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Amts Nr. 38 Sonntag öen 10. Februar 1818 Amtlicher Teil gehilfen Ernst Otto Wollmann, Der Stadtrat. 124V Stadtrat Wilsdruff. rrs» Der erste Sonderfrieden. den Zank von neuem entfachen. Wollt ihr die SchulL- bücher eurer Parteigesner nicht vernichten, gut, dann ver wahrt sie säuberlich. Kramt die vergilbten Blätter unsert wegen wieder hervor, wenn die Tage des blutigen Ernstes sich geneigt Haden, ober fetzt, heute und mofgen, bündelt die Alten und versenkt sie ins Archiv. Ein großes Kaiser wort steht am Beginn der Krisgsjahre und weittragende Kaisersntschlüsse haben dem Volke offenbart, wie ernst der Monarch sich seine Ausgabe gesetzt hat, das neuronale Durchhalten mit kraftvoller Hand Und führend zu verstärken und selbst Vorrechte der Krone . in einen Vertrauens beweis zum gesamten Volke umzusetzen, der der Geschichte angehören wird und ein Ruhmesblatt in derjenigen der. Hohenzollern sein wird. Die'Ereignisse haben trotz alledem gelehrt, daß diese Kundgebungen in ihrer Bedeutung mit wachsen. Will die Taktik der politischen Führung der Parteien demgegenüber nicht klein und kleinlich in so großer Zeit erscheinen, nicht oerschrumpfen an dem gigan tischen Maßstab der neuen Entwicklung, dann muß sie sich würdig erweisen ihrer Aufgaben, das Reden und das Taten in ein gesundes Verhältnis bringen. Das Volk heischt frisches und entschlußbereites Betreten des politischen Neulandes-, Festmachung aller gesunden Kräfte für die Aufgaben der Zukunft und empfindet nach wie vor die Wegmeiiung durch den Kaiser und König als eine vorbild liche Tat, als einen Ruf, der sammelt und nicht zerstreut. Die Versammlung ist laber die- Voraussetzung des uns aufgezwungenen Sturms der Abwehr. Diese politische Entspannung im Innern verlangen, heißt wahrhaftig nicht etwa einer Entsagung der Parteien das Wort i . en, die viele offenkundige üble Erscheinungen . richtet. Es handelt sich nicht um eine Angelegenheit des blinden Radikalismus und seiner Ausschreitungen, sondern nm Lebensfragen der staatlichen Entwicklung. Fest die Hand am Steuer haben die leitenden Staatsmänner und - Parteiführer zu erkennen und zu bekunden, daß sie der gemeinsame-Wille gleichgerichtet beseelt, auf Lem Boden einer ruhmreichen geschichtlichen Entwickelung,dem politischen Fortschritt des Bürgertums die Gasse freizugeben und den berechtigten Ansprüchen von Vorrechten dertttberlieferung gerecht zu bleiben, den Umbau des Staatshauses zu ge währleiste«, ohne Lie Tragfähigkeit bewährter Eckpfeiler des Fundamentes zu berühren. Es müßte doch eigenartig zugehen, wenn der Zug ins Große, ins Erhabene, vor dem in Ansehung der Leistungen unserer nationalen Ver teidigung alle Welt, ob widerwillig oder bewundernd, sich beugt, in unserer inneren Politik' völlig versagte. Zeigt, dem Volk und der Welt, was ihr lärmt! Die GeüuLts- stm'Le der Entschlüsse ist. da I Mr die Königliche Amishauptmannschast Meißen, für das Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6. fÄNNe ^Nr KöNIgllche und LLmgegend. Erscheint feit dem Jahre 4841. Oer Krieg. Erneute Warnung nach Pari-. Der Bombenangriff auf Paris in der Nacht vom 30. z«M 3l. Januar hat nach den amtlichen französischen Be richten schweren Schaden angerichtet. Schon vor einem Vierteljahr hatten wir Frankreich durch Funkspruch ge warnt, die Bombenangriffe gegen offene deutsche Städte weit außerhalb der Operationsgebiete fortzusetzen. Wir hatten gedroht, daß, falls diese Luftangriffe nicht aufhörten, Paris die.Strafe zu tragen haben würde. — Frankreichs Regierung hat nicht gehört! Am heiligen Weihnachtsabend überfielen feindliche Flieger die offene Stadt Mannheim. Sie griffen im Laufe des Januar die offenen Städte Trier, Heidelberg, Karlsruhe, Rastatt, Freiburg in zweck loser Weise mit Bomben an. Die Stunde der Strafe war gekommen. — Frankreich ist abermals gewarnt! Sollte auch kiese warnende Strafe unbeachtet bleiben, sollten wiederum friedliche deutsche Heimstätten durch feindliche Fliegerbomben zu leiden haben, so wird die Stadt Pari- erneut Lie vergeltende Strafe zu erdulden haben, in einem Umfattge und in einer Stärke, wie sie rückfälligen Verbrechern gegenüber am Platze ist. Die Petroleumbezugsmarken Lm.r AL; den 11 d. M. uachm. von 2—4 Ahr im Lebensmitte!amte zur Ausgabe. Kartoffelversorgung in Wilsdruff betr. Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung des königlichen Ministeriums des Dunern v 6. Februar l 9 j 8 und des Aommunalverbandes Meißen-Land vom 5. Februar j<)18 , fordern wir hiermit die Versorgungsberechtigte« Einwohner Ler Stadt Wils druff auf, sofern sie au Stelle des zentnerweise« Einkaufs von Aartoffeln auf die X den vorteilhafteren Wochenbezug vorziehen/ ihre Kartoffelkarte« mit dem -Abschnitt bis zum 14. Februar 1818 au die Kriegswirtschastsabteilnu, avzuüefern. Die Stadt übernimmt für diese den Gesamtankauf, die Verwahrung und «e wochenweise Zuteilung der Kartoffel«. Wi/sdruff, am 9. Februar l9s8. in nächster Zeit an hiesige Einwohner verkauft werden. Preis 3,68 Mark der Zentner ab Lager. Meldungen zum Bezüge am 11. und 12. d. M. in der Ortskohlensteke. Die Verkaufstage werden noch bekannt gegeben. Wilsdruff, am 8. Februar 1918. irre , Stadtrat Wilsdruff — Ortskohlenstelle. Aufgebot Auf Antrag ihrer Abwesenheitspfleger ist das Aufgedorsverfahren Mm Zwecke der Todeserkljirung angeordnet worden gegen den 1. am 2. Juli 1870 zu Grumbach, Bezirk Dresden, geborenen Stellmacher- Ein Erlaß des Kaisers. , Berlin. 8. Februar. ! Der RejchSanzeiger veröffentlicht folgenden Erlaß der ^Koffers an den Reichskanzler: Zn Meinem Geburtstage find Mir au« allen deutschen Landen und weit darüber hinaus unzählige treue Grüße und Wünsche dargebracht. Je ernster die Zeit und je größer di« Verantwortung, die Mir von Gott auferlegt ist, um so wärmer und dankbarer empfinde Ich diese Zeichen treuester Anhäng lichkeit an Mich und Mein Haus. Das Vertrauensverhältnis zwischen Krone und Volk, von Meinen Vorfahren in langer Geschickte erworben, ist gerade in schwersten Zeiten am innigsten geknüpft. Es leuchtet Mir entgegen, wenn Ich unsern helden mütigen Kämpfern an der Front den Dank deS Vater landes aussprecke. es berührt Mich tief, wenn Ich an den Betten unserer Verwundeten und Sterbenden stehe. Es tritt Mir in allen Gauen der Heimat in Mich bewegender Weise ! entgegen, auch da, wo eS sich im offenen Ausdruck ernster Sorge um die Zukunft des Vaterlandes äußert. Durch 26 Labre ist e- ! Mein Herrensanliegen gewesen, dos 00m Großen Kaiser und seinem eisernen Kanzler geeinte Reich in Frieden au«»u» bauen, Wirtschaftsleben, Wissenschaft and Technik unb damit den Aufstieg des gesamten Deutsche« Volke« ,u immer stärkerer Teilnahme an den geistigen und wirtschaftlichen Güternde« Vaterlande« zu fördern, «l« der Neid unserer Feinde Mich zwang, alle Kräfte unseres Volkes »ur Verteidigung, der - .MGatMimg. Lm Wochenschluh.) M-l zerbrochenem Rückgrat haben wir den Feind auf Leu Blachfeldern des Ostens liegen lassen. Der Schnecken baust in den Ländern seiner Völkerschaften, der Bürger vmit dem Messer in dem eigenen Fleische, Feuer« Münde und Pechkränze sind am Vernichtungswerk der eigenen Kultur.. Nirn wird auch denn Westen das Ver- , bängnis nahen, wenn die Geschichte mit gerechtem Griffel schreib:. Die weltgeschichtliche Vergeltung droht einer verbrecherischen Politik, in der sich britisches Ränkesyiel, gallischer Wahnwitz und amerikanische Heuchelei zusammen- fmchen, um das Deutschtum als Staat und Volk zu zer rütten und zu-zermalmen. So sehr steckt der Geist des Friedens, Ler nur auf kulturelle Fortschritte der Mensch heit bedacht ist, im germanischen Wesen, daß auch die un geheuerlichen Kämpfe des Weltkrieges die deutsche Bereit schaft, über das blutige Trauerspiel der Völkerzerfleischung in drei Erdteilen den Vorhang zu senken, nicht erstickt haben. Je und je zeigt der britische Widersacher uns als Antwort Lie Degenfpitze. Sei'S drum! Wenn sie es ipnner noch nicht wissen, dann sollen sie es erneut verspüren, daß ipir wahrlich nicht mit Theaterschwertern fuchteln und nicht — wie selbst Bebel einmal zu erinnern Mr angemessen gehalten hat — mit Pralinses schieße«. Mustern wir unsere Reihen und dann zum Sturm auf die feindlichen Bastionen. Zur letzten Entscheidung soll der Feind unsere Streitmacht wie unser Volk bereit finden. Klar zum Endkampf und Parole: Sturmgepäck! ' Ja, Sturmgepäck — auch an der Heimatfront. Willst du, deutscher Michel, deinen politischen Mantelsack nicht einmal gründlich umkehren und ausstükpen, den Ballast in dis Wolfsschlftcht feuern, der deine Beweglichkeit hemmt, dein« Freudigkeit drückt, deine Kraftentfaltung beschneidet? Oder; besser: beschneiden könnte, denn bisher hat die Heimais-, front scharfe Proben auf ihre Festigkeit überstanden. Ist es aber nicht eine unverantwortliche Kraftvergeudung, daß wir ünS mit allerlei politischem Zwist und Hader abguälen in den Stunden, die uns vor die Frage Les Seins oder Nichtseins stellen? Wo sind die Führer, von rechts und von links und auS der Mitte? Her mit ihnen und «ns der ganzen Volksgemeinschaft den Ruf an sie: ES gibt in . Lieser Stunde ein oberstes Gebot, eine sittliche und vater ländische Pflicht, Las ist die der innerpolitischen - Entspannung. . Es sei nicht Rechnung und Gegenrechnung ausgemacht, nicht in alten Brand neues Hl geträufelt, denn dann wären wir ko weit wie vorher und die Drachensaat würde / / Aufschlag ohnt Rabatt , «le RabaiM? und Feito^eise haben Milcht der Empfänger mnerh. S Tagen, vom Rcchnungstagc an, Widsrspsuch'erdcbk. Königliche Amisgenchi und kn Giadtrai zu Wilsdruff Ioefirentam« zu Tharandt. A,. Mlc Westanstallen, Postboten sowie unsere Austräger und Geschäftsstelle nehmen tsdekMi Bestellungen entgegen. / Im Aaste höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen der Betriebe der Zeitungen, der Lieferanten oyör der Äesördenmgscinrlchtungcn — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises, Ferner hat der Znferent In den obengenannten Aästen keine Ansprüche, falls die Zeitung verspätet, in beschränktem Umfange oder nicht erscheint. / Elnzcl- verkaUMpreis der Rümmer 10 -Pfq. / Zuschriften sind nicht persönlich zu adressiere», sondern an den Derlaa, Vic Schrlstleitung oder die Geschästsftelle. / Snanym« Zuschriften bleiben unberücksichtigt. Berliner Vertretung: Berlin SW. 4S. zuletzt in Grumbach wohnhaft gewesen, der Anfang Juni 1907 nach Amerika ausgewandert und seitdem' verschollen ist, 2. am 28. August 1855 in Demitz in der Lausitz geborenen Handarbeiter Ludwig Bernhard Hausdorf, zuletzt in Grumbach wohnhaft gewesen, der seinen dortigen Wohnsitz Ostern 1907 , verlassen hat und seitdem verschollen ist, 3. am 11. August 1853 in Tanneberg geborenen Schneider » Karl Heinrich Wukasch (Schubert gen. Wukasch), zuletzt in Tanneberg, Amtshauptmannschast Meißen, wohnhaft gewesen, der 1879 nach Ahlborn, Hotel. Room 65, San Franzisko — Ealifornien aus- gewand'ert und seitdem verschollen ist. Aufgebotstermin ist auf , > ' , Mittwoch den 18. September 1S18 vormittags 12 Uhr «nderaumt worden. Die Verschollenen werden aufgeforderl, sich spätestens in diesem Termine zu melden, Widrigenfalls ihrs Todeserklärung erfolgen wird- - x An alle Diejenigen, die Ziber Leben oder Tod der Verschollenen Auskunft zu er teile« vermögen, ergeht die Aufforderung, spätestens im Aufgebotstermine dem Gerichts darüber Anzeige zu machen. - Wilsdruff, am 1.. Februar 1918. ZA.. 1/18. Königliches Amtsgericht Wilsdruff. ll»»IMlIN Verteilung von Speisemöhren. Vom 11. bis 14. Febrnar bei Paul Humpisch gegen Abgabe des grüne« Warenbezngsscheiues Nr. 6 je 2 Pfund Speifemöhre« für 36 Pfg. Wilsdruff, am 9. Februar 1918. : zvr, Der Stadtrar - KriegsmirtschastsabteilAng. 77. Jahrg. MMMSSSAMMW««?