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seiner früheren Äußerungen belehrt worden. Redner be- spricht die 14 Punkte der Wilsonschen Botschaft. Geheime diplomatische Abmachungen hatten wir weniger als unsere Feinde. Die in dieser Richtung gehenden Forderungen WilsonS sind uns sympathisch. Wilson fordert Freiheit der Meere, Beseitigung wirtschaftlicher Schranken, Beschränkung der Rüstungen. Alles das findet teils unsere Billigung, teils sind wir zur Verteidigung bereit. Zur praktischen Durchführung der Schlichtung kolonialer Streit punkte wird nötig sein, daß die größte Kolonialmach zuerst dazu geneigt sein muß. Hinsichtlich der Räumung der östliches Gebiete lehnen wir eine fremde Einmischung ab. Redner betont seinen früheren Standpunkt hinsichtlich des Selbst bestimmungsrechts der Völker. Die gewaltsame An gliederung Belgiens hat niemals zum Programmpunkt der deutschen Regierung gehört. Solange die Feinde nicht die Integrität des deutschen ReiLsgebieteS anerkennen, lehnen wir Lie Diskussion ab. Elsatz-Lothriugen umfaßt zum größten Teil rein deutsche Gebiete und ist nicht als fremdes Gebiet erobert worden; eS war im wahrsten Sinne eine Desannexion. Die italienischen Grenzfragen, das Eingreifen in innere Fragen der öster reich-ungarischen Monarchie und die Balkanfragen gehen in erster Linie unsere Verbündeten an. Ihnen lassen wir den Vortritt. , Deutschland und Österreich haben Polen befreit, ihnen bleibt es überlassen, sich mit den Polen über daS Geschick dieses Landes zu einigen. Die Unverletztheit der Türkei ist ein wichtiges Lebensinteresse auch für daS Deutsche Reich. Dem Gedanken des Verbandes der Völker stehen wir sympathisch gegenüber. Wenn alle anderen schwebenden Fragen geregelt sein werden, sind wir geneigt, in eine Prüfung der Grundlagen eine« solchen Verbandes etuzutreten. Wie Wilson spricht, das ist nicht ehrlicher Friedenswille, sondern die Sprache d«S Siegers zum Besiegten. Die Gegner täuschen sich. Unsere militärische Lage war »och nie so günstig wie jetzt. Unsere Friedensbereitschaft darf kein Freibrief sein für unsere Gegner, den Krieg ungemessen zu verlängern. Wenn sie mit besseren Vorschlägen kommen, werden wir sie prüfen, denn auch unser Friede ist ein allgemeiner Friede. Bis dahin gilt eS für uns zusammenzustehen, Regierung und Volk. Der Redner schließt mit einer warmen Anerkennung der Kraft und der Ausdauer aller Teile des Volkes. Wenn die Welt noch ein Ohr hat für die Stimm« der Gerechtigkeit, dann kann die Rede des deutschen Reichskanzlers nicht verhallen. Hier ist kein Säbelrasseln und doch das ruhige prachtvolle Selbst- bewußtsein, das sich auf die Taten unserer Fronten stützt. Hier ist keine diplomatische Hinter hältigkeit und doch Lie vertrauens hoffende vorsorgende Hand, die weiteren Täuschungsoersuchen einen siegel votschiebt. Hier ist keine Überspannung der Forderungen nach dem abgebrauchten Verfahren cher amerika nischen Machthaber, das Ungeheuerliche zu betreiben, um das Kleine sicher zu erlangen. Aber bei aller Bereit schaft Vorschläge zu diskutieren, die den Weg zum Welt frieden bahnen können, die nachdrückliche Abwehr jeglicher G'lüste die Adern abzubinden, in denen das warme Leben der deutschen Volksgemeinschaft pulst. Bereit, weitere Vorschläge der Gegner zu Hörer» und sie zu prüfen, aber auch ebenso «rzbereit, die Waffen von neuem sprechen und entscheiden zu lassen, das sind deS Kanzlers Worte, wie es jedes Deutschen Empfindung ist. Mil ruhigem, klarem, aber unerbittlichem Urteile hat Graf Hertling -ie Lage auf allen Punkten abgeleuchtet. Er hält dafür, daß in den von ihm gesteckten Ziele« das deutsche Volk und seine Regierung einig sind. Der Widerhall 'im Lande wird seine Auffassung nit derselben Stärke bekräftigen, mit der die Zuversicht in ms allen wohnt, die seinem Schlußwort galt: Gott war nit uns und wird auch in Zukunft mit uns sein. Erster Redner ist Abg. Trimborn (Zenk.) Er beginn mit der Erklärung, daß seine Partei dem Reichskanzler in d« reilung der Rede Lloyd Georges und der Botschaft L:nön« n,stimme. Die Erwerbung Elsab-Lotbrinaens in O mein VeulfManck! Roman aus großer Zeit von Elsbeth Borchart. 30s „Armer Junget" dachte sie. .Wie mochte seine Mutt jetzt um ihn sorgen.* Dieser fimge gefangene Belgier erregte Hertas Tei nähme mehr, als sie sich selbst zugestehen wollte. Er un Her kränkste unter den Gefangenen und bedurfte auch be sonderer Pflege. Die Schwester, der die Gefangenen an oertraut waren, war durchaus zuverlässig; aber sie selbst wachte hier darüber, daß nichts verabsäumt wurde, und kam öfter am Tage, um nach ihm zu sehen. Er lag noch immer in heftigem Fieber. „Er wird sich durchringen; denn er bat eine kräftige Natur", antwortete der Oberstabsarzt auf Hertas Frage. .Wenn nur erst die Krise vorüber wäre!" Und die Krise kam eines Tages — das Fieber wich, und ein wohltätiger Schlaf umfing den Kranken. Der Oberstabsarzt selbst teilte es der Oberin mit, als er sie nach seinem Rundgang auf dem weiten Korridor traf. Sobald Schwester Herta sich freimachen konnte, ging sie hinüber. An seinem Bett blieb sie stehen. Da schlug der Kranke die Augen auf, zum ersten Male bei vollem Bewußtsein, wie es schien. Herta atmete erleichtert auf. Sie hatte sich wirklich um diesen jungen fremden Menschen geängstigt. Sie lächelte ihm jetzt freundlich zu. Er starrte sie verwundert an. .Wo bin ich?" fragte er matt. .Im Lazarett und in guter Pflege, Henry", erwidert« Herta freundlich. .Henry", es nannte ihn jemand bei seinem Ramm, jemand, den er- noch nie gesehen hatte im Leben. Wer war diese schöne blonde, so imponierende und dabet so gütige Frau, deren freundliches Lächeln so unendlich wohl tat? Die Schwesterntracht belehrte ihn. Im Lazarett?" fragte er wieder, noch immer in un» Mubiaem Staunen. .So «W ich krank?" Jahre 1871 war kein Unrecht, sondern die Wiedergut, machung eine« früheren Unrecht«. Hinsichtlich Belgien« so fährt der Redner fort, teilen wir die Auf fassung, di« Staatssekretär' v. Kühlmann im Reichs tage kundgegeben hat. Wir danken dem Staats sekretär für die Geduld, Ausdauer und Geschicklichkeit, mit dn er die Verhandlungen in Brest-Litowsk geführt hat, und weisen die Angriffe einer gewissen Presse mit Entschiedenheit zurück. Die Frage der Lockerung unseres Verhältnisse« rm Donaumonarchie ist mit unverantwortlichem Leichtsinn von einem Teil unserer Presse behandelt worden. Zum Schluß spricht der Redner dem Reichskanzler und dem Staatssekretär sein Vertrauen aus. Abg. Scheidemann (Soz.) beginnt ebenfalls mit einer Verwahmng gegen „eine gewisse Presse" und kommt auf den U-Boot-Krieg zu sprechen, indem er ausführt: Wirkungslos iss er gewiß nicht, aber der sicherste Erfolg war der Eintritt Amerika« in die Reihe unserer Feinde. Wie will man mit Amerika zum Frieden kommen? So wenig wie wir, werden auch unsere Gegner nachgeben. Die Regierung hat die rich> tige Erkenntnis, aber nicht den Mut, die Konsequenzen zu ziehen. Abg. Fischbeck (Vp.) führt au«, daß wir beim Frieden«- schlub darauf bedacht sein müssen, im Osten zufrieden, Nachbarn zu haben. DaS Selbstbestimmungsrecht der Völker muß bei den Randvölkern Rußlands in Wirklichkeit zum Aus druck kommen. Eine Räumung der besetzten Gebiete im Osten ist jetzt unmöglich. - Mit einer Rede de- Abg, Dr. Stresemann (natl.), der im wesentlichen den Ausführungen des Reichskanzler« ru- stimmt, schließt die heutige Sitzung. Weiterberatung morgen. * Von parlamentarischer Seite verlautet, daß der Staats sekretär v. Kühlmann morgen da« Wort ergreift« wird. Oie Ergebnisse cles ersten Fabres uneingeschränkten O-Ooot Krieges. „Die Zahlen sind das Wesen aller Dinge." Diese alten Worte des Pythagoras lassen sich vortrefflich auf den U-Boot-Krieg und apf die Ergebnisse anweyden, die er in dem nun abgelaufenen ersten Jahr erzielt hat, seitdem alle Hemmungen gefallen find und dem Ueberseeverkehr unserer Feinde rücksichtslos entgegengetreten wird. Mit der Veröffentlichung Les' Dezember-Ergebnisses, das nach Meldungen unserer Gegner und nach den Berichten des Admiralstabes auf etwa 700000 Brutto-Registertonnen veranschaulicht werden kann, ist der in den ersten 11 Monaten des uneingeschränkten U-Boot-Krieges vernichtete Schiffs raum auf, rund 9 Millionen Brütto-Registertonnen und der gesamte Handelsschiffsraumverlust seil Kciegsbeginn auf über 13,9 Millionen Brutto-Registertonnen angewachsen. Fügt man für den Monat Januar das Mittel der drei letzten Monate des Jahres 1917 hinzu, so kommt man zu einem - ungefähren Jahresergebms von 9,6 Millionen Brutto- Registertonnen, die der Tätigkeit unserer U-Boote zum Opfer gefallen sind. Schwer nur kann sich der Laie einen. Begriff davon machen, was 9,6 Millionen Brutto-Registertonnen bedeuten. Etwas verständlicher wird diese Zahl vielleicht, wenn man sie in Raummeter umrechnet. Man erhält darm, da 2,833 Raummeter einer Brutto-Registertonne entsprechen, einen Schiffsraum von 27,2 Millionen Raummeter Inhalt, der im ersten Jahre des ungehemmten U-Boot-Krieges versenkt worden ist. Die Ladefähigkeit'eines Dampfers ist durchschnittlich anderthalbmal so groß wie sein Rauminhalt. Bei Segelschiffen stellt sich das Verhältnis noch günstiger. Mithin sind die im ersten Jahre des ungehemmten U-Boot- Krieges versenkten 9,6. Millionen Brutto-Registertonnen im stande gewesen, 14,4 Millionen Gewicdtstonnen Ladung (1 Tonne — l000 Kilogramm) zu befördern.. Wollte man diese Gütermenge über Land fortschaffen, so müßte man 960000 Güterwagen,zu je 15 Tonnen Tragfähigkeit haben. Ende 1914 hatten wir auf den vollspurigen Bahnen in Deutschland 696 488 offene und gedeckte Güterwagen, die zusammen 10,3 Millionen Gewichtstonnen Fracht (zu 20 Zentner) aufnehmen konnten. Sie hätten bei weirem nicht hingereicht, um die Ladung zu lransportieren, die unsere U-Boote in dem ersten Jahr ihres uneingeschränkten Krieges versenkt haben. 100 Güterwagen bedecken einen Schienenstrang von 800 Meter Länge. Mithin könnte man sich die in einem Jahr von unseren U-Booten vernichtete Seetransportmöglichkeit auch als Güterwagen vorstellen, »Sehr krank, doch jetzt aus dem Wege zur Gesundheit." »Und man spricht hier Deutsch?" „Ei, freilich — man wird in Berlin doch Deutsch reden." Ein tiefes Erschrecken malte sich in seinen Zügen. »Aber wie komme ich denn nach Berlin? Ich bin doch — ich war doch —" Und plötzlich kam ihm die Erinnerung zurück. Mit einem jähen Aufschluchzen schlug er beide Hände vor fein Gesicht. „Gefangen — gefangen!" stöhnte er. ' Schwester Herta strich sanft über sein Haar. „Sie dürfen sich jetzt darüber nicht aufregen. Vor läufig befinden Sie sich in guter Obhut, und wir kennen hier keine Gegangenen und keine Feinde, sondern nur Kränke und Verwundete, die unserer Pflege bedürfen." Da hob Henry wieder den Blick. „Sie sind gütig — Sie haben mich gepflegt — aber wenn ich hier fort muß —" „Vorläufig ist daran noch nicht zu denken", fiel sie beschwichtigend ein. Er griff nach ihrer Hand. „Schwester — sagen Sie mir das nur — — die Russen sind doch hier — der Kaiser ist geflohen — der Kronprinz verwundet sterbend —" „Ei, warum nicht gar! Wer hat Ihnen denn diese Märchen aufgebunden?" rief Schwester Herta belustigt. „In Antwerpen stand es in allen Zeitungen, im Regiment wurde es uns gesagt — auch daß bereits die Franzosen in Magdeburg eingezogen wären und die Engländer Aachen besetzt hielten." Nun mußte Schwester Herta herzlich und laut auf lachen, so daß die Franzosen in den Betten nebenan die Köpfe hoben. Aber die verstanden cknht, was sie sprachen, die konnten nur Französisch. Die deutsche Uiüerhaltung isolierte sie ick gewissermaßen. »Das sind ja wahre Räubergeschichten", meinte st« bann noch immer lachend, „wahrscheinlich erfunden, um den Mut des belgischen HeereS, der schon arg im Sinken begriffen war, neu zu beleben. Kein Wort davon ist wahr, Henry. Die Russen sind nicht allein nicht in Berlin, fic hie. ein Eisenbahnnetz von,7680 Kilometer Länge einnehmen. Man würde ungefähr die sämtlichen Schienenstränge des Königreiches Bayern brauchen, um sie aufzusteüen. Roch deutlicher wird der Vergleich, wenn man sich an Beispielen klar macht, welchen Weg die 960000 Güterwagen be decken würde. I. Auf dec Strecke von Hamburg nach Memel müßten beinahe 9 Riesengülerzüge nebeneinander aufgestellt werden, um die versenkte Transportmöglichkeit zu veranschaulichen. 2 Wollte man diese Güterwagen quer durch Deutschland > und die besetzten Gebiete zwischen Brüssel und Warschau aufstellen, so würde man 6 Züge nebeneinander be kommen, daneben noch einen 7. Zug, der von Warschau beinahe ^nach Hannover reichte. 3. Zwischen Memel und Straßburg erhielte man 5 neben einanderstehende Güterzüge, zu denen noch ein 6. klei nerer Zug treten würde, der von Memel bis west südlich Berlin reichen würde. Wüßten wir von jedem einzelnen versenkten Schiff die Größe und Art der Ladung, so würde uns der ungeheure Schaden, den unsere Ü-Boote in den letzten 12 Monaten den Gegnern zugesügt haben, noch bedeutend klarer werden. Es nlird aber die überwiegende Mehrheit aller Handels schiffe in Nachtangriffen vernichtet oder aus stark gesicherten Geleitzügen herausgeschossen. . Häufig versinkt ein Dampfer schon wenige Minuten nach dem Torpedotreffer, und kein " Ueberlebender kann über die uns interessierenden Einzel heiten Auskunft erteilen. Wertvolle, mit Kriegsmaterial beladens Dampfer fliegen gewöhnlich sofort in die Luft, wenn der Torpedo sein Ziel erreicht hat, so daß man die Einlastung, die der U-Boot-Krieg unseren Landfronten ver schafft, zahlenmäßig gar nicht erfassen kann. In vielen Fällen drückt starke Bewachung das U-Boot sofort nach dem Angriff auf ^iefe, oder das U-Boot hängt sich an den Ge leitzug an, um weiters Opfer zu erledigen, so daß für Fest stellungen keine Zeit bleibt. Dadurch wird nur ein winziger Bruchteil der versenkten Ladungen bekannt. - Wenn wir jedoch die amtlichen Berichts des Admiral stades aus den letzten 12 Monaten durchlesen, so bekommen wir immerhin einen kleinen Begriff davon, welche unge heuren Mengen und Werte an Ladungen den U-Booten zum Opfer gefallen sind. Konnten doch allein annähernd 500000 Tonnen Kohlen (10 Millionen Zentner) als vernichtet ge meldet werden. Die wirkliche Zahl dürfte ein Mehrfaches davon betragen Nebe« den Kohlen spielen unter den ver senkten Ladungen Eisenerz, Roheisen und Stahl eine große Rolle, ferner Stacheldraht, Eisenbarren, Eisenbahnschienen usw. Daneben erscheinen in den Versenkungsmeldungsn Kupfererz, Nickelerz, Zinn und Kriegsmaterial, z. B. Mu nition und Sprengstoffe (deren Anwesenheit sich gewöhnlich durch eine gewaltige Detonation kundgibl), Kraftwagen, Lokomotiven, Flugzeuge, Panzerautomobile, Granaten, Maschinengewehre, Geschütze, U-Boot-Teile usw. Am 16: Juli wurde bekannt, daß, wie nachträglich festgestellt, ein unter den U-Boot-Erfolgen am 8. Juni aufgeführter Dampfer laut Ladeliste u. a. 67 verpackte Flugzeuge und. Flugzeugmotore an Bord hatte. In der zweiten Oktober woche versenkte ein deutsches U-Boot im Kanal einen aus Amerika kommenden Dampser mit folgender Ladung: 135 Feldgeschütze, 30 Haubitzen, 232000 Granaten, 20000 Gewehre, 6 Pqnzerautomobile, 140. Maschinengewehre, 11 Lastkraftwagen, 1500000 Patronen. . Weiter stößt matt u. a. ayf folgst,de als versenkt ge meldete Schiffsladungen: Teeröl, Treiböl, Schweröl, Schmieröl', Brennöl, Palmöl, Maschinenöl, Naphtha, Tran, Petroleum, Benzin, Gasolin, Weizen, Mais, Reis, Lein- samen, Getreide, Mehl, Erdnüsse, Palmkerne, Eier, Bitter, Wein, Zucker, Fische, Fleisch, Brot, Salz, Lebensmittel, Salz herings, Kais, Zwiebeln, Apfelsinen, Kakao, Buchsenfleisch, lebendes Vieh, Viehfurtsr, Hafer, Heu, Flachs, Hanf, Baum wolle, Stoffe, Wachs, Kopra, Phosphate, Salpeter, Schwefel (840Y0 Tonnen bekannt), Schwefelkies, Häute, Magnesium, Grubenholz, gesägtes Holz, Pech. Kalk, Tonerde, Chemika lien, Maschmenleift, Eismaschinen, Kühlanlagen usw. usw. Selbst die kühnste Phantasie dürfte sich nur schwer eins zu sammenfassende .Vorstellung von all dm versenkten Schiffs- gücern und- werten machen können. Wieviel gemünztes sind überhaupt aus den Grenzen Deutschlands heraus- getrieben. Unser tapferer Generalfeldmarschall Hindenburg hat das bewerkstelligt und in einem glänzenden Siege gründlich ihnen heimgeleuchtet. Unser Kaiser befindet sich x m seinem Hauptquartier in Nordfrankreich und unser Kronprinz bei seiner Armee ebendaselbst. Beide sind fr frisch und gesund, wie nie zuvor." „Aber — aber — Belgien —", kam es schon etwa: kleinlauter über seine Lippen. „Das haben die Deutschen doch räumen müssen, und unser König ist mit feinen Truppen wieder in Brüssel eingezogen?" Diesmal lachte Herta nicht, sie zögerte sogar etwas mit der Antwort: »Nein — das ist nicht geschehen, Henry." " - „Aber — Antwerpen — das — das hat sich doch be hauptet?" fragte er fast atemlos. Mit brennenden Augen in denen Furcht, Zweisel, Zuversicht und Spannung lagen, sah Henry jetzt die Schwester an, als ob von ihrer Aus sage sein Seelenheil abhinge. »Antwerpen — ist gefallen!" Ein Aufschrei, und Henry sank in die Kissen zurück Besorgt beugte sich Herta über ihn. Die Aufregun« konnte einen Rückfall bringen. Sie legte ihm ihre Ülhl Hand auf die Stirn und sprach sanfte, beruhigende Worte wie eine Mutter ihr Kind tröstet. Und das verfehlte sein- Wirkung nicht. Er nahm ihre Hand und führte sie « seine Lippen, ein stummer, aber beredter Dank. „Und nun, Henry, dürfen Sie sich nicht mehr aufregel und sprechen. Schwester Marie wird Ihnen das Be ruhigungspuloer geben, und denken Sie jetzt nichts anderes als schlafen — schlafen — gesund werden — alles ander findet sich." Hettry hielt noch immer ihre Hand. »Werden Sie wiederkommen?" »Natürlich — jeden Tag —" »Ach wie gut — wie gut", seufzte er erleichtert mi schloß schon die Augen. Da ging Schwester Herta still hinaus. , (Fortsetzung folgt.)