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zwischen Auberive und südöstlich von SoMme-Py. Sie brachen vor unseren Kampflinieu unter schwersten Verlusten für den Feind zusammen. Auch nördlich »on Cernay scheiterten die bis zum Abend mehrfach wiederholten feind lichen Angriffe. In den Argonnen schlugen wir Teilangriffe des Gegners ab. Zwischen den Argonnen und der Maas stieß der Feind über unsere »srderenKampflinien hinaus bis Mont Ablainville- Montfaueon und bis an den Maasbogen nordöstlich von Montfaucon vor. Hier brachten ihn unsere Reserven zum Stehen. Der Feind konnte somit an einzelnen Stellen unsere Infanterie- und Artillerie-Linien erreichen. Der mit weit gesteckten Zielen unternommene große französisch-amerikanische Durchbruchsversuch ist am ersten Schlschttage an der Zähig keit unserer Truppen gescheitert. Neue Kämpfe stehen bevor. Der Erste Generalauartiermeister Ludendorff. ^E^smnungen sind wohlfeil — Morte erschüttern nur die Luft; Erst die Tät zeigt den Mert! Deine Tat sei die „Neunte"! Großes Hauptquartier, 27. September. (Wtb. Amtlich.) Gingegangen nachmittags ^4 Uhr. Westlicher Kriegsschauplatz: In der Champagne zwischen den Höhen westlich von Suippes und der Aisns sowie nordwestlich »on Verdun, zwischen den Argonnen und der Maas haben Franzosen und Amerikaner gestern mit starken Angriffen begonnen. Der Artilleriekampf dehnte sich über die Höhen west lich der Suippes nach Westen bis Reims über die Maas, nach Osten bis zur Mosel aus. Dort folgten nur Tefl- angriffe. Sie wurden nach heftigen Kämpfen abgewiesen. Boi ihrer Abwehr östlich der Maas zeichneten sich auch österreichisch-ungarische Truppen aus. An denHauptangriffsfronten leitete gewaltiges Artillerie feuer die Jnfantsrieschlacht ein. Westlich der Aisne brach der Franzose, östlich von den Argonnen der Amerikaner unter Einsatz zahlreicher Panzerwagen gegen unsere Stellungen sor. Befehlsgemäß wichen unsere Vorposten kämpfend auf dis ihnen zugewiesene Verteidigungslinie aus. Bei Tahure und Ripont gelang es dem Gegner in seinen bis zum Abend fortgesetzten Angriffen über unsere vordere Kampf- linie hinaus bis auf die Höhen nordwestlich von Tahure und bis Fontaine en Dormois vorzudringen. Hier riegelten Reserven den örtlichen Einbruch des Feindes ab. Mit besonderer Stärke führte er seine Angriffe gegen unsere Stellungen geschickt. Zurückgekehrt findet er lein hart an der Düna gelegenes Pfarrhaus, Nebengebäude, Kirche bis auf den Erdboden zerstört, Seine zahlreiche Familie ist gänzlich zer streut, einzeln bei Verwandten untergebracht. Er selbst arbeitet als Vikar in Kurland, um nur das tägliche Brot für sich zu »erdienen, leidet an allem Mangel. Ferner V. N). von Kreazburg an der Düna. Auch hier ist die Pfarre, Kirche mit Turm usw. in einen Trümmerhaufen ver wandelt. Der Rest der Gemeinde, völlig verarmt, kann nichts zum Wiederaufbau leisten. Der Pastor versucht in Riga für sich und seine Famlie durch Unterricht mühsam das Leben zu fristen, aber es fehlt überall am Nötigsten. Der artige Beispiele ließen sich viele anführen. Die Balten selbst opfern viel, um dieser Not zu steuern. Aber sie ist größer als die Hilfe! Die deutsche Verwaltung sucht geordnete Zustände herbeizuführen. Uber wie lange wird es dauern, bis die Schäden geheilt sind! Der Gustav- Adolf-Verein hat erhebliche Summen bereitgestellt. Da will auch der lutherische Gotteskasten nicht fehlen! Von feinen laufenden Einnahmen kann er wenig abaeben, wenn er nicht auf anderen Diasporagebieten seine Tätigkeit «in- fchränken soll, daher bitte! er herzlich und dringlich um besondere Gaben für die notleidenden Geistlichen und Ge meinden in Baltenländern. Der Hamburger Gotteskasten ist bereits in die Hilfsarbeit eingetreten. Sollte der sächsische zurückbleiben? Das darf Nichtsein! Gaben für die lutherischen Balten nehmen die Sammler des Gotteskastens, der Schatz meister, Hr. Kaufmann E Siedel, Dresden-A., Neumarkl (2, auch die Unterzeichneten entgegen. Quittungen soll der nächste Jahresbericht des Gotteskastens enthalten. Leipzig-Reudnitz, Gststraße H, II, den 2ß. August (9(8. Der lutherische Gotteskasten im Königreiche Sachsen. Pastor Dr. Ahner, Vorsitzender. Pfarrer Große, Sora. politische Rundschau. Deutsches Reim. * In den lebten Tagen weilte der Kaiser kn Kiel. In einer Ansprache an sämtliche Truppenteile der Garnison erinnerte der Monarch an Coronel und Skagerrak, sowie an die tapferen Vorstöße unserer Torpedoboote gegen die feindlichen Küsten, die bewiesen hätten, welcher Geist in der Flotte herrsche. Die Ruhmestaten der Flotte seien denen unserer Armeen gleichwertig. Der Kaiser über brachte sodann die Grüße der an der Westfront kämpfenden Kameraden und forderte zum Schluß auf, dafür zu sorgen, den U-Boot-Krieg in voller Wirksamkeit zu erhalten, damit den Truppen an Land auch weiterhin geholfen werde, den schweren Kampf mit Erfolg durchzuführen. Im Anschluß an den Kieler Besuch besichtigte der Kaiser die U-Boot- Schule in Eckernförde. * In einer Entschließung de- allgemeinen deutschen Genossenschaftsverbandes heißt es: »Der Verband ruft die ihm angeschlossenen Genossenschaften auf, ihre in acht Kriegsanleihen bewährte finanzielle Macht auch für die S. Kriegsanleihe in den Dienst deS Vaterlandes zu stellen. Dem durch vorübergehende Erfolge übermütig gewordenen Feinde muß wiederum gezeigt werden, daß daS deutsche Volk in ungeschwächter wirtschaftlicher Kraft den un bezwingbaren Willen hat, dem Vaterlande zu geben, waS es braucht, um den ihm aufgezwungenen Kampf zum sieg reichen Ende zu führen. Die deutschen Heere beschirmen im ftahlhatten Kampf Haus und Herd, Weib und Kind und haben Anspruch darauf, in der Heimat einen gleich starken wirtschaftlichen Schutz hinter sich zu wissen. Die Schulze-Delitzschen Genossenschaften werden wiederum ihre Schuldigkeit tun." Frankreich. X Die heimgekehrten Teilnehmer an der Londoner Sozialistenkonferenz sind sehr entrüstet, daß Clemenceaus Zensur alle ihre Berichte unterdrückt hat. „Populaire" schreibt: „Der Eindruck, den man nach Schluß der Be ratungen hat, ist der, daß künftig jede ähnliche Konferenz unmöglich geworden ist. Eine Konferenz mit nicht sozialistischen Elementen und besonders mit den anti- fozialiftischen amerikanischen Acbeiterdelegierten, die durch ihre Zahl die echten Sozialisten unterdrücken und Aus sprache und Entscheidungen fälschen, kann in Zukunft nicht mehr stattfinden. Unsere englischen Kameraden er klären, es sei nötig, die sozialistischen Vorkämpfer vor derart zusammengesetzten Konferenzen zu warnen." Oolland. X Zu dem Verbot der Ausfuhr von LebenSmitteln, das die Regierung erlassen hat, schreibt das „Vaterland": „Dieser Bericht muß sowohl eingeschränkt wie ergänzt werden, eingeschränkt insofern, als die Ausfuhr, zu der unser Land vertraglich verpflichtet ist, weitergeht, ergänzt als alle übrige Ausfuhr, nicht nur die, die mit der Volks ernährung in Zusammenhang steht, vorläufig verboten ist." Die Nachricht, daß die Einfuhr von Roheisen aus Deutsch land seit Mittwoch verboten ist. ist nur teilweise richtig. Rußland. X Die Beziehungen zwischen Rußland und den Verbandsstaaten gestalten sich immer schwieriger. Die Sowjetregierung hat beschlossen, alle englischen und fran zösischen Konsulatsbeamten zu internieren. Da sich einige von ihnen, die auch an der Verschwörung bete'ligt waren, in dem unter norwegischer Flagge stehenden amerikanischen Konsulatsgebäude verborgen haben, hat die Sowjetregierung, um die norwegische Flagge nicht zu verletzen, das Gebäude mit einer Postenkette umgeben, bis sich die Verborgenen freiwillig melden. Sie sollen interniert werden. Tüttel. X In der Antwort der türkischen Regierung auf Graf Burians Friedensnote heißt es u. a.: „Die türkische Regierung spricht den Wunsch aus. daß dieser neuerlich von der österreichisch-ungarischen Regierung unternommene, von hohem Menschlichkeitsgefühl und aufrichtigem Ver- 'öhnungsgeist eingegebene Schritt zur Vorbereitung des Bodens für einen gerechten und dauerhaften, die ganze Welt umfassenden Frieden bei unseren Gegnern die besten friedlichen Dispositionen finde. Der Unterzeichnete hat die Ehre, im Namen der kaiserlichen Regierung zu er klären, daß die Hohe Pforte bereit ist, an dem oorge- schlagenen Gedankenaustausch teilzunebmen." Neueste Meldungen. Die Siegfriedftellnng. Zürich, 26. Sept. Der „Zünder Anzeiger" schreibt: Es zeint sich seit mehreren Tagen deutlich, daß trotz der hettmen der Engländer und Franzosen g-aen die dm^che W-st^ront diese eher stabiler geworden ist. Die Siegfriedlinie hat seit zwei Wochen ihren vollen Wert bewiesen. Verbesserungen an deutschen Flugzeugen. Genf, 26. Sept. Au? Vershings Kauntauartier liegen Meldungen amerikanischer Flieger vor. wonach bei den jüngsten Kämpfen höchst beachtenswerte technische Neuerungen an deutschen Flugzeugen wabraenommsn wurden, unter anderem eine, die den Fliegern verblüffend rasche Nettuna aus äuge« schoffenen Apparaten (mittels besonderer Fallschirme) er möglichte. Starke deutsche Nrtillcrietätigkeit. Amsterdam, 26. Sept Auf der ganzen Front, melden die „Times", sei seit einigen Tagen eine starke deutsche Artillerie tätigkeit zu verzeichnen. Erklärungen deS Marschalls Foch. Snqano, 26. Sept. „Corriere della Sera" zufolge erklärte Marschall Foch, er betrachte es als seine Aufgabe, Frankr-uchs Roden vom Feinde zu befreien. Die Hoffnungen aus ein baldiges Ende des Krieges oder auf eine Entscheidung noch in diesem Jahre seien nicht gerechtfertigt. Die Kämpfe an der Piave. Basel, 26. Sept. Schweizer Blättern zufolge unternehmen die Jtaiiener neuerdings Versuche, den Übergang über die Piave zu erzwingen. Andauernde Krisengerüchte. Berkin, 26. Sevl. Die „Nationalzeitnng" meldet, anS parlamentarischen Kreisen werde ihr mitgeteilt, ReichSkauzler Graf Hertling werde vorläufig im Amte bleiben, aber im Sause des Monat» Oktober zurücktreten. Dann würden die Sozialdemokraten Vertreter in ein neues Kabinett entsenden. Keine Einberufungen in der Ukraine. Kiew, 26. Sept. AuS offiziellen deutschen Kreisen wird gegenüber den Gerüchten, daß in der Ukraine eine Einberufung erfolgen und die Einberufenen an die deutsche Westfront geben sollen, erklärt, daß Deutschland nirgends im besetzten Gebiet auch nur einen Soldaten einberufen habe. Ein derartiges Dorgeben in der befreundeten Ukraine, wo Deutschland nur sei, um Ruhe und Ordnung herzustellen, sei ausgeschlossen. , Aufhebung des MaffenterrorS in Rußland? Moskau, 26. Sept. Die Zeitung „Mir" meldet die Zu rückziehung deS Dekrete- über den Massenterror. Im Zentralkomitee sei die Frage deS Terrors erörtert worden, wobei Lenin den dringenden Wunsch aussprach, wieder zu den guten Methode! der Revolution zurückzukehren. Die Mehrheit habe sich ihm angeschlossen. Letzte Orahtbertchte Kas „Wilsdruff«« Tageblatt»«--. 28OVO Brutto-Registertonnen versenkt Berlin, 26. September, (tn. Amtlich.) Im Atlantische« Oz«a« Versenkte« ««sere U-Boote 28000 Br»tt»-Ne<isterton«e«, b«r««t«r 3 Tank- Dampfer «on znsammen etwa 18000 Br«tts- Registertonne«, »«« bene« ei«er als Amerikaaer sestgeftellt wurde. Der Ehef des Admiralftabs der Mariae. Der Kaiser in Cassel. Cassel, 27. September, (tu.) Gestern vormittag ist der Kaiser zum kurzen Aufenthalt in Schloß Wilhelmshöhe eingetroffen. Wie von dem CasselerTageblatt berichtet wird, holte die Kaiserin ihren Gemahl am Bahnhof ab. Tie Kaiserin ist wieder wohlauf. Die Aufhebung des Paragraphen 0 der Reichsverfassnng. Berlin, 27. September, (tu.) Die interfraktionellen Besprechungen, die am Donnerstag Abend geflogen wurden, hatten, wie die Germania hört, die Aufhebung des Para graphen 9 der Reichsverfassnng und die Frage der Auto nomie Elsaß-Lothringens zum Gegenstand. Die Königin-Mutter vor» Spanien als Vermittlerin zwischen Spanien »«d Deutschland. Bern, 27. September, (tu.) Die Times melden, daß die Verständigung zwischen Spanien und Deutsekland dem persönlichen Einfluß der Königin-Mutter Maria Christine, einer Habsburgerin, zu verdanken sei. Sonnenaufgang Sonnenuntergang 55« Monduntergang 5" Mondaufgang 2" V. 114« N. Aus Giadt und Laud. Mitteilungen für diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, am 27. September. Merkblatt für den 28. September. Dresden, 26. Sept. Der vortragende Rat im sächsischen Finanzministerium, Geheimer Justizrat Dr. Otto Map, ist durch einen Unfall in den Bergen bei Oberstdorf tödlich ver unglückt. Seine Leiche konnte noch nicht gefunden werden. — Dresden. Unter herzlicher Teilnahme weuester Kreise wurden am Donnerstag nachmittag mehrere der beklaizenswerten Opfer des Eisenbahnunglücks auf den hiesigen Friedhöfen bestattet. Auf dem Johannisfriedhofe fand Um 3 Uhr die feierliche Einsegnung der Frau Kapell meister Emmy Pembaur statt, auf dem Löbtauer Annen friedhofe wurde Frau Lokomotivführer Alma Gäbler und ihre Tochter Margarete zur letzten Ruhe gebettet und auf dem Striesener Friedhöfe übergab man den Leichnam des Kaufmanns Brun» Lahode der kühlen Erde. Bei allen Feierlichkeiten, auch bei den Beisetzungen anderer Opfer waren außer einer nach Hunderten zählenden Trauerver sammlung zahlreiche Mitglieder der Eisenbahn-General direktion zugegen und legten wundervolle Kreuzspenden nieder. Die Gedächtnisreden der betreffenden Pfarrer hinter ließen einen tiefen Eindruck. — DreSbe«. Am Mittwoch nachmittag besichtigte die Unkallstele in Dresden-Neustadt der Präsident des KeichSeisenbahnamtes Wirkl. Geh. Oberbaurat Petri (Berlin). — Die Nachricht, die achtjährige Lotte Madiger (nicht Rüdiger, wie gedruckt) sei ihren Verletzungen erlegen, be wahrheitet sich glücklicherweise nicht. — Dresse«. Der König hat bestimmt, daß das Infanterie-Regiment 177 »on jetzt ab die Bezeichnung 12. Jafanterie-Regimeat 177 „König Ferdinand der Bul garen" führt. Die Offiziere desselben tragen auf den Achselstücken, die Mannschaften auf den Schulterklappen an Stelle der Nummern den Namenszug des Chefs. — Dresden. Se. Mas. der König hörte gestern den «ingehenden Vortrag des Finanzministers v. Seydewitz über das schwere Eisenbahnunglück in Dresden-Neustadt und seine aufs tiefste zu beklagenden Folgen. Se. Majestät wiederholte den Aasdruck seiner «ärmsten Teilnahme an dem Leid der Hinterbliebenen und seines lebhaften Interesses an dem Schicksal der Verletzten. — Mügeln, Bez. Leipzig. Hier versuchte «ine Köchin ihr« Herrschaft za Vergiften, indem sie den Speisen und Ge tränken schädliche Stoffe zusetzte. Zum Glück wurde die Hausfrau auf den widerlichen Geruch vor dem Genuß aufmerksam, und der verbrecherische Plan mißlang. Das Mädchen wurde festgenommen. — Gefreiter Otto Trommler erhielt das Eiserne Kreuz 2. Klasse. — Unteroffizier Otto Grau, Ritter des Eisernen Kreuzes 2. Klasse und Inhaber der Friedrich August- Medaille in Silber, wurde zum Vizefeldwebel befördert. Beide stammen aus Herzogswalde. —I(G.K.) Bei den letzten feindlichen Fliegerangriffe« auf «nser Heimalgebiet, die unser Fliegerschutz so trefflich abzuwehren versteht, hat sich wiederum herausgestellt, daß sich erfahrungsgemäß Unglücksfälle an Menschenleben fast gänzlich vermeiden lassen, wenn die Bevölkerung die Ver- haltungS-Maßregeln bei Fliegergefahr kennt und genau be folgt und sich nicht, wie dies leider noch häufig geschieht, durch Neugier der größten Gefahr aussetzt. Neugier ist be kanntlich das Allergefährlichste. Man kümmere sich nicht um die feindlichen Flieger, sondern suche sofort Schutz hinter massiven Mauern und Pfeilern innerhalb der nächsten Ge bäude. Man vermeide dabei größere Ansammlungen in einzelnen Räumen, da Verluste desto unwahrscheinlicher sind, je besser die Verteilung ist. Wo kein Häuserschutz vorhanden, suche man Deckung in einem Graben oder sonst einer Vertiefung, damit etwa breit fliegende Sprengstücke über einen hinweggehen. Fahrzeuge sollen sofort stehen bleiben, wo sie sich befinden und deren Führer, bevor sie sich in Deckung begeben, die Zugtiere am nächsten Baum »der Laternenpfahl anbinden. Straßenbahnen halten an der nächsten Haltestelle, die Fahr gäste suchen schleunigst Schutz in den nächsten Häusern. Man bedenke bei allen Maßnahmen, daß jede Panik ge fährlicher ist, als der Angriff selbst und bewahre in jeder Jage als grundsätzliche Pflicht größte Ruhe. o Reifeprüfung eines Kriegsblinden. An der Drei königsschule zu Dresden bestand nach schriftlicher und mündlicher Prüfung ein Kriegsblinder I. Br. die Kriegs reifeprüfung. Er batte die Schule als Kriegsfreiwilliger seinerzeit mit der Reife für Obersekunda verlassen, so daß er in der kurzen Zeit von etwa 14 Monaten den Lehrstoff von drei Klaffen bewältigte. Er will Volkswirtschaft studieren. — Eine neue Krankheit fft m Böhmen aufgetreten, an der in Klattau in den letzten Tagen 6 Personen, zumeist Soldaten, erkrankt und nach einigen Stunden gestorben sind. Die Ursache der Erkrankung kannte bisher noch nicht fest gestellt werden. Die Bezirkshauplmannschaft hat sofort Vorsichtsmaßnahmen gegen di« Ausbreitung der Krankheit getroffen und unter anderem die sofortig« Schließung der Kinos, Konzert-, und Unierhaltungsräume verfügt.