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Wilsdruffer Tageblatt
- Erscheinungsdatum
- 1918-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-191802074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19180207
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19180207
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-02
- Tag 1918-02-07
-
Monat
1918-02
-
Jahr
1918
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Wahlordnung für di? WM der Arbeileiausschüffe und AngesLeUteMusschüsse nach H I I des Ga rtzes über den vaterländischen Hilfsdienst W vom 5. Dezember 19H6. Zu vergleichen ' Sächsische Staatszeitung, Nr. 46 uM Leipziger Zeitung Nr. 4ß und 73 j "om >Vyre ivi>. Das Ministerium des Innern har dis Bildung eines selbständigen Gutsbezirks „Biensdorf" aus den bisher zum selbständigen Gutsbezirk Neusorge gehörigen und zum Aüodialgut- Vor'werk Biensdorf vereinigten Flurstücken genehmigt. Dresjden, am 29. Januar 1918. „ 276 II 6-. Ministerium des Inner«. Der durch Ministerialverordnrmg vom 26. I. I9l8 — Nr. 22 der Sächsischen StaatSzeitung vom 26. 4. 1918 — unter 1 für Futterrüben festgesetzte Höchstpreis wird aufgehoben. / Futterrüben unterliegen künftig den durch die genannte Verordnung für Runkelrüben festgesetzten Höchstpreisen. Dresden, am 2. Februar 1918. löZdllUVUlp Ministerium des Inner«. Holzversteigerung, Tharandter Revier. Gasthaus Mr Tanne in Tharandt, Mittwoch de« 13. Februar 1S18 vorm. 10 Ahr: 184 h. und 701 w. Stämme, 281 h. und 252 w. Klötze, 5 w. Baruir- pfähle, 150 w Derbstangen und 1640 w. Reisstangen, Kahlschläge Abt. 6 und 14, Einzelhölzer Abt. 1, 7, 8, 16, 18, 19, 30, 33, 34, 49 und 63. . u- Kgl. Forstrevierverwaltung «nd Kgl. Forstrentamt Tharandt. Die Rande unter dem Pferdebestande des Wirtschaftsbesitzers Martin Göpfert,, Grumbach Nr. 45,' ist erloschen. Grumbach, am 6- Februar 1918. u«r Der Gemeindevorstaud Pfützner. ! I «IMIMWINWA. - . / ' . . . t . / 7 WI. FlUWe Mi> 1WI. MMil M eim Äse im Weil absÄM Konferenzen. Ve-iailleS — Berlin — Brest-Li lowsk. Vr u Weil nach Ost, von Ost nach West, überall sehen mfr die führenden Staatsmänner und Feldherren wieder einmal in lebhafter Bewegung. In Versailles bat der Lund der Westmachte abermals einen Absagebrief für unS aufgesetzt, der den unentwegten Friedenssängern an der Spree und an der Donau recht unbehaglich in die Ohren gellen wird. Die Herren finden, daß wir ihnen auch -nicht die Spur entgegengekommen find, ob wohl sie bereits recht gemäßigte FriedenSbedingungen niedergelegt hätten. Sie haben die Stirn, uns auch fetzt noch Raubabsichten unterzuschieben, und rechtfertigen mit dieser dreisten Verleumdung die erneute feierliche Be kundung des Entschlusses, den Krieg gegen die Mittel mächte bis zum äußersten fortzusetzen. Es 'ist gewiß schmerzlich, daß wir uns nach allen unseren entsagungs vollen Friedensbemühungen jetzt auch noch diese Ant» wort bieteu lassen müssen, und wir sind nickt sicher, daß sich nicht abermals überkluge Leute finden, die unsere Staatslenker für diese Unversöhnlichkeit der Entente verantwortlich machen möchten. Solchen Leuten ist aber wirklich nicht mehr zu helfen: entweder sie wollen nicht sehen, wie die Dinge in Wahrheit zusammenhängen; daun ist mit ihnen üherhaupt nicht zu rechten.' Oder sie können es nicht; dann muß man sie eben ihrer hilflosen i Vereinsamung überlassen. Begrüßen wir es mit Genug tuung, daß der Versailler Kriegsrat die international« Lage wieder einmal völlig geklärt hat. Dieses Verdienst soll ihm auch von unserer Seite nicht geschmälert werden. , Den Konferenzen im Westen sind schon ost genug große Worte gefolgt, wie häufig hat man nicht auch hier in stolzen Sätzen yon der Einheitsfront gesprochen und von der Festigkeit der Ziele, die man fick gesteckt und von der .Siegeszuversicht, mit der man sie in Angriff nxhmen werde. An Versuchen, diese selbstbewußten Reden in die Tat umzusetzen, hat es auch in den Jahren 1914—1917 wahrhaftig nicht gefehlt — aber Franzosen und Engländer sahen sich genötigt, heute wieder sozusagen von , vorn anzufangen, und das spricht deutlich genug dafür, was wir von ihren guten Vorsätzen zu halten Haden. Wir haben bisher mit einem Arm gegen sie gefochten und sie trotz ihrer gewaltigen Über macht geschlagen und immer wieder geschlagen. Jetzt aber sind wir imstande, auch unseren zweiten Arm einiger maßen frei zu bewegen, und werden davon — des kann der Feind gewiß sein — den besten Gebrauch machen. Nun ist General Ludendorff in Berlin eingetroffen, um mit den Herren v. Kühlmann und Czernin einige wichtige Dinge zu bereden. Die Tatsache, daß gerade in dem gleichen Augenblick der neue Kriegsruf der Weltmächte bekanntgeworden ist, wird das ihrige dazu beitragen, ihnen den Weg zu weise«, den sie zu gehen haben. Sie wollen sich allerdings mit östlichen Fragen befassen aber unsere Stärks hat von Kriegsbeginn an gerade darin bestanden, daß wir alle die vielen Kriegs schauplätze,. auf denen der Haß unserer zahlreichen Feinde uns zu kämpfen zwang, als eine Einheit behandelten und danach unsere Maßnahmen in Angriff und Abwehr trafen. So wird es auch jetzt gelten die kommende« Ereignisse ui ^st und West gegeneinander abzuwügen. Wir find im Februar und haben wohl nicht niehr Zeit zu verlieren. Im Osten, sind die Verhandlungen zur Entscheidung, reif: Herrn Trotzki ist, das sehen wir mit jedem Tage deutlicher nicht beizukommen, wir werden ihn also vielleicht mitsami dem von ihm vertretenen Nordrußland seinem Schicksal überlassen müssen. - Die Trümmer Ler ruffischen Armee sind mit ihren verschiedenen Bürgerkriegen jedenfalls sy ausgiebig be schäftigt, . daß sie für unsere Feldgrauen keine Zeit mehr erübrigen können. Wenn wir aber das Zoch dieser aus sichtslosen Verhandlungen mit der Petersburger Regierung endlich abschütteln, so werden wir mit dem in der Ukraine zusammengefaßten südlichen Rußland um so rascher zum Ziele kommen. Ja, wir dürfen hoffen, im unmittelbaren Anschluß daran auch mit Rumänien zu einer Verständigung zu gelangen, und schließlich werden wir natürlich auch in Polen, Kurland und Litauen mit der Herstellung dauernder Verhältnisse nicht bis zum St. Nimmerleinstage zu warten brauchen. Kurz, auch in Berlin gibt es wichtige Arbeit zu tun, die eines starken militärischen Einschlags nicht entbehrt. Das beweist die Zuziehung unseres Ersten Gsneralauartiermeisters, und er ist auch Bürge dafür, daß die zu fassenden Beschlüsse an Gewicht und Tragkraft den Vergleich mit den Kund gebungen des Versailler Kriegsrates aushalten werden. Bleiben die Konterenzen in Brest-Litowsk. Sie drehen, sich, wie wir gesehen haben, immer noch um Formfragen, an denen Herr Trotzki gar kein Genüge finden kann. Schließlich ist sogar dem milden Grafen Czernin der Geduldsfäden gerissen und er hat aufgetrumpft - fast wie ein leibhaftiger preußischer General, was hoffentlich der empfindsamen Wieüer Presse nicht wieder die Nerven kosten wird. Wenn es bei dem Tempo bleibt, würden wir wohl eher den Tag des jüngsten Gerichts er leben als den Tag des Friedensschlusses mit dem Rußland der Bolschewisten. Es wäre dringend zu wünschen, daß der Klärung im Westen nun möglichst bald auch volle Klarheit im Osten folgen möchte. Rrieg. Warimng vor «vertriebener Hoffnung. In den Wein der grenzenlosen. Hoffnung auf daS amerikanische Heer, die Frankreich den Kopf umnebelt, gießt „Daily Mai!" einen ordentlichen Schuß Wasser. Sit schreibt, der deutsche Vorstoß im Westen werde zweifellos in erster Linse Calais gelten. Gelinge er, so werde Eng lands Zufuhr noch mehr als jetzt abgeschnitten werden. Folglich müsse jedermann in England schon jetzt mit Nahrungsmitteln zu sparen beginnen. „Die europäischen Verbündeten werden zunächst noch auf sich angewiesen bleiben, denn der amerikanische Kriegsminister, Baker, hat „etwas zuversichtlich" die Zahl seines bereitstehenden Heeres auf eine Million Mann angegeben — und außer dem ist dieses Heer bis zur Stunde noch nicht in Frank reich gelandet." Die spanische Nate.an Deutschland Zu der nach Berlin gerichteten spanischen Note in der Angelegenheit Ler Versenkung der „Giralda" meldet „Liberal" ergänzend, daß materielle Enttchädiaunaen zu gunsten der Gesellschaft, der die „Giralda" gehört, verlange werden. Es werde ersucht, daß die Antwort möglichst bald erfolge. Die Note spreche überdies das allgemeine Bedauern aus, daß Spaniens Schiffahrt durch den Unter- seebootkrieg schwer geschädigt werde, und daß sich die An griffe gegen Schiffe richteten, die keine Konterbande führten. Die Note gipfle darin, daß die Wiederholung des bedauer lichen Zwischenfalls auf die guten Beziehungen beider Staaten einen ungünstigen Einfluß nehmen könnte. Deuischtanö und Rumarrie«. Vor dem Waffenstillstands Wie die Boss. Ztg. erfährt, beginnen heute tu Sinut« Berhandlungcn zwischen dem Merbuud und Rumänien üb« den Abschluß eiueS Waffenstillstandes. I- .Obwohl Rumäniens Ministerpräsident Bratianu noch , vor einigen Tagen erklärte, er würde keinen Waffenstillstand schließen, scheint diese Meldung — obwohl noch keine amtliche Bestätigung vorliegt — doch glaubhaft, zumal irr neutralen Zeitungen schon wiederholt angedeutet worden ist, daß Rumänien sich bald dem russischen Vorgehen an- fchließen würde. Eine Wastnnng Mackensens. Generalfeldmarschall v. Mackensen hat an den rumäns- fchen Oberkommandierenden General Presan in Jassy ein Telegramm gerichtet, in dem er die eidesstattliche Versiche rung zweier österreichischer Staatsbürger mitteilt, die oo» außerordentlichen Roheiten berichten, die in rumänischen .Gefangenenlagern an Angehörigen der Mittelmächte, verübt werden. Der Generalfeldmarschall weist auf die Greuel- laten hin und droht für Len Fall der Nichtabstellung die schärfsten Repressalien gegenüber der Bevölkerung des be setzten Gebietes zu ergreifen. * " Deutsche in Rumänien. Mit dem Nationalitätenprinzip kommen unsere Gegner, Denn man der Sache auf den Grund geht, immer mehr in die Brüche. Ihren Eintritt in den Krieg begründete« Die Rumänen bekanntlich damit, daß in Siebenbürgen große Massen rumänischer Stammesbrüder „unerlöst" seien — das 1878 von Rußland geraubte Beßarabien hatten sie vergessen. Ebenso wenig aber batten sie sich 1913 um das Nationalitätenprinzip gekümmert, als sie Lem schwer kämpfenden Bulgarien in den Rücken fielen und die 1878 eroberte Dobrudscha vergrößerten. Die Dobrudscha ist nämlich hauptsächlich von Türken und Bulgaren bewohnt. Merkwürdigerweise finden sich dort auch zahlreiche deutsche Sprachinselnl Die deutsche« Truppen werden bet ihrem Einmarsch in das feind liche Land mehrfach freudig überrascht, wenn sie 4n diese sauberen deutschen Dörfer mit ihrer freundlichen Bevölke rung kamen. Die ersten Deutschen sind in Rumänien im 13. Jahr hundert eingewandert, als der deutsche Orden in der Gegend von Kimpolung und Sutkchara Burgen und Klöster errichtete. In dieselbe Zeit fiel bekanntlich auch die erste Einwanderung der «Sachsen" in Siebenbürgen. O au mein VeMebLznä! Raman aus großer Zeit von Elsbeth Borcharl. 40I Herta war wie benommen. Was bedeutete denn das alles? „Henry", drang sie jetzt in ihn, „was soll da" heißen? Erklären Sie mir — ich verstehe Lys alles, nicht. Sie heißen Chambrier, und diese Photographie stellt den Haupt mann Seeburg dar. Wie hängt das zusammen?" Da richtete Heinz sich auf: „Ich nahm den Namen meiner Mutter an, /weil der deutsche Name mir bei der belgischen Armee hinderlich war", kam es schwer über leiue Lippen. „Das — das taten Sie?" Heinz zuckte zusammen wie unter einem körperlichen Schmerz. „Und — wie ist Ihr eigentlicher Namefragte sie weiter „Seeburgl" - „Ahl" Herta stand wie versteinert, noch unfähig, dasalles M fassen. Was war da geschehen? Welche furchtbare Tragik verbarg sich hinter diesem Geständnis, welches Geheimnis steckte dahinter? Warum hatte Werner seinen Sohn verleugnet, auch vor ihr, die er liebte? Oh, warum nur? „Henry", begann sie wieder, ihre ungeheure Erregung bekämpfend, „sagen Sie mir die Wahrheit — ich stehe nor einem Rätsel, das ich nicht zu lösen verarg." Dä schlug Henry die Hände vor lei« Gesicht und stöhnte auf, so weh und schmerzlich, daß dir Franzosen an anderen Ende des Saales erstaunt und neugierig die Köpft aus ihren Betten hoben, aber sie kvumm nicht verstehen, was hier deutsch gesprochen wurde. ' „Henry", beschwor ihn Herta, „hgben Sie kein Ver trauen zu mir?" Jäh ließ er die Hände vom Gesicht gleiten und sah »v ihr aus. „Mehr als ,u irgend jemand auf der Wett — und ich Sie zog einen <smyt heran uno ieme nm zu mm ans, Bett, und er begann zu erzählen, leise, stockend, was sich zugetragen hatte, als er nach mörderischer Schlacht seine« Vater als Gefangener gegenüberstand. „Das ist ja furchtbar, was Sie mir da sagen!" riet Herta, „aber das ist noch Nicht die ganze Wahrheit, Henry. Ich begreife, wohl, Laß Ihr Vater Sie ohne Ihr Ehren wort nicht freigeben konnte und durfte; aber das ist noch kein Grund, sich von feinem eigenen Sohn loszusagen, ih» zu verleugnen. Seien Sie ehrlich — steht nicht noch etwas anderes zwischen Ihnen und Ihrem Vater?" Heinz wurde leichenblaß, und seine Stimme hatte jeden Kiang verloren! > „Ich flehte meinen Vater an, mich auch ohne das Ehrenwort freizulassen; denn es lag in seiner Macht; aber er antwortete mir, Laß Ehre und Pflicht ihm höher ständet als der Sohn, und daß er von der Stunde an — keine» Sohn — mehr habe." , . , Herta atmete schwer. „Das war hart — aber — können Sie ahnen, waj diese Härte Ihren Vater gekostet, wie er vielleicht selb? darunter gelitten haben mag? Henry, Henry, wie konnte» Sie Ihrem Vater zumuten, seine Pflicht zu verletze« deum das Ehrenwort von Ihnen zu fordern, war sein« „Ich war sein einziger Sohn." „Der den Vater schon verleugnet hatte, als er di< Waffe gegen ihn ergriff", warf Herta ein. / Henrys Gesicht verzog sich schmerzlich: „Sie perurteilen mich, Schwester Herta; aber höre« Sie mich erst an: Ich wurde geboren und erzogen iv Belgien, ich habe eine belgische Mutter und kannte uni liebte Belgien als meine Heimat. Können Sie es Mi verdenken, haß ich die Waffen ergriff, um meine Heimat zu verteidigen? Wohl liebte und verehrte ich auch meiner Vater;-aber man sagte mir, er wäre nach Deutschland gegangen, nur gegen uns zu kämpfe«, gegen das Land, das auch ihm Heimat gewesen war. Da zuckte etwas in mir auf vor Schmerz und Groll. Ich ahnte nicht, welche traurigen Vorkommnisse ihn fluchtartig aus Belgien ver trieben hatten. Als ich ihm jedoch als Gefangener gegen überstand, da sah ich nur meitten Barer m rym, uno o« Hoffnung, daß er mich wieder freilassen werde, regte sich in mir; denn ich wußte, es lag in seiner Macht — er war der Führer der, Kompagnie» die mich mit meinen Kameraden gefangengenommen hatte. Aber ich hatte mich getäuscht. Er wollte mir zwar die Freiheit geben, aber nur unter einer Bedingung, die ich nicht erfüllen konnte; ich. hätte sonst meinen Eid brechen und fahnenflüchtig ^werden müssen." „Eid brechen—?" wiederholte Herta, „das verstehe ick nicht. Sie wissen, daß von jedem Gefangenen, der freie gelassen werden will, das Ehrenwort gefordert werden muß, und auch Sie hätten es Ihrem Vater geben müssen Und fahnenflüchtig sagen Sie? Ja, befinden Sie sich dc nicht überhaupt in einem traurigen Irrtum? Wo wurder Sie fahnenflüchtig, wo gehörten Sie mit Ihrer vom Vatei überkommenen deutschen Abstammung eigentlich hin? Nein Henry — doch fort jetzt mit dem französischen Namen — wie nannte Sie Ihr Vater?" „Heinz." ' „Also, Heinz", sprach Herta weiter, „täuschen Sie sich selbst nicht. Bei all Ihrer Liebe für Belgien, di«, ich sehr gut verstehe, stießt dock deutsches Blut irr Ihren Adern- Sehe« Sie' mich nicht so, betroffen arO Wenn Cie es auch verleugnen möchten, Sie können 'es nicht. Deutsche Art, deutsche Gesinnung spricht aus allen Ihren Worten und Ihrem Tun, und oieses Deutsch tum zog mich von Anbeginn zu Ihnen; ohne daß ich es wußte, fühlte ich es, und das machte Sie mir wett und teuer. Ich ahnte, was in Ihnen schlummerte und unter Schutt und Unkraut nicht ins Roller» und Wogen kam: Las deutsche Blut." »Und die Zusammengehörigkeit mit dem, den ich liebe', setzte sie in Gedanken hinzu. „Sehen Sie, Heinz", fuhr sie laut fort, „das sage ich Ihnen jetzt auf Ihr Geständnis, das mich mehr erschüttert hat, als Sie glauben. Wie eine Muster habe ich zu Ihnen ge° sprachen, und Mütter haben doch wohl das Recht, offen und ungeschminkt zü ihrem — Sohn reden zu dürfen, nickt wabr?" Gmifitzmig folgt) ' ,
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