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8 DniMtllK M üas ^tansche Eriche! 'Üigsprei Tiergattung und Bezeichnung. Wu GHGOOGGOO »ich 2 Geschäft in Venedig beendet (Fortsetzung anderen Nachmittag fest. er bestrafte auch seine Liebling8katze, wenn fit Hausfrieden durch Miauen oder Liebesgestöhn störte, bezahlte sich selbst den tarifgemäßen Betrag. Der » war aber so logisch, daß er sich auch selbst brsu wenn er eine der Regeln, die er für sein Privatlebens gelegt, im Laufe des Tages außer acht gelassen Als Hauptbeweismittel fühlten die Kläger die Ta> auf, das der Verstorbene eine Weste besessen habe, seine „Weste für's Lachen" benamste, sie war elastischen Bändern versehen und wurde nur wenn sich der Herr Richter zum Essen begab. Wa» Adel in zorniger Entrüstung den Grafen Ebern ignoriere, der es so wenig verstand, sich wie ein vornehmer Mann zu benehmen. Adelsberg, den er traf, sein demnächstiger Schwager Kolonitz und viele andere Bekannte ließen ihn garnicht los; — es war das erste Mal, daß Burkard von Frohberg sich selber als großer Herr fühlen durfte und wäre nicht nur sein nach Marias Liebe durstendes Herz so qualvoll un ruhig gewesen, so hätte es ihn vielleicht noch länger gehalten. Jetzt aber war ihm der Umstand ganz erwünscht, daß er den ihm empfohlenen Erbauer der neuen Fabrik in Wien nicht traf, sondern ihn in Venedig aufsuchen mußte. Es wurde eine schlimme Reise. Der Winter kehrte seine größte Härte gerade in dieser Zeit heraus und ein toller Sturm, der ganze Wolken feinen, körnigen Schnees mit sich führte, umbrauste den Zug auf den Höhen des Karst. Wie oft hatte Burkard Frohberg sich in früheren Jahren gewünscht, Venedig zu besuchen, Italien zu bereisen; — jetzt dachte er garnicht daran; die winterliche Natur ließ jeden Gedanken an italienischen Sonnenschein und an die viel gepriesenen, wonnigen Lüfte vergehen. — Statt dessen berechnete er die Kosten des Baues, schlief ein paar Stunden und war froh, als ein Mitreisender auf die ganz mit Eis bedeckten Lagunen aufmerksam machte, die sie unmittelbar vor der Ankunft in Venedig durchfuhren. „Ach, wie so ganz anders gestaltet sich die Wirklichkeit meist, als unsere Träume sie uns malten", dachte Bur kard von Frohberg. — Das Getümmel am Bahnhof empfing ihn; ehe er es nur recht wußte, saß er schon in der Gondel des Hotel Danieli, welches ihm Adelsberg empfohlen hatte. - Das war also die „Gondel" aller Romane, die er in seinen Schüler- und Leutnantsjahren so heißhungrig ver- schlang. Das war das Venedig Shakespeares! — Wie ein Traum überkam es ihn: — die schwarze Gondel, die schmalen, stillen Kanäle! Und nun waren sie schon da; auch erst noch etwas mehr von dem schönen riet Herr Mindetti, der übrigens ein Steiermärker 43-^ 37 RUerlei Testamente. Das längste Testament, so schreibt die „Köln. Ztg." ist wohl das des englischen Pastors I. Hulse, der auf 400 Seiten der Universität Cambridge alles vermachte, was er sein eigen genannt. Das kürzeste Testament enthielt, bis 1905, acht Worte, war von einem Engländer verfaßt und lautete: „Frau N. soll alles haben, wenn ich sterbe." Den „Rekord zu schlagen", ist immer der Ehr geiz des Briten gewesen, und das hat Herr Thorn in Streatham bei London erreicht, da er in drei Worten über seinen Nachlaß verfügte. Einen Tag vor seinem Tode hatte er einen Schlaganfall, ließ sofort seine Frau und seine beiden Söhne als Zeuges unterschreiben und später von dem Richter als rechtskräftig erklärten. Letzterer erwähnte in seinem Schiedsspruch, dies sei das kürzeste Testament, daß ihm während seiner langjährigen Erfahr ung unterbreitet worden sei- Häufig wird ein Testament wenn es sich um ein Erbe handelt, das sich der Mühe lohnt, angefochten, weil der Erblasser nicht im Vollbesitz seiner geistigen Fähigkeiten gewesen sein soll. So be gründeten in Edinburg die Verwandten eines Richters ihre Berufung damit, daß der Richter zu seinen Lebzeiten die Manie, zu strafen, besessen habe. Nicht nur seine Diener belegte er für kleine Versehen mit Geldstrafen, 40-42 37-^ 33-A 30-42: 43-4 40-42 36-32 46-43 MUHrWMlt mimen all« Mrgsbesteüen, Mzträger, ?s;tamtMn ma?ortbsten Ja ", wl ^7 der ^i^ein V'«er Eri , Wt! ^8-15! draußen gedeckt, wo am Rande eines Teiches ein Garten häuschen stand. Die Gegend dort ist heute noch sehr reich an Karpfenteichen, und auch der Pfarrstelle Sch. war ein solcher eigen. Nun war die Hütte schon zum Teil über dem Wasser erbaut und hatte ihre Jugendblüte bereits hinter sich. Ein Generalsuperinteudent gehört aber zu den „gewichtigen" Persönlichkeiten. Für die schon altersschwachen Fußbodenbretter war er zu schwer. Sie brachen durch, und der hohe geistliche Herr stand plötzlich bis an die Knie auf schlammigem Teichgrunde. Groß war der Schrecken rundum. Man half dem „Gesunkenen" schleunigst empor und ergoß sich in tausend Euschuldigungen. Der Generalsuperintendent jedoch, liebenswürdig und freundlich wie bisher, wehrte ab und sagte: „Lassen Sie es gut sein, Herr Amtsbruder! Jedenfalls ist cs heute aber zum erstenmale vorgekommen, daß ein Pfarrer einen Generalsupcrintendenten durchfallen läßt." * Der sprachenkundige Dorfbarbier. Ein Barbier zu Einbeck suchte einen Gehilfen und schrieb des halb an einen 19jährigen jungen Dorfbabier, der sich zurzeit stellenlos in seinem kleinen Heimatdorfe in der Nähe Ein- becks aufhält, ob er geneigt sei, die Selle anzunehmen. Darauf lief folgender Bescheid ein: „Geehrter Herr! Be antwortlich Ihres dank Würdiger. Entgegenkommens be- daure leider eine Abschlägliche Antwort Mitteilen zu Müssen. Ich habe in Hamburg gelernt, bereiste England und Schweiz, bin Perf. Damenfriseur-Onduleur, Menikeur, spreche Engl. und Franz. Also einer Stadt wie Einbeck wohl nicht gewachsen. Achtungsvoll erg. N. N." — Englisch und Französisch kann er nach seinen Worten wohl, aber der eigenen Muttersprache scheint dieser gebildete Haar- künstler noch immer nicht gewachsen zu sein. * Der jüngste Reisende der Welt kam kürzlich von New-Jork in London an. Sein Name ist Charles Gladwin. Er ist 2 Jahre und 8 Monate alt. Er be- stieg das Schiff „Credric" in New-Jork am 29. Juni. In einem der Knopflöcher seines Ueöerziehers war ein Zettel angebracht, auf dem folgendes geschrieben war: „Charles Gladwin junior von New-Jork reist nach Loudon. Sendet ihn an Mrs. Barr, 49 Priorü Noad, Chiswick, London, England." Er war der Liebling aller Mitreisen, den auf den Schiffe. Mrs. Barr, seine Tante, empfing ihn bei seiner Ankunft in Quenstown. * Menschen, die in Nestern leben. Vielleicht die niedrigste Art der Gattung „Mensch" wird unter den Buschmännern Australiens gefunden. Sie haben von Ge- bäuden keine Ahnung, ja sogar Hütten sind ihnen fremd, denn sie leben in Nestern, die sie sich im Dickicht bauen. Reisende, die solche „Wohnungen" gesehen haben, erzählen wunderbare Geschichten von diesen eigenartigen Wohn- stättea. Ganze Familien Hausen in den nur notdürftig zurechtgezimmerten Nestern, die sich mit den künstlerischen Bauten der Vögel nicht im geringsten messen können. ' Eine Schwester, die ihren Bruder erschießt. Vor kurzem sprach die Jury in Seattle im Staate Wa shington den neunzehnjährigen George Mitchel frei, der den Führer einer Sekte „the Holly Roller", Frank Crest field, erschossen hatte, weil er zwei der Schwestern Mit chells verführt hatte. Als der Freigesprochene den Zug besteigen wollte, um die Stadt zu verlassen, wurde er von seiner 17jährigen Schwester Esther aus Rache für die Tötung Creffields erschossen. Als Esther Mitchell ver haftet wurde, erklärte sie, daß Frau Creffield und sie sich darüber einig geworden seien, daß George Mitchell sterben müsse, weil er der Sekte den Führer genommen habe. Zur Ausführung der Tat sei die Schwester ausersehen worden. „Ich freue mich, daß ich die Tat vollführt habe", sagte die jugendliche Mörderin. Nach diesem Geständnis Esthers wurde auch Frau Creffield verhaftet, und auch sie erklärte offen, daß sie mit Esther Mitchell verabredet habe, den Mörder ihres Mannes zu töten. Sie wird nun wegen Beihilfe unter Anklage gestellt werden. * Pferde-Kleptomauie. Das ist doch wirklich etwas Neues! Zu den durch ein Kind verübten Fuhrwerks, diebstählen wird jetzt gemeldet: Auf „Pferde-Kleptomanie" zurückzuführen sind die Fuhrwerksdiebstähle, deren sich in 3- b L -tis Verein W Äfften z den R i'l >n lichkeit zu begrüßen, die Burkard rührte und zu der lachen- den Frage veranlaßte: „Ich glaube gar, Du freust Dich wirklich, lieber Kerl?" „Na, aber ob ich mich freue! Wen hab' ich denn im Leben gehabt, der wahrhaft gut zu mir gewesen wäre, als Dich und meinen alten Lehrer — und die Lisch«?" — Dann entschuldigte er sich bei Burkard: „Ich gab' der Lenette, die hier schon seit Wochen, wie sie sagt „studiert", keine Nachricht von Deinem Kommen. — Na — aber was ist denn? Sie redet von Dir in den höchsten Tönen und du wehrst mit beiden Händen ab? Ja, ja, das ist manchmal klebrig wie Harz." — Sie verlebten ein paar sehr vergnügte Tage, die sich zu einer Woche ausdehnten und das freundschaftliche Ver- hältnis zwischen ihnen nur vertieften. So geschah es denn, daß eines abends beim vertrau- lichen tSte-L-tsle hinter einer Flasche guten Weins Bur- kardS hoffnungslose Liebe zu Maria — seine ganze hoffnungslose Abhängigkeit von Lenette zwischen ihnen zur Sprache kam. Joseph lachte — dann wütete er, schlug allerlei Kriegslisten vor, Lenette „hereinzulegen." Er begriff Burkard garnicht, wie er sagte — doch eS kam ihm eine immer tiefere Einsicht in dessen edles Wesen. — Dennoch schalt er zornig. Aber er sah es ei», Burkard war nun einmal ein Mensch, der sich selbst keine Konzessionen machte, und die fatale Geschichte stimmte ihn offenbar ernst und ging ihm tagelang im Kopfe herum. Auf den „Afrikaner" fluchte und wetterte er, das war nun mal nicht anders wie sonst, es tat ihm nur leid, daß Burkard ihm so wenig von Tante Alix zu erzählen wußte. Er dagegen hatte einen Sack voll Neuigkeiten von der neuen Gräfin Ebern und dem „Afrikaner"; sie mußten seine „Jungen" jetzt dressieren; man behauptete auch, daß sie ihnen Tanzstunde geben müsse und Burkard erfuhr so in Wien, was er zu Haus — allem Klatsch feind — nie gehört, daß der ganze ^-4«^ Herr Sender S in M ^üöni "HL. Ausnahmepreise über Notiz. . Von dem Austrieb sind 99 Rinder österreisch-ungariM — Geschästsgang: Bei Ochsen, Kalben, Kühen und Bullen » Kälbern langsam, bei Schasen fiott, bei Schweinen langsam. Ochsen: 1. ». vollfleischiae, ausgemästete, höchsten Schlachwertes bis zu 6 Jahren b. Oesterreichcr desgleichen 2. junge fleischige, nicht ausge mästete — ältere ausgem. 3. mäßig genährte junge, gut genährte ältere 4. gering genährte jeden Alters Kalben und Kühe: I. vollfleischige, ausgemästete Kalben höchsten Schlacht wertes 2. vollfleischige, ausgcmästete Kühe höchsten Schlacht wertes bis zu 7 Jahren 3. ältere ausaemästete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 4. mäßig genährte Kühe und Kalben ö. gering genährte Kühe und Kalben Bullen: 1. vollfleischige höchsten Schlachtwertes 2. mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 3. gering genährte Kälber. 1. feinste Mast- (Vollmilchmast) und beste Saugkälber 2. mittlere Mast- und gute Saugkälber 3. geringe Saugkälber 4. ältere gering genährte (Fresser) Scha je: 1. Mastlämmer 2. jüngere Masthammel 3. Aeltere Masthammel 4. mäßig genährte Hammel und (Merzschase) Schweine: 1. s.) vollfleischige der feineren Rassen und deren Kreuz ungen iw Alter bis zu 1y. Jahren 1. b.) Fettschweine 2. fleischige 3. gering entwickelte, sowie Sauen 4. Ausländische d>sj^ I Ml. ! 42-4^ 44-4^, 39-4^ 36-3 30 -34' sich aufhänge". Schlachtviehpreife auf dem Dresdner Vieh«"" am 16. Juki 1906. Marktpreise für 50 KZ in Mark. — unter einem hoch über dem Kanal von anderen Palazzo gehenden Brückchen glitt man v und dann öffnete sich der eine dieser Palazzi u"" war es wie ein Traum, daß er durch Treppchen und Stiegen, an einem offenen, in»"^ her über säulengetragene Balkons geführt wie es Hunderte von Jahre durch gewesen. — UM H stand er in seinem Zimmer und vor ihm lag dav > « Meer, drüben ganz nahe San Giorgio und Si. della Salute. Und durch die offenen wonniger warmer Sonnenschein und die mildeste, i Luft! — Und wie ein Traum blieb es ihm, ditS^' bare stille, alte Venedig, in welchem es jetzt, dm der Saison, keine Reisende und kein Kommen »M (( Laufen und Schieben gab. Im Hotel war er, auv»4 zahlreichen amerikanischen Familie, der einzige gerade dies Alleinsein in dem wunderbar im m , erhaltenen Palaste erhöhte ihm die Illusion. M Sein Baumeister erwies sich als ein EM 7a vielseitig gebildeter Mann, in dessen GesellM^^ Dogcnpalast, die Markuskirche und das Kloster Sa Z - mit hohem Interesse kennen lernte. — , M Der junge strebsame Künstler war sehr bett" x- Vorschläge Frohbergs einzugehen und so wm j Geschäft in Venedig beendet. — !" „Sie sollten doch nicht zurückreisen, An I^estf auch erst noch etwas mehr von dem schönen Italic" 3 " hj.'^den riet Herr Mindetti, der übrigens ein Steiermärker ^ürcl des italienischen Namens: „Bologna, Pisa, Flores'. und ein gutes Dutzend anderer ruv 4h Städte" — unterbrach Burkard ihn lächelnd. j ' „Ja, ja, es ist wahr—der Appetit kommt ° das hab' ich an mir selbst erfahren , gab der Bam» i „Mich hindert später nichts wiederzukouM vollen Frühling will ich dies gottbegnadete La« " nahm Burkard sich vor und setzte di- He'mAjM 8 jMM emgegrn. das für ein netter, alter Kauz und guter TischE) wesen sein! Er besaß Humor und Verstand, trotz letzten Wunsches, in einem aus Weiden geflochtenen^ begraben zu werden. — Auch an boshaften Testas ist kein Mangel. Schon ziemlich alt ist das Testes eines reichen Engländers, das folgende Stelle E, „Meiner Frau, die durch meine Dummheit mein EV^ geworden, und mit einer Energie, die man aiiem^ muß, meinen guten Namen in den Schmutz getreten,j vermache ich jährlich 5 Pfd. St., die ihr aber in FaEj, (der kleinsten Kupfermünze des Reichs) ausgezahlt müssen, und weiter die kostenlose Abschrift meines e" § nunmehr gerichtlich für nichtig erklärten Testaments, M ich sie zur Universalerbin meines Vermögens voim^ Pfd. St. (2600000 Mk.) eingesetzt hatte." - Ein K hinterließ in seinem Testament seiner Frau einen hing, mit der ausdrücklichen Bestimmung, die solle ihr in einem Briefumschlag ohne MarkeH^'^ schickt werden. So mußte die Witwe also noch Porto erlegen. Auch der Mann muß viel in der«oyrr ausgestanden haben, der seiner Frau genau 3'/? vermachte, „damit sie sich sofort einen Strick kaB der letzten Zeit eine kleine Schülerin schuldig machte. Es ist die 13 Jahre alte Tochter Frida D. aus der Höchsten Straße. Ihre Neigung zu Pferden ist in einen krankhaften Zustand ausgeartet, der sie veranlaßt, sich Pferde so an- zueignen, daß sie die Tiere in der Gewalt hat. Die Ab sicht? zu stehlen und die mitgenommen Fuhrwerke zu ver werten, hat das Mädchen nicht. Es befindet sich schon längere Zeit in ärztlicher Behandlung und nach dem Gut achten des Arztes ist eine Straftat ausgeschlossen. Die Liebhaberei für Pferde hat die Kleine schon zu ungewöhn lichen Taten getrieben. So holte sie sich das Pferd eines Molkereibesitzers in der Elbinger Straße aus dem Stall, bestieg es und trabte auf dem Hofe umher. Aus Furcht vor Strafe kletterte sie dann auf einen Taubenschlag, von wo sie erst später wieder heruntergeholt werden konnte. HGOOGGGGG