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Trotzes Hauptquartier, 3 April (Wtb. Ärm lich.) Emgegangen nachmittags >^3 Uhr. Westlicher Kriegsschauplatz: Zeitweilig lebhafter Feuer kämpf bei und südlich von LenS. An der Schlachtfront blieb tagsüber die Gefechtslätig- keit auf Artillerieieuer und Eckundunosgefechte beschränkt Ein nächtlicher Vorstoß englischer Kompagnien gegen Ayette wurde im Gegenstoß abgewiesen Mit starken Kräften g- ff der Feind am Abend zwischen Marc lcave und dem Luze- bach an. Er wurde unter schweren Verlusten zurückg worfen. Italien. X Die kritische iunerpolitische Lage gibt weiten Kreisen zu denken, zumal die kriegerische Entwicklung sich nicht nach der Hoffnung der Entente entwickelt. Italien sei, wie ohne weiteres rugestanden wird, am Ende seiner Manneskraft angrlangt. Nur mit englischen und ameri kanischen Hilfstrupven sei es möglich, den Österreichern erfolgreichen Widerstand zu leisten. In Regierungskreisen herrscht trotz der zur Schau getragenen Zuversicht dis höchste Niedergeschlagenheit. Die Presse versucht, der Öffentlichkeit neuen Mut zu machen und stellt den preußischen Militarismus als Muster-Beispiel hin. Die ganze italienische Presse ist im übrigen angefüllt von einem großen Jammer, das die italienische Front von völlig un zureichender DerteidigungSstärke sei. — In verschiedenen Orten Italiens sind schwere Unruhen ausgebrochen. Amen- kanijche Truppen versehen den PoUzeichngt. Serbien. x Den Entschluß, daß Serbien bis ans Ende kämpfe« und den Verbündeten treubleiben werde, hat die serbische Skupschtina auf Korfu gefaßt. Ministerpräsident Pasitsch betonte in einer ministeriellen Erklärung, der Friede könne nicht dauerhaft sein, solange die unter der deutsch ungarischen Tyrannei befindlichen Völker dieses Joch nicht abgeschüttelt hätten. Die Erklärung wurde einstimmig an genommen. Nach ihrer Verlesung wurde einstimmig di» Absendung einer Adresse an das französische und das eng lische Parlament beschlossen, in Ser ihnen aus Anlaß der Anstrengungen der französisch-englischen Heere, die in dieser tragischen Stunde die Freiheit des Menschen geschlechts zu sichern berufen seien, die Sympathie und die Glückwünsche Les serbischen Parlaments ausgesprochen werden. Amerika. X Um dem Sinken des Kurses i« den Ententelandern borzubeugen, ist dem Kongreß der Vereinigten Staaten eine Vorlage unterbreitet worden, die das Einschmelzen von 200 Millionen Silberdollars zum Export nach Indien Vorsicht. Infolge der großen Rohmaterialienankäufe Eng- lands und der Bereinigten Staaten in Indien und China ist der Dollar- und Sterlingskurs derart gesunken, daß sich die amerikanische Regierung zu dieser Maßnahme ge zwungen sieht, um eine gröbere Goldausfuhr zu vermeiden. In Washington befinden sich im ganzen 490 Millionen Silberdollars als Sicherung der sogenannten Silber- zerrifikate. Man beabsichtigt, den Ausfall nach und nach aus den amerikanischen Silberminen zu decken. unä seit. Es kommt auf große Summen an Nicht ganz allein, Sehr wichtig ist, daß jedermann Sich findet ein; Der Feinde Scharen müssen seh'n Mit Deutlichkeit, Wie wir so treu zusammensteh'n In schwerer Zeit! Neueste Meldungen Der Kaiser bet Amtens. Verktn, 2. Avril. Hiesige« Blätter« wirb von ber Well- srom gemeldet. Die Katierschlacht nimmt ihren siegreichen Verlaus trotz »Stender Gegenangrtfke der franzöMcken und englischen Reserve« und trotz deS seit Karfreitag herrschen den Unwetter-. Der Kaiser weilte bet strömenden Regen aut dem LLl«ckttelde bet Amten» tnmttte« t»nft«r Truppe«, di« zum Sturme zogen. Ein französiistbes Sondersriedensangebot. Wien, S. April. Gelegentlich eine» Empfanges ant wortete Graf Czernin auf eine Ansprache deS Bürger meister- Dr. Wcißkirchner und erklärte u. a., daß Frank reich kurz vor Beginn der Offensive mit einem Sonder» friedenSanarbot an Österreich-Ungarn herangetreicn fei, daß aber der Versuch kein Ergebnis batte, weil Österreich- Ungarn Sch bezüglich Elsaß-LothrmgeuS mu Dcutjchtand solidarisch erklärte. Die Beschieünna van Laon. Berlin, 2. April. Die Beschießung Laon? l-ft-n? hält an. Seit 81 März abends bis zum l Avil vormittags erhielt die Stadt allein weit über 800 Schuß schwerer Kaliber. Eine französische Granate schlug am Oster montag in einen französischen Leichenzug. wobei 11 der Leid tragenden getötet und vier Zivilpersonen verwundet wurden. Die Stimmung der französischen Einwohnerschaft, die täglich durch die Geschosse ihrer Landsleute schwer zu leiden hat, ist verzweifelt. Neue Beschießung von Park? Genf, 2 Avril. DaS gestrige Bombardement von Peri- wnrde später eingestellt als au den Tagen vorher. Noch lange nach dem letzten Bombeneinschlag blieben die Straßen menschenleer. Der Bahnverkehr nach den Bororten , war ans daS äußerste beschränkt. Nach einer Anordnung deS Präfekten erhielten die Dächer zahlreicher Pariser Gebäude Tchutzauflagen von Matraven. Hinterland und Front. Genf, 2. Avril. Das französische Hinterland ist feit dem 2? "l arz von jeder Verbindung mit der Front abgelchmuen. Die aeldvost ist eingestellt. Wo trifft der nächste Schlag? -> , Genf, 2 April. Clemenceau, der sich mit mehreren Par» p" - Manern im Hauptguartier Fochs befand- ließ dunb öaS Lr-ß-burean verkünden, daß das Einvernehmen zwischen Foch ind Haig allen Erwartungen entspreche. Für heute erwartet >>e Fachkritik erneute Kämpfe bei Moreuil und weiter »'sttich. Die Einteilung der amerikanischen Aba-Nnn^er, in d>- a-a-^Ssischen Verbände bereite! wegen der unvollständige« ilusbUdung der Amerikaner Schwierigkeiten. Durch Handstreich setzten wir uns in den Besitz der Höhen südwestlich von Moreuil. Die Zerstörung von Laon durch französische Artillerie dauert an. Vor Verdun und in den mittleren Vogesen lebte die Artillerietät gkeit auf Südwestlich vom Hirzbach brachte ein erfolgreicher Vorstoß Gefangene ein. Nntmeister Freiherr von Richthofen errang seinen 75. Luftst g. Von den anderen Knegsschauplätz n nichts Neues. Der Erste Generalqaarttermeister Ludendorff. . Geständnis eines Mistenden. G-nf, 2. Avril. Der französische Finanzmlnlster Klotz 'Ne in feiner Eigenschaft als Deputierter des D<->--'--m^ns M^ntdidier in der Kammer, daß mit dem Vst-' . ger b Montdidier stehenden französischen Armee gerechnet werden muhe. Letzte Orahtbertchte Ke» „Wilsdruffer Tageblatt»»". Räumung werterer französischer Städte. Basel, 2. April. Don der französischen Grenze wird gemeldet, dotz man aus Belfort, LanevMe und Nancy die Z vilbevölkerung fort- zufchaffen deuinnt. In B sareon treffen »ägiicd mehr als 4ü Züge mit Zivilevakuierten aus den genannten Städten ei«. 10 Kilometer vor Amiens. Der„ZüricherTagesanzetger"meldet: Deutsche Truppen sind Amiens nunmehr auf 10 Kilo meter nahegerückt. Der wichtigste Eisenbahn knotenpunkt des Nordens, durch den das englisch französische H-er zusammengehrstet ist, ist damit unmittelbar in die Operationszone geraten. — Wie der „Basler Anzeiger" meldet, ist Amiens seit zwei Tagen im Bereich schwerer deutscher Kampfartillerie. Die deutschen Panzerkraftwagen. Haag, 2. April. „Nieuwe Notterdamsche Cour." meldet aus London: Die Deutschen haben Panzerwagen von dreierlei Art: 1. eroberte englisch»; 2. eine eigene deutsche Konstruktion, kleiner als die britischen, aber schneller, schwerer und besser gepanzert und bewaffnet; die dritte Klasse find sogenannte Laudkreuzer oder grotze Tanks. Die kleinen Tanks find 26 Fotz lang, 10 Futz breit und 11 Futz hoch und wiege« 10 Tonnen. Die Landkreuzer find 45 Futz lang, 13 Futz hrch und ebenso breit. Die Schnelligkeit liegt zwischen 4^ «nd 0 englischen Meilen in der Stunde. Sie sind bewaffnet mit Kanone«, Maschinengewehren und Flammenwerfern. Letz tere find eine neue Erfindung und sollen den Kampfwert wesentlich erhöhen, weil ihre Maschi nen mehrFlammenstoffe mit sich führen können, als ein Soldat. Die Deutschen haben die Tanks derartig verwendet, datz sie gegen Artillerie feuer besser geschützt find. Auch könne« sie gegen Gaswolkcn dicht abgeschlossen werden. Der Chef des österreichischen Generalstabes über die Westöffensive. Berlin, 2. April, (tu.) Der Chef des Generalstabs von Arz erklärt dem Wiener Korrespondenten des Pester Lloyd hinsichtlich der großen deutschen Offensive folgendes: Drei Jahre lang richteten die Staatsminister in Paris, London und Washington ihr rednerisches Trommelfeuer gegen die Mittelmächte. Nun ist ihnen durch das deutsche Schwert die Antwort geworden. Unaufhaltsam dringen deutsche Heere geführt von des Kaisers Majestät über den blutgedrängten Boden des Sommeschlachtfeldes hinaus. Ein 50 Kilometer tiefer aufs Beste ausgestatteter Be festigungsgürtel ist unter den deutschen Hieben geworfen. Die Wunde unserer Feinde im Westen ist schon heute so gewaltig, datz sie nie und nimmer vernarben kann. Die glänzende und zielbewutzte Führerschaft des grotzen Kriegsmeisters Hindenburg, die tiefe Gründlichkeit Luden dorffs, die Kriegstüchtigkeit des deutschen Geistes und der hohe, sittliche Ernst der deutschen Soldaten habenden Sieg erzielt. Datz die österreichisch-ungarischen Batterien an den Siegen im Westen ruhmreichen, unseren artil leristischen Traditionen würdigen Anteil haben dürfen, gereicht der ganzen Wehrmacht Oesterreich-Ungarns zur größten Freude. Es ist bekannt, datz gerade unter unseren Gegnern zeitweise Lie lächerliche Hoffnung auftauchte, Oesterreich-Ungarn von seinen deutschen Bundesgenossen zu trennen. Dieses Ansehen, dessen Schmählichkeit auf ein zur Kriegspsychose gestörte Verwicklung der Geister zurückzuführen ist, hat aus den ehernen Mund unserer vortrefflichen Geschütze die richtige Antwort erhalten. Revolutionäre Anzeichen in Italien. Budapest, 2 April, (tu.) Nach einem Radiotelegramm aus Madrid erfährt der Vertreter des „Az Est" aus zu verlässiger Quelle, datz in Teilen Italiens grotze Unruhen entstanden sind. In einzelnen Grotzstädten zeigen sich bereits unverkennbare Anzeichen eines Aufruhrs. Ameri kanische Truppen versehen den Polizeidienst. Bus Stadr und Land Mmesiimgen für diese Rubrik nehmen wir federreft dankbar entgegen. Wilsdruff, am 3. April Merkblatt für den 4. April. Sonnenaufgang 5^ » Mondaufgang V. Sonnenunteraana !! Monbuntergang V. — Eröffnung der Personeuschiffuhrt. Leit Sonnabend den 30. B-wz h. I hat die Sächsüch Böhmische Dampf schiff chlts-GesrUs baft den Personen- und Frachtenverkehr auf der gesamten Stt ecke Leitmeritz-Dresöen-Mühlberg wieder auf- , enommen. Der erst Fahrplan weist derIahreszeit entsprechend bereits reichliche Verbindungen auf. Die Bekanntgabe der Fahrzeiten erfolgt in der üblichen umfangreichen Weise, durch den Auskang der Fahrpläne auf den Dampfer- und Bahnstationen, auf den Schiffen, in Gasthäusern sowie in den Geschäftsräumen des Tageblattes. Monats- und Jahreskarten ge'ai'gen Heuer wiederum zur Ausgabe. Frachtgüter finden auch weiierh n ichn Usle Leiö dei ung. Die Beköstigung auf den Dampfem trägt den schumiwen Ariegsverhälinissen nach Möglichkeit R chnung. Infolge der weiteren gewaltigen Steigerung der Aufwendungen für Verkehrs- und Aohlenst uer, für Löhne, Herz- und Beinebs- Materialien aller Art usw. sicht sich dre Geselttchatl ge- zwunaen, sowohl im j) rsonem w:e mi Gü v ibhr ern.n Ausschlag von 00°/, auf d e jd eis? der Tar f. von, Jahre >908 eintreten ZN lassen. — Neukirchen H rin A rchfchnliehier Robert AlüUer in Neukirchen wurde vom Königlichen Al n stenum des Aullus und öffentlichen Unterrichts mr Tu Verständnis mit dem Evangelisch-lutherisch-» Landeskonsistorium für treues und er iprreßliches Wirken im D enste der Schule und Airchr der Titel Aantor unter beglückwünschenden Worten ver liehen. — Meißen. Sonnabend, 23. Wä z 19 8, wurden aus der h esigen Landwirtschaftlichen Schul Nach voran gegangener Prüfung in der Aula 67 Schüler und Ho p tanten entlasten. Der Borsitz-nde des Bei waitungs aie-, Geheimer Vekonomierat Andrä auf Braunsdorf, legte den Abgehenden ihre Pflichten gegenüber Vaterland und Beruf a s Herz. Direktor Dr. Höfer richtete an sie Worte de- Aln b e'es und der Wahnung, alle ge st-gni u d iö p Kien A äite für ihren schönen, aber schwern B r e „zm k n V ff n i ch r nd durch en p ch n U ' w n o.i st r m hr reu an e ch ü L - 0 b s or s. — Im Sommer bleibt die Svich . latth NN tti den kommenden Wmttr sind alle vorhanden.n j) atz bereits wieder besetzt. — Niederwartha. Tas in Nicdeilösin ß seit 25. Februar als vermißt gemeldete Mädchen, die Psi gelochter Rosa Gertrud L., wurde am letzten Donnerstag nachmit tag unterhalb der Niederwarthaer Elbbiück g genüver der Wtldberger Ziegel-ei als Leiche aus der Eibe gelandet. Nach übereinstimmenden Nachrichten hat die Bedauernswerte in einem Anfalle von Schwermut den Tod in der Elbe gesucht. — Kamenz. Auf Flur Reichenbach zündete e n 9 Jahre alter Schulknave lrockms Gras an, wobei eine Scheune mit 900 Zentnern Stroh und 80 Zentnern Spreu nieder brannte. Der Schader! beträgt üb-r 15000 Mack — Maxen. Infolge des Fiühlmgswetlers stehen h er einige Kiischväume in völliger Blüte. Es sind dies die Korneliuskirschen, die die ersten Frühlingsboten unter den Bäumen und Sträuchern sind. — Oberschlema. Durch den Opfersinn der hiesigen Einwohnerschaft ist es gelungen, für die hi sige K rche drei neue Glocken: eine Toten- oder Heldenglocke, eine Betglocke, den Lebenden gewidmet, und eine kleine Glocke zu beschaffen. Sie sind aus Hartgußlegierung hergestellt und bereits feierlich geweiht worden. — Königstein. Das Gefangenenlager auf der Festung wurde von einer ausländischen Komission besucht. — Böhlitz-Ehenberg. Dieser Tage wll'de hier ein Verbrechen vereitelt. In einem Schnütivarengeschäft waren kürzlich einige verdächtig aussehende Personen erschienen, um sich Kleidungsstücke zu kaufen. Sie erhielten diese aber nicht und kamen anderntags wieder. Während einer dieser Männer sich an die Ladentafet stellte, hatten sich die beiden anderen unbemerkt in dem an den Laden angrenzenden Lagerraum versteckt, bevor der Ladeninhaber den Laden betrat. Ein Kaufgeschäft kam nicht zu siande, so daß der eine Mann den Laden verließ. Kurz darauf kam eine Tochter des Ladeninhabers zufällig wieder in den Laden und sah zu ihrem Schrecken euren Mann im Laden lehnen, der neben sich einen Sack mit Damem öcken hotte und schleunigst die Fl cht ergriff. Es gelang ihn feltzuw-hmen und nach der Polizeiwache zu bungen. Der dittte Dieb hatte währenddem den Laden verlassen. Der Verhaftete trug ein scharfgeichliffenes Kmckmesser offen in der Jnnen- rocklasche und legte erst dann ein Geständnis ab, als die beideren anderen, noch in derselben Nacht verhafteten Ver brecher geftanden hatten, daß sie angeblich Kleidungsftücke stehlen und die Ladenkasss plündern wollten. Es handel! sich um russisch-polnische Arbeiter, Vie in der Umgebung arbeiteten. Die drei Verbrecher wind n der Zlaatsanwall- schast zuaelührt. — Mitkelsayda. In der Nacht nm einen Olle f tag ist im Erzgevuge bei drei Gmsb sitz nr e > gebrochen worden. In Mittelsayva har der übena'chle Täler auf seine Verfolger geschossen, ohne zu tnfffn. I» Niedersayda wurde er ebenfalls erlappl und vom Gutsbesitzer Ernst Neunen Zctilimme Leiten Jokn : „Lrst «LKM rinn einAsLt Ds nkeräe ILN LkÄlZ Lnl NON ünnä