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Weil im kiia. cxi^ der Tieft an ihr vorbei, sie achtet nicht mehr auf den Flug der Zeit, sie hat es vergessen, mit ihr zu rechnen. Das Donnern der Bran dung schlägt an ihr Ohr und doch hört sie es nicht! Sie wartet auf Donald, ihren Sohn, sie weih, er muh heute kommen! So, in ihrem Armstuhl, mit halbgclähm- tcn Gliedern hat sie auf ihn gewartet die lan gen Jahre hindurch, in denen er auf Reisen war, so hat sie hinausgeschaut auf das Meer, und ihre Augen sind nicht geblendet worden von der Flut. Aber sie ist ausdauernd, zäh, von einer Härte wie der Stahl! Sie will nicht eher sterben, bis sie das Kind gesegnet hat, das er, Donald Hamilton in ihre Arme legen soll. Jetzt, wenn er kommen wird, will sie's ihm sagen, dah sie nun genug gewartet habe, dah es für ihn Zeit werde, sich zu entscheiden, denn sie werde alt! Nicht um die Mutter ist es ihr zu tun, nur um das Kind! .... Lord Hamilton kam heute nicht mehr nach Hause, aber am nächsten Tage, als sich der Sturm gelegt, kamen die Morton's aus der Stadt und Grace Bertram aus Castle-Com- be, um bei der alten Frau den Tee zu neh men, hauptsächlich aber, um eine Hiobspost zu überbingen. Sie brächten es ihr so schonend als mög lich bei, dahDonald auch heute noch nicht kom men könne, ja! dah er um ein Haar nie wie- dergelommen wäre, weil der Tod sehr nahe an ihm vorübergegangen sei. Die Alte sah auf das Meer hinaus. In ihren versteinerten , Zügen veränderte sich nichts, die Worte surrten an ihrem Ohr vor bei, wie das Rauschen der Brandung, wie das Klatschen der Wellen gegen den Strand. Sie wußte, er lebte, er war nicht gestor ben! Das war ihr genug! Er würde heiraten, schon aus Pflichtge fühl, um seiner Mutter Wünsche zu erfüllen! Mrs. Bertram empfand es fast als Er lösung, dah die Schwester nicht begriff!. Sie war also geistig schwächer geworden seit ihrem letzten Wiedersehen, das Härteste aber, das sie hätte treffen können, war dieses gei stige Erlöschen nicht! Das andre, das schreck lichste, wenn er so jäh herausgerissen wäre aus dem Leben, — sie hatte es sich stun denlang überlegt, wie es seiner Mutter bei zubringen wäre? Eben brauchte sie nichts zu verheimlichen, noch zu erklären! Auch nicht das leiseste Wort ihrer Hiobspost brachte Lady Hamilton mit der eigenen Lebensidee in Verbindung, aber sie wollte wissen, wer ihren Sohn ge rettet habe? — — Geistesschwach in dem Grade, wie Mrs. Bertram glaubte, war sie nicht! Das Ganze lag nur außerhalb ihres Lebens! . Tante Grace war sehr ergriffen, trotzdem sie sich zur Sachlichkeit und Ruhe Mang. Ihr lag es ob, den Vorgang zu erzählen, weil sie Zeuge davon gewesen war, sie erlebte ihn zum hundecstenmal mit durch! Mrs. Morton und Aurelie hingen an ihren Lippen, die letztere nicht aus Mitge fühl, sondern aus Beweggründen, die sie vor ihr zu verbergen suchte. Mrs. Morton fragte, wie nur das Un glück sich habe ereignen können, da Donald Hamilton bekannt als guter Schlittschuhläu fer sei? „Das Eis war von den Fischern als ab solut sicher erklärt seit der letzten Kälte!" „Eine fröhliche Gesellschaft, Winny die Heiterste von allen, zog aus zum Schlittschuh laufen, als die Sonne sich hervorgewagt! Do. nald war vorausgelaufen, um die absolute Sicherheit zu untersuchen! Er brach ein und sank sofort bis an die Schultern unter, vor aller Augen! — Das Eis um ihn her war zu dünn, die Schollen hätten niemand getra gen, hätte man ihm Hilfe bringen wollen! Jedes andre Menschenleben wäre mitgefähr det worden!" .... Lady Hamilton wiederholte ihre Frage: „Wer ihn gerettet habe?" Als ob sie's ahne, daß es durch Menschen hand geschehen sei. „Unser Pflegekind, unsre Maria!" sagte Mrs. Bertram mit fast mütterlichem Stolz. Sie allein besaß Geistesgegenwart genug, um hier zu helfen! Sie allein mit Gefahr des eignen Lebens, drang bis an die Schollen vor! — Als sie ihn sinken sah, riß sie sich ihr,n Kleiderrock vom Leibe und warf ihm ein Ende desselben zu, damit er sich an der Oberfläche halten konnte ... das Eis um ihn her brach wie Glas, — mittelst des Rocks gelang es ihm, die festeren Schollen zu ergreifen, und so, auf diese Weise wurde er gerettet!" Tie alte Frau am Turmsenster wandte die Augen fort von der Flut. „Man wird dieses Mädchen fürstlich be lohnen müssen!" sagte sie mit vornehmer Ruhe und sah dann wieder in die Niederung hinaus. „Wenn ich bedenke," fuhr Tante Grace, im Geist noch an der Unglücksstätte weilend, fort: „Wenn ich bedenke, wie entsetzlich der Anblick war, als Winny die Besinnung ver lor, Winny, mit ihrer zarten Gesundheit, der eine solche Attacke ebenso gut das Leben hätte kosten können!" Mrs. Morton nahm eine neue Tasse Tee, denn Donald Hamilton war ja gerettet! Winny geschickt übergehend, fragte sie mit brennendstem Interesse: „Wie sich jene junge, exzentrische Person dann weiter benommen habe? Wie sie ausgesehen in der eigentümli chen Situation und ob sie irgend etwas Be sonderes gesprochen?" „Kein Wort! Sie sah auch niemand an, sie handelte nur!" Sogleich war sie um Winny bemüht, die man in eine der naheliegenden Fischerhütten brachte, wo ihr Hilfe zuteil wurde. Es waren gutherzige Leute, die mit Rat und Tat geholfen haben! Sie wachte aus ihrer Betäubung auf, als Maria zu ihr sprach, und körperlich hat ihr der Schreck nicht einmal geschadet! „Wirklich, es geschehen noch heutzutage Wunder aus Gottes Hand." „Aber gewiß, liebe Grace!" bestätigte die Fragerin, die gerne weiteres erfahren wollte. „Ich meinte nur, wie sich die junge Hel din späterhin gezeigt, als sie zum Mittel punkt " „Ich fürchte, Liebe" — unterbrach sie die andre mit edlem Nechtlichkeitsgefühl, ohne sich beirren zu lassen in ihrem Gedankengange, „Ich fürchte, wir beide. Du und ich, haben Maria Kreuzer bis jetzt verkannt! — Wie wenig sympathisch mir ihr eigentümlicher Charakter auch gewesen ist, wie wenig Mühe ich mir gegeben habe, ihn näher kennen zu ler nen und besser zu verstehen, eins muß ich hier bekennen, ihr gestriges entschlossenes Han deln hat mir die größte Hochachtung abge zwungen! Äls sie ihr Leben in die Schanze schlug, als sie den Tod nicht fürch tete, wahrhaftig! Sie sah aus" „Wie eine vollkommene Lady meinst Du wohl, Tante Grace?" Aurelie war am Ende ihrer Selbstbeherr schung, ihr beißender Spott wirkte fast kin disch in dem Ernst dieser Stunde. Sie stand auf, mit gemessenen, stolzen Schritten ging sie zur Tür hinaus, sie alle sahen ihr unwillkürlich nach. Lady Florence selbst wandte das Gesicht getanzt Oie komische Alk- Em risl Skizze von S. v. Adelung. Äehr wie 'wzige an> aus we habe, ^düch f> Ochern, t ,Mle, wo »Sah eir Röslein Achtel kön Mehr zu M Alte ZU Wart- Knabe Röslei Röslei »Himmel, Dame in ich weil »Röslein, Röslein o M sich no M Leutr 'p Wesen Achdem s Mu war. Alcide gieren w Mon zu > des i - flehte . .Mdfinduna " Deutlich Es. blond« . - »ich hätt' M^sch freut diese zurü 71 Alten" ,meinen Ba -- klingt ' " ein alter >k, Mann. ,, F- „Still, sie fängt an," tuschel-, §, und versetzte dem Herrn um einen leichten Schlag auf du i halb blind sein!" -e „Mir ist ordentlich bange vo , fang," meinte eine andre vertrau Nachbarn. „Es wird schE^ fürcht' ich. Wenn sie sehr fass« cg-ui-M kann es nicht aushalten." .^t, „Dann gehen wir allesamt Gnädige, und überlassen das au wurm seinem Schicksal," lache> - von den Wellen fort und summte leist^j» hin ... . sie wiegte wieder ihren °rd den Armen! --»aMe die ur Die königliche Erscheinung war das Blut der Hamiltons, das reinsten in Aurelie wiederfand. „A MM Wenn Donald kommen würde. A M na h ihm sagen, daß sie in Aurelie di- M ?laq^ r s Erben sähe, und er würde sie langen, ichmalen ä^anve, me vv» "uuc. Tagen erzählten, sahen aus rndlow'!, da hatte Manschetten hervor. Einen l" sie noch wir prüfend auf der Sch , doren . ihre glanzlosen Augen blieben a" Schl pen haften; dann huschte sie durch Musaal c Versammlung und tastete sich dw kle> gel, der im Äamensalon stand. MM "l-r dem saal daneben wurde man vuM Gäste traten einer nach dem andersMich f> und in den „Damensalon". Es Gruppen, die Damen ruckten na»H men, dazwischen schoben die v' Stühle ein. C- " Mädchen uiid Frauen da, unter fiel besonders eine auf: sie hallest cremefarbenes Kleid an, aber es und Creme-Kleider. Das nuM/M chen war von keinem hohen Sniw gezwängt, sondern verlor sich lich in eben solch milchfarbenen Spitzen, und auf diesem Hol-mu ^ame, zierlicher Kopf mit etwas dlaM:^ -wchern, t Gesicht, von dunklem Haar umrad „ud hp zwei großen Kinderaugen, der bläulich schimmerte. ... Die Herren sahen sich gar E <e Alten am Klavier drüben uin: nichts an ihr zu sehen. Aber du s ßen einen Augenblick die spM'M j! sinken und wandten sich dem w - die Alte eben geräuschlos HM MßN abnahm und sich anschickte, da» - » zu öffnen. --e r, "p drub- „Das arme Geschöpf!" sarM'gt Mt schri nen mitleidig. „Sie soll ja an« Nu und Es waren ein paar s^ och Nlch ) Frauen da. unter es § s'o »komis N ganz u begleiten ie stand auf der Saales, die wie sie der Wirt des , »Mr fern vorhin achselzuckend g-.u^ te, als ec seine Gäste um NachßchM^Mu bat, und knixte nach allen SeiM A r mnge ihrem verschossenen Kleidchen nuMMMwut. d ßen, dreieckigen Kantentuch. Das MM wwklic Haar war in ein schwarzes darüber trug sie einen Hut, wie etwa vierzig Jahren Mode waren- langen, schmalen Hände, die von