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«roftes Hauptquartier, 27. Februar. Westlicher Kriegsschauplatz. An der User wurden einige Belgier gefangen. An der flandrischen Front, beiderseits der Scarpe, in der Champagne und auf dem östlichen Maasufer lebte die« Arttverietätigkeit am Abend auf. Vielfach kam es zu heftige» Luftkümpfen. Ein einheit licher Angriff englischer Flieger gegen unsere Ballon« zwischen Oise und AiSne scheiterte. Wir schoflen gestern LS feindliche Flugzeuge und 3 Fesselballone ab. Haupt mann Ritter von Tutscheck errang seine» 24. Luftsteg. Ge freiter Kassner brachte bei einem Finge 2 Fesselballone zu« Absturz. Östlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Eichhorn. Nördlich von Dorpat nahmen wir 2 russische Regimenter bei ihrem Rückmarsch gefangen. Heeresgruppe Linfinge«. In der Ukraine wurde ein feindliches Bataillon, das sich bei Korohtyschew (30 Kilometer östlich von Schitomir) unsereui Vormarsch in den Weg stellte, unter Verlusten zerstreut. Südlich von Schitomir drangen «nsere Truppe« bis Berditschew vor. In Kremenez (südlich von Dubno) nahmen wir den Stab eines russischen Gnreralkommandos, einen Divisionsstab und 200 Mann gefangen. Macedonische Front. Englische Abteilungen, die über den Butkowa-Fluß gegen die bulgarischen Stellungen vor- drangen, wurden im Gegenstoß zurückgeworfen. Italienische Front. Nichts Neues. Der Erste Generalauartiermeister Ludendorff. ^chetüemann wandte sich dann in breiter Rede dem letzten Streik m und suchte die Haltung des sozialdemokratischen Parteivorstandes und der freien Gewerkschaften in diesem Streik zu rechtfertigen. — Der Streik habe nicht den Zweck verfolgt, landesverräterische Umtriebe zu unterstützen, sondern Lie Arbeiter hätten nur dem Unmute über politische und wirt schaftliche Mahnahmen Ausdruck geben wollen. Staatssekretär Wallraf erwiderte dem sozialdemokratischen Redner auf seine Ausführungen über den Streik. Er legte Lar. daß man bei dem Streik schon deswegen nicht von einem spontanen Ausbruch des Unmutes über Regierungs maßregeln reden könne, weil der Streik allenthalben am g lichen Tage ausgebrochen sei, und weil überall die gleichen Forderungen erhoben worden seien. Es müßten also Organi» sauoner bei der Vorbereitung des Streiks die Hand im Spiele gehabt haben. Wenn niemand bei diesen Vorbereitungen be leidigt gewesen sein wolle, weder die Sozialdemokraten, noch die Gewerkschaften, noch auch die Unabhängigen Sozialdemo- kra en, dann bleibe keine andere Erklärung, als daß der Streik von: Auslände her eingeleitet worden sei. Abg. v. Heydebrand (kons.) stimmt den Ausführungen des Staatssekretärs vollinhaltlich bei und hält es gleichfalls für an geschlossen, daß es den Arbeitern nur um die Vertretung b nulter Forderungen zu tun gewesen sei. DaS Ausland se cher an dem Streik mitbeteiligt gewesen, und der Abg. S< eidemann könne nicht aus der Welt schaffen, was in- zn- -chen durch zahllose Richtersprüche erhärtet worden sei, daß es sich bei dem Streik um Landesverrat gehandelt habe. Im zweiten Teile seiner Rede wendet sich der Abg. von Heyde- brandt besonders scharf gegen den Vizekanzler von Payer, der durch seine parteipolitische Rede nicht zur Fördemng deS Burgfriedens beigetragen habe. Reichskanzler Graf Hertling: Die Vorwürfe gegen den Vizekanzler sind unbegründet, wenn man seine Rede in Ruhe liest. Wie auch die Kon servativen zugegeben haben, deckt sich sein Programm mit dem was ich selbst am 29. 11. hier auseinandergesetzt habe. Schon deshalb war es keine parteipolitische Rdde. Ich bitte darum die Rechte dringend^daS Kriegsbeil zu begraben und 'mit uns zuiammenzuarbeiten zur Herstellung des einheitlichen inneren Front, die uns io sehr not tut. (Stürmischer Beifall.) DaS Haus vertagt sich auf morgen 11 Uhr. (18b. Sitzung.) 6S. Berlin. 27. Februar, v Am Tische des Bundesrats Vizekanzler o. Payer, du Staatssekretäre v. Roedern, Solf, Wallraf. Ein Antrag des Vorsitzenden des außerordentlichen Kriegsgerichts in Bremen zur Genehmigung der Strafverfolgung des Abg. Henk« wegen Anstiftung bezw. Beihilfe zum Vergehen gegen das Gesetz über den Belagerungszustand wird abgelehnt. Fort gesetzt wird die erste Lesung des Haushaltsplans. Abg. Dr. Wiemer (Fortschr. Vp.): Den Auffassungen deS Abg. v. Heydebrand über äußere und innere Politik steh! die Mehrheit des Reichstags entgegen. Auf diese Mehrheii stützt sich die Regierung in ihrer Politik. Unsere Verhand lungen stellen einen Fortschritt auf der Bahn Parlamentarischei Entwicklung dar. Den Erklärungen des Reichskanzlers üb ei die auswärtige Politik haben die Vertreter der Mehrheit zu- gestimmt, soweit sie bisher gesprochen haben. Auch wir tun das. Der Redner verbreitet sich über den Friedensschluß im Osten, billigt die Erklärungen des Reichskanzlers über Belgien und zu den Forderungen Wilsons und polemisiert gegen den Abg. v. Heydebrand, die Konservativen und die Vaterlands partei. Den letzten Streik hält er für bedauerlich, obwohl ein Teil der Klagen des Abg. Scheidemann gewiß berechtigt ge wesen sei. Für Preußen fordert der Redner das allgemeine und gleiche Wahlrecht, für Effaß-Lothrmgen die Autonomie. Abg. Dr. Stresemann (natl.): Der Friede mit Rußland bedeutet die Niederringung unseres gefährlichsten Gegners. Die Ereignisse der lebten Wochen werden in ihren moralischen Nachwirkungen uns dem Weltfrieden näher bringen Zunächst wird der rumänische Friede folgen. Damit beginnt die Liauidierung des Krieges auf dem Balkan. Nicht nur nach deutscher, sondern auch nach lettischer Auffassung bildet das Baltentum eine Einheit, die nicht derartig getrennt werden darf. Auch wir hoffen, mit den Estländern und Livländern demnächst in Frieden und Freundschaft zu leben, aber ich möchte dochsagen.daßvöllig unabhängigeStaatsgebilde unnötig sind. Angesichts unserer militärischen Gesamtlage würde ich ein neues Friedensangebot als verfehlt ansehen. Dem Reichskanzler hat ein solches Friedensangebot sicherlich auch serngelegen Trotzdem erfüllt mich seine Einladung an die belgische Re- : gierung mit einigen Bedenken. Ich kann mich nicht einver standen erklären mit der in der Papstnote aufgestellten For mulierung, daß Belgien wiederhergestellt werden müsse, völlig unabhängig gegen wen auch immer. Der Redner verlangt, daß Rumänien eine Kriegsentschädigung auferlegt werde. Dabei denken wir nicht daran, daß die Kriegsentschädigung in Zwanzig-Leistücken auf den Tisch gelegt werde, wir denken an wirtschaftliche Vorteile. Der Redner wendet sich dann den kolonialen Fragen zu. Wir müssen unser altes Leben als Kolonialmacht wieder herbeiführen. Das tragische Ableben deS Grobherzogs Adolf Friedrich VI. von Meckl.enburg- Strelitz und die sich daraus ergebende Streitfrage über die Thronfolge legt uns die Schaffung eines Reichsgesetzes nahe, wonach nur deutsche Fürsten auf einen deutschen Thron folgen können. Wenn wir ein Arbeitskammergesetz schaffen sollen, so lege ich Gewicht darauf, daß neben den Ärbeitskammern auch Kammern für Angestellte geschaffen werden. Redner fordert Bekämpfung der Wohnungsnot, spricht sich für das gleiche Wahlrecht in Preußen aus und verurteilt den letzten Streik.? Das Schicksal unsrer Kolonien. Staatssekretär des Reichskolonialamts Dr. Solf: Von deutscher Seite ist niemals eine Unklarheit darüber gelaffen Großes Hauptquartier 28 Februar lWkd.) Eiugegangsn nachmittags ^3 Uhr. Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Die Engländer setzlen ihre Erkundungen an vielen Stellen der Front fort. Mit starken Kräften stießen sie während der Nacht am Houthoulster Walde und nördlich van der Scarpe nach heftiger Feuerwirkung vor. Im Nähkampf und im GegenHoß wurden sie zurückgeschlagen. Heeresgruppen Deutscher Kronprinz und Herzog Albrecht. Erfolgreiche Unternehmungen bei Avocourt und Les Epargss brachten uns 27 Gefangene ein. Oeftlicher Kriegsschauplatz: Die Operationen nehmen ihren Verlauf. In Estland hat sich auch das vierte Estsn-Regiment zur Bekämpfung der das Land durchstreifenden Banden unserem Kommando unterstellt. In Minsk wurden 2000 Maschinengewehrs und 50000 Gewehre eing-bracht. Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. Der Erste Generatquurtiermsister Ludendorff worben, daß sowohl üte deutsche Regierung wie bas Leutsche Volk einmütig auf dem Standpunkt stehen, daß wir unsere Kolonien wieder haben wollen (Beifall). Die Kolonialpolitik ist für Deutschland eine Lebensfrage und keine Luxusfrage. Wie kann man in England behaupten, daß die Sicherheit des politischen Weltreiches die Vernichtung des deutschen Kolonial reiches bedinge. Die „Times" schildern die grobe Bedeutung Deutsch-Ostafrikas in den höchsten Tönen nur zu Lem Zweck, um die Forderung zu erheben, daß eine so wertvolle Kolonie notwendigerweise England gehören müsse. Die alte Idee von dem direkten Verkehrsweg Kap—Cairo wird wieder ausge nommen, der durch rein englisches Gebiet laufen müsse. Diese englische Offenheit ist zu begrüben, denn sie enthüllt uns die englischen Eroberungspläne. Staatssekretär Dr. Solf wandte sich mit den schärfsten Worten gegen die Übertragung LeS europäischen Krieges auf die Kolonien, wie England und Frankreich es getan hätten. An Hand reichhaltigen Materials legte er bar, wie Deutschland niemals daran gedacht habe, seine Kolonien zu militarisieren und widerlegte die unrichtigen Angaben des Generals Smuts in dieser Beziehung. Deutsch, land habe die Kolonien aus dem Streit herauslassen wollen, Voraussetzung dafür sei allerdings gewesen, dab diese Regel auf beiden Seiten beobachtet werden mußte. Der Redner schloß mit der Erwartung, daß die deutschen Kolonien un verkürzt nach dem Kriege an uns zurückfallen werden. Abg. Bruhns (D. Fr.) trat in lebhafter Weise für den vom Kriege mit ganz besonderer Härte betroffenen Mittelstand ein, der vollen Anspruch auf baldige und ausreichende Hilfe habe. Abg. Haase (U. Soz.) erblickt in dem Friedensultimatum an Rußland lediglich einen Akt der Vergewaltigung. Die Er- oberungspolitik habe auf der ganzen Linie gesiegt. Der Redner wendet sich bann zum letzten Streik und greift die Regierung heftig wegen ihrer Unterdrückungsmaßregeln an. Der Streik sei ein berechtigtes Kampfmittel aller Länder und Deutschland dürfe keine Ausnahme machen. Abg. Erzberger (Ztr.) verteidigte die Friedensentschltebung deS Reichstages gegen die Angriffe durch Konservative und Vaterlandspartei. Man müsse die Entschließung als Ganzes nehmen, dann vertrage sie sich auch mit dem jetzigen Frieden mit Rußland. Die fraglichen Gebiete sollen nicht annektiert, sondern nur so lange besetzt gehalten werden, btS Stube und Ordnung etnaekebrt seien. Der Redner wies weiter an Hand von Verhandlungen de» englischen Unterhauses nach, daß in England bei alle» Parteien die Friedensstimmung zunehme, und daß die Eng länder nicht willens seien, für französische Eroberungsplän« den Krieg um jeden Preis wetterzuführen. Leider habe daß deutsche Volk von diesen wichtigen Verhandlungen (der Abge ordnete verliesthier den Verhandlungsbericht) nichts erfahren, weil Reuter und Havas es so Larstellten, als ob das ganze englisch« Volk hinter Lloyd George stände. Weiter verweist Redner aus das »brücken Wilson» von den Versailler Konferenzbeschlüfferr und fordert die deutsche Diplomatie auf, aus diesen Ver schiedenheiten der Lage die richtigen Entschlüsse zum Wöbs« des Vaterlandes und ganz Europas zu ziehen. Zum Schl iß wandte sich der Redner mit großer Schärfe gegen die Angriffe alldeutscher Blätter gegen die Reichstagsmehrheit, indem er behauptete daß die von der Schwerindustrie betriebene Preß- korruvtion schlimmer lei al» die Korruption in der amerika nischen Presse. Nack nahezu achtstündiger Sitzung oerlagl sich oas ^ou» auf morgen 11 Ul». Neueste Meldungen. Das Begleitschiff des Hilfskreuzer- „Wolf". Kopenhagen, 27 Febr. Der bei Skagen gestrandete spa nische Dampfer „Jgoy Mendt", da» Begleitschiff des deutschen Hilfskreuzers „Wolf", sitzt »och immer fest. Nach dem 32 Passagiere gelandet waren, gab der Dampfer da» Signal, daß auch die Besayung und di« Prisenmannschast, insgesamt 35 Mann, an Land wollten. Ein Rettungsboot nahm all« Spanier und Deutschen an Bord und brachte sie nach dem Hoejen-Leuchtfener und von dort »ach Skagen. D» Deutschen werde« Interniert, die Spanier heimgesandt «erden. Mn« Milttärabtetlung von Aalborg wird dir Be- Machung der Deutschen übernehmen. Geheime Verhandlungen in Bukarest. Budapest, 27 Febr. Die «tgentltchen Friedens- Verhandlung«» mit Numänten haben bisher noch »ich: b«. gvauen. Di« in Bukarest stattfindenden Beratungen be schränken sich bis jetzt «ns informatorische Besprechungen. Die Frieden-Verhandlungen werden auf Wnnsch der Mittelmächt« m Rumänien» geheim geführt, da dw Öffentlichkeit d«r Verhandlungen in Brest-Lttowsk FlaSk» erlitte» bar. Letzte Orahtberichte dss „Wilsdruffer Tageblatt«-". 25000 Brutto-Registertonnen versenkt. Berlin, 28. Februar (tu Amtlich.) Eins unserer Unterseeboote, Kommandant Oberleut nant zur See Lohs, hat kürzlich in der Irischen See und im Aermelkanal 9 Dampfer mit rund 25000 Brutto-Registertonnen versenkt, darunter die bewaffneten tiefbeladensn englischen Dampfer Eleanor, 1930 Brutto-Registertonnen, Polo, 2915 Brutto-Registertonnen, Garttsle Castle, 4325 Brutto-Registertonne«, ferner die englische« Küstendampfer Limesfield, Ardberg, Bea Rei«. — Mit den versenkte« Schiffe« gingen für die Feinde wertvolle Lad«ngen an Kriegsmaterial «nd Gebranchsgegenständen verloren. So mit dem Dampfer Eleanor eine Schiffsladung Mine«, für den Mittelmeer-Kriegsschauplatz bestimmt, die drei Küstenfahrer waren mit Werg, Soda und Seife voll belade«. Besonders wertvolle, mit mehreren Geschütze« bewaffnete Dampfer von 4 und 7000 Brutto-Registertonne« wurde« i« der Einfahrt zur Irifcheu See aus stärkster feindlicher Sicherung herausgesch offen. Der Chef des Admiralstades der Marine. Frankreich braucht alle Männer für die Front Gens, 28. Februar, (tu.) In der gestrige« Kammerfitznug in Paris gab der Lebensmittel minister wichtige Erklärungen über die Be urlaubungen von Truppen zu Ackerbauzwecke« ab. Die Lage sei ««günstig, «nd es könne eine Besserung nur eintreten, wen« Mannschaften von der Front beurlaubt würde«. Aber dies sei angeblicklich vollkomme« ««möglich. Frankreich brauche jetzt alle Männer sür die Front, da große militärische Zusammenstöße unmittelbar bevorstehe«. Ob Sie Offensivevo« de« Deutschen oder den Verbündeten unternommen werde, könne und wolle er nicht sagen. Aber die Sicherheit des Landes dürfe nicht in Frage gestellt werden. Die Regierung lasse Männer aus Afrika, Amerika und Indochina komn^n- Sobald diese Leute für den Frontdienst ausgebildet feie«, werde ma« daran gehen, die ältere« Jahrgänge z« entlassen, aber vorher nicht. Große Bestürzung über die Einnahme Revals. Stockholm, 28. Februar, (tu.) Nach Mel dungen aus Helfiugfors herrscht dort große Be stürzung unter den russischen Militärs wegen der Einnahme Revals. Es wir besürchtet, daß sich die Deutschen der bei Sweaborg eingefrorenen Flotte bemächtigen. Die russischen Matrosen mache« große Anstrengungen, die Schiffe flott zu bekomme«, besonders die modernen Dread noughts Republik« «nd Petropawlowsk. Vo« Petersburg ist Ordre eiugetroffen, daß aus Kronstadt eine Ersatztruppe abgeheu soll. Die Züge nach Rußland sind von russische« Flücht lingen überfüllt. Petersburg in Erwartung -er Deutschen. Lugano, 28. Februar, (tu.) „Corriere della Sera" meldet aus Petersburg: Die Stadt ist i« fieberhafter Aufregung. Die Sirenen heulen, die Glocken länten Sturm, nm Vie Arbeiter zur Sammlung zu rufen. Patrouillen der Roten Garde und Automobile mit Bewaffneten durch ziehen die Straßen. Die Bewaffneten find aus schließlich Arbeiter. Die Soldaten folgen nur spärlich der Einladung zu den Waffen. Arbeiter frauen durchziehen schreiend und händeringend die Stadt. Sie schreien: „Wir haben kein Brot, wir verhungern!" Gegen Mittag erscholl Gewehr feuer. Cs entstand eine Panik. Man sagte, die Deutschen werden bald in Petersburg sein Daun wird es Brot für alle geben. Anf den Straßen finden Volksversammlungen statt Die Stadt hat ihre Ruhe verloren. Aus Giadt und Land. Mitteilungen für diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, am 28. Februar. Merkblatt für den 1. März. Sonnenaufgang 6^ ü Monduntergang 7" B. Sonnenuntergang 5^ z Mondaufgang 1V" N. — Auf Sohlenschoner aus Holz ist Herrn Iulius Ulbrich. hier, -er Gebrauchs-Wuslerschutz erteilt worden. Der Landesausschuß der Vereine vom Rote» Kreuz im Königreiche Lachsen hat durch seine pflegestätten- Abieilmm von Beginn des Krieges an rund (0000 Betten in etwa 200 Vereinslazaretten und Genesungsheimen als Ergänzung der militärischen heilfürsorge zur Verfügung gestellt. In diesen j)flegestätlen fanden bisher nicht weniger als (20000 Knegttesinehmer Aufnahme. Oie Aasten, die das sächsische Rvie bttenz bis jetzt hierfür aufgewendel hat, sind ganz außeror-enllich hoch. Das Rote Kreuz steh! in dieser Hinsicht in Zukunft noch vor der Erfüllung großer Aufgaben. Es ist zu erwarten, daß die Vereins lazaretle und Genesungsheime noch längere Zeit auch noch Fnedensschluß stark belegt sein werden, namentlich wenn rie zahlreichen körperlich und seelisch leidenden Kriegsge- fougenen in die Heimat zurückkehren werden. Auch für Einrichtung von Erholungsheimen zu Gunsten der in der Heimat und im Kriegsgebiet in aufopfernder Weise tätig gewesenen Lchwestern hat das Rote Kreuz dauernd gesorgt. Diese Einrichtungen sollen auch über den Friedensschluß hinaus aufrecht erhalten werden. Der Landesausschuß des Roten Kreuzes zählt ferner zu seinen Aufgaben die Ent sendung heeresentlassener Kriegsteilnehmer in Bäder, Kur anstalten und ländliche Erholungsstätten. Er tut es im Einvernehmen mit den örtlichen Vereinen „Heimatdank", die die Gesuche für Kurenlsendungen aufnehmen und an ihn einreichen. Er tritt auch sirr die Kosten «in, soweit sie nicht anderweit aufgebracht werden können. Besonders nach Friedsnsschluß ist mit einer sehr starken Inanspruch nahme dieser wohltätigen Einrichtung zu rechnen. Wöge dem Roien Kreuz sür die Erfüllung seiner zahlreichen Auf gaben bei -er am f und 2. Wärz stattfindenden Landes sammlung „Roter Kreuz Dank- und Mpfertag fßI8" die Unterstützung oller Kreise unseres Volkes Nicht versagt werden