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Vorstädten zu einem mehrwöchigen Landaufenthalt zu ver helfen. Die Herren Gemeindevorstände, Pfarrer und Schul leiter des hiesigen Bezirks haben ihr« Rräfte in den Dienst der guten Sache gestellt und sich bereit erklärt, die Werbung der Pflegstellen zu übernehmen, die alsdann durch Ver mittelung der Rreisstrlle „Stadtkinder auf s Land" bei der Agl. Rreishauptmannschaft besetzt werden. An die Land bewohner, besonders an die landwirtschaftlichen Rreis«, ergeht nunmehr die dringende Bitte, soweit es sich irgend ermöglichen läßt, ein oder mehrere Rinder in ihrer Witte auf mehrere Wochen aufzunehmen. Wan wende sich an die als »Ortsausschüsse tätigen Pfarrer und Lehrer, die gern bereit sind, nähere Aufklärung auf Grund der ihnen übersandten Drucksachen zu geben und Aufnahmeerklärungen entgegenzunehmen. Ls soll hier nur darauf hingewiesen werden, daß nur gesunde Rinder beiderlei Geschlechts im Alter von 6—sH Jahren in Frage kommen, die in ihrem Alter entsprechender Weise zu häuslichen und landwirtschaft lichen Arbeiten herangezogen werden können. Auf Wunsch wird den Pflegeeltern eine angemessene Entschädigung für die Verpflegung gewährt. Der Aufenthalt wird in der Regel vier Wochen dauern. Den Rindern werden durch den Rommunalverband besondere Zusatzlebensmittelkartrn überwiesen. Lin vaterländisches Werk der Nächstenliebe, das Deutschlands Jugend in der Gesamtheit zu gute kommt, erfüllt, wer nach den entbehrungsreichen Wintermonaten „Stadtkinder" aufnimmt und ihnen hierdurch neben kräftiger Ernährung Bewegung in gesunder srischer Luft verschafft, oder wer pflegestellen wirbt. Der Dank des Vaterlandes, der Dank der Rinder, der Väter, von denen viele im Felde stehen, und der Mutter wird ihnen gewiß sein. — Sachsens Fleischversorgung von amtlicher bayerischer Seite wird der Blättermeldung widersprochen, daß die sächsisch« Regierung mit Rücksicht auf eine unzureichende Belieferung des Rönigreichs mit Vieh durch andere Bundes staaten beim Rriegsernährungsamt beantragt habe, in diesen Bundesstaaten die wöchentliche Fleischration um 50 Gramm herabzusetzen. Vielmehr hat die sächsische Regierung eine allgemeine Herabsetzung der Fleischration angeregt und hat diese Anregung damit begründet, daß die Zahl der Milch- kühe in Deutschland schon ganz erheblich zurückgegangen ist. Sie befürwortet deshalb die Herabsetzung der Fleisch- mengen für die Zivilbevölkerung, weil dadurch allein die Ernährung der Bevölkerung in den späteren Wonaten des Jahres und insbesondere die Versorgung der Rinder und Säuglinge mit der unentbehrlichen Milch sichergestellt werden könnte. Die Anregung der sächsischen Regierung will daher auch eine gleichmäßige Herabsetzung des Bedarfsanteils an Fleisch für sämtliche Bundesstaaten. — Verarbeitung des Ginsters zu Spinnfasern. Schon seit längerer Zeit wird die Brennessel mit bestem Erfolg zu Spinnfasern verarbeitet; nunmehr soll auch der Ginster dem gleichen Zwecke erschlossen werden. Für die Verarbeitung und Bewirtschaftung des Ginsters sind still- liegende oder nicht genügend ausgenützte Betriebe mit umfangreichen Rocheinrichtungen, tunlichst Färbereien und Bleichereien, in Aussicht genommen, die in der Nähe der Erntegebiete gelegen sind. Die Ginsterfaser soll vorläufig zur Streckung von Flachswerg, sowie in der Streichgarn- spinnerci und Tuchfabrikation als Ersatz von Baumwolle, Vigogne usw verwendet werden. Die Handelskammer nannte auf Erfordern des Ministeriums die Gebiete in ihrem Bezirk, wo der Ginster in größeren Mengen vorkommt. Sie gab ferner Betriebe bekannt, die sich zu ausgedehnten Versuchen mit der Verarbeitung des Ginsters bereit er klärt haben. — Entlastet die Eisenbahnen! Benutzt den Wasser weg! Hierzu teilt die Handelskammer Dresden folgendes mit: Noch immer werden die Wasserstraßen nicht indem möglichen Umfang zur Güterbeförderung herangezogen, obwohl die Schiffsverbindungen auf der Elbe, Saale, auf dem Elbe-Trave-Ranal, auf den märkischen Wasserstraßen, nach und von den Oderplätzen wesentlich verbessert worden sind und obwohl durch die Einrichtung von Eilschiffverkehren ab Hamburg und Lübeck nach Magdeburg, Schönebeck, Barby, Aken, Wittenberg, Torgau, Riesa, Meißen, Dresden, Laube, Tetschen und umgekehrt eine schnelle und sorgsame Beförderung gewährleistet wird. Demzufolge wird auch die Handelskammer künftig Gesuche um Ausstellung von Dringlichkeitsbescheinigungen für die Güterannahme bei der Bahn unnachsichtlich ablehnen, wenn die Sendungen von Orten bezogen oder nach Orten versandt werden sollen, die an den obenerwähnten Wasserstraßen liegen. Wir machen die Beteiligten des Handelskammerbezirks hierauf ausdrücklich aufmerksam und ersuchen sie, für derartige Sendungen den Wasserweg sofort zu wählen und nicht erst den aussichtslosen und mit Zeitverlust verbundenen Versuch zu machen, von uns eine Dringlichkeitsbescheinigung für die Annahme bei der Bahn zu erlangen. — Steinschönau. Als ein vielfacher Rirchenräuber wurde hier -er Rirchsndiener Schöbel festgestellt. Nicht nur viele Gegenstände aus Holz, z. B. Bänke, sogarhölzerne Heiligen- statuen hatte er entwendet, auch zinnerne Orgelpfeifen, die Glockenseile, im Turm aufbewahrte Musikinstrumente waren verschwunden. Die Holzsachen sind wahrscheinlich zur Feuerung benutzt worden. — Crimmitschau. Eine 32 Jahre alte Handarbeiter^- frau wies abends in der 9. Stunde ihre beiden drei und awt Jahre alten Rinder aus der Wohnung und nahm sie trotz Bitten nicht wieder auf. Als dann von der Polizei der Versuch gemacht wurde, die Rinder bei der Mutter wieder unterzubringen, warf die Frau dem einschreitenden Beamten noch ihr jüngstes, ein Jahre altes Rind vor die Füße. — Oelsnitz i. V. Dem Bezirksverbande der Rtzl. Amtshauptmannschaft Gelsnitz ist, wie der Amtshauptmann bei dem kürzlich abgehaltenen Bezirkstage milteilen konnte, von derFirmaTertilosewerkeundRunstweberei Llaviez, A.-G in Adorf die Lumme von sOOOOO Mark für ein Rinder- erholungsheim überwiesen worden. — Plauen i. V. Ein aufregender Vorgang spielte sich'in der Gelsnitzer Straße ab. Dort war aus dem Erker fenster das 5 Jahre alte Töchterchen einer Schlossersehefrau zum Fenster hinausgestiegen und in die Dachrinne geklettert, um nach der Mutter zn sehen. Ls war jeden Augenblick der Absturz des Rindes zu befürchten. Lin zufällig vorüber- kommender Gefreiter stieg kurz entschlossen durch ein Dach fenster hinaus, lief mehrere Meter weit in der Dachrinne und brachte das Rind glücklich in Sicherheit. Während der Rettung des Rindes kam auch die Mutter nach Hause. — Altenburg. Line folgenschwere Zündung ereignete sich heute vormittag kurz vor 11 Uhr in der Feuerwache auf dem Rornmarkt. Lin dort beschäftigter Schlosser hatte aus einem Fasse Benzin umgefüllt. Um noch eine Ver richtung im Reller zu erledigen, betrat er nach kurzer Zeit mit einer brennenden Lampe denselben Raum. Die noch vorhandenen Gase entzündeten sich sofort und ein heftiger Lprengschlag kam zustande. Die Flügel des Haupttores wurden durch die Gewalt aufgepreßt, das Dach zum Teil abgedeckt und die Fenster zertrümmert. Linige vorüber gehende Fußgänger wurden durch die nach außen auf schlagenden Torflügel verletzt. Der Schlosser, der im Raume war, erlitt nur leichte Brandwunden. Die heutige Nummer umfaßt 4 Seiten. Herausgeber, Verleger und Drucker: Arthur Zschunke in Wilsdruff. Verantwortlich für die Sckmstleitung: Oberlehrer i. R. Gärtner, für den Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff. Heute früh ^6 Uhr entschlief sanft im 87. Lebensjahre unser herzensguter Vater, Schwieger-, Groß- und Urgroßvater, der Privatus IW Moll Mier. Dies zeigen im Namen aller Hinterbliebenen in stiller Trauer an Semmelsberg, am 7. Mai 1918. Otto Reinhardt und Frau Alma geb. Fiedler. Die Beerdigung findet *nach erfolgter Ueberführung des teuren Entschlafenen Freitag den 10. Mai nachmittags 1 Uhr auf dem Friedhöfe zu Herzogswalde statt. 212« UGUO W GUOU LbruAsbsn bei L Lv., r»9 UGUG W DUDU Glck MilchM zu kaufen gesucht. Angebote unter 1002 an die Geschäfts stelle d. Bt. erbeten Ein kräftiges, junges T Mädchen S f. Hausarbeit sucht f. 1. Juni Frau Kaufmann Schröder, Blasewitz bei Dresden, Lio? Prohln erstraße 1 I. vr«W»tnaIbMi liefert sauber und preiswert die Buchdruckerei d. Bl. LmaellWßM - Lichtspiele. Zur Himmelfahrt de« S. Mai abeuds 8 Uhr „Das Gold im Westen". Wildwest-Schauspiel in 3 Akten. 2118 Nachmmagr 4 Ubt: tziMrvormumg. Ein schwerer Schlag hat mich betroffen! Mein geliebter Mann, der Kommisfionsrat Kuüisig Le?er Ritter mehrerer Orden langjähriger Schatzmeister des Königl. Sächs. Militärvereinsbundes ist nach kurzer, schwerer Krankheit sanft ver schieden und bitte um stille Teilnahme. Im Sinne des teuren Verstorbenen und dem Ernst der Zeit entsprechend bitte ich herzlich von Blumenschmuck abzusehep. Dresden, Struvestr. 31, am 4. Mai 1918. In tiefstem Schmerze Johanna Beyer geb. Bauer 21» «ud Angehörige. Die Einäscherung findet Mittwoch den 8. Mai vorm. 11 Uhr im Krematorium Dresden-Tolkewitz statt' «d g LLLLsA E. Hennig Schlosser meister Wilsdruff. Zur Abnahme 2081 der beschlagnahmten 1^ KWserblihMeituMN und Anbringen von Ersatz-Eisendrahtseil nach behördlichen I Für die uns zur Feier unserer Silberhochzeit in D D so überaus reichem Maße zuteil gewordenen Beweise D D der Liebe und Freundschaft fühlen wir uns gedrungen, D * aufs herzlichste zu danken. * D Besonderen Dank der Firma Eger L Koch. W Wilsdruff, am 7. Mai 1918. 2121 U Lrnlt üinnerl unä Z Das Feldheer braucht dringend Hafer, Heu und Stroh! Landwirte helft dem Heere! « Am Sonntag den 12. Mai 1918 abends punkt 8 Uhr im Gasthof zum Goldenen Löwen in Wilsdruff 8 Gastspiel vom I Theater her Feldgrauen W ferste Kräfte großer Stadt- und Kurtheater), M veranstaltet vom Stellvertretenden Generalkommando XII. ' Künstlerische Leitung: W Richard Bendey vom Dresdner Zentral-Theater. M Vielfachen Wünschen entsprechend kommt noch- W mals zur Aufführung: „Das Glücksmädel". Volksstück mit Gesang und Tanz in 3 Akten W von Max Reimann und Otto Schwartz. W Preise der Plätze: Sperrsitz 1,75 Mk., 1. Platz 1,25 Mk., 2. Platz 75 Pig., im Vorverkauf: M 1,50 Mk., 1 Mk. und 60 Pfg. — Der Karlen- W E Vorverkauf befindet sich in der Apotheke, bei Hrn. Friseur Weise sowie im Goldenen Löwen. W W Der Reingewinn des Gastspiels steht dem Stell- W vertretenden Generalkommando XII für Kriegs- W W Wohlfahrtszwecke zur Verfügung. 21» W Für die zahlreichen Glückwünsche und schönen Geschenke, welche uns anläßlich unserer Silberhochzeit von lieben Verwandten, Nachbarn, Freunden und Bekannten zuteil geworden sind, drängt es uns, allen unseren herzlichsten Dank auszusprechen. 212s Klipphaufen, am 7. Mai 1918. Lmil ZÄmeiäer unä ?rau. WMWWWWWWWWWWWMWMMWMWWWWMMMMMMMW Kesselsdorf. Sonnabend den 11. Mai: Gegen Abgabe der alten Nährmittelkarten Reihe I (7 gelbe Karten: 1 Pfund Graupen für 36 Pfg., 1 „ Grieß „ 32 „ 1 Paket Zwieback für 40 „ rote Karten: 20s) Gramm Graupen für 15 Pfg., 200 „ Grieß „13 „ blaue Karten: 300 Gramm Graupen für 22 Pfg, 300 „ Grieß „ 20 „ Tüten und das Geld abgezählt mitbringen. Kesselsdorf, am 7. Mai 1918. Der Gemeiudevorstaud.