Volltext Seite (XML)
: bis der Loosverkäufer zur Stelle geschafft war und den ehrlichen Nost, Förster. haben ausführcn zu können. (Fortsetzung folgt.) Lesung! j 38jährige Amerikaner Henri Mouks war nach Nizza gekommen, : um ein Brustleiden zu heilen. Seine Familie sandte ihm monat- Statt und gerieft, einfarbig und bunt zum Belegen " ^*"**^", von Hausfluren, Berkaufslokale, Kirchen, Schulen re. statt, gerieft oder gekreuzt für Durchfahrten, Höfe, Ställe, Kellerräume re. feinen Kragen besaß ich ebenfalls, und eine einzige Perlenschnur, um den Hals zu tragen, hatte meine liebe Mutter mir beim Abschied geschenkt. Als ich mein Haar von der Stirn an den Hinterkopf gekämmt und zu beiden Seiten in Puffen und Schleifen gebunden hatte, blickte ich wohlgefällig in den Spiegel, denn ich fand, daß ich ganz darnach aussah, um mein Vor war die schwarze Serie in Monaco so groß wie in diesem Jahre. Es vergeht kein Tag, ohne daß Spaziergänger ein oder mehrere Leichen finden. Es ist unter solchen Umständen nicht zu be wundern, daß die ausländischen Familien die zunächstgelegcnen Luftkurorte meiden. Die Fremdenliste des Hotels zeigt in diesem Jahre bedeutend weniger geachtete und achtenswerthe Namen als in den Vorjahren. Das zweideutige Element herrscht allein vor. Ueber die vier letzten Selbstmorde ist Folgendes bekannt: Der * Die Spielbank in Monte Carlo macht augenblicklich wieder in unangenehmer Weise von sich reden. Im Verlaufe des jüngsten Freitag haben sich nicht weniger als vier Personen wegen Spielverlust am grünen Tisch getödtet. Das „Berl. Tagl." entnimmt einer Privatmittheilung hierüber Folgendes: „Niemals Mein Onkel war verheirathet gewesen, besaß jedoch keinen Ehcsegen, und vor zwei Jahren war sein herzliebster Schatz gestorben, der eine sorgsame und sparsame Hausfrau gewesen. Da er nun einsam und allein manches Unbehagen fühlte, hatte er mich zu sich gerufen, und ich fand die Schränke wohl gefüllt mit Leinen und Damast und allerlei prächtigem Geräth, auch fand ich Silber in Fülle, denn viele herrliche Geschenke waren dem hohen geistlichen Herrn zugeflossen, und so konnte ich leicht den Tisch gar lieblich ausstatten, mit Krystal! und galt ich ihm, und so leichtsinnig war dieser Herr Major, der ganz miserable Buchstaben machte, welche sich hinter der prächtigen Schrift des Herrn von Clement eben so sehr verstecken mußten, wie sicherlich er selbst gegen diesen geistreichen Diplomaten. In dem Augenblicke beschloß ich, mich gar nicht mehr um ihn zu kümmern, gar keine Sehnsucht nach ihm zu haben, ihm seine Nichtachtung mit Zinsen zu bezahlen; und in dieser Stimmung übergab ich meinem Onkel den Brief, der mit demselben würde vollen Schweigen nickte, als er ihn gelesen, doch als ich mich entfernen wollte, mir nachrief: Man warte noch einen Augen blick. Es soll ein Abendessen gemacht werden für drei oder vier Personen, Fisch und Braten — er bestimmte, was er haben wollte. — Um neun Uhr soll Alles fertig sein. Jetzt kann man gehen. Das heißt also, sagte ich mir, um neun Uhr wird dieser Herr Clement hier eintreffen und mit meinem hochwürdigen frommen Herrn Ohm und mit dem säbelrasselnden Major speisen; ich aber werde vielleicht die Ehre haben, die vierte Person zu sein, wenn ich mich manirlich benehme. In steigender Erwartung vergmgen nun die Stunden; fragen mochte ich nicht mehr, denn ich konnte den Erfolg voraus sehen; aus eigenem Antriebe aber erfuhr ich nichts, bis die Dämmerung herein brach und Gottfried den Befehl erhielt, den Reisemantel zu bringen und den großen Ueberrock auszubürsten. Es dauerte auch nicht lange, so rasselte es die Straße herauf, und ein Wagen, mit vier Pferden bespannt, hielt vor dem Hause. Allein der abscheuliche Major stieg nicht aus, sondern blieb in dem hohen Kasten sitzen. Dagegen kam mein Onkel eilfertig mit Hut und Stock aus seinem Zimmer und sagte im Vorüber gehen: Halt Alles bereit, Charlotte, vergiß nichts! und stieg die Treppe hinunter, während Gottfried ihm mit dem Mantel nachlief. Wie sehr ich nun auch meine Augen anstrengte, ich konnte nicht erkennen, ob Herr von Dumoulin sich wirklich in dem Wagen befand. Nichts von ihm wurde sichtbar, als der Hof prediger Sr. Majestät und erste Consistorialrath einstieg. Hätte der Major höflich sein wollen, so würde er herausgesprungen sein, wie es sich schickte, um meinem Onkel den Vortritt zu Saß denn der Major darin? fragte ich den alten Gottfried, als er zurückkehrte. Gewiß saß er darin, ganz tief in der Ecke, erwiderte er; und weiß Sie, hochedle Jungfer, wem Pferd und Wagen ge hören? Dem Fürsten von Dessau gehören sie. Der Major kann reiten und fahren, soviel er Lust hat, er braucht nur nach dem Stall zu schicken und einspannen zu lassen. Der Herr * Ein Reinfall. Ein junger Kaufmann rettet mit eigener Lebensgefahr ein Mädchen vom Tode des Ertrinkens. „Edler Lebensretter," sagte der Vater des Mädchens," Dir dank ich Alles. 100000 Mark oder die Hand meiner Tochter — wähle!" — Der Lebenretter aber denkt, „wenn ich die Tochter nehme, be komme ich das Geld ohnedies" und antwortete: „Ich wähle Eure Tochter!" — „Da hast Du gut gewählt," spricht darauf der Vater, „die 100000 Mark hätte ich Dir ohnedies nicht geben! können, denn ich bin ein armer Schuster, aber meine Tochter,! die sollst Du haben! Gebt Euch die Hände, liebe Kinder!" ' * Ein Gewinn in der sächsischen Lotterie hat einen Ber-§ liner Bäckergesellen in schweren Verdacht und in's Gefängniß! gebracht. Ein dortiger Versicherungsagent vertreibt nebenbei Lottericloose, darunter auch sächsische. In seine kleine Kollekte fiel bei der letzten Hauptziehung der sächsischen Lotterie ein Hauptgewinn von 100,000 Mark. An dem Gewinnloose war ein blutarmer junger Bäckergeselle miteincm Zehnte betheiligt, so daß ihm 8500 M. ausgezahlt wurden. Damit das „viele Geld" ihm nicht gestohlen werde, gab er seiner Braut, einem ehrlichen Dienstmädchen, 7500 M. zur Aufbewahrung; im herr schaftlichen Hause hielt er das Geld für sicherer geborgen als in seiner Backstube. Die Braut vermochte sich jedoch auch nicht wohl in der Rolle des Schatzhüters zu finden, deshalb bat sie ihre Herrschaft, das Geld, das, wie sie wahrheitsgemäß angab, aus einem Lotteriegewinne ihres Bräutigams stamme, aufzuheben. Die Herrschaft setzte Mißtrauen in diese Angabe. Konnte das Geld nicht aus einem Einbrüche oder gar aus schlimmeren Verbrechen stammen? Diese Erwägungen veranlaßten die Herr schaft, sofort die Kriminalpoizei zu benachrichtigen. Die Dienst magd wurde vernommen, und als sie den Namen ihres Bräut igams genannt, wurde bei diesem eine Hausdurchsuchung vor genommen. Dabei wurde in einem alten Rocke, der in der Backstube hing, noch 900 M. in Papier und Gold vorgefunden. Der Geselle erklärte den Besitz mit seinem Lotteriegewinn, da er aber das Loos nicht vorzeigen konnte — dieses hatte selbst verständlich der Kollekteur bei der Auszahlung des Geldes an sich genommen —, so glaubte ihm die Polizei nicht, er wurde nach dem Präsidium geführt und in vorläufiger Haft behalten, Meinetwegen mag er fahren, wohin er will, sagte ich spottend, leise aber setzte ich hinzu: Mein Liebling ist er nicht, das denke ich ihm heute noch zu beweisen. Mit diesen guten Vorsätzen stieg ich in meine Kammer, welche ich nun im Obergeschoß inne hatte, nachdem mir mein artiges Gartenzimmec genommen war, und hier überlegte ich, wie ich es machen sollte, um dem Major zu beweisen, wie wenig mir an ihm gelegen sei; und je mehr ich nachdachte, Major ist ein Liebling vom Könige und vom Fürsten, von allen beiden. Vermischtes. * Gewissenlos. Einen frivolen „Scherz" hat sich der in Oranienburg in Stellung befindliche Sohn eines in Guben wohn haften Rentiers gemacht. Vor einigen Tagen erhielt der Vater einen mit Trauerrand versehenen Brief aus Oranienburg, in welchem ihm von dritter Seite mitgetheilt wurde, daß sein Sohn gestorben sei, daß zuständige Begräbnißkasse nur 50 Mark für die Beerdigung aufwende und der Vater die entstehenden Mehrkosten tragen solle. Gleichzeitig wurden Tag und Stunde der Be erdigung angegeben. Der >4^ter, in tiefste Trauer versetzt, kaufte sich einen neuen schwarzenA^^fuhr nach Berlin, nahm seine beiden dort wohnhaften Söhne -W und fuhr mit diesen gemein schaftlich nach Oranienburg. Auf dem dortigen Bahnhofe trat ihnen der todtgeglaubte Sohn wohl und munter entgegen. Um Aufklärung befragt, erklärte der Herr Sohn mit Seelenruhe, er habe nur einmal sehen wollen, wie sich seine Angehörigen bei seinem Tode benehmen würden! Vater und Söhne reisten mit dem nächsten Zuge wieder ab, ohne mit dem „von den Tobten auferstandenen" Sohn und Bruder auch nur ein Wort weiter zu wechseln. Monte Carlo zurückgekehrt, nach dem Cafe Glacier, woselbst er durch sein eigenthümliches Benehmen allgemeines Aufsehen erregte. Plötzlich zog er einen Revolver und feuerte zwei Schüsse gegen sich ab. Er war sofort todt. Am selben Tage gab es in Monte Carlo drei Selbstmorde. Eine Russin, Fräulein Katharina Kastliew, die im Laufe des letzten Monats bereits 100,000 Rubel verloren hatte, kam nochmals in den Spielsaal, um mit dem Reste ihres Vermögens, ungefähr 40,000 Rubel, einen letzten Versuch zu machen. In weniger als einer halben Stunde hatte sie auch diesen Betrag verloren. Sie entfernte sich vom Spieltische, setzte sich in einer Ecke auf ein Sopha nieder und trank eine in einem Fläschchen enthaltene Flüssigkeit. Sie starb nach wenigen Minuten. Man fand in ihren Taschen einen Brief, worin sie den Wunsch ausspricht, verbrannt zu werden. Am selben Abend um 5 Uhr jagte sich ein junger Italiener, Herr Julio Masini, vor dem Restaurant Saint Roman in Monte Carlo eine Kugel in's Gehirn. Er war nach Nizza gekommen, um im Auftrage seines Vaters ein Terrain zu kaufen. Jedoch noch bevor er den Kaufpreis zu erlegen hatte, hatte er denselben, 80,000 Frcs., — in zwei Tagen in Monaco verspielt. Am Sonnabend Morgen schließlich entdeckte man am Meeresufer einen jungen Mann, der sich an einem Baume aufgehängt hatte. In seinen Taschen stak ein Zettel, auf welchem zu lesen war: „Meine Stellung ist vernichtet, ich bin entschlossen, zu sterben. Aims M..." * Abendteuer mit einem Adler. Wie der „Scotsman" meldet, wurde an der schottisch-englischen Grenze ein Handels mann aus Galafchid am Hellen Tage von einem mächtigen Adler angefallcn. Der Mann marschirte über die dortigen Hügel Mittags zwischen 12 und 1 Uhr, während die Sonne von einem wolkenlosen Himmel brannte. Plötzlich fiel ihm ein un erklärlicher Schatten auf und beinahe im selben Moment stieß etwas gegen seinen Kopf und schlug ihm den Hut herunter. Aufblickend, gewahrte er einen großen Adler über sich schwebend, der sich eben anschickte, abermals auf ihn zu stoßen. Der Mann vertheidigte sich, so gut er konnte, mit seinem Regenschirme und wies mit diesem neun bis zehn Angriffe zurück. In dieser un angenehmen Lage kam ihm ein vorbeisausender Courirzug zu Hilfe, dessen Brausen und Pusten den Adler verscheuchte. * Trauriges Geschick. Ein Kandidat der Medizin in Ber lin hatte dieser Tage mit mebreren Corpsbrüdern einen Kommers beigewohnt. Als er sich nack Hause begab, war er sehr erhitzt, öffnete deshalb in seiner Wohnung die Fenster und lehnte sich hinaus, um die kühle Luft einzuathmen. Nach einiger Zeit fühlte er ein heftiges Prickeln in den Augen. Er schloß daher das Fenster und ging zu Bette. Als er am nächsten Morgen erwachte, fand er alles im Zimmer dunkel und meinte, es sei noch Nacht. Er versuchte daher noch einmal einznschlafen, aber vergeblich. Endlich wurde die Thür geöffnet, die Wirthin trat ein und rief dem Mediziner zu: „Aber Herr S , wollen Sie denn nicht aufstehen, es ist ja Heller, lichter Tag." — „Heller Tag? fragte erstaunt der Miether, „es ist ja noch alles dunkel." Zu seinem Schrecken erkannte er, daß er über Nacht erblindet war. Der junge Mann hatte, erhitzt wie er war, durch die Zugluft die Sehkraft verloren. * Zweifacher Mord und Se lb stmord. AusStutt- ga rt, 10. Juni, wird gemeldet: In dem bayerischen Dorfe Hegelhofen bei Weißenborn durchschnitt vergangene Nacht ein sechzehnjähriges Mädchen seiner Mutter, seinem Großoheim und sich selbst den Hals mit einem Rastrmesser. Glasirte Thonröhren und Schornstemaufsätze, Krippenrohre, Pferde-, Kuh- u. Schweine-Tröge re. Hochfeuevfesto Lhmnotte-Steine für Kesselfeuerungen, Ofeuaulagen rc. Oöün-Ugissknsr Olmmotte L Ibomvssrenfabrik Richard Müller «L Co., Cölln a. d. Elbe am Bahnhof Meißen. lassen, und wie leicht wäre es ihm gewesen, der so rasch auf seinen: Füßen war, ein paar Minuten bei mir einzutreten, um sich an : Ursprung des Geldes bestätigt hatte. Nunmehr erwartet der meinem Anblick zu erfreuen. Doch er kümmerte sich ja nicht i glückliche Gewinner gemeinsam mit dem minder glücklichen um mich, und voller Zorn ballte ich meine Hände zusammen Kollekteur eine Anklage wegen Spielens in einer verbotenen und drohte dem Wagen nach, als dieser davoneilte, daß die: Lotterie. Funken aus dem Pflaster stoben. MMS-- Freitag, den 16. Juni von Vormittags 16 Uhr au sollen auf Limbacher Revier in der Struth ca. 1800 fichtne Stangen non 3 bis !4 cm. Rnterstärke „ 40 fichtne Durchforsthaufen und !lich 3000 Frcs. Seit einiger Zeit fuhr er täglich nach Monte j Carlo und erlitt daselbst so bedeutende Verluste, daß er eine „ „ ..... ; Sinncsverwirrung bekam. Freitag Abend begab er sich, aus um so rachsüchtiger wurden meine Pläne. Endlich fing ich an,! alle meine Schätze von Schmuck und Kleidern hervorzukramen, § und legte das Beste, daß ich besaß, mir zurecht; dann lief ich wieder hinab und traf alle Einrichtungen, um den Tisch zu bestellen, und nahm dazu die allerschönsten Dinge, welche ich finden konnte. mit Porzellan und mit zwei mächtigen silbernen Armleuchtern,! welche ich mit Wachskerzen besteckte. Als Alles geschehen, daß! nichts mehr fehlte auch in der Küche die getreue Dorothee fleißig ! „ lO fichM UNd ÜllKne StäMMt ihr Werk verrichtete, eilte ich hinauf und begann nun meinen; den vor Beginn der Auktion bekannt gemachten Bedingungen meistbietend versteigert werden, eiligen Ausputz Ich besaß freilich nur ein blaues Kleid von: Versammlung am Conzertplatze. Seidenstoff, und obenem war es kein blumiger schwerer Brocot, j Rotb-Scbönbera 7 ^uni 1893. wie ihn reiche Frauenzimmer trugen, allein er sah ganz artig,: " 8^ - aus, schimmerte mit Flittern gestickt und mit Goldtressen ver ziert, und dazu konnte ich ein Jäckchen anziehen, dessen weite! Aermel mit weißem Atlas gefüttert, und dessen Mieder geschnürt, und der Latz mit Goldfäden schön durchzogen war. Einen Das Gras auf meiner an Braunsdorf angrenzenden Wiese soll Donnerstag, den 15. Juni Nachmittags 5 Uhr Parzellen - weise an den Meistbietenden vergeben werden. Bieterversammlung in der Herzog'schen Restauration. Auch ist ein größerer Theil Feld von meinem Gute in Parzellen vom 1. September an auf 6 Jahre zu verpachten. Grumbach. Gubtöbesitzer. Auf die am 5. Juni in Cossebaude stattgehabte Wähler-Versamml ng der vereinigten Ord nungsparteien bezw. aus die im Verlauf der Hauptrede von Seiten des Herrn Rittergutsbesitzer G. Andrä-Limbach gethane einschlägige Bemerkung sei erwidert, daß wir erfahrenen älteren Leute, namentlich Gutsbesitzer, nach reiflicher Erwägung dennoch mit Bestimmtheit unsere Stimmen dem jugendlichen Reichstagscandidaten Herrn Oskar Hänichen, Lockwitz abgeben werden. Im Namen zahlreicher Gleichgesinnter Ernst Beger, Gutsbesitzer, Gohlis.