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des Besitzstandes Deutschlands und zur Wahrung des Friedens nothwendig sei, er werde jedoch dafür eintreten, daß die Kosten dafür nicht von den mittleren und niederen Volksklassen ge tragen würden. Die Christlich-Sozialen haben sich verpflichtet, mit den Konservativen Hand in Hand zu gehen, der Reform verein hat abgelehnt, und von den Nationalliberalen wird erst auf der Parteiversammlung zu Pfingsten bindender Beschluß gefaßt werden. — Bezüglich der diesjährigen Uebungen der Mannschaften des Beurlaubtenstandes im König!. Sächs. Armeekorps ist bestimmt worden, daß die Reservisten der Infanterie ohne Aufstellung besonderer Compagnien diesmal zu einer vierzehn tägigen, vom 6. bis 19. Juli dauernden Uebung, soweit sie den Jahrgängen 1886 und 1887 angehören, bei den verschiedenen Infanterie-Regimentern einzuziehen sind. Die Unteroffiziere haben einen Tag früher einzutreffen. Die Mannschaften der Landwehr-Infanterie aus den Jahrgängen 1881 und 1882 üben in besonders aufzustellenden Landwehrübungs-Bataillonen. Bei der Cavallerie werden eine geringe Anzahl von Re servisten aus dem Jahrgange 1886 zur Etatsverstärkung der Regimenter während der Herbstübungen, ebenso eine Anzahl solcher aus derJahresklassc 1889, diese aber nur auf 14 Tage zu später noch zu bestimmender Zeit behufs ihrer Ausbildung als Führer bei den Kolonnen der Feldartillerie einberufen. Von der Reserve der Feldartillerie üben gleichfalls zu später noch zu bestimmender Zeit eine Anzahl Reservisten der Jahresklassen 1886 und 1887 beim 1. Feld-Art.-Reg. Nr. 12 und die Landwehrmannschaften der Jahrgänge 1881 und 1882 in Zeit hain in besonderen Uebungsbatterien in der Zeit vom 1. bis 14. Juni. Auch die der Reserve der Jahresklassen 1886 und 1887 angehörenden Arbeitssoldaten werden in diesem Jahre, und zwar vom 26. Juni bis 7. Juli, zu einer Dienstleistung bei der Arbeiterabtheilung zu Dresden eingezogen. Die Re servisten der Jahresklassen 1886 und 1887, welche beim Train gedient haben, üben in der Zeit vom 13. bis 28. Oktober bei der 2. Kompagnie des Trainbataillons Nr. 12. — Vor dem König!. Landgericht zu Dresden hatte sich am 17. d. M. der Dr. ms6. Ignaz Böhm wegen Vergehen gegen die Jmpfvorschriften, resp. gegen § 278 des Reichsstraf gesetzbuches zu verantworten. Der Verhandlung wohnte Se. Exzellenz Justizminister Dr. Schurig bei und waren dazu 22 Zeugen, meist Mütter impfpflichtiger Kinder aus Meißen, so wie ferner als Sachverständige Geh. Medizinalrath Professor Dr. msä. Merbach, Medizinalarzt Polizeiarzt Dr. Donau, Dr. Lahmann rc. geladen. Der Angeklagte ist in weiten Kreisen als Jmpfgegner bekannt und bestritt entschieden, sich im Geringsten gegen das Gesetz, am allerwenigsten gegen 8 278 des R.-Str.-G.-B. vergangen zu haben. Einer Auf forderung von Meißener Einwohnern Folge leistend, begab sich Dr. Böhm am 15. Mai v. I. nach Meißen, um dort die Impfung von 14 Kindern vorzuuehmen. Er führte dieselbe unter Benutzung einer mit animalischer Lymphe gefüllten Lancette nur durch leichte Stiche in die Oberhaut, je 3 am Arme, aus und hielt 7 Tage später eine Nachschau ab. Hierbei will er bei jedem Kinde 2 Pusteln (Blattern) vorgefunden haben und hielt sich berechtigt, zu bescheinigen, daß die Impfung mit Erfolg durchgeführt worden sei. Der behördliche Jmpfarzt Dr. v. Keller stellte dagegen nachttäglich fest, daß bei 10 Kindern Jmpf- narben überhaupt nicht sichtbar seien. Nach der Instruktion für Jmpfärzte ist deni Angeklagten bekannt, daß eine Impfung nur dann als erfolgreich zu betrachten ist, wenn mindestes zwei Blattern zum Vorschein kommen. Dr. Böhm wurde zu 2 Monaten Gefängniß verurtheilt. — Eine besondere Art von Thierquälerei, die trotz aller Belehrungen unausrottbar erscheint, ist das „Lösen" derVogel- zungcn, eine Operation, welche den Thieren angeblich das Sprechenlernen erleichtern soll. Staare und Raben wissen ein Lied davon zu singen, denn diese sind es, die am meisten unter dem Vorurtheil beschränkter Menschen zu leiden haben. Jene Zungenopcration ist durchaus überflüssig und ohne den geringsten Einfluß auf die Entwickelung der Sprechfähigkeit der Vögel. Möchte jeder Edeldenkende an der Beseitigung dieser Thier quälerei mitwirken. — Der Nutzen der Kälte. Infolge der kalten Tempe ratur, die Anfang dieses Jahres herrschte, ist mit dem Baum schädlingen, namentlich den blüthenfressenden Käfern und Raupen, stark aufgeräumt worden. Maikäfer sind bis jetzt nur spärlich bemerkt worden, während die gefährlichen Raupen, die sonst Anfang Mai die Blüthen zerstören, bisher vollständig aus geblieben sind. — Schletta b. Meißen, 20. Mai. Im hiesigen Rit tergute entleibte sich in vergangener Nacht der frühere Besitzer desselben, Ernst Klopfer. Der Beweggrund zu dieser unseligen That soll in seinen mißlichen Vermögensverhältnissen zu suchen sein. — Der für den 28. Mai nach Großenhain berufene Verbandstag der sächsischen Gewerbevereine ist bis nach den Wahlen verschoben worden. — Der Cigarrenfabrikant Bruno Emil Zeidler in Kirch berg und sein Werkführer Steinbach hatten "sich im Februar d. I. vereinigt, das Zeidlersche Haus in Brand zu stecken, um die Brandkasse in Höhe von 7500 Mark zu erlangen. Stein bach sollte den Brand anlegen und dafür mit 600 bez. 1000 Mark belohnt werden. Die Sache kam jedoch heraus und die beiden Brandstifter gcriethen in Haft. Zeidler, der einer wohl habenden Familie entstammt, ist nun wahnsinnig geworden, und Steinbach hat sich dieser Tage nach der Urtheilsverkündung er hängt. Das Walten der Nemesis! — In einem Hause der . . . Straße in Großenhain ereignete sich am Sonnabend folgender lustige Vorfall. Ein junges Mädchen wollte seine Freundin erschrecken und „erschien" dieser mitten in der Arbeit, welche sie zu später Nachtstunde „aufwaschender Weise" noch in der Küche zu verrichten hatte, in ein weißes Laken gehüllt, als „Gespenst". Die Freundin war aber nicht erschrocken. Wenn ihr auch das Herz im Busen klopfte, so faßte sie sich doch tapfer, stülpte kurzer Hand ihr „gefülltes" Waschfaß über die schreckhafte Erscheinung. Das Gespenst stieß einen um so begreiflicheren Schrei aus, da es unter dem Laken ziemlich leicht gekleidet war und buchstäblich naß bis auf die Haut wurde. Frostklappernd suchte es schleu nigst das Weite und die Freundin konnte ohne fernere Er scheinungen weiter „schaffen." — Glauchau. Messerhelden haben am Abend des 17. Mai eine That begangen, die als ein neues Zeugniß für die jetzt herrschende Rohheit und Zuchtlosigkeit zu betrachten ist. In der zehnten Abendstunde unternahmen mehrere Turner nach Beendigung der Turnstunde noch einen kleinen Spaziergang und schlugen ihren Weg von der Turnhalle qus durch die Felder nach dem Brauereirestaurant zu ein. Oberhalb der grünen Aue stießen einige der Turner auf vier den entgegenge setzten Weg daher kommende Männer, welche ohne eine bis jetzt ermittelte Veranlassung, mit denselben Händel anfingen. Die ahnungslosen Turner wurden von den vier Raufbolden sofort mit dem Messer angegriffen und es entstand ein ver zweiflungsvoller Kampf. Emer von den Turnern erhielt allein fünf, ein anderer drei Stiche in den Kopf. Die anderen beiden Turner trugen ebenfalls Stiche, allerdings von geringerer Be deutung davon. Von den nachfolgenden Turnern sind zwar die Uebelthäter verfolgt worden, man konnte aber keinen der selben erkennen oder ergreifen. Der letzte Odenstem. Originalroman von Henrik West er ström. (Nachdruck verboten.) (Fortsetzung.) „Dem man Nichts beweisen kann, bah, lieber Herr, mich schrecken Sie nicht mit Ihrem Spuk. Ich wiederhole, daß ich durch den Tausch Nichts gewinnen, sondem nur verlieren kann, da Sie allein in diesem Falle der Gewinner sind. Für welchen Kindskopf müssen Sic mich halten! Dieses Buch bedeutet Ehre und Vermögen für Sie, damit beweise ich, daß mein Vater diese Summen empfangen hat, daß ich meine Revenuen einzig aus Schloß Reuth bezogen, von dem Odensteinschen Erbe keinen Heller genommen und verbraucht habe. Jetzt beweisen Sie mir, beziehungsweise der Obervormundschaft, in welchen Händen der ungeheuere Nachlaß meines Oheims geblieben ist, wer es zersplittert und — gestohlen hat." Ruffus hatte diese Worte mit steigender Heftigkeit gesprochen und trat jetzt dicht vor Rehfeld, der leichen blaß geworden war, ihm aber fest ins Auge blickte. „Bah, mein Herr Baron!" versetzte er achsezuckend, „be halten Sie Ihr Buch, ich fürchte mich nicht vor einer Abrech nung. Sehen vielleicht die Summen darin, welche ich an die Gläubiger des Herrn von Gräfenreuth habe bezahlen, und die jenigen, womit ich Schloß Reuth habe frei machen müssen? Letzieres kommt auf Ihr Konto, junger Herr, und wird von Ihrem mütterlichen Erbe gekürzt werden. Nun, morgen sind Sie ja majorenn und können diese Ehrenpunkte selber regeln. Es wird kein Vernünftiger von mir verlangen, eine so schwierige Vewaltung jahrelang umsonst oder für einen Schreiberlohn zu führen. Was aber Ihre Ehre anbetrifft, so bin ich mit dieser Waffe in der Hand im Stande, tabula rasa damit zu machen, indem ich Ihren Freiherrlichen Namen an den Pranger hänge." „Das sollst Du bleiben lassen, Hund!" knirrschte Ruffus, den Arm des Rechtsanwalts mit eisernem Griff umspannend, „dieses Papier soll vernichtet sein, bevor ich das Zimmer verlasse." „Es kann geschehen, sobald Sie mir das Buch gegeben," erwiderte Rehfeldt furchtlos, lassen Sic mich gefällig los, junger Herr, mit Gewalt erreichen Sie Nichts." „Geht aber stets vor Recht", höhnte Ruffus, indem er ihm die Abschrift zu entreißen suchte. „Nehmen Sie sich in Acht", schrie der Doktor, zurück weichend und das Papier hinter sich bergend, „ich bin mit Waffen gut versehen. Die Mordlust steckt Ihnen wohl im Blut." Es war ein böses, ein sehr unvorsichtiges Wort, das Reh feldt besser hätte ungesprochen lassen sollen. Ruffus zuckte wie von einer Kugel getroffen zusammen. Es hatte sich in den letzten Tagen schon Zündstoff genug in ihm angehäuft, um dieser letzten Beschimpfung zu einer vorhängnißoollen Explosion noch zu be dürfen. „Das Wort sollst Du mir büßen, Schurke!" stieß er mit heiserer Stimme hervor. Im nächsten Augenblick lag Rehfeldt am Boden, kniete Ruffus auf seiner Brust und hielt ihm mit der Linken die Kehle umspannt, während die Rechte das Papier ihm zu entreißen suchte. Es war ein stummer, mörderischer Kampf, da der Doktor, wie es Ruffus auch wohl beabsichtigte, keinen Laut von sich geben konnte. Doch hielt er das unselige Papier krampfhaft zusammengeballt in der rechten Faust, welche keine Anstrengung zu öffnen vermochte. Wie lange dieses furchtbare Ringen gewährt, Ruffus hätte es nicht anzugeben gewußt, aber die Hand seines Opfers wurde plötzlich widerstandslos, die Finger öffneten sich und ließen ihm das Papier. „Endlich!" murmelte er, den Unglücklichen loslassend und sich rasch erhebend. Einen mißtrauischen Blick auf ihn werfend, trat er mit dem Papier an den Tisch, glättete es hastig und überflog den Inhalt mit seltsamer Ruhe. Dann zündete er ein Streichhölzchen und ließ es langsam verbrennen. Mit erschrecken der Kaltblütigkeit suchte er dann noch, bevor er einen Blick auf sein regungslos daliegendes Opfer warf, die Spuren der Asche und Flocken, welches das verbrannte Papier hinterlassen, zu vertilgen, kehrte jetzt erst zu dem unglücklichen Doktor zurück. Ruffus hatte sich auch eine zeitlang mit dem Studium der Medizin beschäftigt und konnte sich die Folgen seiner Gewaltthätigkeit nicht verhehlen. War der Advokat todt? Ein Frösteln überlief den jungen Mann. Wenn er durch schnelle Hülfe noch zu retten wäre? Er kniete bei ihm nieder, lockerte ihm Kravatte und Kragen und blickte ihm Plötzlich in die bereits verglasten Augen. Ein Schreckensschrei entfuhr seinen Lippen. Sich mühsam er hebend, taumelte er zurück, als hätte er einen Schlag erhalten. Das hatte er nicht wollen, nein, nein, nur das nicht. Still; kam nicht Jemand? Nein, die Schritte verhallten auf der Straße. Ach wie leicht konnte er hier überrascht werden. Noch hatte ihn kein Auge gesehen, also fort — fort so rasch und geräuschlos wie möglich. Er blickte im Zimmer umher, ob irgend ein Gegenstand seine Anwesenheit verrathen könne. Halt, der Brief von der Ermordeten, der konnte möglicherweise auf eine Spur führen. Er warf ihn in den Aktenschrank, schloß diesen ab und steckte den Schlüssel in Rehfeldts Tasche. Dann nahm er seinen Hut und verließ wie ein Gespenst das Haus. Und einem solchen glich er augenblicklich in der That. Das erdfahle Gesicht mit den tiefliegenden Augen und den zit ternden Lippen, die schlotternde Gestalt, welche sich mechanisch fortzubewegen schien, hatte etwas Erschreckendes. Als er sich überzeugt hatte, daß die Straße menschenleer war, ihn also Niemand gesehen, richtete er sich mit einem entschlossenen Ruck auf. Jetzt galt es, mit der alten Kaltblütigkeit eine eherne Stirn zu zeigen und mit klarer Ueberlegung jeden Schritt zu berechnen. Wie es in seinem Jnnem aussah, war gleichgültig, wenn nur die gewohnte Maske vorgenommen war, und fo ging er mit undurchdringlichem Gesicht zuerst in eine Restauration der vornehmen Welt, um sich etwaigen Bekannten zu zeigen. Man empfing ihn, der vorgab, soeben erst angekommen zu sein, mit einer wahren Fluth von Fragen, ob etwas Wahres an dem Grüchte sei, daß sich das Odensteinsche Testament wiederge funden, und eine Wildfremde als Erbin des verstorbenen Mag nus darin genannt werde? Ob es ferner wahr sei, daß sein Pater es bereits gewußt und sich deshalb auf Reisen begeben Habes' Ruffus lächelte überlegen. „Abwarten, meine Herrn!" sagte er, „habe unterwegs noch von viel wunderlicheren Dingen gehört, zum Exempel von der Wiederbelebung meines seit sieben Jahren in der Gruft ruhenden Vetters, O, diese gute Stadt kann sich auf große Neuigkeiten vorbereiten. Nur bemerke ich im Vertrauen, daß eine Doppel gängergeschichte existirt und der falsche Demetrius etwas skeptisch zu nehmen ist." „Zum Henker, Sie sprechen ja in lauter mystischen Räth- seln, lieber Gräfenreuth!" rief ein Offizier lachend, „wollen Sie uns mit Gespenstergeschichten graulen?" „Die Sache verhält sich in der That so, meine Herren!" nahm ein Herr, welcher sich aus einer Nische erhob und näher trat, jetzt das Wort. „Es existirt wirklich, wie Herr Gräfen reuth bemerkte, ein Doppelgänger seines Vetters, des jungen Grafen Magnus Odenstem, doch mit der umgekehrten Spitze, da der falsche Demetrius in der Ahnengruft zu Falkenhagcn ruht, während der wirkliche, daß heißt Graf Magnus Odenstem, lebt und heimgekehrt ist, um sein Erbe zurückzufordern." Der Herr, welcher diese Worte mit starker Stimme ge sprochen, war Justizrath Horn. Einen Augenblick herrschte Todtenstille unter den Anwesen den. Dann brachen die Ausrufe des Staunens und auch des Zweifels von allen Seiten los. „Ruhig, meine Herren!" rief Ruffus mit höhnischem Lachen in den Tumult hinein, „Sie merken doch, daß der Justizrath noch nicht zu Ende ist. Es kommt vielleicht ein noch sensatio nellerer Schluß." Man war augenblicklich wieder still. „Ja, ich habe aller dings noch Etwas zu sagen", nahm der Justizrath aufs Neue das Wort, „wenn auch nichts Sensationelles, was Ihnen, Herr v. Gräfenreuth, am wenigsten behagen dürfte. Nur so viel, daß ich mit Graf Magnus vor einer halben Stunde selbst ge sprochen und mich von seiner Persönlichkeit genügend überzeugt habe. Ob er große Freude über den Stand seines väterlichen Erbes zeigen wird, das steht auf einem anderen Blatt. Den Zweiflern aber und vor Allem auch, Herr v. Gräfenreuth, bringe ich Einladung, sich morgen Mittag, präzise zwölf Uhr, in Falken hagen einzufinden, um sich durch unumstößliche Beweise von der Wahrheit seiner Person zu überzeugen. Ich wünsche Ihnen einen guten Abend, meine Herren." Der Justizrath nahm seinen Hut und verließ das Zimmer, die Anwesenden in hochgradiger Aufregung zurücklassend. „Empfehle mich Ihnen, meine Herren!" rief RuffuS, plötz lich aufspringend, „habe mit dem Justizrath noch zu reden." Im nächsten Augenblick war er hinaus und an seiner Seite. „Sie wünschen, Herr Baron?" fragte der Notar sehr kühl. „Einige geschäftliche Angelegenheiten mit Ihnen zu erörtern, Herr Justizrath!" erwiderte Ruffus, seinen Groll hinunter wür gend. „Ich bin morgen majorenn und alsdann Herr von Schloß Reuth, sowie meines mütterlichen Vermögens. Nach der uner warteten Wendung, welche die andere Erbangelcgenheit genommen, ist mir die Lust vergangen, in dieser Gegend zu bleiben. Dürfte ich Sie ersuchen, den Verkauf von Schloß Reuth, sowie die Regelung meiner Kapitalien zu übernehmen? „Beauftragen Sie damit Ihren früheren Vormund und Sachverwalter, Dr. Rehfeldt, Herr Baron!" versetzte der Notar ohne Zögern. „Ich erwartete diese Antwort von Ihnen, Herr Justizrath! Dr. Rehfeldt war meines Vaters Sachverwalter, nicht der meine, mir blieb er stets fremd." „Er hat auch Ihr mütterliches Vermögen verwaltet, Herr Baron!" sagte der Notar, „ich übernehme prinzipmäßig niemals die Geschäfte eines anderen Rechtsanwalts. Sic werden morgen nach Falkenhagen kommen?" (Forts, folgt.) Ferkelmarkt). Wilsdruff am 19. Mai 1893. Ferkel wurden eingebracht 177 Stück und verkauft: starke Woare 6 bis 8 Wochen alt, das Paar 36 Mk. — Pf. bis 40 Mk. — Pf. Schwächere Waare das Paar 18 Mk. — Pfg. bi- 33 Mk. — Pf. Eine Kanne Butter kostete 2 Mk. 20 Pf. bis 2 Mk. 40 Pf. Meißen, 20. Mai. Ferkel 1 Stück 12 Mk. — Pf. bis 22 Mk. — Pf. Butter 1 Kilogramm 2 Mk. 32 Pf. bis 2 Mk. 97 Pf. Dresden, 19. Mai. (Getreidepreise.) An der Börse per 1000 Kilogramm: Weizen, weiß 164—167 Mk., Weizen, braun neu 162—164 Mk., Korn 144—146 Mk., Gerste, 150—158 Mk. Hafer 155—160 Mk. Auf dem Markte: Hafer per Centner 7 Mk. 70 Pfg. bis 8 Mk. 60 Pf. — Kartoffeln pro Centner 2 Mk. 20 Pf. bis 2 Mk. 80 Pf. Butter 1 Kilo 2 Mk. 20 Pf. bis 2 Mk. 80 Pf. Heu per Centner 4 Mk. 40 Pf. bis 5 Mk. — Pf. Stroh per Schock 30 Mk. — Pf. bis 32 Mk. — Pf. Bekanntmachung. Eine radikale Vertilgung der L ' Ratten und Mäuse erreicht man nur durch ^U86tie8^3lt6NWä. unschädlich für Menschen und Hausthiere. Echt L Packet 50 Pf. und Mk. 1 nur bei ILIt txxe U, Dresdncrstraße. Iss. v. VIovknniK», Baum st er vrvsitVa, Ammonstraße 21 I.