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LSZ den- bemüht war, sich zwischen die alte Frau und den Mörder zu drängen.' Otto stieß den Unmenschen zurück und stellte sich schützend vor die Jammernde, welche sich wei nend über den Körper der Geiödteten warf Der Trapper, wüthcnd gemacht durch den Stoß Berger's, machte Miene, auf diesen einzudringcn, als an der Seite des Thales, von welcher die Weißen den Angriff gemacht batten, wildes Kriegsgeheul Und einige Schüsse sich kören ließen. Schnell sammelten sich die Jäger. Beach entsandte sechs bis acht Männer, welche eben von der vergeblichen Verfolgung der Vertkei- dlger des Dorfes zurückgekehrt waren, zum Schutze des Thaleinganges, durch welchen der Rest der Be satzung geflohen war und rückte mit dem Rest den Angreifern entgegen. Die Ch ppewas, welche zum Kample ausqe- rückt ivaien, hatten, der Spur ihrer Feinde folgend, zu spät ihr Dorf erreicht, um den Angriff zu ver hindern, drangen aber jetzt racheschnaubeno heran. Ein gut gezieltes F uer der Trapper empfing sie und sti eckte eine große Anzahl nieder. Während die Rothhäute gewöhnlich sehr vor sichtig und gedeckt dem Feinde sich nähern, batten sie hier jede Deckung verschmäht und stürmten rache- schnaubcnd und mit wildem Kriegsgeheul vorwärts. Durch die Salve der Trapper verloren sie viel leicht zwanzig Krieger und büßten so den Vorrbeil der Uederzabl ein. Als sie jedoch den Feind erreicht batten, schossen sie aus nächster Bähe ebenfalls ihre Büchsen und streckten ebenfalls fünfzehn oder zwan zig ihrer Feinde zu Boden. Nun begann eines jener wilden Handgemenge, welche leider noch heutzutage nur zu häufig an den Grenzen der Ansiedlungen stattsinden. Die Jäger waren immer noch durch ihre bessere Bewaffnung im Vortkeile. Nachdem die Chippewas ihre Büchsen abge feuert hatten, waren sie nur noch auf Tomahawk und Skalpierm ffer angewiesen. Die Jäger dagegen waren außer mit Bowie messern zum Theil noch mit jenen furchtbaren Re volvern versehen, welche damals noch ziemlich neu, bei den Trappern schnell Eingang gefunden kalten. -Nachdem das erste Kampfgeschrei verhallt war, wurde nur noch mit stummer Erbitterung gekämpft. Die Strahlen des Mondes drangen nur schwach durch die Gipfel der Bäume und beleuchteten spär lich und mit unsicherem Lichte das Morden. Nur hin und wieder tönte ein kurzer Triumph ruf wenn es einem der Kämpfer gelungen war, dem Gegner in die Brust zu stoßen. Ein dumpfes Röcheln folgte alsdann dem Siegesrufe. Jndeß räumten die in kurzen Zwischenräumen krachenden Revolverschüsse schnell unter den Chip pewas auf. Nur auf einem Punkte waren die Rothhäutc siegreich. Vier oder fünf Häuptlinge hatten sich zusam- mengesillt und drangen fechtend vorwärts, von eini gen ihrer besten Krieger begleitet. Mehrere Jäger waren schon ihren Streichen erlegen, und eben kämpfte Beach, der Büffel, und Mehrere Andere gegen die vordrizigenden Wilden. Schon ermatteten die weißen Krieger, bedrängt von der Ueberzakl, als Mr. Eleazar Russel die mißliche Lage seiner Gefährten wahrnabm und rief: ,,Fred Räffauf, lasse ab mir dem Abschlachten von Wölfen, wenn es gilt, den Bären zu jagen. Dort scheint der Satan mit seinen Kindern zu fechten, doch sürwabr, wenn er auch mit einer Legion seiner Trabanten aus dem stinkenden Höl, lenvfuble herbei ilte, er würde doch in Eleazar Russel den Gerechten deS Herrn finden, der seiner Bosheit trotzt." Nach dieser kurzen „Speech" schwang der tapfere Methodist seine lange Büchse und ließ den Kolben mit ausgezeichnetem Erfolge auf den Schä del eines Indianers niederfallen. Raffiuk, Berger und einige Andere eilten schnell aus Russel's Ruf zur Hilfe herbei und brachten den Kampf zum Stehen. (Fortsetzung folgt.) Vermischtes. Eine seltsame Wette wird au? PortSmouth (Nordamerika > berichtet. Vor einige» Ia,en wettete dort ein junger Mensch um 500 Doll, lOO englische Meilen in eben so vielen Stunden ohne zu schlafen abznmachen. Zu Ende der ersten 24 Stunden war er sehr müde und verspürte einen größern Hang zum Schlafen alS später; er überwand ibn jedoch um den Preis eines heftigen Kopfschmerzes für die drei übri gen Tage. An diesen Tagen war er so aufgeregt (wahrscheinlich durch den starken Thee, der sein ein zige» Getränk bildete), daß er ohne Gefahr einzu- schlummcrn sich nieder etzcn konnte. Am dritten Tage stolperte er oft auS Müdigkeit und Schwäche. Am vierten war er so schwach, daß man ihn unterstützen mußte, wenn er die stündliche Runde ging, und mehrmals ifiel er in Ohnmacht. Als er sich zum hundertsten Male durch die Bahn geschleppt hatte, brachte man ihn zu Bette, fand es aber nöthig, ihn jede Stunde zu wecken, und mußte ihn — in solcher Aufregung war sein Nervensystem — zu Zeiten im Bette fest halten. Wieder einigermaßen zu sich ge kommen, erklärte er, daß keine Summe ihn bewegen könne, daß Kunststück noch einmal zu verrichten. In Baltimore ist e» von einem Menschen versucht worden, der in der 97. Stunde starb. Der Kuhhirt auS einem Dorfe vom hanno verschen Harze und ein College vom preußischen Harze hatten seit längerer Zeit ein beschauliches Hirtenleben geführt, und oft auf den Bergen und in den Thä- lern beim Grasen ihrer Kühe mit einander geplau dert und gemeinschaftlich dem Glase zugesprochcn. Da führt sie der Ruf für'S Vaterland plötzlich au» dem friedlichen Hirtenleben in's wilde Kriczszetüm- mel hinaus. Die Hirtenkeule wird vertauscht mit der scharfen Waffe, der blaue Kittel mit dem Was-