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Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn und Umgegenden : 27.01.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782021922-189301279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782021922-18930127
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782021922-18930127
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn ...
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Jahr
1893
-
Monat
1893-01
- Tag 1893-01-27
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Monat
1893-01
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Jahr
1893
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mann-Hartmann-Kropatschek bezeichnen deutlich den Weg, der Zum Schutz der Beamten wurde Hülfe requirirt. Aus dem Wirrsal der Gerüchte ist bisher wenig Positives entnehmbar. , Teplitz, 24. Januar, 5 Uhr nachmittags. Heute Morgen er eignete sich bei Dux ein großes Grubenunglück, und zwar auf treffende Vorlage zur Berathung überwiesen ist, diese Wünsche in Betracht ziehen wird, steht dahin; doch ist die Hoffnung Transport der Verwundeten bereit. Ueber die Entstehung der Explosion können natürlich nur Vermuthungen angestellt werden. Die Wetterführung funktionirt ununterbrochen auch an Tagen, an denen nicht gearbeitet wird; es muß also ein besonders heftiger Vorstoß schlagender Wetter stattgefunden und infolge dessen die Explosion sich ereignet haben. Die Rettungsarbeiten werden unausgesetzt betrieben, doch wird das Schicksal der an der eigentlichen Unglücksstelle befindlichen Arbeiter, etwa 50 an der Zahl, nicht so bald festgestellt werden können, da es noch nicht möglich ist, zu ihnen vorzudringen. Bis 4 Uhr nachmittags waren 17 Todte und 30 Verwundete zu Tage befördert worden. Wie gewaltig der Luftdruck war, den die Explosion hervorge bracht, ist auch daraus ersichtlich, daß die Haube des großen Ventilators, welche mehrere Centner wiegt, abgehoben und weg geschleudert wurde. Teplitz, 24. Januar, 7 Uhr abends. Die Lage auf dem „Fortschritt"-Schachte ist eine erschreckend traurige. Die bisherigen Ergebnisse lassen nunmehr fast mit Gewißheit annehmen, daß etwa 80 Bergarbeiter dem Grubenunglücke zum Opfer gefallen sind. Bisher sind wohl erst 20 Todte herauf befördert, doch wird die Zahl derselben schon dadurch vermehrt, daß auch mehrere der Verwundeten ihren Verletzungen bereits erlegen sind. Von den noch im Schachte befindlichen Arbeitern decken. Auch von der Noth der Zeit blieb die Schule nicht unberührt und ihre Geschichte weiß von mancherlei Drangsalen Schon am 3. Juli 1543 wurde die Schule zu Meißen er öffnet; von vielen Seiten wurden ihr alsbald Schüler zuge führt. deren Zahl auch für die Folge beständig wuchs. War im Anfang vorgesehen, in der Fürstenschule (dieser Name bürgerte sich alsbald ein und hat sich bis auf den heutigen Tag erhalten) zu Meißen nur 70 Schüler unterzubringen, so mußte man, infolge des Andrangs von Schülern, alsbald sür hundert derselben Raum schaffen. Um berechtigten Klagen, die namentlich seitens des Adels laut geworden waren, zu ent sprechen, wurden vom Herzog Moritz noch weitere Freistellen in der Schule begründet. Dadurch erhöhten sich die Ausgaben, ohne daß die Einnahmen damit gleichen Schritt gehalten hätten, selbst die gesammten Erträge aus dem Afrakloster und einiger benachbarter Klöster reichten nicht aus, um die Ausgaben zu Unglück seinen Ausgang nahm. Die ersten Ergebnisse der Rettungsarbeiten boten bereits die traurige Gewißheit, daß eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Bergleuten ihr Leben eingebüßt haben müsse. Im Laufe des Vormittags wurden bereits die ersten Leichen und eine Anzahl Schwerverwundeter heraufbe fördert. Die Verletzten waren schrecklich zugerichtet, da sie in der Grube von dem gewaltigen Luftdrucke an die Kohlenwände geschleudert wurden; namentlich die Glieder der Leute sind viel fach gebrochen, und zahlreiche Rißwunden im Gesichte und an den Händen rühren von den scharfen Kanten des Kohlenflötzes her, an welches sie geworfen wurden. Sechs Aerzte aus Dux wird wohl kaum einer mit dem Leben davongekommen sein. Die Todten werden Donnerstag gemeinsam beerdigt werden. Die Kosten der Beerdigung trägt der Bergwerksbesitzer Jansen. Der Betrieb des Werkes, welches im Durchschnitt 3000 Wagen monatlich fördert, ist vorläufig unterbrochen. Im Laufe des Abends gingen uns noch folgende Meldungen zu: Prag, 25. Januar. Zeitungsmeldungen aus Ossegg schätzen die Zahl der gestern auf Schacht „Fortschritt" Verunglückten auf 130, da 50 bis 80 Bergleute noch verschüttet und unrettbar verloren sein dürften. Die französischen Hetzer in Paris, die ihre heimischen jammervollen Zustände unter tollen Verdächtigungen der Staaten des Fricdensbundcs verbergen wollten, haben jetzt tüchtig eins auf den Mund bekommen. Zuerst band man bekanntlich mit dem russischen Botschafter v. Mohrenheim an, von dem dann aber abgelassen wurde, weil er der Vertreter des Zaren ist, nach dessen Gunst jeder Franzose strebt. Ungestraft glaubte man aber gegen die Vertreter des Dreibundes und England Hetzen zu können, und im Speziellen gegen den deutschen Botschafter Grafen Münster, denen alle möglichen Schandthaten vorgeworfen wurden und namentlich, daß sie den ganzen Panamaskandal eingebrockt hätten. Nicht gerade in offizieller Form, aber doch in sehr verständlicher Weise ist der französischen Regierung be merkbar gemacht, die Botschafter würden abberufen werden, wenn das unmanierliche Betragen fortdauere. Der Minister des Auswärtigen Deveue hat sich nun bei den einzelnen Herren entschuldigt, aber es ist nicht ausgeschlossen, daß noch ein amt licher Schritt, an welchem auch das deutsche Reich theilnehmen würde, erfolgt. Allerdings hofft wohl niemand, die Pariser Hetzfanatiker für die Dauer zu kuriren. Diese sind eben un verbesserlich. Und je trauriger es bei ihnen selbst bestellt ist, um so mehr wird skandalirt, um die eigene Misere zu verdecken. der Schule war Hermann Vulpius, ihm folgte Georg Fabricius, der es verstand, die Schule auf einen blühenden Stand zu bringen. Fabricius, eigentlich Goldschmied, war am 23. April 1516 in Chemnitz geboren, woselbst sein Vater das Gold schmiedehandwerk betrieb. Im Anfänge wirkten an der Meißner Fürstenschule nur vier Lehrer, der Unterricht beschränkte sich auf die alten Sprachen, Alterthümer und Religion. Erst viel später fügte man diesen Fächern noch Mathematik, Geschichte Geographie und neuere Sprachen hinzu. Im Jahre 1719 stellte man auch einen Tanzlehrer, 1724 einen Lehrer der fran zösischen Sprache und 1725 einen besonderen Musiklehrer an. Ein neuer verbesserter Schulplan wurde 1773 entworfen und im Jahre 18 l 2 wurden noch 7 weitere Lehrkräfte angestellt. Im Laufe der Zeit ist die Schülerzahl beständig gewachsen, im Jahre 1830 wurde sie auf 130 festgesetzt. Heute nehmen bei weitem mehr Schüler, die in Alumnen und Extraner eingetheilt sind, an dem Unterricht theil. Die Fürstenschule ist, wie be kannt, eine geschlossene Anstalt, in der die Schüler von den Zerstreuungen der Außenwelt vollständig getrennt sind, so daß sie während der Schulzeit nur ihren Studien leben. Zur Versorgung der Schüler mit Lebensmitteln ist ein Oekonom noch nicht aufzugeben, daß dies geschehen werde. Von der ge planten Börsenreform selbst ist leider seit einiger Zeit nichts mehr zu hören. Wie die „Nat.-lib. Korr." hört, sind im Reichsamt des Innern die im vorigen Jahre abgebrochenen Berathungen wegen eines deutsch-russischen Handelsvertrages wieder ausgenommen worden. Zunächst werden, wie schon früher gemeldet, Sach verständige aus dem Handelsstande und der Industrie Deutsch lands um ihre Ansichten und Wünsche befragt, was durch den Generalkonsul von Lamezan (jetzt in Antwerpen, früher lange Jahre in Rußland) und den Geh. Rath von Huber, der auch bei den früheren Handelsverträgen thätig war, geschehen wird. Sobald diese vorläufigen Informationen erlangt sein werden, ist eine Berathung unter dem Vorsitze des Staatssekretärs v. Boetticher in Aussicht genommen, an welcher auch Vertreter der anderen betheiligten Reichsstellen theilnehmen werden. Diese Kommission wird dann zu der ganzen Frage endgültig Stellung nehmen, unter Umständen auch bestimmte Vorschläge nach Rußland gelangen lassen. Es scheint nicht richtig zu sein, daß solche bereits von russischer Seite vorliegen. Bei dem guten Willen, der wohl auf beiden Seiten vorausgesetzt werden darf, zu einem Handelsverträge zu kommen, und bei den Vortheilen, welche, bei richtiger Abwägung der beiderseitigen Interessen, Deutschland sowohl wie Rußland in handelspolitischer und po litischer Beziehung aus einem Einverständnisse erwachsen können, ist zu hoffen, daß die Verhandlungen zu einem günstigen Re sultate führen werden. Selbstverständlich ist es aber, daß wir Rußland, welches vielleicht mehr noch als Deutschland auf einen bindenden Vertrag angewiesen ist, besonders in den Ge treidezöllen nicht entgegenkommen werden, wenn nicht unserer Industrie von dorther namhafte Zugeständnisse gemacht werden. Aus dem Duxer Kohlengebiet, dort wo die Wasserkatastrophe sich ereignete, durch welche die weltberühmten Thermen von Teplitz so schwer bedroht erschienen, kommt Kunde von einem Unglück, die leider einen Ausblick aus unabsehbaren Jammer er öffnet. Die Nachrichten, die zur Stunde vorliegen, lassen das Schlimmste befürchten. Schlagende Wetter, die am Dienstag im Fortschrittsschacht II, kurz nachdem eine große Anzahl der Bergarbeiter eingefahren war, explooirten, haben entsetzliches Un heil angcrichtet und zahlreiche Menschenleben dahingerafft. Nach stehend lassen wir die der „Bohemia" über die Katastrophe zu- gekommemn Drahtnachrichten folgen: Dux, 24. Januar, 3 Uhr nachmittags. Heute früh ^7 Uhr hat auf dem „Fort- schritts"-Neubau eine Entzündung und Explosion schlagender Wetter stattgefunden. Die Haube des Ventilators wurde wcggeschleudert. Durch diese Katastrophe wurde das Leben der angefahrenen Tagschichtler, deren Zahl noch unbekannt ist, ge fährdet. Ein Befahren der Strecken ist unthunlich. Aerztliche Hülfe wurde von Dux und Ossegg herbeigeholt; bisher zählt man 11 Todte und 18 Verletzte; von Ersteren wurden 2 herauf- geholt, diese sind unkenntlich. Hunderte von Menschen, darunter die Angehörigen der in den Gruben Beschäftigten, nehmen drohende Stellungen ein. Der Besitzer des Schachtes mußte flüchten. der den Herren Jansen gehörigen Neuanlage, dem Fortschritt schachte II. Die Arbeiter rüsteten sich wie gewöhnlich zur Ein fahrt und um 6 >/, Uhr war ungefähr die Hälfte der Beleg schaft angefahrcn. Eine größere Anzahl von Arbeitern weilte noch obertags und war zum Theile mit dem Schärfen der Werk zeuge beschäftigt. Plötzlick erdröhnte es mit einem furchtbaren Knall in der Grube, und man war sich sofort klar, daß eine Explosion schlagender Wetter stattgefunden habe. In derThat verhielt es sich auch so, und zwar erfolgte das Unglück in einem etwa 600 in von dem Förderschachte, welcher die Bergleute zur Grube bringt, entfernten Orte. Der Weg dahin ist ver legt. Die riesige Gewalt der Explosion hat die ganze Strecke mit Schutt und Trümmern verrammelt, und die Gefahr wegen einer neuerlichen Explosion war nicht gering. Dessenungeachtet wurde unter der Leitung des Bergdirektors Pöch sofort mit den mit gleicher Münze heimzuzahlen, ohne sich der schwersten Strafe auszusetzen. Der Mannschaft werde er persönlich von ihren Rechten sagen und jeden Soldaten auf das Härteste strafen, der sich irgendwelche Mißhandlungen gefallen läßt. In der Handwerkerfrage habe — so suchen die liberalen falschen Handwerkerfreunde sich zu trösten — durch die Reichs tags-Debatten am letzten Mittwoch sich nichts geändert. Das ist ein schlechter Trost für den Liberalismus. Denn obschon an den Erörterungen über die konservativen Anträge bezüglich der Einführung des Befähigungsnachweises und weiteren Aus baues der Innungen sich seitens der Regierung niemand be- theiligt hat, so zeigt doch die unermüdliche Wiederaufnahme der erwähnten Anträge und die Thatsache, daß immer weitere Kreise sich zu den darin enthaltenen Forderungen bekennen, daß es auf die Dauer nicht angehen wird, über diese so hochwichtigen Fragen sich mit bloßem Schweigen hinwegzuhelfen. Die Geg nerschaft der von der konservativen Partei ausgegangenen Handwerkerbewegung besteht aus den Liberalen und Freisinnigen. Diese huldigen meist heute noch den manchesterlichen Ideen von der Selbsthülfe; denn diese Lehre, die den wehrlosen Schwachen als unrettbares Opfer dem wirthschaftlich Starken überliefert, bringt den Handel in „Blüthe", und ein blühender Handel ist das Ideal jener Kreise. Zu diesen Gegnern aber haben sich auch die Sozialdemokraten gesellt, die Todfeinde des Man- chesterthums. Ganz begreiflich. Denn wie die Anhänger der Manchestcrlehre das Handwerk als ein überlebtes Institut an sehen unv das Ueberwuchern der Großmagazine als eine ge sunde Entwickelung betrachten, so bekämpfen die Sozialde mokraten alle jene Bestrebungen, die geeignet erscheinen, das dem Ruin entgegengehende Handwerk zu retten und zu schützen. Die Sozialdemokraten wissen eben zu genau, daß ein blühender Handwerkerstand, ein blühender Mittelstand überhaupt, einen kräftigen Damm gegen ihre grundstürzcnden Tendenzen bildet. Beide Gegner aber, der Liberalismus wie die Sozialdemokratie, wissen ganz gut, daß ihre Positionen gegenüber dem Hand werkerschutz ins Wanken gekommen ist. Noch spötteln sie zwar über die zünftlerischen Bestrebungen; aber ihr Gefecht gegen den konservativen Vorstoß ist nur noch Rückzugsgefecht. Werden nun die verbündeten Regierungen noch länger zögern, die ver heißene Organisation des Handwerks zur Thatsache werden zu lassen? Erklärungen und Versprechungen seitens der Regierungen liegen in dieser Frage zur Genüge vor; es gilt nun, zu Thaten zu schreiten. Wer die Handwerkerbewegung verfolgt hat, wird wissen, daß die in ihrer Existenz bedrohten Meister Jahrzente hindurch geduldig gehofft haben, daß auch ihnen dec unent behrliche staatliche Schutz zugewendet werden würde, der in der letzten Zeit in so reichem Maße der Arbeiterschaft zu theil ge worden ist. Die Handwerker haben neidlos dazu beigetragen, das Loos der Arbeiter zu verbessern. „Leben und Lebenlassen" ist ein altes Sprichwort der Handwerker. Nun aber hat auch in den Reihen der Meister die Ungeduld Platz gegriffen und nur auf absehbare Zeit haben sie sich durch die Organisation^- j Verheißungen vertrösten lassen. Uns liegt es selbstverständlich j Vaterländisches. Wilsdruff, 26. Januar. Der hiesige Gesangverein „Liedertafel" veranstaltet morgen Freitag Abend in den bereits mit prächtigem Grün geschmückten Lokalitäten des Hotels zum goldnen Löwen ein ländliches Kostümfest, zu welchem das uns vorliegende Programm für beste Unterhaltung bürgt. Der vor kurzer Zeit erfolgten Einladung und Bitte, möglichst in bäuer lichem Kostüm zu erscheinen, werden, wie man von vielen Seiten j hört, sehr viele Mitglieder Folge leisten. — Das „Dresdner Journal" veröffentlicht folgende Kund gebung: Die vielfachen Beweise treuer Liebe und Anhänglich keit, die Mir und Meinem Hause aus Anlaß der Geburt Meines Großneffen des Prinzen „Georg" von Behörden und Korporationen des Landes, sowie aus allen Ständen Meines Volkes zuge gangen sind, haben Mich wahrhaft erfreut und Meinem landes väterlichen Herzen überaus wohlgethan. Ich fühle Mich daher gedrungen, dies noch öffentlich auSzusprechen und Allen, die Mir und Meinem Hause in diesen Tagen der Freude ihre Theilnahme bezeugt haben, dafür Meinen herzlichsten Dank zu sagen. Möge Gott den dargebrachten Wünschen und den ausgesprochenen Hoffnungen seinen Segen verleihen. Dresden, 22. Januar 1893. (gez.) Albert. — In diesem Jahre, und zwar am 3. Juli, feiert, wie schon wiederholt erwähnt, die Meißner Fürsten- und Lan des sch ule, bekanntlich eine der hervorragendsten Lehranstalten Sachsens, das dreihundertjährigc Jubiläum ihres Be stehens. Umfangreiche Veranstaltungen werden schon jetzt in der alten Markgrafenstadt getroffen, um dieses Jubiläum, an dem die Alten Herren aus dem ganzen Lande theilnehmen, zu einem glänzenden und würdigen zu gestalten. Folgende Angaben über die Fürstenschule dürften deshalb gerade jetzt von ganz be sonderem Interesse sein. Vor genau 350 Jahren, am 16. Januar 1543, erklärte der edle, namentlich auch auf die geistige Förderung seines Landes bedachte Herzog Moritz seinen meißnischen Ständen, daß er die Verwaltung der in Sachsen eingezogenen Klostergüter in seine Hand nehmen würde; die Mittel, die er dadurch erlange, sollten zur Erbauung dreier Schulen, in Pforta, Merseburg und Meißen, dienen. Die in diesen Schulen un tergebrachten Zöglinge sollten für eine Reihe von Jahren freien Unterricht und freie Verpflegung genießen. Bewährte Lehr- : kräfte wurden damit betraut, die Anlage und Einrichtung dieser : Schulen zu bewerkstelligen, und so konnte das, was Herzog Moritz geplant hatte, nach kurzer Ueit in das Leben treten. fern, damit drohen zu wollen, daß die erwähnte Ungeduld, die begreifliche Enttäuschung, die die immer wiederkehrend-n Ver tröstungen zur Folge haben, die Handwerksmeister dazu be wegen könnte, den monarchischen Boden zu verlassen und in das Lager der Sozialdemokraten überzugehen. Wir hoffen im Ge- j gentheil aus festester Ueberzeugung, daß gerade die von der Nothwendigkeit der Autorität auf jedem Gebiete durchdrungenen Handwerker, deren Königstreue und Vaterlandsliebe nicht auf ; einem Rechenexempel beruht, ihre Treue bis zum letzten Athem- zuge bewahren werde. Aber wir möchten doch den Wunsch aussprechen, daß man die von allen Seiten bedrohten, von vielen Seiten auch demagogisch umworbenen, „dem Untergange gc-j weihten" Männer den Versuchungen nicht noch weiter aussetzen möge. Vom Ministertische ist erklärt worden, es müsse etwas j Ludwigsburg ausgesprochen. Dort hatte sich ein Rekmt aus k auswärtige Anleihen. Ob die Militärkommission, der die be- Furcht vor Strafe einen Finger der linken Hand abgehauen Wn vom Dienst freizukommen. Die Unteroffiziere suchten das NWiv d^r Selbstverstümmelung zu vertuschen. Der Oberst äußörk<daraufhin vor den Offizieren und Unteroffizieren, er halte jeden Vorgesetzten, der einen Untergebenen prügele, für ehr- und charakterlos, weil der Beleidigte nicht im Stande sei, beschritten werden muß, um das Handwerk der Gesundung ent gegenzuführen. Man beschreite also diesen Weg, oder zeichne! wenigstens einen anderen vor, der ebenfalls gangbar ist. Inj jedem Falle aber haben die Handwerker das Recht, Thaten zu verlangen, wie sie sich folgerichtig an die vorjährigen ministeriellen Zusagen und Andeutungen nun schon längst hätten anschließen müssen. Wer unter den heutigen Verhältnissen es noch wagt, da für zu plaidiren, daß man die Börse nach wie vor unbelästigt schalten und walten lassen möge, der predigt tauben Ohren. Nach den skandalösen Vorgängen der letzten Jahre beim Pro duktenhandel, beim Emissionswesen und beim Depotschwindel ist oas Urtheil über das „segensreiche" Institut gesprochen. Die „Kons. Korr." hat daher vollkommen Recht, wenn sie das Be mühen des deutschfreisinnigen Abgeordneten Siemens, bei der Börsensteuerdebatte im Reichstage eine Lanze gegen die Absicht, der armen Börse „noch" größere Lasten aufzulegen, zu brechen, als ein durchaus vergebliches bezeichnet. Früher war das noch anders. Da hatte der konservative Antrag, dem bekanntlich die gegenwärtig bestehende Börsensteuer zu verdanken ist, wenig Aussicht auf Erfolg. Heute begreift man in den weitesten Kreisen der Bevölkerung, daß schon damals die konservative Politik, die stets auf Einschränkung und Beaufsichtigung der Börsengeschäfte bedacht war, eine gute, weitsichtige gewesen ist. Was wird auch die geplante minimale Erhöhung der Steuer der Börse schaden? Höher, viel höher noch müßten die Steuer sätze sein, die dem Staat von dem Tummelplätze der Spieler und Jobber zufließen. Der konservative Abgeordnete, der in diesem Sinne für die Börsensteuer eintrat, Herr Or. Mehnert, hatte ganz recht, als er äußerte: „Wenn man bei der Lancirung der Militärvorlage in die Oeffentlichkeit von vornherein gesagt hätte, die Kosten derselben werde die Börse tragen, dann würden die Sympathien der Bevölkerung für die Heeresvermehrung ganz andere gewesen sein." Konservativerseits wünscht man eine stärkere, als die geplante Heranziehung der Börse, man wünscht insbesondere die Einführung einer erhöhten Emissionssteuer auf und der Umgebung sind um die meist Schwerverwundeten be ¬ müht, während die Angehörigen der Verletzten und Vermißten! zu erzählen, welche die Schule zu" erleiden hatte. So "blieb klagend den Schacht umstehen. Zahlreiche Wagen stehen zum j es erst einer späteren Zeit Vorbehalten, die nöthigen Reformen Transport der Verwundeten bereit. Ueber die Entstehung der im Innern, wie im Aeußern vorzunehmen. Der erste Rektor geschehen in der Handwerkerfrage. Nun wohlan! Was ge , „ „ .... schehen muß, soll bald geschehen, wenn man nicht will, daß j Rettungsarbeiten begonnen und zunächst Alles eingcleitet, um die alte Geschichte von dem Brunnen, der erst zugedickt wird,! wenigstens jene Arbeiter, welche in der Nähe der Schachtauf- nachdem das Kind hineingefallen ist, sich auch bei der Be- fahrt beschäftigt waren, an vas Tageslicht zu bringen. Die Handlung de« Mittelstandes bewahrheite. Die Anträge Acker- Lage dieser Arbeiter war aber keine minder gefahrvolle, als die mann-Hartmann-Kropatschek bezeichnen deutlich den Weg, der Derjenigen, welche an der Stelle beschäftigt waren, wo das
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