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Wochenblatt für MMsf 2. Beilage zu No. 28. Freitag, den 7. April 1893. Vaterländisches. Wilsdruff. Wir erinnern die Mitglieder des konservativen Vereins im Amtsgerichtsbezirke Wilsdruff heute nochmals an die nächsten Sonntag im Hotel Adler hier stattfindende Ge neralversammlung, verbunden mit einem Bortrage des Herrn Rittergutsbesitzer Andrä. Durch Mitglieder eingeführte Gäste haben Zutritt. — Nächsten Dienstag, den 11. April ds. Js., verkehrt im Anschluß an den 11 Uhr 15 Minuten Abends von Dresden- Altstadt abgehenden Personenzug ein Personensonderzug von Potschappel nach Wilsdruff in folgendem Fahrplane: Abfahrt von Potschappel 11 Uhr 40 Minuten Abends, Ankunft in Wilsdruff 12 Uhr 28 Minuten Vorm. Zur Benutzung des Sonderzuges, welcher an allen Verkehrsstellen der Linie hält, berechtigen die gewöhnlichen Fahrkarten. — Jetzt, wo das Frühlingsleben mächtig hinauslockt und, trotz des noch immer fehlenden warmen Regens, tausend Knospen in dem Gesträuch glänzen, ist auch die bescheidene Bitte am Platze, das grüne Eigenthum Anderer pflichtmäßig zu schonen. Es ist kein Zweifel, daß man darin hie und da gegen Andere ungerecht ist, ja, daß man dem ländlichen Eigenthume nicht gleiches Recht mit anderem Besitzthum nicht zugestehen will. Da tritt man, statt auf dem guten Fußpfade zu bleiben, doch daneben auf den hohen Saatrand. Dort bricht man Zweige, dort pflückt man leichthin und ohne bessere Zwecke ganze Sträuße von Feld- und Wiesenblumen, um sie von Seiten solcher Heu macher bald darauf wieder halbwelk wegzuwerfen. Der Land mann erlaubt ja verständnißvollen Sammlern sehr gern eine Freiheit, aber eben deshalb mahne ein Jedes, Unberufenen gegenüber, zu Maß. Wieviel Grünfutter geht so leichtsinnig zu Grunoe! Wie mancher schöne Ausflug durch Haide und Wiese wird dem besserdenkenden Theile des Publikums durch jenen Mißbrauch zu Besuchszwccken zeitweise erschwert und es sind durchaus nicht immer nur Kinder, die solche Prätension zeigen. Freiheit ist eine schöne Sache, aber keine Freiheit ohne Gerechtigkeit! — Kesselsdorf. Das am 1. Osterfeiertag im Gasthof zur Krone abgchaltene Gesangsconcert vom hiesigen Gesang verein „Liedertafel" und den Chorschülern ausgeführt, kann, Dank den vielen Mühen und Opfern des Liedermeisters Cantor Matthes, als ein recht wohl gelungenes bezeichnet werden. Es war das erste öffentliche Auftreten des jungen Vereins, das gutgewählte Programm wurde sehr präcis durchgeführt und machte dem Liedermeister, sowie den Mitwirkenden alle Ehre. Besonderen Beifall ernteten die gemischten Chöre und die Solo- vorträge des Herrn Frühauf-Unkersdorf, nämlich: „Das Er kennen" und „Frühlingslied", desgleichen Herr Matthes und Faber in Kesselsdorf für das vorgetragene Duett von Kücken. Auch dem Humor war Rechnung getragen. „Der Sänger auf dem Standesamte", sowie „Ueb immer Treu und Redlichkeit" wirkten ganz gewaltig auf die Lachmuskeln der Zuhörer. Der gute Besuch des Concertes ergab bei dem geringen Entree von 80 Pf. einen Ertrag von ca. 50 M., welcher der Vereinskasse zur Beschaffung von Musikalien überwiesen wurde. — Herzogswalde. Hicrselbst wurde, wie vorauszusehen war, Herr Schuhmachermeister Heinrich Gottlieb Lindner als Gemeindevorstand gewählt und ist derselbe bereits von der Kgl. Amtshauptmannschaft als solcher anerkannt worden. — Osterfeiertage von seltener Schönheit waren uns dieses Jahr beschieden und dieselben haben in Dresden eine ganz enorme Menge Fremder zusammengeführt, die zum Theil auch die Gartenbauausstellung der „Feronia", die Kaninchen ausstellung im Großen Garten, das Panoramabild und die Rennen des hiesigen Rennvereins besuchten, meist aber den Schönheiten der Natur ihre Opfer zollten. — Meißen. Die vergangene Woche war für das Sie beneichener Revier recht verhängnißvoll. Dem Waldbrande an den Korbitzer Schanzen folgte am Charfreitage ein Brand im Siebeneichener Parke oberhalb des Springbrunnens. Es war dies eine besonders gefährliche Stelle, da die dort befindlichen harzreichen Kiefern guten und schwer zu löschenden Brennstoff abgaben. Glücklicher Weise war ober auch hier Hilfe schnell bei der Hand und das mit riesiger Geschwindigkeit in der trockenen Waldstreu fortlaufende Feuer konnte durch die Herren Holzhausen und Brümmer baldigst bewältigt werden. Am Sonntag Nachmittag 2^ Uhr entstand aber zum dritten Male ein Waldbrand, und zwar an dem mit Birken und Strauchwerk bewachsenen Bergabhang zwischen der Rehbockschänke und dem Siebeneichener Steinbruch. Auch dieses Feuer wird nur durch das Wcgwerfen eines Cigarrenstummels oder brennenden Streich- bölzchens entstanden sein, denn es begann hinter einem am Wege stehenden Strauche und breitete sich in zwei Richtungen keilförmig nach Oben aus. Trotzdem vorübergehende Spazier- >zgnger sofort das Feuer auszupeitschen versuchten und vom Schloß Siebeneichen selbst und auch von Batzdorf Leute mit Schaufeln und Hacken herbeieilten und thatkräftigst cintraten, nm dem Feuer Einhalt zu thun, verbreitete sich dasselbe immer weiter, bis schließlich die ganze Breite des Abhanges von unten bis oben von den Flammen ergriffen war. Kurz nach 3^ Uhr lraf die Landspritze mit mehreren Feuerwehrmännern aus 'Meißen ein. Da es aber vollständig zwecklos gewesen wäre, die Spritze in Thätigkeit zu setzen, so begannen die Mann schaften unter dem Commando des Zugfübrers Stäbs ebenfalls mit Hacke und Schaufel das Feuer zu bekämpfen. Nach ein- undcinhalbstündiger angestrengter Arbeit gelang es den ver- emten Bemühungen, des Feuers soweit Herr zu werden, daß """ weiteren Ausbreitung vorgebeugt war. Bis Abends 9 m gab eö aber immer noch viel zu thun, um die immer wieder auftobemoen Flammen durch Aufwerfen von Erde zu ersticken. Auch während der Nacht mußte gewacht werden. Die Aus dehnung des Feuers umfaßte ca. 1 Hektar Waldfläche und der verursachte Schaden ist, trotzdem das Strauchwerk weniger werthvoll ist, immer beträchtlich. Das ganze Elbthal war m Folge der großen Rauchentwickelung stromabwärts von dem Brandgeruch erfüllt und eine nach Tausenden zählende Men schenmenge hatte sich an den beiden Ufern der Elbe schon ver sammelt. — In Cölln bei Meißen haben in der Nacht zum Charfreitag Einbrecher gehaust und bei einem Produktenhändler circa 20 M. und einige Cigarren gestohlen. Sie haben sich mittels Centrumbohrers und Stemmeisens Eingang verschafft. Dann gingen sie zu einem Kaufmann, dort aber wurden sie ertappt und in die Flucht getrieben. Der Kaufmann feuerte mit seinem Revolver nach ihnen und glaubt bestimmt, daß er Einen getroffen hat. Auf der Flucht ließen sie einen Lein wandsack fallen, in dem man allerhand Diebeswerkzeug, als einen Centrumbohrer, ein Stemmeisen, einen Dietrich, mehrere Hauptschlüssel, eine Lochsäge, eine Lochfeile, einen Schrauben schlüssel (Franzose) u. s. w. vorfand. Die beiden unbekannten Einbrecher waren noch jung, von mittler, bez. kleiner Figur, trugen dunkle Jackets und schwarze Hüte. Man vermuthet in ihnen diejenigen Diebe, die kürzlich in Meißen mit großem Erfolge thätig gewesen sind. — Moritzburg, 4. April. Am ersten Osterfeiertag entstand im königlichen Staatsforste unweit der bekannten Wald schänke zum Auer in der Richtung nach Zitzschewig zu ein Waldbrand, welcher ziemlich großen Schaden verursachte. Aus Lößnitz und Kötzschenbrvda waren die Feuerwehren mit Lösch- geräthen am Brandplatze erschienen und griffen das verheerende Element von mehreren Seiten energisch an. Welchen Umfang das Feuer genommen hatte, geht daraus hervor, daß es bereits über einen breiten Waldweg hinweg einen dort befindlichen Holz schlag ergriffen hatte und einen großen Theil der dort aufge stellten Raummeter Scheitholz vernichtete. Der zahlreichen Hilfs mannschaft, welche herbeigeeilt war, gelang es jedoch bald alle Gefahr zu beseitigen. — Infolge des Anwachsens der Schülerzahl hat sich die Anstellung einer 6. Lehrkraft, eines dritten Ingenieurs, bei der deutschen Müllerschule zu Dippoldeswalde nöthig gemacht. Außer diesen 6 Lehrkräften sind noch Lehrer dasiger Stadtschule u. s. w. an der Müllerschule thätig. — In maßgebenden Kreisen wird die Frage der Einführung elektrischer Straßenbe leuchtung in der Stadt lebhaft erörtert. Dazu gedenkt man die Dampfkraft in der zur Müllerschule gehörigen Unterrichts mühle mit zu verwenden. — Eine Gutsauszüglerin in Oberbobritzsch, die am 29. v. M. ihre Nachbarin besuchen wollte, verunglückte dadurch, daß sie durch eine offenstehende Fallthür, die in den Keller führte, rücklings hinabstürzte. Von der im Keller befindlichen Hausfrau wurde sie bewußtlos aufgefunden und mit Hilfe herzugerufener Leute auf Anrathen des Arztes nach Hause ge bracht, wo sie nach wenigen Stunden starb. Ein Verschulden trifft niemand. — Frankenberg, 4. April. Ein entsetzlicher Unglücks fall ereignete sich am ersten Osterfeiertage Abends in der achten Stunde im benachbarten Altenhain. Der dortige Turn verein benöthigte zu der für Sonntag Abend angesetzten Auf führung eines Theaterstückes einer Feuerwaffe und bat den Gutsbesitzerssohn Irmscher daselbst um Darleihung seines Ge wehres zu diesem Zwecke. Irmscher war hierzu bereit und er klärte, die Waffe selbst nach dem Aufführungslokale bringen zu wollen. Im Begriffe, diese Absicht auszufübren, hielt es Irmscher aber doch für geboten, um einem etwa möglichen Unglücköfalle bei Verwendung der Waffe auf der Bühne vor zubeugen, sich vorher zu überzeugen, ob das Gewehr auch ent laden sei. Er richtete deshalb dasselbe zur Haustbür des el terlichen Gutes hinaus auf die anscheinend völlig menschenleere^ Dorfstraße und drückte ab. Wider Erwarten war das Gewehrs doch geladen, der Schuß krachte los und die Ladung traf den im selben Augenblicke zufällig vorbeikommenden 15 Jahre alten Sohn des Färbereiarbeiters Kunze in Altenhain so unglücklich in den Kopf, daß der bedauernswerthe Knabe fast sofort todt war. Der über seine unbeabsichtigte unglückliche That ver zweifelte junge Irmscher machte davon sofort dem dortigen Ge meindevorstand Anzeige und stellte sich am zweiten Osterfeier tage früh dem hiesigen Amtsgerichte, welches ihn vorläufig in Haft nahm. — Chemnitz bekommt nunmehr elektrische Beleuchtung in großem Stile. Der Stadtrath hat mit der Firma Siemens und Halske in Berlin einen Vertrag abgeschlossen, welcher gewiß die Zustimmung des Stadtverordnetenkollegiums finden wird. Darnach soll auf dem der Stadtgemeinde gehörigen Grund stücke Aue Nr. 6 die Beleuchtungs-Kraftstation erbaut werben. Die Ausführung aller mit der Beleuchtungsanlage zusammen hängenden Arbeiten wird auf Rechnung der Stadt der Berliner Firma Siemens und Halske übertragen, welche das aufzu wendende Kapital mit 8 Proz. verzinsen und den Betrieb auf 20 Jahre übernehmen soll, nach deren Ablauf die Anlage in brauchbarem Zustande an die Stadt zu überlassen sei; doch soll nach der Vereinbarung es der Stadt freistehen, auch schon nach 5 Jahren die Beleuchtungs-Anlagen in eigene Verwaltung zu übernehmen. Für die Beleuchtungs-Anlage sind unterirdische Kabel geplant; von ihr aus können auch Privatgrundstücke elektrische Beleuchtung erhalten, und der Preiß für ein elektrisches Glühlicht soll 3,85 Pf. in der Stunde betragen. — Eine andere Firma, die Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin, errichtet in Chemnitz die elektrische Straßenbahn für Rechnung der Allgemeinen Lokal- und Straßenbahn-Gesellschaft, zu welcher eine Kraftstation auf dem Grundstücke Aue Nr. 1 er ¬ baut wird. Die elektrischen Lampen der Straßenbahnwagen werden von der Straßenbahn mitgespeist. — Aus dem Vogtlande. Die bisher noch bestehende Un gleichheit hinsichtlich der Handhabung der Sonntagsruhevor schriften im Vogtlande wird dadurch beseitigt, daß der Bezirkstag der König!. Amtshauptmannschaft Auerbach nunmehr be schlossen hat, statt der bisherigen 3 Stunden den Ladeninhabern die gesetzlich erlaubten fünf Stunden für Offenhaltung der Läden an Sonn- und Festtagen frei zu geben. — Schon seit Jahrhunderten ist im Erzgebirge und Vogtland gewerbliche Geschicklichkeit hoch entwickelt. Bereits in der „guten alten Zeit" war dieselbe geschätzt weit hinaus über die Grenzen des „heiligen römischen Reiches". Aber nur wenige Erwerbszweige haben sich aus dieser blühenden Vergangenheit in jenen Gegenden erhalten und auch das Erhaltene liegt heute in Todesnöthen. Vor allem ist hier an das Schicksal der auch im Erzgebirge einst künstlerisch großartig entwickelten Spitzen klöppelei zu erinnern. Trotz der planmäßigen Unterstützung, welche die sächsische Regierung seit Jahrzenten für diese Kunst Barbara Uckmanns aufwendet, ist sie durch die Maschinenarbeit immer mehr zurückgedrängt und heute ist die erzgebirgische hand geklöppelte Spitze vom Weltmarkt fast verschwunden. Ver schwunden ist auch der einst überall, volksthümliche, in zahl reichen Liedern besungene Rußbuttenmann aus dem Erzgebirge, seit die Kienrußfabrikation dort bis auf kaum nennenswerthe Ueberreste aus früherer günstigerer Zeit eingestellt wurde. Auch die einst im oberen Erzgebirge eifrig betriebene Herstellung schmiedeeiserner Löffel hat neuen Arbeitsmethoden weichen müssen. Aber selbst Erwcrbszweige, die mehr als die genannten in der jüngeren Zeit ihren Ursprung hatten, sind heute im Absterben begriffen. So die einst von den erzgebirgischen und vogt ländischen Handwebern in großem Umfange betriebene Herstellung gewisser glatter Baumwoll- und Battiststoffe und selbst die im Vogtlands weitverbreitete Handstickerei wird heute durch eine neue Verwendung der Jacquardmaschine arg bedrängt, während schon seit längerer Zeit die Herstellung bunter Flanelle durch den Mitbewerb von Bayern und Pösneck fast ganz aus dem Erzgebirge und Vogtlande verschwunden ist. Andere Groß gewerbe haben die Hinterlassenschaft der abgestorbenen oder niedergehenden Beschäftigungsarten angetreten. Die einstige Erwerbsthätigkeit jener Gegenden verschwindet gegen das ge- geschäftliche Leben, welches heute selbst in schlechter Zeit dort herrscht. Und so mehr man auch über geringe Löhne klagt: im Allgemeinen hat sich auch hier die Lebenshaltung der Be völkerung ganz erheblich gegen die der „guten alten Zeit" verbessert. Pirna. Am 13. d. M. vollendet sichrem Zeitraum von hundert Jahren, seitdem der Kauf- und Handelsherr Joh. Gottl. Hafftmann der noch heute unter der Firma auf der Dohnaschen Straße bestehenden und mit Colonialwaaren-Ge schäft verbundenen Liqueurfabrik, deren allbekannte Specialität, „Haftmanns Magenbitter", sich weit über die Grenzen unseres engeren Vaterlandes hinaus einen wohlbegründeten Ruf zu ver schaffen wußte, seinen Namen gab. Näheres über die Geschichte dieser Firma, sowie über die Begehung dieses Jubiläums selbst werden wir später noch folgen lassen. — Bei der Feldarbeit verunglückte am Mittwoch der Ende der vierziger Jahre stehende Gutsbesitzer Winkler zu Fuchspöhl bei Oelsnitz. Die von Winkler geleiteten Ochsen wurden da plötzlich scheu und schleiften den Führer ein Stück, traten den selben auch derartig, daß er anderen Tages infolge der erlittenen Verletzungen starb. Oelsnitz i. Vogtl. Die Frau eines hiesigen Tisch lermeisters löste dieser Tage für die bevorstehende Wäsche ein Quantum Soda auf und stellte die Flüssigkeit beiseite, um Wasser herbeizuholen. Während ihrer kurzen Abwesenheit be mächtigte sich das 21-2 Jahre alte Kind des Gefäßes und trank von der scharfen Flüssigkeit. Das kleine Wesen ver brannte sich dabei das Innere derart, daß es nach gräßlichen Schmerzen starb. — Ein Waldbrand entstand am 1. Osterfeiertage in un mittelbarer Näke des „Waldhauses" bei Wurzen durch mehrere unreife Burschen, die in leichtfertigster Weise mit Streichhölzern umgegangen waren. In Zeit von einer Stunde, Nachmittags zwischen 3 und 4 Uhr, waren ca. 25 Hektar 25—30jährigcr Fichten- und Kiefernbestand durch das rapid umstchgreifende Feuer vernichtet und nur der rastlosen Thätigkeit ist es ge lungen, dem Weitergreifen auf Hochwald Einhalt zu gebieten. Die Burschen sind gefaßt. Der abgebrannte Waldtheil ist meist Staatswald, nur ein kleiner Theil ist gräflich Hohenthal'sches Revier und zieht sich von dem genannten „Waldhaus" nach den Militärschießständen. — Die „Zitt. Nachr." berichten: König Albert kommt nach Zittau. Se. Majestät gedenkt im April in Oybin der Auerhahnjagd obzullegen und dabei unserer Stadt einen Besuch abzustatten. Soviel bis jetzt bekannt, wird Se. Majestät Abends in Zittau eintreffen und sich sofort nach Oyb'n be geben, um am nächsten Morgen dem waidmännischen Sport obzuliegen und dann im Laufe des Tages nach hier zu kommen. Seitens der Stadt wird dem geliebten Landesherrn im Bür gersaale des Rathhauses ein Festessen gegeben und bei dieser Gelegenheit der neue schöne Schmuck des Saales, die neuen Fenster, eingeweiht. — Für die im vorigen Jahre in Eibenstock durch das große Brandunglück Geschädigten sind als Liebesgaben in baarem Geldc 55 252 M. 68 Pf. eingegangen. Ein Drittel des Betrages ward zur Entschädigung von Mobiliarschäden, die nach Abzug der aus den eingegangenen Sachen zum größten Theil wieder ersetzten Kleidungsstücke auf 20000 M. festgesetzt wurden, verwendet. Die übrigen zwei Drittel gewährte man als Bei-