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Fast hätte er sie in seinen Eesichts- crte W,, Abends kam Hans Winzlau, den einer uitresst" osjnuM fragte Ernst. Er tat verwun- ein unbe- obwohl er noch niemals einen sitzend der. mag denn für Dich der «eimnis nicht mit gemischten Empfindungen in Uur.wildes, die bewußte Schöne aus Ein wunderbares Weib! i- Ä ->d!^ Buch»; babd^ in al!k" Schritt an ihrer Seite gegangen Ivar, noch nie ihren Arm in dem seinen gefühlt batte, und wäre es auch nur ganz leicht und konven tionell gewesen, obwohl er noch nie eine nach Ort, Zeit oder Art anders beschaffene Zusam menkunft mit Hella auch nur angestrebt hatte — Hella Braun mußte dennoch für ihn vor herbestimmt sein und morgen wollte er das entscheidende Wort endgültig sprechen. Am andern Tage fügte es ein unvorher gesehener Zufall, daß er das Theaterbuckru um eine gute Stunde'früher verlaßen konnte als sonst. Die Unrast seines Vorhabens ließ ihn trotzdem sofort nach dem täglichen Zu sammenkunftsort eilen. Aber zum erstenmal kam er heute als Erster. Die Bank war noch leer. Er setzte sich, um Hella zu erwarten und die Zeit schlich ihm mit quälender Träg heit dahin. Endlich sah er von fern ihr Hel les, unverkennbar gemustertes Kleid durch die grünen Büsche leuchten. Sie kam und seine ? schon lebhafter — gerade als es für "ringend Zeit war zu gehen. Bevor er Meinte, stellte er sich noch vor und er such den Namen der Dame. Sie hieß .Braun. Heute ging er nicht wie am eti-fu". H W recht, Hans, und dieses wunder- soll mein Weib werden!" „"'4, einer seiner Neubauten hart vor ' " I^M^ngebrochkn. fuhr der Baumeister Min Asien des Freundes zuruck, ä k-ine?W.W Ja, wie ist mir denn? ^en stM aar "icht, hast sie doch noch ß ht ^hen!" bracht? er fassungslos her- iähmknA I Me>mx fix ^it mehreren Wo- . .fM wAe ^ch!" rief Wartenau mit „ma. ' ' ' ich na« Nilvegslattern Hella Braun fast in jedem Zug bis in die kleinsten Linien. Und ich sollte Fleisch und Blut und Seele nicht noch mehr lieben als Gedanken und Farben?" Er klärte den sichtlich betretenen Freund über die Geschehnisse der letzten beiden Wo chen auf. Winzlau wurde tiefernst, melan cholisch. „lind Du hast ihr Jawort schon?" fragte er endlich stockend. „Nichts dergleichen bis heute, Hans," er widerte Wartenau sinnend, „noch habe ich über meine Liebe gar nicht zu Hella gespro chen, doch glaube ich in diesem Punkte kerne Besorgnisse hegen zu brauchen. Ich konnte bisher für die Erklärung meiner Gefühle noch niemals die richtigen Worte finden. Ist meine Liebe doch keine frische und natürliche unter dem Blau des Himmels blühende Blume, sondern eiw seltsames Treibhausge wächs, eine an sich selbst entzündete Flamme, ein fast künstliches Erzeugnis meiner eignen Psyche, in fremdem mystischen Halbdunkel rätselhaft zum Leben erwacht." „Autosuggestion, wie ich wirklich glauben möchte," murmelte Winzlau, „Dein Roman und Dein Bild scheinen die Grundquellen Deine Phantasie die fortwirkende Kraft des suggestiven Vorgangs gewesen zu sein, welche in Dir die Liebe zu einer Idee entwickelten, die nun gegen alle Wahrscheinlichkeit ihren Körper fand. Ich fürchte, Ernst, sie verhält sich zu der frei aus der menschlichen Natur quellenden Liebe wie künstliches Licht zu den Strahlen der ewigen Sonne!" Er sagte nichts weiter, drückte dem Freunde die Hand und ging. Von tiefen Ge danken trat er seufzend den Nachhauseweg an. Nicht weniger gedankenvoll blieb Warte nau zurück und wie ein Träumender saß er die halbe Nacht lang untätig vor seinem Bilde. Hatte Hellas reiner, starker Zauber auch Winzlau ergriffen? Er zweifelte nicht daran, wenngleich es ihm fern lag, zu erken nen, daß der Freund sogar reiner und stär ker davon ergriffen war, als er selbst. Aber zum erstenmal fühlte er eine eiserne Notwen digkeit in sich, über das Herz des treuesten Freundes hinwegzugehen. Hier sah er nicht die Möglichkeit einer Wahl. Daß er Hella überhaupt gefunden, daß er sie stets wieder traf, ohne eine eigentliche Verabredung — al les an der ganzen Bekanntschaft mit ihr glaubte er als einen dunklen und den noch deut lichen Hinweis seines Schicksals auffaffen zu müssen, daß sie für ihn bestimmt war. Und obwohl er sie noch nicht anders gesehen, als zwei Wochen lang täglich ein paar kurze Stunden, immer zu derselben Zeit, am selben Ort, in derselben Stellung auf ihrer Bank st FZ,"^Maltern von dem Gehei O 'M» ' .FA> Mbk längst die Idee, die M inM>ebt, die Du dort auf meinem ' siehst. Ihr gleich! . V,. »i.z-ouves, oic veivuni? «scqvue uu- "'M,-itz n ^n. Ein wunderbares Weib! ich no«" Wie ich schon in Erfahrung iH vermochte." «n Mt recht gwng und dieses wunder- Welt «M klick. W, als die junge Dame ihr Bach zuklappie, M^Mfle mit der Lektüre desselben zu Ende Das yab dem Verzagenden seinen ver- ehi st'Mknen Mut zurück. An ein Fortgehen vieler" seine Nachbarin trotz des Mangels an iest. M°sf nicht im geringsten zu denken. Er sich also die erste beste und Halbwegs schick- na, genheit und begann eine leichte Un- nk iss uMMsb Zu seiner innigsten Freude ging vcr a^eine darauf ein und er war selig, darin Beweis erblicken zu dürfen, daß weder der.kk,Berson noch seine Ausdauer ihr Miß- mf, " Erregt hatten. Bald wurde das Ge- erli^ ' Ewigen Miene zu ihm heran. U? habe sie heute endlich wiedergesehen, »We er hastig und eine geheime, kaum ""'als Freude zitterte aus seiner fiebernde Erwartung stieg noch höher. Jetzt bog sie in den zweiten Parallelweg des Par kes ein, zu welchem sein Auge ungehindert über eine freie Rasenfläche hinüberschweisen konnte. Aber plötzlich wurden die leuchtenden Blicke Wartenau's starr und verschleiert. Ein bestürztes Entsetzen erstickte den seligen Glanz, füllte minutenlang feine Blicke aus und.wich dann einem leeren traurigen Aus druck unsäglich wahrer Enttäuschung. War das Weib dort drüben denn noch die Verkörperung des Ideals, das er mit allen Fibern der Seele liebte? Sein Ideal trug nicht nur wunderschöne Gesichtszllge, es schwebte ihm auch vor als ein Wesen, stolz und mit graziöser Kraft da- hinschreiiend, mehr als eine Königin au Würde — das goitähnlichste Maß mensch sicher Vollkommenheit. Die wunderschönen Gesichtszüge besaß Hella Braun. Die stolze, graziöse Kraft des Ganges Ernst sank erschauernd in sich zusammen. Hella Braun hinkte! hinkte dort drüben den Weg entlang in jenem mitleid erweckenden, mühsamen, wackelnden Gang der armen Geschöpfe, deren Geburt oder Unfall das Wachstum des einen Beines verkümmert hat, daß es lahmend durch seine geringere Länge dem anderen gesunden und normal ent wickelten Miede ohne die Möglichkeit einer Heilung sür immer kläglich nachhinken muß! Eine unsagbar tiefe Leere erfüllte War- tenaus Inneres. Da war für lange Zeit alles erloschen und erstorben, was darin ge glüht und gelebt hatte. Kaum vermochte er sich ein wenig zusammenzuraffen bis zu Hel las Herannahen, um di« Aermst? den Zu stand seiner Empfindungen nicht merken zu lassen. . Dennoch blieben ihm Zeichen davon in Gesicht und Wclen an der Oberfläche. „Was ist Ihnen. Herr Wartenau?" er kundigte Hella sich teilnehmend, als sie si b ne ben ihn setzte und seinen mechanischen Gruß erwiderte. „O. nichts Erhebliches, Kopfkolik — Herzlrämpfe — ia, ja, Herzkrämpft!" stam melte er, „es geht immer leicht vorüber; seien Sie mir nickst böse, daß ich Ihmm in diesem Zustand nicht beschwerlich fallen möchte." Gleich darauf verabschiedete er sich und ging. Und sein Herz krampfte sich wirklich schmerzhaft zusammen und klopfte dann schwer, eintönig weiter den traurigen Takt des dumpfen, müden Enttäuschungsjammers. Zu Hause nahm er das Bild aus dem Nahmen, zerstückelte es langsam mit der Schere in kleine Teils, die er im Kamin auf- schichtele und in Brand setzte. Als die letzte Flamme auf dem Aschenbäuflein erlosch, setzte er sich an den Schreibtisch. „Der Lebemskelch ist an mir vorübergegan- gen. Ein Gebrechen — Torheit! ein kleiner Schönheitsfehler nur war stark genug, das Gewebe der glänzenden Faden zy zerreißen, das die Liebe um mich schlang. Liebe? Auto suggestion sagtest Du. Also Wahn. Du hast recht. Das Treibhausgewächs ist in der Lust der Wirklichkeit kingegangen. Aber Deine natürliche Blume kann weiterblühen; sie wird natürlich genug sein, ein Bubenstück der Natur zu überwinden. Ich reise heute nach Riva ab." Diesen Brief schrieb Wartenau an den Baumeister. Seine Ueberzeugung erfüllte sich. Vier Wochen später erhielt er in Riva von Hans Winzlau die Nachricht von dessen Verlobung mit Hella Braun. Aber der glückbringende Lebenskelch war an Wartenan für immer vorübergegangen. Aktion, sondern heiter, hoiMungsvoll, erte durfte solchen Gefühlen umso- vce z" A Raum geben, als er von Hella » hatte, daß sie täglich um die gleich? wde^Mi? der gleichen Bank sich aufhielt, stun- lll ist^R?/ ^^nn nicht gerade trostloses Regen- °r b-M "M- oder um Schicksal meinte es weiter gut junge", 1^,. Es schien nicht mehr regnen zu ilheii ^SnMgüch Sonnenschein — in der Welt eit der^M' Täglich sah er Hella Braun auf b gewE" Bc>nk im Park. das Ag "s zwei Wochen lang. Hella D-amr "enau waren in dieser kurzen Zeit ^ierBekannte geworden. allck'ZA^nds kam Hans Winzlau, den ^Mebr^S' wiener sah als früher mit einer tell Miene zu ihm heran. Ernst. Er tat verwun- k M er genau wußte, wer gemeint »Äl^s Wesen flößte ihm ei., „..l. .ÄdF tz Mirauen ein. A öl Du weißt doch, ^as Origi nddkz cs, "Mungsvollen Bank hin. MK aufgejauchzt, als sie i.. — Wahrlich, das Glück lächelte ihm - t»1dusem blinden Tasten nach einem Wieder- Aw Auch heute saß die Ersehnte dort le- W auf derselben Bank. 2 lind sie erkannte ihren Nachbar vom ver- WS<nen Tag« ebenfalls gleich wieder. Er —. °n ihrem Blick, als er grüßend Platz i Heute sollte ihm auch noch ein wei- igeiNZjVl Schritt zur näheren Bekanntschaft mit sz MJÄesen, das ihn so mächtig, so eigenartig cnsl^ M, von seinem Schicksal gegönnt sein Wienau stand bis zum äußersten Moment Er"".^ Ausbruchs nur noch eine halbe Stunde der ^RBersügung und schon sah er dem Augen- rM Scheidens mit bedrückter Seele ent-