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weit im vtiä. ^L^L/dL^L^d1>tzI>»V^>v<>2<>2<L^>VV^L^>2v<^ rxlLxcrxiaxiLX vrr ^mateuraetekttv. NomÄ oon M. Kossak. o kFortsctzang.) ally mußte dem Amtsrichter in die Veranda folgen, um noch eine Weile anszuruhen, ehe sie den Heimweg antrat. „Ich wollte Ihnen ohnedies heute noch meinen Besuch machen," sagte er, „ich habe Ihnen etwas mitzuteilen — nichts schlim mes," setzte er beruhigend hinzu, da das junge Mädchen bei seinen Worten erblaßte. Vor erst aber bitte ich Sie, näher zu treten, damit ich Sie mit meinen Schwiegereltern bekannt machen kann." Wäre Wally nicht so von ihren Gedanken eingenommen gewesen, so würde sie bemerkt haben, daß der Rat Witzler und seine Frau sich bedeutungsvoll lächelnd ansahen, als sie an der Seite des Doktors in die Veranda trat. Die Rätin Witzler, eine noch sehr wohl konservierte Dame, deren übervolle Gestalt in einer beständigen, nervösen Bewegung war, begrüßte das junge Mädchen mit großer Herz lichkeit; trotzdem Wally wiederholt versicherte, daß ihre Eltern sie daheim erwarteten, ließ die alte Dame es sich nicht nehmen, eine kleine Erfrischung für ihren Gast zu besorgen. Sie gehörte eben, wie Wally das schon aus den Reden der Kinder geschlossen, zu jenen über geschäftigen Frauen, die sich keine Gelegenheit zu hauswirtschaftlicher Betätigung entgehen lassen. Als sie erst nach einer geraumen Weile, gefolgt von einemDienstmädchen,dasein Tablett mit Kuchen, Eingemachtem und Wein trug; wiederkehrte, erging sie sich in endlosen Lamentationen über die leichtsinnige Bertha, welche, ihre Pflicht vergessend, mit ihrem mi litärischen Geliebten davongelaufen war und ihre Pfleglinge sich selbst überlassen hatte. „Es ist ein Elend mit den heutigen Dienst boten!" klagte sie. „Auf keinen kann man sich verlassen! Und was kann ich tun, um zu hin dern, daß solcher Vorfall, wie der heutige, sich nicht wiederholt? Nichts! Absolut nichts! Ich kann mich ja beim besten Willen nicht mehr meinen Großkindern widmen, als ich's tue, denn was sollte sonst aus meiner Wirtschaft werden? Sie können sich's gar nicht vorstellen, Fräulein Koner, welche Last von Arbeit auf meinen Schultern ruht! Der Haushalt, die Kinder, der Garten!" „Und das Schwein!" fügte Wally, welche die kleine Else aus dem Munde der Großmut ter reden zu hören meinte, im Stillen hinzu. „Ja, es ist fürchterlich, daß ich mir so gar keine Ruhe gönnen kann," fuhr die Dame kläglich fort. „Und wenn ich noch gesund wäre! Aber meine Nerven, meine Nerven! Niemand glaubt, was ich unter denen zu lei den habe." Der Rat seufzte wehmutsvoll. In Worte übersetzt, würde dieser Seufzer gelautet haben, „das ist noch alles nichts gegen das, was ich unter diesen Nerven zu leiden habe." „Ich habe Dir ja schon oft gesagt, liebe Mutter, daß ich mir eine Dame engagieren und die Kinder zu mir nehmen könnte," warf Doktor Lenner ein, dem die Klagen seiner Schwiegermutter ersichtlich peinlich waren. „Eine Dame! Eine Fremde!" wiederholte die Rätin sentimental. „Das dulde ich nie mals — daß die Kinder meines verstorbenen Lieblings von einer Fremden erzogen werden. Das bin ich meiner Tochter schuldig, dies zu verhindern, und ehe ich darein willige, arbeite ich lieber, so lange meine schwachen Kräfte vorhalten. Am besten wäre es freilich, wenn —" der Satz blieb unvollendet. Der Rat und sein Schwiegersohn waren jedoch kei nen Augenblick im Zweifel darüber, was die Frau Ratin für das beste in diesem Fall hielt. Nur in Wallys unschuldiger Seele dämmerte keine Ahnung bezüglich der Wünsche der wür digen Dame auf. So nahm sie es denn mit völliger Unbefangenheit auf, als die Frau Rätin Witzler sie auf das dringlichste bat, sie doch öfter einmal zu besuchen. Sie lebte hier auf ihrer Villa fast wie auf einer wüsten In sel und sehnte sich lebhaft nach etwas Verkehr mit einem ihr sympathischen, weiblichen We sen, da ihren Bekannten der Weg bis hier herauf aber zu weit war und ihr selbst ihre mannigfachen schweren Pflichten nicht gestat teten, häufiger nach der Stadt zu gehen, so wäre es ein großes, wirklich, ein großes Ver gnügen für sie, wenn Wally ihr öfter Gesell schaft leistete. „Nicht wahr, mein liebes Fräu lein" — schloß sie, die Hand des jungen Mäd chens ergreifend — „Sie lassen mich nicht ver- gebens bitten? Sie kommen? Nicht wahr? Sie kommen?" „Nicht wahr, Sie kommen?" echote die kleine Else, sich zärtlich an die Schulter ihrer neuen Freundin schmiegend. „Wenn Sie kommen, dann zeige ich Ihnen auch das Schwein, und die Tauben, und mein Schaukelpferd," rief Rudi. „Sie kommen? Ja? Sagen Sie — ja?" So bedrängt, gab Else das geforderte Versprechen. Erst hinterher fiel es ihr ein, daß Doktor Lenner sie mit keinem Wort einge laden hatte. Sollte er ihren Besuch bei seinen Schwiegereltern vielleicht nicht wünschen? Scheu sah sie zu ihm hin, doch erschrak sie fast über den eindringlichen, brennenden Blick, mit dem seine Augen auf ihr ruhten. Verwirrt erhob sie sich. „Ich muß jetzt aber wirklich gehen," enschuldigte sie sich, „meine Eltern könnten sich sonst ängstigen.", „Wenn Sie gestatten, begleite ich Sie ein Stück Weges, ich bemerkte bereits, daß ich Ihnen noch eine Mitteilung zu machen habe," äußerte der Doktor. Damit griff er nach seinem Hut und öff nete vor Wally die Tür der Veranda. Es dauerte jedoch eine ganze Weile, bis diese mit Abschiednehmen fertig wurde, denn die Kinder hingen sich an sie und ließen sich immer von neuem von ihr die Versicherung geben, daß sie ihr Versprechen wahr machen und bald ih ren Besuch wiederholen würde. „Und vormittags sind wir alle Tage im Paradies," flüsterte Rudi ihr noch zu. „Wenn di« Bertha wieder mit dem Soldaten weg- läust, dann kannst Du uns nach Hause brin gen — morgen, alle Tage." Der Kleine hatte sich bereits so weit mit dem jungen Mädchen angefreundet, daß er sie „Du" nannte. Else schüttelte zwar dazu ihr weises Haupt und meinte, das schickte sich nicht, aber Rudi sagte, wen er lieb hätte, den nenne er stets „Du". Schweigend ging der Richter eine Weile neben Wally her. Zu beiden Seiten der Ter rasse blühte Faulbaum, dessen gelblich-weiße Trauben einen fast betäubenden Duft aus strömten und dahinter auf dem Rasen streck ten mächtige Forsythiabüsche ihre goldfarbe nen Ruten zum blauen Frühlingshimmel auf. Ein blütenbeladener Faulbaumzweig streifte die Wange des Mädchens und unwill kürlich griff sw danach, um ihn zu brechen. Lenner hielt jedoch ihre Hand fest. „Nicht doch, Fräulein Wally," sagte er ha stig, „der Faulbaum ist giftig, Sie sollen die Blüten nicht pflücken, wenn Sie aus dem Haufe der Meinen kommen. Ich bin sonst nicht abergläubisch, aber —" er strich sich mit der Hand über die Stirn und sah grübelnd vor sich hin. „ÄLarten Sie" — sprach er dann. will Ihnen etwas besseres geben." dem er von der Terrasse seitwärts Rasen eilte, der sich bis zum Fuß des. auf dem die Witzlersche Villa stand, wies er auf eine noch völlig unbelau"^ an der sich ein Glycinienstrauch eEs Die langen schwanken Zweige waren den prächtigen Schmetterlingsblüten . die in riesigen Trauben herabhingen Krone des noch dürren Baumes bis Silt die Glycinie M als glüübri die Leute wünsck Atm Ende kom 'Uycinientraube Er brach ? Ad kehlte damit reichend, die sie i dere in seinem Das Mädi Tuns sehr wo ballte in ihr cn „Wir wölb bewahren," spr neu sie zwar ni nicht verlieren, rigen Sache, was ich Ihn gelungen, ein die Untersuch war nicht ga eigentlich me ist nicht fes chiert, sonde ihn besondei war in setw dann Schu men und s Da es ihm Amerika, k einem halb' telter Man er als Det aus Passiv Polizei nü und würd, es wollte, ort gewes diesem Fa zeugung r wahren < vormittag ches Hau fragen v Ihre Eli Skat „Wie sol mit erstr die wir dient, annehme Lei der seir „Danke er leise. Preßte! schon z Glycin^ Glycin seinen sich, u eltern Straf Glyci einen geseh In n baß in nicht z dem Verdacht l aus ihm ruht.' Da er sa Tränen getre wenn auch wi Ton, „Weinei Sie mir, das jetzt sehe ich höchste Spitzen füllten. , „Kennen Sie das Märchen, wel^ sich von der Glycinie erzählt, lls Wally?" fragte Lenner. Da sie ve«^ zählte er: „Die Glycinie ist ein S""'' t ein Fremdling aus südlichen LaM',^ alten Zeiten lebten in ihrer Heimat milien in Streit und jede versuchte zu schaden. Darüber ergrimmten du / geister der beiden Häuser und bEV einander, wie sie di« langjährige siv könnten. Als nun eines Abends die beiden Familien ihren einzigen SM,/ schäften übers Meer gen Norden sV" zwischen die Abschiednehmenden tende Gestalt mit einem dürren Hand. Den brach st« entzwei und Mc eine Hälfte dem Jüngling, indes sie zu Boden warf. „Wenn Dein A" / dorrt, statt Knospen zu treiben," IM Schutzgeist zu dem Jüngling, so uU Deiner Heimat der, welcher Dir as / ist und wenn dieser Zweig" — da"'st er auf das am Boden liegende Reis/»: daheim keine Wurzeln schlägt, so l/H nimmer zu den Deinen zurück und /Kl fernen Norden." Kaum waren verklungen, so war die leuchtende schwunden. Der Jüngling aber Glycinienzweig mit auf die Reis« "'s/ ihn alle Tage mit Wasser, und alse'^, ncm Ziel angelangt war, pflanzte die Erde. Seine Heimkehr verzE^ länger als «in Jahr, aber während M,/ zen Zeit verabsäumte der Jüngling n'A lich das Reis zu begießen und siebe M Tage, als er sich aufmachte, um in lsj terland zurückzukehren, da stand "sn dünnen Zweiges ein mächtiger BuM s Schmuck der blauen Blüten Prantls^ nahm er für ein Zeichen, daß er st,"!'. , gesund und froh wicdcrfiudcn wüstes er nach Hause kam aber empfingen 's/, Eltern zwar mit großer Freude, Ueberraschung. „Gedankt sei dew^ts, der Dich uns wieder gesund zugestEs/. sprach sein Vater. „Wir glaubten sts/ wärst gestorben, denn das Glycinstw der überirdische Bote uns am Aden"uK Abreise gab, hat leine Wurzeln sondern ist verdorrt." — „Das weil Eure Herzen voll Haß und Löst" l für Eure Nächsten waren," ertönte^.,' Stimm«, und als man erstaunt aust' man wieder die leuchtende Gestalt^ / den Eltern und dem Sohn stehen. Ak mit ernster Gebärde nach dem Räch ers vor dem ein mächtiger GlycinienbM./, Blüte stand. „Die Tochter Eurer -ds sagte der Schutzgeist zu den beiden Ak „hat vom Fenster ihres Stübchens mals gehört, was ich Euch verkünde'^, ihrer Angst um das Leben Eures holte sie sich in der Nacht einen Trieb s/ Reis, das sie vor ihrer Tür einpfssAk sorglich Pflegte, und da ihr Herz ftÄL? bösen Wünschen, so wuchs das wurde zum üppigen Busch. Ihr A zu verdanken, daß Euer Sohn leben" je« / Arme zurückgekehrt ist." Lenner s^e" erst nach einer Weile fuhr er fort: - ,, iung haben. E / isräulein Wall js tenlen Sie an