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für Wilsdruff, Tharaud, Nofsen, Siebenlehn und die Umgegenden. Amtsblatt für das Königs. Gerichtsamt Wilsdruff und den Stadtrath daselbst. 50. -freitaq, den 16. Oecembec 1864 Verantwortlicher Nedacteur und Verleger: A. Lorenz. Bon dieser Zeilschrist erscheint alle Freitage eine Nummer. Der Preis für den Vierteljahrgang beträgt III Ngr. und ist jedesmal vorauszubezahlen. Sämmtliche König!. Postämter nehmen Bestellungen darauf an. Anzeigen, welche im nächsten Stück erscheinen sollen, werden in Wilsdruff sowohl stn der Redactlons, als auch in der Druckerei d. Bl. in Meißen bis längstens Donnerstag BormltlaaS 8 Uhr erbeten, Jnscratc nur gegen sofortige Bezahlung besorgt, etwaige Beiträge, welche der Tendenz des Blattes entsprechen, mit großem Danke angenommen, nach Befinden honorirt. Hie Redaktion. Verordnung, die wegen des Auftretens der Rinderpest in Böhmen getroffenen Maßregeln betr. Da die neuerdings in Döhmen ausgedrochene Rinderpest amtlicher Mitlbeilung zu Folge als vollständig wieder erloschen erklärt worden ist, so findet sich das Ministerium des Innern veranlaßt, die mittels Verordnung vom 17. Ottbr. dieses Jahres für die Grenze entlang des diesseitigen Regierung-, bezirkS Budisstn verfügten besondern Sperrmaßregcln andurch dergestalt außer Kraft zu setzen, daß nun mehr auch für diesen Grenztract nur die mittels Bekanntmachung vom 2. November dieses Jahres zu Verhütung der Einschleppung der Rinderpest im Allgemeinen vorgeschriebenen Bestimmungen in Betreff des Einbringens von Vieh aus Böhmen nach Sachsen bis auf Weiteres maaßgebend find. Hiernach Unterliegt die Einfuhr und der Eintrieb von Rindvieh entlang der ganzen sächfiseb-böhmischen Grenze den «US Punct 1 und 2 der angezogenen Bekanntmachung erstchiltchen Beschränkungen. Ministerium des Innern. — Fihr. von Beust. Schmiedel. Umschau. Der 7. December war für Berlin ein großes Test- durch das schöne Brandenburger 3hor zogen die Brandenburgischen Regimenter, In fanterie, Cavalerie und Artillerie, ein, welche aus Schleswig-Holstein siegreich zurückkehrten. Der Platz vom Brandenburger Thor die Linden entlang dis zum Palais des Königs, dem Opernhaus und schloß ist einer der schönsten und imposantesten, die es giebt; dieser weite Raum prangte im reich sten Festschmucke und war besetzt von Hunderttau senden von Menschen, die von stolzer patriotischer Freude erfüllt waren. An der Spitze sämmtlicher Gruppen ritt der König, andere Führer waren der »Hinz Friedlich Carl, der sich wirklich Respect und Uebe bei seinen Truppen erworben zu haben scheint, >n der Uniform derZieten-Husaren, der alte Wrangel, dem die Festfreude etwas verdorben war, die Gene- rale Herwarth v. Bitterfeld, v. Manstein, v. Rüder "d v, Flies, Die Helme der Truppen waren mit Kränzen und Blumen geschmückt, die 41 den Dänen abgenommenen Danebrogs wurden von den Compagnieen geführt, die sie erobert hatten. Die Hurrabs und Hochs dauerten von einem Ende des Zugs zum andern, die Trommeln wirbelten, die RegimenlSchöre schmetterten und all dieser Jubel wurde nur unterbrochen von den Ansprachen des Königs, des Oberbürgermeisters und den Antworten des Prinzen Friedrich Carl und der Generale. Jedes Regiment wurde mit Hochrufen begrüßt, am wärmsten das 24., 35. und 60. Regiment, deren Bayonnette auch die meisten Kränze schmückten. Als diese Regimenter über den Opernplatz marschir- ten, eilten die früher zurückgekehrten Reservisten und Landwehrmanner hinterher und schlossen sich blitz schnell den letzten Gliedern an. Vor dem Schlosse stellten sich die Sturmcompagnieen von Düppel an die Spitze ihrer Bataillone. „Euch Allen", sagte der König, „erneuere ich meinen Dank, den ich in den unvergeßlichen Stunden von Düppel nussprach und den heule das Vaterland mit mir Euch dar-