Volltext Seite (XML)
wrl« I m KIia. U«Z Kl-s a«s Aieks! Noman von M. Schmidt-Cartlow, 4 (Fortsetzung.) aria!" Wieviel ehrfürchtiges Er staune», wieviel Ungläubigkeit, wie viel Zärtlichkeit lag in diesem einen Wort! — Winny lächelte so schelmisch vor sich hin. Ihre Lieblingsidee, Maria als Psarrfrau von Castle-Combe zn wissen, sich niemals von ihr trennen zu brauchen, wollte sie nicht auf geben, sondern verwirklicht sehen! — Sie, die bisher kein Entsagen kennen ge lernt, mit der das Leben wie die Menschen beständig gespielt, die stets gewöhnt war, ihre Wünsche schon im Entstehen erfüllt zu sehen, sie empfand ein leichtes Grauen vor demM- belwort: „Nicht wie ich will, sondern wie Du willst!" Und ihre blauen Kinderaugen sahen so bittend, so hilflos zu der andern empor, die das Wandern gewöhnt war, das Wan dern durch das Leben, mitten durch die Nacht. Maria stand auf aus ihrem Sessel. Sie müsse noch eine kurze Arbeit vollen den, wolle sich aber beeilen, nm pünktlich zum Tee zu sein! „Du glaubst doch nicht, dass ich Dich quälen wollte? — Niemals wieder will ich Dich mit Pastor Graham necken, wenn Du es nicht liebst! Ich dachte nur, siehst Du, ich —" „Aber ich weiss fa, kleine Winn!" „Aber ich, Winny, möchte doch noch etwas andres für Dich, als das ewige Brotverdie nen, ich möchte eine andre Zukunft für Dich, meine schöne, kluge Maria! Nein, werde nicht böse, Darling, es sind nur Gedanken, die immer wiederkehren, wenn ich selbst so unend lich glücklich bin! Wenn Du meinen Donald nur erst kennen lernen wirst, wenn —" „Ich kenne ihn ja längst nach dem Bilde!" sagte Maria und ging summend zur Tür hinaus. Es war die Loreley-Melodie, die sie als Bettelkind auf den Strassen Edinburgs ge sungen hatte; Winny wusste, es war ihre Licblingsmelodie, darum wunderte sie sich nicht, dass sie die traurigen Worte mit all' ihrer Freude vermischte! - — Die Mortons warteten ebenso sehnsüchtig auf Lord Donald Hamilton, wie ihre junge Verwandte in Castle-Combe. Sie warteten sogar mit ihrer ersten, mu sikalischen Soiree auf ihn, mit der sie in die- sein Herbst ihr Haus eröffnen wollten. Gerade von diesem Abend versprach sich Mrs. Morton besonders viel, weil sie Aure lies Können in das beste Licht zu setzen hoffte. Man Plants einen boms" im grossen Stil! Die Leute sollten kommen und gehen, zwanglos, wie es ihnen beliebte. Aurelie mit ihrem vollendeten Klavier- spiel, mit ihrer geradezu glänzenden Technik, würde in jedem Fall die Krone gebühren, sie beherrschte den Flügel meisterhaft und es wäre eine lächerliche Arroganz gewesen, sie darin überbieten zu wollen. Es gab nur einen Einzigen in ihrem großen Bekanntenkreise, der diesen Wettstreit mit ihr hätte wagen dürfen, Donald Hamil- ton selbst, der Beelhoven schon als Knabe besser gespielt, als so mancher Virtuose der Konzertsaison. Auf sein Erscheinen kam es auch hauptsächlich an. Als „Musiknarr" in der Familie bekannt, ja berüchtigt, — (Mrs. Morton rechnete fast in keiner Lebenslage falsch, wie sie sich mit mütterlichem Stolz gestand) und dann Au relie im Profil am Flügel! — Ein Frauenkenner, ein gereifter Mann wie Donald Hamilton, konnte ein so schönes Mädchen, dessen Hand begehrt war wie die einer Königin, nicht Wiedersehen, ohne sie für sich selbst zu begehren! Und Aurelie allein und tausendmal Au relie war wie geschaffen zur Lady Hamilton auf Camborn-Castle! Es war dies eine Partie nach Mrs. Mor tons Herzen, mit der jede andre, die sich bis her geboten, nicht zu vergleichen war, warum also sollte sie sich nicht einwiegen in stolze Träume? — — Der ersehnte Abend brach an. Lord Ha milton hatte zugesagt! — Die Bertrams kamen natürlich auch! Sie waren nicht zu umgehen gewesen, obschon sie eigentlich niemals ungelegener hätten kommen können! — Man macht sich ungern klar, was man wirklich zu fürchten hat. Im Grunde war es nichts als eine lächer liche Furcht, und Mrs. Morton fragte sich ganz objektiv, in welcher Hinsicht sie eigent lich geniert sein würden, wenn die kleine blasse Winnyfred heute abend erschien? Ein allerliebstes, aber völlig unbedeuten des Persönchen, dessen Geld nicht einmal in die Wage fiel, weil er, Donald, mehr davon befass als sie. Man sagte allgemein, aus dieser Kinder liebe könne andres, könne mehr entstehen! — Mrs. Morton hatte selbst zuweilen, — jetzt aber lächelte sie vor sich hin! Winny würde ihr beliebtes Weiß tragen, das ihre Kindlichkeit noch mehr hervorhob, — sie, als Mutter wollte dafür sorgen, daß Aurelie die hellrote Chiffontoilette wählte, die ihre wun dervolle Figur zu besonderer Geltung brachte. Mrs. Morton klingelte, um sie durch das Mädchen gleich von ihren Wünschen in Kennt- nis setzen zu lassen. Sie überflog dann in Gedanken die An- zahl der Gäste, wie die der musikalischen Kräfte, welche ihre Mitwirkung zugesagt. Eine Extraüberraschung behielt sie sich als Wirtin vor. Das Fräulein Kreuzer, das „Kuckucksei" aus Castle-Combe, würde singen! Sie selbst, Mrs. Morton, hatte es aufgefordert, Noten mitzubringen. Sie wollte diese Prachtstimme in ihrem Salon verwerten! Um sechs Uhr waren alle Räume festlich erleuchtet! Die Damen.waren in Hellen Kleidern mit entblößten Schultern erschienen, blumenge schmückt und strahlend in Diamanten, von den Herren umschwirrt nach Schmeiterlings- art, obschon ein jedes von ihnen äußerte: „Sein Hauptinteresse gipfelte an diesem Abend im Musiksalon," in dessen Mitte unter einer Palmengruppe der geöffnete Flügel stand. Riesige Lampen in Nokkokostil mit hoch roten Schleiern stellten eine gewisse Stim mung her; mit den Musikvorträgen sollte ge wartet werden, bis Lord Hamilton aus Cam-- born-Castle erschienen sei! — Jedermann begriff das, der ihn als Mu sikliebhaber kannte, — er erschien aber nicht, trotz der bereits vorgerückten Stunde, und Mrs. Mortons Gäste wurden ungeduldig. Die Tochter des Hauses begann also mit einer Lisztschen Rhapsodie! — Mit brillanter Technik, ohne eine Spur von Seele, spielte sie das Konzertstück zu Ende. Man verlangte gar nicht nach „Seele", vielleicht, weil man sie nicht gewöhnt war, aber man klatscht« wie rasend. Die allernächste Zukunft einer Menge von widerte «in „Jal" Ihre kleine Winn hatte es gew sang sie es eben ohne Noten! wenig sonst ihre Art! — . „F' Man hatte sich um sie geschah man bettelte um ein neues Lied-' MF, Irgend jemand überbrachte Bitte, das „Loreleylied" zu singen-, die Noten nicht mitgenommen, " - - - ,^t.' Töchtern wurde der Berliner bei welchem Miß Morton ihre luF'F' Ausbildung erhalten! Deutschland - > überhaupt keine geringe SchwärE,,/ Familie Morton und Bertram z« F»!/ Die junge Schönheit, die soeben F z» zrr Pause an den Flügel trat, Deutsche von Geburt, wie man erfahr^ obwohl ihr Aeußeres viel eher dt Südländerin entsprach. , Etwas absolut Eigenartiges lag Spiel wie in ihrer Stimme! zF Beinahe dasselbe, wie in 'b"r ZF Gestalt, etwas Hohes, Reines, eM- - volles, das den meisten etwas FFF, n Da war nichts Halbes, UnseE F ihrer Jugend! — Da war alles kro! und klar! — , Sie sang eine uralte, schottiM^" — sie sprach sie vielmehr, sie /FFF,, durchlebte sie . . . und dabei diese baren Augen, voller schmerzlicher F stF di« üb«r die Menge hinweg ins Ltt Das war nicht Schule, nM F A allein, was hier den Hörer entMF E phänomenales Talent, das Mit 'FFF vermochte, tief hinab in die unerg' Rätsel des Lebens hinein. , F Selten, eigentlich nie, H^ At!«. solche Stimme für den Salon FFF Stürmisch, mit nicht endentvou^ Ap plaus, verlangte man nach e»" Liede. . zlS Mrs. Morton bedauerte es lM - Protektorin zu gelten. -„.nF, Nie hatte sie in musikalischen F derartige Begeisterung erlebt! F'' würde die Wint«rsaison hindurch " Ein § Mnen, es ^»lasiert f«rn schär Hie hervl .. Are 5 *>t Hunge einen /hr lauset »elen . . Sie ös War d hher ges Nein, , Das t H selbst, »<rk! ^Wohl Ke mit «'M di fd>«s vo *kes, vc das Mi, all» s", wuchs zr ? «ein E annc Es w ^r das allei >wes Ks dl' für «'re», I Den Erg Er Er Am Uni Di- .Ad« Iah > Sie s'gen, - sie i Abend sprechen! . . . Von drüben her, aus der klen" § ,, nische, in welcher Winnyfred '"'FF eckchen dem Gesänge gelauscht, . Bitte laut um ein „deutsches F? » Winny war überhaupt Art! Geradezu unglaublich! BF/ Sie nannte die junge PerM Eße mit verklärtem Lächeln und „ihre Schwesters und sprach 'M FhF- Tonfall zu ollen Anwesenden vo"" liebten Maria!" Als habe das Schicksal gar h'"" § schied in der Geburt gewollt! F.» Das rotlockige Köpfchen gegen des Divans gedrückt, die LilE^eA, öffnet, wie ihr das schon als stiF MF lich gewesen war, wenn sie eineF FFe Eindruck unterlegen, so sah sie.F 'M lauschte auf jeden Ton, auf IF zhe-, jk auch auf den leisesten in ihrer „ W > Sie konnte es nicht begremFstF« Vetter Donald noch immer "'chFFfF war, und sie hatte sich doch so gefreut, daß er ihre Schwester rsM F sollte! Dass er kommen würde, v FAF stimmt, denn er hatte es ihr verll g Niemals brach er sein gegeF auch nicht in unwichtigen DüiFM Zeit erschien ihr so lang, bis er e, ch o Und sie, Maria? Warum d^ lange, bis sie wieder sang? F''' - Sie kramte unter ihren NoF nichts Passendes finden zu lon H-Ntf "'S I, «» 'S Kn» >"dd, iS FS ° D der >d >8- <