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>V e I t Im VIIS. ^2^I-^L/2^^L^^^2^2^I>2IX22^rxr2<r2<22<2r>; >er groß!» und mein' 8>.»uttg, mancye onev in naz- .^'""gsgründen stecken, manche kam as Ä! s och rech^' lus mE k kurd« Irmtrud groß und hübsch, sie wsofernReform, als sie einen „Beruf L ß-, daß sie ihr schönes Maltalent »-l H des Kunstgewerbes stellte. Ob s, auch zu ihr in Reformart kam? Ich nicht, ich weiß nur, daß sie eine Mich?, wohlhabende Frau wurde an t, aocr ! Mt aus "si-^)LU, 1UN,I tiuu- und mir „ich^ ich werde re von L°"Nachricht senden." eoriekin^ das ich - - - g. w Soin^ licht a"^ te sich vas täte»,. Unruhe, abqelo^ iode »ein nn^, vuv >m im Frühling eine ivryn^ >" der Hand hielt: „Meine Verbindung mit.dem Rat: rn M i Igelang, manche blieb in kläg- Ij>-„"inngsgründen stecken, manche kam ' d^tshkn Willen und den Entwurf nicht an den Füßen und eimm Schleier- M s'mqte mich, ob iÄ die von Irmtrud Erwartete sei. Auch diese ° mir auffallend. Die Frau ein dienender Geist, nannte nicht - ^rnu leliien vcsscbrit Zrlt- n mit dcrDi^?^ den „Reformen" zu be- " 'n immer schnellerer Folge und . «F " „Uni,^ diechselvolleren Bildern die Welt dHM L^tkn. Immer, wenn ich sie besuchte, „Nefonn" eingeführt, zu i!"/", die von anderer Seite kamen, d sich die von ihr erfundenen und er- vie bei.>! Wnden Ncformkscide. mii z die R. lln ne ^^,ü- ,'ö> ^^tri vußte war lkelkmd i ,vbar ein diene..... Lt^VeN- To"m^?M'i'ennamen meiner Freundin. ^°"der>en wir selbander auf schat „ . '.U'"e eines prächtigen Gatten. Nicht lange cheutung, V raffte ihn eine böse Krankheit von n heutzuM^ite, und als die Trauerzeit vorüber als meine Matzte die kinderlose, in sorglosen Ver- W" lebende Frau keinen besseren Zeü- Miitter.MtM^ -gen dn'f/ sibt kein, -e schÄ tigen Schwansee bei Eichdorf." t, nährt war nicht weit, das Wetter neugierig auf die Lösung all lldi» , midecn, also — ich fuhr hinaus. , -- als ich mit der Kleinbahn auf ' des Ortes, welclieii sie mir als ' de» °^.!ch"et hatte, eintraf, zögerte ich, i! ß»V'?utle Reform" zu fragen. . Wes auch nicht nötig; eine Frau > Jahren, groß und hager, in ei >e Zeit "Pe zurück! ist gelöst, bitte be- KindeliVM"^ Hs meinem Eldorado: „Hütte Ne- isBediils^ ts in sie aber auch alles refor- di, Schule, soziale Bestcebun- bs Wohltätigkritsfcste, den Sport, die ^«,,0"' So hetzte sie von einer Reform- / Und r >bar^ zur andern, von einer „un- isogR" ^arm,.T°n"id-e ging sie zu eurer ich sie sehr erregt. „Siehst t. nh bi» dahinter gekommen — mit "M" emen kommen wir auch nur ein klein -sti «kin^^- aber die richtige Gliickselig- iaut' i !4 l'e nicht." 't^^erte, daß ich das auch nie cr- oder ^'le, schg^, darum nicht, weil die Rc- I als Me ausprobiert zu sein, von einer den 1»!'^, «.-Mn wieder abgelöst werde und sich lUZ n>c'^-^Mellen, Wechsel folge, daß von Er- eine tzio leiire Rede sein könne. "" d b. beachtete meinen Einwurf nicht. , "" wenn wir noch so sehr refor- die beste Reform ist doch das k bz.I das ich neulich in einem Bor- "vn i »Kehrt zur Natur zurück!" Ich em m u>eit gekommen, sestzustcllen, daß k» s.^formen dazu benutzen und aus- -iur Natur zurückzukehren, r .- 'v uns die Reform aller Reformen ,irdische Vollkommenheit und die Frage, wie sie das anfan- .'TL eeundin " eugun^'s llte die Frage, wie sie das anfan- nnes ne^ »Tio,.», schweige/ ^nz nn t, aber b; it d.aßt mir ein Jahr Zeit, sucht mich tiger Landstraße ungefähr zehn Minuten, zur Seite eines großen hübschen Dorfes, ka men dann in ein Wäldchen, welches abgesteckte Flächen zu Villenbauten aufwies, und stan den endlich vor einem von dichten Brettern gebildeten Zaun. Von hier erschaute ich ei nen Hof, einen noch ziemlich kahlen Garten, in dem ein Röhrbrunnen plätscherte, und ein merkwürdiges Gebäude — halb Villa, halb Hütte. Auf den Ton eines Klopfers, der an der Zauntüre hing, tat sich das Tor auf und nun lag das Haus frei vor mir. Es war sehr klein, sehr einfach gebaut und hatte zur Seite einen merkwürdigen runden Anbau. Irmtrud kam mir entgegen, und wenn die Reformen, denen sie lebte, nichts weiter bewirkt hatten, das hatten sie bewirkt — sie sah so wohl und schön aus, wie ich sie nie gesehen hatte. Aber sehr merkwürdig war sie gekleidet, ein weißes wallendes Gewand — kein Re formkleid — schmiegte sich um die schön ge- i wachsens Gestalt, das blonde Haar, stets ein Gegenstand unsrer Bewunderung, floß lang ' wallend bis zur Taille vom Haupt hernieder, über dasselbe legte sich ein feiner weißer Schleier, an den Füßen trug sie Sandalen, und um die, von den rückwärts von den Schultern fallenden Aermeln freigelassenen Arme breite Goldbänder. Wie eine aus dem Bilde gestiegene Germanin zu Zeiten des Tacitus erschien sie mir. Sie begrüßte mich herzlich, wie in alter Zeit und führte mich ins Haus, an dessen Querbalken ein Paar gebleichte unheimlich anzuschauende Pferde schädel angebracht waren. In einer kühlen Halle mußte ich ein^ Er frischung nehmen, die ein junges Mädchen, gleichfalls in Reformtracht, mit Sandalen, servierte, dann führte sie mich durch das Haus. Durch die Fenster der wenigen Zim- mec fiel das Licht frei und ungehindert her ein, winzig kleine weiße Vatistvorhänge konn ten grellem Sonnenlicht wehren. Die Stu ben waren sämtlich rund, alle Ecken, wegen des sich dort leicht sammelnden Staubes vermieden, die Bilder, die ich aus ihrem Ber liner Heim kannte, in die Wände gelassen, aus demselben Grunde, die Möbel zeigten alle schlichte abwaschbare Flächen, die Fuß boden waren mit irgend einem „Reformfuß bodenbelag" versehen, auch dis Ueberzüge der Polstermöbel waren „imprägniert — refor miert". Wer Furcht vor Bazillen hatte, konnte sich in dieses Reform-Eldorado retten, denn ich hoffe, der Reformbazillus ist der Gesund heit nicht gefährlich. Daß er da ist, steht ia unbestritten fest. Und daß er sehr leicht sich verbreitet, ist ebenfalls unbestrittene Tat sache. Bei meiner Freundin hatte er sich jeden falls sehr fest eingenistet und wunderbare Fortschritte gemacht. „Du siehst — auch die Reformlleidung habe ich von Grund aus reformiert," sagte sie, auf ihr Gewand deutend. „Du glaubst nicht, wie frei und wohl ich mich in dieser Tracht fühle. Kein Hut, kein Mantel beengt mich . . ." „Wenn Du aber !m Winter frierst?" „Ich kehrte, wie Du weißt, in logischer Folge der Reformidee — zur Natur zurück — wenn ich im Winter friere, schlage ich dieses Fell über." Dabei ergriff sie ein kostbares Panther- fell, welches auf einer alten Truhs lag, diese gleichzeitig zur Sitzgelegenheit stempelnd. Ich war sprachlos. Aber Irmtrud ließ mir gar keine Zeit, meiner Verwunderung Worte zu leihen: „Komm jetzt, das Schönste, die eigentliche Reformhütte hast Du noch nicht gesehen. So stolz, wie die Berliner oberen Zehntausend auf ihre modernen Empirsalons mit den flachen Schränken, Truhen, den Kistenstüh- len und mehretagigen Waschtischen, so stolz bin ich auf mein Gaugemach. Sie ging voran — ich folgte. Vom Flur aus traten wir in jenen rundlichen Anbau, den ich schon zuerst bemerkt hatte. Ganz überrascht blieb ich darin stehen. Durch die kleinen Scheiben der unregelmäßigen Fenster drang nur dunk les Dämmerlicht, ein riesiger Herd war in eine tiefe Schornsteinnische gebaut, darauf glimmte ein bläuliches Feuer unter dem an Ketten darüber hängenden Kessel. Auf ei nem Steinbrett sah man einiges Küchen- und Tischgerät. Die Wände waren sehr künstlich hergestellt, Holzwerk mit Moosfugen, in der einen Fuge, nächst dem Herd, steckte ein gro ßer roher Kienspan. Irmtrud ging dicht heran, eine Kurbeldrehung, der Kienspan brannte und erleuchtete mit Spiritusglüh licht den traulichen Raum. Ein Steintisch in der Milte, rohe Bänke von verschiedener Form, eine, an der Wand aufgehängte Spin del, einige Iagdspeere und Spieße, ein rohes Holzschild mit dem Familienwappen der Freundin und auf dem imitierten Steinfuß- ! boden ein Bärenfell — das urgermanische ! Gemach älteste Zeit! Irmtrud sah mich fragend an. Wie sie so dastand, jeder Zoll eine echte deutsche Frau, in der alten Gewandung und in dieser Umgebung glaubte ich zu träumen. Selten hatte ich ein so trauliches, noch nie ein so eigenartiges Gemach je erblickt. Irmtrud lächelte: „Siehst Du, anders konnte ich die Sache nicht verquicken — oben einfache Reform — hier die höchste Reform oder Ueberreform: „Kehrt zur Natur zurück" — und hier bin ich glücklich." „Und Deine Arbeit hier? Du sagtest mir einmal, Du könntest ohne Arbeit nicht sein .und doch widerte Dich die gewöhnliche Arbeit des Kochens, Stickens, Nähens, ja selbst des Lesens und Schreibens an!" „O — Arbeit habe ich genug, alles Re formarbeit, ich kämpfe auch für die „Reform der Lebensmittel", welche so oft verfälscht, durch weiten Transport und viele Hände oft verunreinigt, nicht an Appetitlichkeit gewin nen. Ich zeige Dir das nachher —, ich habe eine Reformküche draußen — mitten auf dem Hof —; in der Germanischen Halle koche ich nur den Tee für mich — ich melke selbst meine Ziege, ich backe selbst mein Brot, ich pflanze, pflege und pflücke mein Gemüse, meinen Salat — mein Obst — o — ich habe sehr viel zu tun . . ." Und die Welt da draußen, das buntbe wegte Leben, das Du verlassen hast? Die „Jours", die „five o'clocks", die geistreichen Vereinigungen, die sich leider oft veruneini gen? Entbehrst Du's nicht? Hast Du keine Zeitung, keine Zeitschriften, liest Du keine Bücher? Sonst konntest Du doch nicht ohne das Neueste sein, — und neue Bücher gibt's — die Hülle und Fülle . . ." „Nein — Liebste — tarläuflg nicht — auch diese Reform möchte ich durchführen: die Emanzipation aus den Fesseln aller Druckerschwärze, die Flucht vor Büchern, Papier und Feder, damit wir erst einmal lernen, uns wieder als freie, und von uns selbst beeinflußte Menschen zu fühlen . . ." „Werde nicht anzüglich," sagte ich lachend, „wenn ich z. B. auch meine Feder mal für einige Zeit fliehe, sie ist mir doch immer auf der Spur — und sei's dieses Mal, damit ich später erzählen kann von der echtesten und tapfersten Reformfreundin, die es je mals gegeben hat."