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20. Januar klingt es trotzdem sehr nüchtern: „Feuer- steigerung trat zeitweilig im, Maasgebirt,) sowie nördlich und südlich des Rhein-Marne-Kanals ein." Zch weiß es jetzt zu schätzen, was „Ruhe im Westen"' ist. ^Weitere Aufsätze folgen.) Aus Gia dl und Land. Mitteilungen für diese Rubrik nehmen wir ' jederzeit dankbar entgegen. ' Wilsdruff, am 19. Februar. Merkblatt für d/n 20. Februar. tzonnenaufgang 7'° I! Monduntergans . 4°' V. Sonnenuntergana ö" s Mondaukaana ft«« N. — Drei Feste im engeren und weiteren Familien- treise fast zu gleicher Zeit feiern zu können, war m voriger Woche Herrn Büchsenmachermeister Otto Rost und den' Seinen vergönnt. Die erste Feier war die silberne Hochzeit. des Meisters und seiner lieben Gemahlin, mit der die.Ver lobung der ältesten Tochter verbunden war. Einige Tage darauf folgte das seltene Fest der Goldenen Hochzeit der hochbetagten, doch noch überaus rüstigen Eltern, des Herrn Privatus Eduard Rost *und seiner Gemahlin. Bei der Einsegnung im Gotteshauss überreichte Herr Pfarrer Wolke dem Jubelpaare eine von Sr.-Majestät dem König ge stiftete und mit eigenhändiger Namensunterschrift versehene Ehrenbibel. Die Anteilnahme zu diesen Festen war groß, größer wäre sie aber gewiß noch in Friedenszeiten gewesen, da sich Herrn Rost» Kundenkreis weit über die Grenzen des deutschen ^Reiches erstreckt. — Zu der auch im Tageblatt enthaltenen Bemerkung über eingetroffene Kriehsweissagungen wird uns von ge- schätzer Seite folgendes geschrieben: Immer wieder lassen sich, wie die Nachricht über die eingetroffene Kriegsweis- -agung jüngst bekundet, viele Leute durch falsche Angaben von Weissagungen über den jetzigen Weltkrieg irre machen. Dagegen sei darauf hingewiesen, daß die Zahlet, der pro phetischen Schriften der Bibel zu den schwierigsten Stellen gehören, die nach dem Willen der Schrift nicht zu Berech nungen der Zukunft gemißbraucht werden sollen. Wi^ sollen wohl die Zeichen der Zeit prüfen, aber es ist ein Mißbrauch, wenn die prophetischen Zahlen der Schrift für diesen Krieg in Anspruch genommen werden. Der Zusammenhang von den 1290 Tagen Dan. 12, 11 weist auf die allerletzte Zeit der Welt und paßt ja gar nicht zum 1. August 1914 und 11. Februar 1918. Man soll doch endlich in christlichen Kreisen aufhören, die Bibel als ein Orakslbuch zu benutzen. Sie ist das Buch des Glaubens, der Kraft und des Trostes, aber nicht gegeben, in abergläubischer Weise befragt zu werden. — Keine Herabsetzung der Brotration. Seit einiger Zeit sind wieder. Gerüchte im Umlauf, die von einer bevor stehenden Herabsetzung der Brotration wissen wollen. Wie aber dazu von zuständiger Stelle versichert nfird, ist zu dieser Befürchtung kein Grund vorhanden. Das Kriegs- ernährungsamt ist der bestimmten Meinung, daß wir mit unsern Vorräten, die sich bereits im Lande befinden, ohne Herabsetzung der Brotration das Auskommen finden werden. Gegebenenfalls würde durch eine weitere Einschränkung der Biererzeugung Gerste in größerem Umfange zür Streckung des Brotgetreides hetängezogen werden. Nicht berücksichtigt wurden bei diesem „Ernqhrungsvorschlag" jene Gelreide- mengen,' die wir noch vor der neuen Ernte aus der Ukraine hereinzubekommen hoffen. Es besteht also kein Anlaß zu Befürchtungen! — Es ist möglich, daß wir mit einem zahlreichen Auftreten der Maikäfer in diesem Jahre zu rechnen haben. Bei Erdardeiten in einem Dorfe bei Rochlitz würde auf nur wenigen Quadratmetern mehr als I Schock dieser Schädlinge gesammeit. — Zn der Sitzung des Ständigen Ausschusses des Landeskulturrates vom 9. Februar wurden unter anderem folgende Beschlüsse gefaßt: Der Antrag eines Landwirt schaftlichen Vereins, daß die verheirateten, natutalberechtigten landwirtschaftlichen Arbeiter in her Versorgung mit Milch und Butter dem Gesinde' gleichgestellt werden, soll befür wortend an das Landeslebensmittelamt weitergereicht werden. .— Im Frühjahr 19^8 soll ein Lehrgang zur Ausbildung von Beamten für landwirtschaftliche Kontrollvereine ab- gehaiten werden. — Ferner erklärt sich der Ständige Aus schuß grundsätzlich mit der Anregung des Kriegsausschusses für Landwirtschaft einverstanden, die Aufbringung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse mehr in die Hände von Erzeugerverbänden zu legen. — Der Verkauf kriegsunbrauchbarer Pferde gegen Vorzeigung einer Bescheinigung der König!. Amtshaupt mannschaft oder Gemeindebehörde wird vom s6. Februar d. Z. wieder aufgehoben. Von diesem Tage an werden Pferde nur an solche Personen abgegeben, die eine Ein ladungskarte des Landeskulturratss vorweisen können. — Ablieferung roher Felle Ueder den Ablieftnmgs- weg roher Kanin-, Hasen- und Katzenfelle besteht imnier noch viel Unklarheit. Die Tierbesitzer können ihre Felle au jeden beliebigen Händler oder die. Sammelstelle eines Aaninchenzuchwereins abliefern. Von den letzteren ge langen sie auf dem Wege über die zugelassenen Groß händler in die Hände der liriegs-Fell-Aktiengesellschaft. Eine direkte Ablieferung durch den Tierbefitzer än die Kriegs-Fell-Aktiengesellschaft ist unzulässig. Diese ist die Sammelzentrale der Heeresverwaltung und stellt nicht, wie häufig irrig angenommen wird, ein privates Erwerbs- unternehmen dar^ Die Schaffung der Kriegs-Fell-Aktien- gesellschaft erfolgte durch die Kriegs-Rohstoff-Abteilung des König!. Preuß. Kriegsministeriums, welche auch über die weitere Verwendung ' der gesammelten Felle entscheidet. Alle hierbei etwa erzielten Gswinne fließen dem Staate — also der Allgemeinheit zu. — Neukirchen. Wegen einfachen und schweren Dieb stahls verurteilt" die Strafkammer des Landgerichts Frei berg den Dienstknecht Mor Eickhorn aus Neukirchen bei Wilsdruff zu 2 Wochen und 1 Tag Gefängnis. — Braunsdorf- Zu dem Zchuhraub zwischen Braufis- dorf und Tharandt wird uns geschrieben: Der Knabe Alft»d Richter bleibt noch iftimer bei seiner Behauptung, daß er am 8. d. M. abends gegen 6 Uhr am Tannenberg von 2 jungen Männern plötzlich mir vorgehaltenem Revolver genötigt worden sei, seine Schuhs auszuziehen. „Hast du Geld?" hätte ihn erst einer gefragt. Tann hätten sie seinen Rucksack durchsucht, und zuletzt hätte ihn der eine gehalten und der andere jhm die Schuhe ausgezogen. Darauf seien die Räuber in den Busch gelaufen und der Junge in Strümpfen nach Hause gekommen. Die detr. Männer seien etwa 20 Jahre alt gewesen, hätten dunklen Anzug und Hüte getragen. Die Räuber sollen von dem Tage von andern gesehen, worden sein. — Königsbrück. (Verunglückte Hamsterfahrt.)' Trotz _der strengen Strafen treiben sich immei^ noch Personen auf den Dörfern umher, um -zu Hamstern. In ' Reichenau wurden von der Landgendarmerie zwei Fräuleins aus Dresden betroffen, wie sie 14^ Stückchen Butter, Eier, Speck, Quark und Milch unerlaubt aufgekauft hatten. Die Waren wurden beschlagnahmt und die Aufkäufer sehen ihrer Bestrafung entgegen. — Dohna. Auf der Bahnstrecke der Müglitztaibahn in der Nähe der Strohstoffabrik Dohna stellte sich ein etwa .sOjähriges Mädchen beim Nahen der Rangierlokomotive auf das Bahngleis und äußerte hierbei zu einem andern Mädchen: „Paß pml auf, wenn ich.mich hierhsrst-ll«, muß wegen mir der Zug halten." Um ein Unglück zu verhüten, mußte die Maschine tatsächlich zum Stehen gebracht werden. Das übermütige Kind ergriff sodann schleunigst die Flucht. Es feblen der Jugend jetzt .manchmal, die erzieherischen väterlichen Hiebe! — Neustadt. Hier verspürte ein 12jähriges Mädchen, als es zur Schple ging, plötzlich einen Ruck an ihrem Zopf. Als sie nach demselben griff, hatte sie ihn in der Hand. Er war ihr in unerhörter Frechheit von einem unbekannten Manne, der sich schleunigst aus dem Staube machte, abgeschnitten worden. Die Ermittelung stach dem Täter hätten keinen Erfolg. — Bautzen. Beim Baumfällen schwer verunglückt jst Frau Materny im nahen Gbernhn«. Beim Ausroden der letzten Wurzel nahm der Baum eine andere Wendung und zerschmetterte der bedauernswerten Frau, die sich nicht mehr in Sicherheit bringen konnte, beide Vberschenkel. — Crimmitschau Mit schweren Verletzungen be wußtlos aufgehoben wurde von einem Grundstücke ein s7 Jahre altes Mädchen, das offenbar aus dem Kammcr- fenster gestürzt war. Nach der Polizeiwache gebracht, ist das Mädchen dort gestorben, ohne die Besinnung miede erlangt zu haben. Verlustlisten Nr. 486 und 487 , der Königlich Sächsischen Armee aüstzegebeu am 13. und 16. Februar 1918 Kirsch, Rudolf, Grumbach — vermißt. Kühne, Max, Grumbach? — i. Gefgsch. Kookekorr setzt i. e. Res.-Laz. Gurt, Emil, Sachsdorf? — bish. schw. b., ist gestocbem Reinhard, Rudolf, Grumbach? — bish. vermißt, i. Gefgsch. Kirchennachrichten für Donnerstag den 21. Februar. , Sora. Abends Uhr 2. Passionsgottesdionst mit Kriegsbetftuuüe. Die heutig« Nummer «msatzt 4 Seite«, Herausgeber, Verleger und Drucker- Arthur Zschunke in Wilsdrust Verantwortlich für die Echristleitung: Oberlehrer i. R. Gattner, kür den Amtlicher Teil. Inseratenteil-, Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff. ' - . - - .Q H '. ' - ' Nährmittelkarten-Ausgabe Mittwoch den 20. dieses Monats von 2-4 Uhr im Lebensmittelamte. Wilsdruff, .am 18. Februar 1918. "2r Der Stadtrat. Lebensmittelbezirk Wikdruffmtt gut und Kaufbach. LmeldiW der gelben, roten mi> blauen Whr- nnttelkarten bei imi MMnn. Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung des Komnümalverbandes Meißen-Land vom 13. d. M. werden alle Versorgungsberechtigten gufgefordert, die erhaltenen Karten in der Zeit vom 21. bis zum 23. Februar 1918 bei einem Händler des Wohnortes an zumelden. Die Händler haben die Nährmittelkarte mit dem dazu gehörigen Bezugsausweis mit ihrem Namen (Firmenstempel) zu versehen, den Bezugsausweis abzutrennen und den Namen und Wohnort des Karteninhabers unter Angabe der Art (Farbe) der angemelderen Karten in eins Kundenliste "rlnzutragen. Bis zum 26. Februar 1918 haben sie weiter die Zahl der von jeder Art angemeldeten Bersorgungsberechtigten unter Beifügung Her nach Arlen gebündelten Bezugsausweise dem Vorsteher des Lebensmittelbezirkes anzuzeigen Wilsdruff, am 19. Februar 1918. Der Vorsteher des Lebensmittelbezirkes Wilsdruff mit Rittergut »sr und Kaufbach. Orlsrichter Gerlach. Verteilung von Marmelade und Kunsthonig. Der Berkaks der auf Warenbezugsscheine Nr. 7, 8 und 29 angemeldeten Waren erfolgt vom 21. Februar ab. Es werden abgegeben: auf Nr 7 und 29 je 3VV Gramm Marmelade für KV Pfg., „ „ 8 ,, 125 „ Kuusthouig ,, 13 Wilsdruff, am 19. Februar 1918. ize» Der Lebeusmittelyorsteher. V KirchschuLLehrer Nehn u. Frau Z D zeigen dankbar erfreut die glückliche Geburt eines D gesunden Jungen an. reis - SchulhauS Burkhardswalde, D am 18. Februar 1918. U Kleegras- Mischung, WiesengraS - Mischung, Timothe-, Kohlrabi-, Strunkkraut-, Zittaner Rotkraut- Samen empfiehlt, ' so lange Vorrat, P. Heinzmann, -s» Kefselsdorf. Giitkrh.HMlbmk zu kaufen gesucht. Offerten unter 1319 an die Geschäfts stelle dieses Blattes erbeten. MMei MW, zeiW dis 11 Uhr m- Mags uWeden. Jnseraten-Teil. Rot-, Gelb- und Schweden - Klee sowie ,323 Raygras ist eingetroffen. Landwirte' noch rück- ^UUVlvttir. ständigen Ge treidesäcke erbitte ickspätestcns bis 1. März 1918 zurück. Louis Seidel, Bahnhof Wilsdruff M »UN»»»»»»»,,»» »MW Kräftiges, fleißiges HMSNliiW für 1. März gejuckt. Ange bote mit Bild und Zeugnis abschriften erbeten an Frau Ahlmann, Radebeul bei Dresden, ,318 Ssdänsir. 20, I. Aelt., guterhalt. Mayers tzonversatiotu- lexiksn zu mäßig. Preisen zu verkauf. Wo? zu erfrag, uni. 1316 in der Geschäftsstelle d. Bl. < Schirrmeister, Grotzmägde, Mittelmägde sucht für sofort Bernhard Pollack, Stellenoermittler, Wilsdruff, Markt W. 128, Fernsprecher 51^. ' IaickHMSWdcheil für kiiiderlosen Haushalt bei gut.-Lohn für 1. März ges. Adolf Hunger, Meißen, Markt 7. irr? Oie Lntenie-I^smpe tuckert Für nock und das ämeriksn^ I)! kommt und kommt mditt"