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fortsetzte, kündeten die ersten Boten des Frühlings, Stare und Amseln, durch ihre lieblichen Weisen das baldige Kommen des Frühlings an. — Lin Labsal verschaffte uns unser Lebensmittelamt durch den Verkauf von Klem- heringen, die als tadellos« Ware bezeichnet werden konnten. — Die Haussammlung für das Rote Kreuz wurde wieder in liebenswürdiger Weise von jungen Damen der Stadt besorgt. Neber das Ergebnis liegt bis zur Stunde eine Meldung noch nicht vor; sobald sie eingegangen, wird eine Veröffentlichung sofort erfolgen. — Große Freude erweckte die glückliche Heimkehr S. M. S. des Hilfskreuzers „Wolf". s5 Monate lang hat er alle Ozeane der Erde durchkreuzt und durch seine Kühnheit feindliche Schiffe in großer Anzahl versenkt und außerdem wertvolle Beute der Heimat zugeführt. „Wolf", dessen Reise uns selbst unbe kannt war, war der Schrecken der feindlichen Schiffahrt. Seine Verfolgung ließ die große mächtige (?) englische Flotte durch japanische Kriegsschiffe besorgen; ein erneuter Beweis für die gänzliche Unfähigkeit dieser Flotte. — Der Reichstag nahm am Anfang der Woche seine Arbeit wieder auf. Gleich in der ersten Sitzung konnte der Herr Reichs kanzler die erfreuliche Mitteilung machen, daß die Peters burger Regierung die deutschen Friedensbedingungen an genommen habe. Die Verhandlungen in Brest-Litowsk sind bereits wieder ausgenommen und stündlich kann der Telegraph die Welt von dem Vollzug des Friedensschlusses in Kenntnis setzen. Hierbei äußerte sich der Herr Reichs kanzler zugleich über die außenpolitische Lage und gab die Stellung der deutschen Regierung zu Belgien und zur Botschaft Wilsons bekannt. Die Operationen im Osten nehmen einen überaus raschen und für uns höchst günstigen Verlauf. Die Beute ist schier unermeßlich. Zu den vielen wichtigen Punkten, deren sich unser tapferes Heer be mächtigte, konnte »am Ende der Woche auch noch die Hauptstadt der Ukraine, Kiew, die von ukrainischen und sächsischen Truppen besetzt wurde, hinzugezählt werden. Die Dankbarkeit dieser Völker, denen wir Hilfe gebracht, ist groß. / — Mit einem besonders fesselnden Roman von der berühmten Schriftstellerin E. Marlitt, betitelt „Die Frau mit den Karfunkelsteinen", werden wir in der Diens tag abend erscheinenden Nummer des Tageblattes beginnen. Alle Leser, besonders aber alle lieben Leserinnen seien darauf aufmerksam gemacht. — Auf Anordnung des Reichskommisfars für die Kohlenverteilung ist der Versand von Rohbraunkohlen für den Hausbrand gesperrt worden. Brennereien sollen aber dis auf weiteres noch mit Rohbraunkohle bedient werden, sofern sie auf diesen Brennstoff unbedingt an gewiesen sind. Der Versand von Rohbraunkohle für die Industrie ist aus 75 km. Entfernung eingeschränkt. An träge wegen Lieferung über 75 km. Entfernung sind bei dringendem Bedürfnis dem Kohlenausgleich Dresden zuzu leiten. Bei Anträgen auf versand über fOO km. hat der Kohlenausgleich die Genehmigung des Reichskommissars einzuholen. - Wer wird nach Friedensschluß zuerst vom Militär entlassen? Im „Kamerad", der amtlichen Zeit schrift des Königs. Sächs. Militärvereinsbundes, lesen wir: Ueber diese für die Uebergangswirtschaft so außerordentlich wichtige Frage hat im Ausschuß des Reichstages für Handel und Gewerbe der Kommissar des preußischen Kriegsministeriums beachtenswerte Mitteilungen gemacht. Die Rückführung des Heeres in den Friedensstand wird nach und nach verlaufen. Wie lange sie dauert, kann kein Mensch voraussagen Die Heeresverwaltung hat den Grundsatz aufgestellt, daß kein Mann entlasten werden soll, der keine Arbeitsgelegenheit gefunden hat. Deshalb sollen Leute, die keine Arbeit bekommen können, bis zu vier Monaten noch im Heere zurückbehalten werden dürfen. Die ältesten Jahresklassen werden zuerst entlasten, die Familienernährer vorzugsweise berücksichtigt. Auch soll an dem Grundsatz festgehalten werden, daß kein versorgungs berechtigter Mann entlasten wird, dessen Versorgungsansprüche nicht geregelt sind. Um den für die Friedenswirtschaft wichtigsten Betrieben so schnell wie möglich die nötigen Kräfte zuzuführen, ist folgende Einteilung vorgesehen: Unter Berücksichtigung, daß nach den gesetzlichen Bestim mungen die älteren Jahresklassen zuerst zu entlasten sind, haben bei Auswahl der zu entlastenden Personen nach genannte Berufe vorzugsweise Berücksichtigung zu finden: a) führende Persönlichkeiten aus dem > Bereiche der Industrie, des Handels, der Schiffahrt und des sonstigen Wirtschaftslebens, b) Leiter von Handels-, Industrie- und landwirtschaftlichen Betrieben und deren Angestellte, z. B. Ingenieure, Werkmeister, Inspektoren, c) selbständ. Ge werbetreibende, Landwirte; ck) Staats-, Provinzial- und Kommunalbeamte, Geistliche, Lehrer, Bedienstete der Staats- und Privatbahnen, einschl. Klein- und Straßenbahnen; s) Seeleute und Fischer; k) gelernte Arbeiter und Hand werker, soweit sie sogleich in festes Arbeitsverhältnis treten; K) ungelernte Arbeiter solcher Berufe, in denen sogleich ein großer Bedarf an Arbeitskräften vorliegen wird, z. B. Bergbau, Landwirtschaft, Ueberseeverkehr; k) Studierende und solche Personen, die sich beim Ausbruch des Krieges bereits in einer Ausbildung für einen Lebensberuf befanden; i) Ausländsdeutsche, die ins Ausland zurückkehren wollen. — (M. I.) Zur Kartoffelversorgung Infolge des Frostes und der feuchten Witterung der letzten Wochen hat sich das Geffnen eines großen Teiles der Kartoffelmieten verzögert. Es ist deshalb notwendig, geworden, den Zeit punkt für die Belieferung des Abschnittes E der Landes kartoffelkarte außerhalb des eigenen Bezirks auf den 25. März l9t8 hinauszuschieben, weil sonst di« Zeit für die Sicherstellung der Pflichtlieferungen der Kartoffelerzeugrr durch di« Kommunalverbände und für die Eindeckung der Bezirkseingesessenen zu kurz sein würde. Die gänzliche Sperre der Bezirke -er Amtshauptmannschaften Bautzen, Borna, Döbeln, Meißen für Belieferung von L-Abschnitten aus fremden Kommunalverbänden ist notwendig geworden, weil diese Amtshauptmannschaften teils noch erhebliche Lieferungen an die Großstädte auszuführen, teils ihrer Lieferungspflicht bereits über die Auflage hinaus genügt haben. Bei weiterer Inanspruchnahme dieser Kommunal verbände durch Belieferung des E-Abschnittes nach außer halb würde die Gefahr entstehen, daß die Kommunalver bände ihrer Ablieferungspflicht an die Großstädte nicht nachkommen könnten oder daß die Kommunalverbände trotz ihrer eigenen großen Ernteerträge Kartoffeln von auswärts beziehen müßten. Dies würde ein unnötiges Hin- und Herfahren der Kartoffeln bedeuten. Die Sommerzeit. Der Bundesrat wird nächstens über die Sommerzeit beschließen. Sie wird, wie schon ge meldet, vom 1. April bis zum 1. Oktober — also das ganze Sommerhalbjahr hindurch — währen. Gegen die Sommerzeit des vorigen Jahres ist die diesjährige um rund 4 Wochen länger. Diese Verlängerung ist lediglich aus dem Grunde geschehen, damit noch mehr Beleuchtung als bisher gespart werde. Im übrigen wird zugunsten der Sommerzeit nach wie vor geltend gemacht, daß sie auf die Gesundheit förderlich wirke. Die Kosten des Weltkrieges werden bis zum Ende des Jahres 1917 im ganzen auf 487 Milliarden Mark veranschlagt. Auf unsere Feinde kommen 326,4 Milliarden, auf uns 106,6. Deutschland soll 95, unsere Verbündeten 65,6, aufgewendet haben. Von den Feinden haben Groß britannien 105 verausgabt, Frankreich 78,4, Rußland 70,8, Italien 23,4, Belgien, Serbien, Rumänien und Portugal 22. Nach der bisherigen Steigerung würden die Gesamt kosten der Kriegführung bis zum Ende des vierten Lahres, 1. August 1918, 622,4 Milliarden Mark betragen. — Gegen eine neue Erhöhung des Druckpapier- preises, die zum s. April d. Is. in Aussicht genommen ist, wehren sich die Aeitungsverleger. Der Preiszuschlag ist diesmal so hoch bemessen, daß das Bestehen bereden t- schen Zeitungen in Frage gestellt wird. Um der drohenden Gefahr zu begegnen und der Regierung die Verhältnisfe des Aeitungsgewerbes dringend vor Augen zu führen, veranstalten die Kreisvereine der Zeitungsverleger überall Versammlungen, die zu der geplanten Erhöhung Stellung nehmen sollen. — Kesselsdorf Die Sammlung für das Rote Kveuz hat hier 222 Mark erbracht. — Leipzig. Die bulgarischen Besucher der Leipziger Mustermesse wurden von Kommerzienrat Becker sowie Direktor Dr. Köhler vom Meßamt empfangen. Die Herren, zu denen erste Vertreter des Handels und Kapitals gehören^ kamen von Dresden und haben die Reise unter Führung zweier Leutnants nach Deutschland unternommen. 25 Herren sind aus Mazedonien. Sie sind von den Schönheiten und den Einrichtungen der sächsischen Hauptstadt hoch erfreut und wollen nun Leipzig mit seinem großen Verkehr kennen lernen. — Hohburg. Nachdem sie ihre Kinder zu Bell ge bracht hatte, ging die Frau eines Arbeiters in Hohburg, der im Felde steht, noch einmal zu ihren Verwandten. In ihrer Abwesenheit muß ein in der Nähe des Ofens hängendes Bett Feuer gefangen haben, so daß noch ver schiedenes andere vom Feuer ergriffen wurde. Als die Mutter nach einigen Stunden zurückkam, fand sie ihre drei Kinder im Alter bis zu fünf Jahren tot vor. Alle drei waren erstickt. kriefkalten. K. S in Neukirchen Die Bierherstellung aus Rüben ist seitens des Braugewerbes tatsächlich in Erwägung ge zogen gewesen, von der Staatsregierung jedoch nicht ge nehmigt worden. Bei der Notwendigkeit der Rübe für Futterzwecke wäre die geplante Verwendung zur Bierer- zeugung auch zu bedauern gewesen. Ganz abgesehen davon, daß man wahrhaftig die Kohlrübe und ihre Stammesschwestern nun in genug Verwendungsarten kennen gelernt hat und auf den „Genuß" des Kohlrübenbiers sicher gern verzichtet. K. R. iu Kleinschönberg. Schwefel wird in Deutsch land selbst nicht gewonnen, sondern wurde im Frieden aus den Schwefelgruben Siziliens eingeführt. Seine Verwendung ist jedoch rapide herabgegangen, seitdem er zur Herstellung von Pulver nicht mehr verwendet wird. Die gegenwärtigen Schießpulver, Sprengstoffe usw. werden bekanntlich fast ausschließlich aus Steinkohlenteer hergestellt. Stammtisch Mohorn. Wieviel Bewohner ein Ameisen haufen beherbergt, wollt Ihr wissen. Je nach der Größe schätzt man die Zahl der Einwohner auf 20 bis 30000. Mehrere Streitköpfe in Bnrkhardswalde. Auch Euer Wissensdurst kann gestillt werden. Das Durchschnitts alter der Eichen beträgt 300 Jahre, der Lärchen 275. der Buchen 240, der Eschen 170, der Birken s60, der Erlen 150. Im Böhmerwald befindet sich eine Fichte, bei der sich durch die Zahl der Jahresringe ein Alter von 570 Jahren nachweisen ließ. Ausnahmen von besonders hohem Alter kommen vielfach vor. Kirchennachrichten für Mittwoch den 6. März. Wilsdruff. Vorm. 9 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl. Grumbach. Vorm. 10 Uhr Kriegsbetstunde mit Abendmahl. Die heutige Nummer umfaßt 4 Seite«. Herausgeber, Verleger und Drucker Arthur Zschunke in Wilsdruff Verantwortlich für die Schristleitung: Oberlehrer i. R. Gärtner, kür der > Inseratenteil- Arthur Zschunke. beide in Wilsdruff. Ein treues Mutterherz hat ausgehört, zu schlagen! Am Sonnabend abend ^7 Uhr verstarb nach kurzem, aber schweren Leiden unsere liebe, treusorgende Mutter, Schwieger- und Groß mutter, Frau Zar-liae Adam mw. Miln im 75. Lebensjahre. Um stilles Beileid bitten Wilsdruff, am 4. März 1918 Die tieftrauernden Kinder. Die Beerdigung findet Mittwoch nachmittag 2 Uhr vom Trauerhause aus statt. i«o Kesselsdorf. Mittwoch den 6 März: Eier-Abgabe , durch die bekannten Verkaufs stellen, das Stück für 38 Pfennig. Kesselsdorf, am 4. März 1918 Der Gemeindevorstand. 1 Oswslck Usnsok kosssoklüoktorsi?otsokuppol ^srnsprsoksr dir. 735 Amt Osubsn. , Kirchen-Chor Heute Dienstag Uebnng. Damen 8 Uhr, ns! Herren ^9 Uhr. Nutzholz- Verkauf. 434 3 Eichen-, 1 Linden- und einige Ahornstämme. Wetzels Schmde-Mhle. Kiirbis-Kerne kauft jeden Posten Joh. Smentek, 1418 Am Ehrenfriedhof 207 Suche für meinen Sohn, der zu Ostern die Schule verläßt, eine Stelle als Scholar auf einem Bauernguts. Off. erbeten au V. Pauer, Meutzlitz Post Zschachwitz, Weinbergstraße 5. 1428 Strebsamer Landwirt wünscht bei alleinstehender Frau die Wirtschaft, bis 40 Scheffel, zu führe«, wo er evtl, später einheiralen kann. Werte Offerten unter 1432 an die Geschäftsst. d. Bl. Genostenschasts-Uersammlung. freitag üen is. Mars im nachmittag! r Ukr im Gasthaus Erler zu Munzig findet die Genossenschafts - Versammlung der MrhMngs-GmWW siir die MW in MiiW statt, zu welcher die Mitglieder laut ß 22 der Satzungen hierdurch eingeladen werden. Tagesordnung: 1. Jahresberichte. 2. Kassenberichte, Wahl der Rechnungsprüfer, Richtigsprechung der Rechnungen 1916 und 19l7. 3. Haushallplan 1918. 4. Neuwahl des Genossenschaftsvorstandes. 5. Genehmigung ausgeführter Bauten und Beschlußfassung über Genossenschaftsanlagen. 6 Anträge. Tanneberg, am 2. März 1918. Der Vorstand. 1423 von Schönberg-Pötting, Bors. Hochtragende od nen melkende Ziege zu kaufen gesucht. An gebote unter 1429 an die Geschäftsst. ds. Bl. erbeten. MlereMPiNMsW in Wilsdruff, Grumbach oder Keffelsdorf von einzelner Person. Angebote unter 1433 an die Geschäftsst. dss. Bl. Schickt dar „Wilsdruffer Tageblatt" tua Fvld 1 Feldabonnement bei räglicher Atid - Zusendung monatlich 1,2V Mk. Das „Wilsdruffer TagrM" ist im SM- ud Laadbezirb m Haas za Haas verbreitet, es ist das Familieablatt des Bezirks. Aazügea vier Art Wea im „Wilsdruffer Tageblatt" dea M