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Lingke. Königliche Kreisdirection. von Oppel l. von hiesiger Amtshauptmannschast aufgestellten besonder» Posten erfolgt. Das Signal von Riesa wird sodann jedesmal von Ler Station bei Hirschstein wiederholt und ist zugleich für das auf dem Kirschberge bei Gröbel zu gebende Signal be- stnnmend. 8 10. Die Bestimmung des Zeitpunktes, von welchem an die Besetzung der Signristalionen entbehrlich wird, hängt von der Wasferbaudirection ab, welche zu dietem Behufs wegen Rückberufung der nach § 8 von den Amtshauptmannschasten auf die Stationen abgeordneten Personen Ler betreffenden Amtshaupunannschast Mitlbeitung zu machen Hal, wegen Rückbeiufung der am Schlüsse des tz 8 gedachten Geschütze aber, und zwar für das Geschütz auf dem Martinsberge durch Len in Meißen stalionirlen Wafserbaubeamlen, für die Geschütze bei Hirschstein, Riesa und Strehla aber Lurch den in Riesa stationirten Wasserbaubeamten, Len betreffen den Geschützcommandanten schriftliche Anweisung zugeben zu lassen und von dem Erfolge die Amtshauptmannschaft Meißen zu benachrichtigen Hal. 8 Abgesehen von den zunächst den Wasterbaubeamten ob liegenden und von ihnen zu besorgenden Vorkehrungen zur Sicherung der eigentlichen Strom-Ufer- und Dammbauwerke, bleiben die an den einzelnen Orten behufs der Vermeidung drohender oder bereits entstandener Wasserschäden zu tref fenden polizeilichen Sicherungsanstaiten den betreffenden Po lizeibehörden und deren Localbeamten, beziehentlich unter Aufsicht der Amtshauptmannschasten, überlassen. S >2. Alles Schießen, wodurch zu einer Verwechselung mit den geordneien Signalschüssen Veranlassung gegeben und somit eine Störung der Lignalordnung herbeigeführi wer den könnte, ist bei Geldstrafe bis zu 20 Thlr. verboten. Hiernach haben Alle, Lie eS angeht, sich gebührend zu achten. 26 des Wassers 2 Schallsignal<und 2 Flaggen von rother und weißer Farbe, beziehentlich 2 Fackeln; e) bet bevorstehender großer Gefahr 3 Schallsignale und 3 Flaggen von rother, weißer und gelber Farbe, beziehent lich s Fackeln. Die aufgestellten optischen Signale müssen hinreichend lange Zeit hindurch stehen bleiben und resp. unterhalten werden. 8 7. Zu Signalstationen werden bestimmt: die Festung Kö- nigsteln und Dresden, von wo aus blos Schallsignale durch Kanonenschüsse gegeben werden, ferner die Bahnhöfe zu Krip pen und Pirna, ingleichen Pillnitz und Kötzschenbroda, sowie der Kirschberg bei Grödel, wo allenthalben blos Flaggen oder Fackel-Signale gegeben werden, endlich Ler Marilns- berg bet Meißen und die Anhöhen bei Hirschstein, Riesa und Strehla, von welchen ans Flaggen- oder Fackel- und zugleich Schallsignale durch Kanonenschüsse werden gegeben werden. § 8- Sofort nach Eingang Ler in §. 2 erwähnten ersten Nachricht wird feiten Ler Amtshauptmannschasten zu Pirna, Dresden und Meißen für Besetzung sämmllicher Stationen für optische Signale mit den zur Bewachung und Signali- sirung nöihigen Personen, sowie für Lereilhaltung der er forderlichen Utensilien gesorgt werden; wie denn auch die so fortige Absendung der nölhigen G schütze nebst Mannschaften nach den am Schluffe Les vorig.« tz. bezeichneten 4 Stationen Lur.y Las Königs. Kliegsmimsterium unmittelbar erfolgen wird. 8 9- Darüber, wenn ein Signal und welches solchenfalls ge geben werten soll, wird von der Wasserbaudireclion Be stimmung geiroffen, welche in Kriopen Königstein, Pirna, M ißen. R.esa und Sirehla durch die daselbst stationirten Wasscrbauveamten, in Pillnitz durch den Telegraphenbeamten und in Kötzschenbroda Lurch einen an rasiger Eisenbahnstation Dresden, am 12. Januar 186L. Umschau. Dresden, 21. Jan. Das Dresdner Journal berichnr: ,,Sicherm Vernehmen nach wird am könig lichen Hofe autz Anlaß der bevorstehenden Ver- mablung Irrer königl. Hob. der Prinzessin Sophie mit Sr. königl. Hob. dem Herzoge Karl Theodor in Bayern, am 2. Febr. Veimahlungs- und Glückwrmschcvur stanfinden und die Vermah lung Sonnabend, I I. Febr. Abends, hier vollzogen weiden. Am 12. Febr. wird Abends Festspiel im königlichen Hoitheater, am 13. Febr. großer Hofball und am 14. Februar eine Wiederholung drS Fest spiels im Hoftbemer statisinden." — Zwischen dem Minister v. Bismarck und der Mehrheit deö Abgeordnetenhauses in Berlin sieht eS nicht wie Versöhnung aus. Gleich die ersten Reden zeigten die bittere Stimmung auf beiden Seiten. Der Zankapfel ist wieder das Militär- Budget, an dem die Abgeordneten nicht rütteln sollen. D>e meisten Abgeordneten glauben, daß der König sie bald wieder nach Hause schicken und dann wahisL.inlich olnc Kammer regieren werde. Das H.ncnbaus dagegen zeigt sich dem Minister gegen über köck-st liebenswürdig, und viele von den edlen Giaien sind blos deshalb noch ein wenig unzu- fiicden, weil Herr v. Bismarck noch nicht alle Zn- tungsschreiber hat in's Loch stecken lassen, freilich mit Ausnahme der der Kreuzzeilung. — Prinz Friedrich Karl von Preußen ist wie der in Berlin eingetroffen. Es wird natürlich noch viel Wasser ins Meer fließen, bis die Welt erfährt, was derselbe in Wien mit seinem kaiserlichen Wirthe verhandelt und ausgemacht hat. Doch scheint des Letzteren nicht allzuviel zu sein. Wenig stens erklärt das Bismarck'iche Blatt gelegentlich der Abreise des Prinzen aufs Neue, der Besuch desselben sei nichts als ein Höflichkeitsbesuch gewesen. Ein Wiener Blatt will wissen, cs werde zur Er wiederung der Höflichkeit nächstens ein Erzherzog nach Berlin gehen. Daß der Prinz gar nicht mit den österreichischen Ministern, sondern nur mit dem Kaiser, den Erzherzogen und mit einigen KriegS- mäanern verkehrt Hal, beweist natürlich nicht, daß seine Sendung keine polnische war. Doch mag sie immerhin zugleich eine militärische gewesen sein, d. h. der Prinz mag mit dem Kaiser besprochen haben, welche militärische Dienste Ö sterreich, falls es im Süden angegriffen wrrdcn sollte, von Preußen als Entgelt fürem Gewährenlaffen derBis- marü'schcn Politik im Norden etwa erwarten könne. Zwar schwirren durch die öffentlichen Blätter immer noch die wunderlichsten Gerüchte und Meinungen über österreichische Forderungen und preußische Gegen-