiew gemeldet: Bei der Sitzung der Exportkommission im Handelsministerium wurde beschlossen, den Deutschen folgende Produkte anzubieten: Zucker, Zuckerrübensamen, Weizen, Roggen und Hafer (das Brot getreide größtenteils in Form von Mehl), Eisen- und Manganerz. Für den Fall deS Friedensschlusses mit den öolschewiki wird auf die Notwendigkeit aufmerksam ge macht, daß erhebliche Mengen von Nahrungsmitteln nach Groß-Rußland abgeführt werden müssen. Neueste Meldungen. Amsterdam, 28. März. Nach hier eingelaufenen Berich ten haben die von den Engländern in Gibraltar requirierten holändischen Dampfer wert volle Ladungen für Holland an Bord. Man weif noch nicht, was mit den Ladungen geschehen wird. Di, Kapitäne und Offiziere der Schiffe werden in die Heimat zurückbefördert werden. Berlin, 28. März. Unter den am 21. MärF erbeuteter englischen Schriftstücken befand sich auch eine Meldung der Generalstabes des UI. englischen Korps über die Aussager zweier lothringischer Überläufer von bei 414. Minenwerferkompagnie, die in der Nacht vom 18. zun 19. 8. übergelaufen waren. Nach der englischen Meldunc haben diese beiden Überläufer den für den 21. 3. bevor stehenden großen Angriff und die ^ür ihn getroffenen Vor bereitungen verraten. Ihr am 19. März früh begangene' Verrat kam zwar zu spät, um dem Feinde noch viel zu helfen er hätte aber verhängnisvoll werden können, wenn der Be ginn des Angriffs aus irgend welchen Gründen hätte ver schoben werden müssen. Die Namen der am 19. 3. zu der Engländern übergelaufenen Mannschaften der Minen Werferkompagnie 414 sind: Adolf Lentz, geboren Neue Glashütte bei Forbach letzter Wohnort Schrenningen, Kolonie 100 und Pionier Paul Rodolphe, Geburts- und Wohnort Son- trich bei Diedenhofen. D Berlin, 29. März. Zwischen Somme und AM wurde« im Angriff zäh verteidigte Dörfer genommen! St. Pol und Toullens, zwei wichtige Punkte der rückwär^ tigcn englischen Verbindungen und zugleich zwei stark« Plätze ersten Ranges, werden unter dauerndes Störungs fcuer gehalten. Berlin, 29. März. Die von unseren Gegner» ver breitete Nachricht, daß die Niesenkanonen, mit denen wir Paris beschießen, österreichische Langrohrkanoven seien, iß falsch. Tas neueste Kriegswerkzeug, das mit seiner große« Schußweite und Treffgenauigkeit seit der Erfindung des Schießpulvers den größten Fortschritt in der Entwicklung der Feuerwaffen darstellt, ist lediglich deutscher Wisse« schäft, deutscher Technik und deutscher Industrie zu ver danken. Berlin, 29. März. Das bisher unversehrte Nohon geht seinem Schicksal entgegen, da es seit 2 Tagen von schwersten feindlichen Kalibern systematisch zerstört wird Das Stadtinnere wird beschossen, und ein Turm der alben Kirche erhielt mehrere Treffer. Den Deutschen bringt diese Beschießung Noyoris keinen Schaden. Amsterdam, 29i März. Der Berichterstatter Ler „Times" im englischen Hauptquartier meldet: Die Deut schen beschießen Amiens. Berlin, 29. März. Tie Wirtschaftlichen Verhand- lungen mit Rumänien haben zwar in den wichtigsten Punk ten zu einer grundsätzlichen Einigung geführt, bedürfe« aber in den Einzelheiten noch einer Turcharbeitung mit den^rumänischen Unterhändlern, die voraussichtlich eiu bis zwei Wochen in Anspruch nehmen wird. Für die Tauer dieser den Kommifsionssitzungen vorbehaltenen Arbeite« kehren die politischen Verhandlungslciter zur mündlichen Berichterstattung au de« Sitz ihrer Regierungen zurück. Talaat Pascha ist bereits abgereist, Graf Czernin, Staats sekretär von Kühlmann und Herr Radoslawow reisen heute ab. Nach Beendigung der wirtschaftlichen Verhandlungen werden die politischen Leiter der Mittelmächte zur gemein- samrn Unterzeichnung der Verträge nach Bukarest zurück- kckrev Wien, 29. März. Die vom Reuterbüro verbreitete Nachricht, daß Odessa durch die Bolschewik: wieder genom men sei, ist aus der Luft gegriffen. Die Stadt ist von den verbündeten Truppen besetzt; es herrscht seit Tagen Ruhe. Paris, 28. März. Clemenceau telegmphierte an Lloyd George: Niemals war die Bewunderung Franck-zeichs für Lie britische Tapferkeit größer oder das Vetttauen auf Lie großen englischen Führer fester. Wir sind ruhig, tapfer und des „übermorgen" gewiß. . Die Bewegungsschlacht tm Gange. Berlin, 28. März. Das schnelle Vorgehen unserer In fanterie hat die Verbände des auf dem Südteil de» Kampffront zurückweichenden Gegners zerrisse«. Der Engländer wirft dem deutschen Ansturm entgegen, wa» er zur Verfügung hat. Hier steht die Schlacht schon völlig tm Zeichen deS Bewegungskrieges. DaS Kampf bild hat sich völlig verändert. Die Divtsionsftäbe halten bei de« Artilleriestellungen auf freiem Felde, überall sieht man von rückwärts neue Kolonnen in westlicher Richtung ziehen. Unsere Luftstreitkräfte in der Durchbruchsschlacht. Berlin, 28. März. Unsere Luftstreitkräfte haben bei dem siegreichen Vormarsch unserer Truppen im Westen Großes ge leistet. Besonders wirkungsvoll war die Unterstützung der Schlachtflieger bei den Jnfanterieangriffen auf Bapaume und beim Sturm gegen die Ferme La Maisonette bei Peronne. Bet Albert griffen sie zurückflutende Kolonnen mit Wurfminen und über 80000 Schuß aus Maschinengewehren am Beim Angriff gegen die Bahnhöfe hinter der Schlachtfront gingen unsere Flieger mehrfach auf weniger als 100 Meter herunter. Treffer mitten in die Bahnanlagen und in Züge, schwere Explosionen und starke Brände lohnten ihre Kühnheit. Im ganzen wurden in den drei Nächten seit dem 26. März fast 100 000 Kilogramm Sprengstoff abgeworfen. Die Verluste unserer Gegner an Flugzeugen seit Beginn der Groben Schlacht übersteigen jetzt schon 100 bei weitem. Die Beschießung von Paris. Genf, 28. März. Hiesigen Blätter« zufolge dauert di« Beschießung von Parts fort. Das.Bombardemcut fordere stündlich neue Opfer. Die Räumung vo» Paris wird gefordert. Genf, 28. Mär». Die französischen Sozialisten dränge« die Regierung, rechtzeitig Maßnahmen zur Räumung von Paris zu treffen. Die Engländer vernichten die Stadt Mbertü Berlin, 28, März. In Albert hat die franröstsche Zivil bevölkerung meuchelmörderische Anschläge gegen die deutsche« truppen versucht. Nun erleidet die Stadt unter dem schweren ilrtillertefeuer der Engländer di« gerecht« Strake für ihr «öllerrechtswtdrtge» Verhalten. Letzte Drahtberichte de« „Wilsdruffer Tageblattes". 2300V Brutto-Registertonnen versenkt. Berlin, 2S. März. ft«. Amtlich.) Im Sperr gebiet des Mittelmeeres versenkte« «nsere Unter seeboote 7 Dampfer vo« etwa 230VV Br«tto- Registertonne«. Der Ches des Admiralstabs der Marine. Die deutsch-schweizerische Grenze, geschlossen. Logano, 3V. März, (tn) Wie hier verlautet, soll die deutsch-schweizerische Grenze für drei Wochen geschloffen «erde«.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)