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Wochenblatt für Wilsdruff, Tharaud, Nossen, Siebenlehn und die Umgegenden. Ämt 8 klatt für da« Königl. Vericht«amt Wilsdruff und den Stadtrath daselbst. Freilag, Ven ll. Mal t8«k. jg Verantwortlicher Redacteur und Verleger: A. Lorenz. Bon dieser Zeitschrift erscheint alle Freitage «ine Nummer. Der Preis für denBterteljahrgang beträgt tü Ngr. und ist jedesmal vorauszubezahlen. Gämmtliche Königl. Postämter nehmen Bestellungen darauf an. Anzeigen, welche im nächsten Stück erscheinen sollen, werden in Wilsdruff sowohl (in der R edaciion), als auch tn der Druckerei d. Bl. in Meißen bi« längstens Donnerstag Vormittags 8 Uhr erbeten, Inserate nur gegen sofortige Bezahlung besorgt, etwaige Beiträge, welche der Tendenz des Blattes entsprechen, mit großem Danke angenommen, nach Bestnden hon - rtrt. — Bekanntmachung. Für die Königl. Sächs. Armee wird die sofortige Einstellung einer größeren Anzahl Reit« und Zugpferde erforderlich. Man hofft diese Pferde mittelst freien Einkaufs zu erlangen und sollen behufs dessen an nachgevannten Tagen und Orten, und zwar von früh 8 Uhr an, Märkte abgehalten »erben. In Dresden, Neustädter Reiter.Laserne, vom 9. Mai an bis auf weitere Anordnung: den 11. und 12. Mai » in Pirna, Zittau, Camcnz, Meißen, Chemnitz, Peuig, Pegau, Oschatz; den 14. und 15. Mai in Freiberg, Löbau, Großcnhain,Döbeln, Mittweida, Rochlitz, Borna, Wurzen; den 16. und 17. Akai in Nossen, Bautzen, Riesa, Roßwein, Leisnig, Grimma, Kohren, Leipzig. Die Verkäufer werben aufgesordert, ihre Pferbe ben zum Einkauf beauftragten Eommlfttone» vorzustellen. Als annehmbar wird jedes Pferd betrachtet, welche« Stute oder Wallach, mindestens 11 Viertel 2 Zoll hoch, gesund und für den Dienst tn der Armee brauchbar, und nicht unter 5 und nicht über 10 Jahr alt ist. Wegen etwaigen, nach der Uebernahme zum Vorschein kommenden Mängeln und Krank heiten gelangen die einschlagenden lande-gesetzlichen Bestimmungen zur Anwendung. Dresden, am 5. Mai 1866. Kriegs-Ministerium. von Nabenhorst.Neidltng. Umschau. Der Krieg in Deutschland und um Deutsch land ist furchtbar nahe qerückt. Preußen ist zum KriegSlager geworden: alle Armeecorps, die gesammte Artillerie und die ganze Cavalerie sind mobil gemacht. Die Festungen, namentlich auch Magdeburg werden armirt; die Berlin- «Anhalter, die Berlin-Potsdam-Magdeburger und die Niederschlesisch-märkische Eisenbahn haben Be fehl, sich zum Transport der Truppen fertig zu machen. Die Armeen sollen an der Grenze Sach sens und in Schlesien aufgestellt werden. In einem großen Ministerrathe unter Vorsitz des Königs und Theilnahme deS Kronprinzen und vieler Generale sind diese Maßregeln angeordnet worden; man wartet nur auf eine Nachricht aus Wien, um noch umfassendere folgen zu lassen. Die Stimmung des Hofes soll eine sehr gereizte sein, Bißmarck's Einfluß nach längerem Schwanken des Königs über alle Gegner gesiegt haben und seine Stellung befestigter sein als je. Es ist nicht ohne Bedeutung, daß in diesen Tagen der Krisis die Königin Auguste und der Kronprinz Ber lin verlassen, die Königin reist zu einer ungewöhn lich zeitigen Badekur nach Baden, der Kronprinz nach Stettin. — Wunderbar! Preußen erklärt, nicht angreifen zu wollen, Oestreich würde erfreut sein, nicht rüsten zu müssen, Italien sagt, daß ihm Nichts ferner liege, als ein Angriff auf Oesterreich und Sachsen denkt nicht daran, in Preußen cinzufallen, und dennoch gehen überall die Rüstungen fort und wer den mit immer größerer Hast betrieben. Preußen