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PlchnM für M druff Thllllindt. Wn, Sitbtllithn md die Umgegenden Imtsölalt Ro. S» Freitag, de« 23. Juni 1893 zu wählen. Für diese engere Wahl habe ich Wilsdruff, am berg-Schönau geschehen. Ueber das Manchesterthum ist der Stab gebrochen. Das Eintreten einzelner Anhänger Cobdens unter den gemäßigten Liberalen für die Militärvorlage hat auch den Sturz jener gehindert und wird uns im nächsten Reichs tage einige Verfechter jener Irrlehre noch bescheeren; das Ein treten für die Militärvorlage einerjcits und die Verbrüderung des Freisinns mit den Sozialdemokraten und dem Lieberschen Centrum andererseits rettet die manchesterlichen Trümmer. Die nicht freisinnigen Parteien sind sammt und sonders Gegner der Theorie von dem „freien Spiel der Kräfte" und insbe sondere verdankt die nationalliberale Partei den größten Theil der ihr zugefallenen oder in sicherer Aussicht stehenden Mandate ihrem Eintreten für den Schutz des Mittelstandes und der Landwirthschaft. Daß Centrum und Sozialdemokraten keine Anhänger „St. Manchesters" sind, ist bekannt; es bleibt also ein Häuflein von etwa 3 Dutzend „unentwegter" Männer, hier unter Richter, dort unter Rickert-Barth, die unter der Fahne Cobdens auch ferner „fest" zusammenstehen werden. Ueberraschend war dieser Spruch des „Volksgerichts" keines wegs. Er war seit langer Zeit vorauszusehen. Das Schuld register des Freisinns ist von Jahr zu Jahr gewachsen, und noch so „zündende" Phrasen, noch so „witzige" Bilderbogen haben die Augen der Bevölkerung nicht länger von dem ver derblichen Treiben der Börsen-, Großmagazin und Wucher für die Rgl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrach zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Lorstrentamt zu Tharandt. Inserate werden Montags und Donnerstags bis Mittags 12 Uhr angenommen. Jnsertionspreis 10 Pf. pro dreigespaltene Corpuszeile. Zu der am im Saale des H-tel» zu«" Wieder ergebenst eingeladen. Erscheint wöchentlich zweimal u.zwarDienstags und Freitags. — Abonnementspreis vierteljährlich 1 Mk., durch die Post bezogen 1 Mk. 25 Pf. — Einzelne I Nummern 10 Pf. Partei abzulenken vermocht. Dem Volke sind die Augen auf gegangen; Mühe genug hat es gekostet. Verfügt doch keine Partei im Reiche über eine so ungeheure Zeitungsmacht, wie der Freisinn. Ist die Macht der Partei gebrochen, die ihrer Presse ist es nicht. Die Freisinnspresse thut nach wie vor, genau so, als sei sie die Vertreterin der öffentlichen Meinung, als rcpräsentire sie die bürgerliche Gesellschaft. Nun wird man doch wohl eingestehen müssen, daß das Geschrei der freisinnigen Presse in absolut keinem Verhältnisse zu dem wirklichen Ein flüsse der freisinnigen Partei steht. Man wird einsehen müssen, daß alle die Tiraden in Fortschrittsblättern, die ost genug Auf sehen und Beunruhigung verbreitet haben, vollkommen unbe rechtigt sind. Das Volk hat sich vom Freisinn, von der bür gerlichen Demokratie, abgewendet; kein einziger freisinniger Kandidat — außer Ör. Barth in dem beneidenswerthen Hirsch berger Kreise — ist durch die eigene Kraft der Parteigenossen gewählt; sie alle, die noch einmal den Reichstag wiedersehen, verdanken das ihren politischen Gegnern, und die Anhänger Richters werden die Mehrzahl ihrer Mandate der „vernichteten" Sozialdemokratie zu danken haben. Unter diesen Umstände» macht es einen verblüffend humoristischen Eindruck, wenn Herr l)r. Barth in der letzten Nummer seiner „Nation" dem Reichs kanzler räth, er möge „neue Stützpunkte auf der Linken fü seine Politik langsamen Abschwenkens aus Bismarckische Sonnabend, den 24. Juni 1893 anberaumt und die)zuständigen Behörden ersucht, das deshalb Nöthige zu veranlassen. Dabei wird noch darauf hingewiesen, daß bei dieser engeren Wahl alle auf andere als die zwei obengenannten Kandidaten fallenden Stimmen ungültig sind. Dresden-Altstadt, am 19. Ium 1893. Der für die Reichstagswahl im 6. fächs. Wahlkreise ernannte Wahlkommiffar Geheimer Regierungsrath Idi Amtshauptmann. Bekanntmachung. Vom 30. Juni bis 3. Juli dies. Jz. werden auf der Triebischthalftrahe vor Munzig Massenschiittungen unter Benutzung der Dampfwalze stattfinden. Meißen, am 13. Juni 1893. Königliche Amtshauptmannschaft. v. Airchbach. Bekanntmachung, die Reichstagswahl betreffend. h it erhattm^ Wahlkreise bes Königreichs Sachsen vollzogenen Reichstagswahl hat keiner der in Frage gekommenen Kandidaten die abs-lute Stimmen- Cs ist daher nach 8 bes Reichstagswahlgesetzes vom 31. Mai 1869 nunmehr zwischen den beiden Kandidaten, welche die meisten Stimmen erhalten haben, nämlich: Herrn Kaufmann Oskar Hänichen in Lockwitz und Herrn Landtagsabgeordneten Georg Horn in Löbtau Genevalvrbsaininluus des Krankenkaffenverbandes im Amtsgerichtsbezirke Wilsdruff. Donnerstag, den 29. Juni ds. Js., Nachmittags 4 Uhr, u»e,szen Adler hier abzuhaltenden Generalversammlung des Krankenkasienverbandes im Amtsgerichtsbezirke Wilsdruff werden die Herren Ausschußmit- Tagesordnung: 1-, Beschlußfassung über Abnahme der 1892er Rechnungen; 2-, Dergleichen über bauliche Veränderungen und Verbesserungen IM Bezirkskrankenhause; 3-, Neuwahl von 4 Vorstandsmitgliedern aul die Zett vom 1. Januar 1894 bis mit 31. Dezember 1896; 4-, Allgemeine Verbandsongelegenheiten. 20. Juni 1893. Der Vorstand des Krankenkassenverbandes im Amtsgerichtsbezirk Wilsdruff. Ficker, Brgmstr., Vors. Tagesgeschichte. Das Wahlkapitel herrscht in diesen Tagen überall, und ebe die Stichwahlen das letzte Wort gesprochen haben, wird dieser Gegenstand nicht aus der öffentlichen Diskussion ver- säwinden. In den Betrachtungen selbst bleibt ein Punkt der bevorzugte und am breitesten besprochene: Die Niederlage Eugen Richter« und seiner Mannen. — Während des Wahlkampfes wurde in der freisinnigen Presse der 15. Juni vielfach als der Tag bezeichnet, an dem ein Volksgericht über den „Mili tarismus" stattfinden solle. Nun, das Volk hat „gerichtet"; aber nicht über den Militarismus hat es sein Verdikt gefällt, sondern, — das darf in keinem Falle verdunkelt werden — über das Manchesterthum. In erster Linie stand bei dem Wahlkampfe das Eintreten für und wider die Heereövorlage; das ist richtig. Allein das Wahlergebniß ist, wie man aus den Erfolgen der verschiedenen Parteien ersehen kann, in der Hauptsache von dem wirthschaftlichen Standpunkte der Kandidaten beeinflußt worden. Die Vertreter des Manchesterthums «zuuntt m«me, die „bewährten" freisinnigen Männer, sind am 15. Juni einfach wie in eine Versenkung verschwunden. Und wenn I)r. Barth, das Ehrenmitglied des Cobdenklubs, gleichwohl sein Mandat noch einmal gerettet hat, so konnte das eben nur in einem politisch so zurückgebliebenen Wahlkreise wie in Hirsch Bekanntmachung, die Reichstagswahl betreffend. Bezugnehmend auf die vorstehende Bekanntmachung des Herrn Wahlkommissars im 6. sächs. Reichstagswahlkreise vom 19. ds. Monats, nach welcher zur Vornahme der er forderlich gewordenen zwischen dem Herrn Ii»u1iur»u» HÄuivUvu tu L,»«kvttL und dem Herrn L<»u«tt»8-»t»8earü»vte» «««r« Sonnabend, der 24. Juni dieses Jahres, anberaumt worden ist, geben wir solches mit dem Bemerken hiermit bekannt, daß bei dieser engeren Wahl wieder Wilsdruff einen Wahlbezirk bildet und für denselben der Lluterrvtoli»«!« als Wahlvorsteherund He" Stadtrath hier als dessen Stellvertreter ernannt worden ist. Die Wähler des hiesigen Wahlbezirks werden nun hierdurch geladen, Sonnabend, den 24. Juni dieses Jahres, in der Zeit von tO Uhr Vormittags bis 6 Uhr Nachmittags, in dem zum Wahllokale wieder bestimmten Ratbssitzungszimmer, Rathhaus 1 Treppe hier, persönlich zu erscheinen und die Stimmabgabe zu bewirken. Wahlberechtigt bei dieser engeren Wahl sind die vor dem ersten Wahlgange in die Wählerlisten aufgenommenen Personen, «L»lilt»»r dahingegen sind uur «It« «tu- uuU »oru, »ul r»u«tere IL»u«Ii<t»t«u «dgvgvtivu vvr<I«»<I« 8ttu»iu«u «iwU uugiilttg. Im Uebrigen verweisen wir auf unsere Bekanntmachung vom 3. Juni 1893. , Wilsdruff, am 21. 1893. Der Bürgermeister. Ficker.