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Amtsblatt Sonnabend, den S. Mai 1WK «3. Jahrg Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. Druck und Verlag von Friedrich 8- Thomas, Wilsdruff. Für die Redaktion verantworilich: Hugo Friedrich, für den Inseratenteil: Curt Thomas, beide in Wilsdruff. LS -„Ä Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens 12 Uhr angenommen. Jnsertionspreis 18 Pfg. Pro viergespaltene Korpuszeile. Mark- » , br°^ 99-^ netiou? )Kg> böhv>' > l-polK/ absalls^ rE./ :at- Buchet chMlltt fiir NNlllff Warandt, Massen, Siebmteßn und die Umgegenden. Ugl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Milsdruff, sowie für das Rgl. LorstrenLamt zu Tbarandt. Lioralvian für WitsvM ff, ckE^MvUtbtri», BramSdors, BurktzardtswÄde« Groitzsch, GmmbaS, GruAZ Sri MvLsr«, HüsiZeLüLf. H»zs§swalde Mit LmchSttz, Höhxdorf, )ooo^i-^4. Keffelsdorf, Kleixschönberg, 'Klisphsusen, Lampersdorf.. LürröKch, Lotzen, Rshsrx, MWttz-KsLtzfchM, MmM NErch«, Äeatmmeb««, Nitkerwarcha. OSerherm-dorf, Pohrsdorf, Mhrkdsrf bei WWdmff. Rsitzsch, RothMxLerK Mit Peme, Sachkdorf, SchMieLewÄss Gora, Steinbach bei KeffeAdorf, SLewbach bei Mo-onr Sseligstadt, Spechtshanse», TaubextzeM, Unkersdorf, Wr's rspp, Wilooerg. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. ^gspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Psg., durch die Post be- zogen 1 Mk. 54 Psg. No. zz Sö^zM^uchfenpackung, Gummidichtung, 4 P« Muscheln, Holz, halbfertige Schrä eichene Pfosten, 1 Küchentisch. SF «"len Quelle. /' F- , Wegen der Maiseier i» '"^-50000Arbrlterausgesperrt. Das iSwe^ in Anspruch zu nehmen, beides insbesondere auch im Hin« 37^ 34^, Abhaltung öffentlicher, von sozialdemokratischer Seite veranstalteter Vorträge über religiöse Fragen K, Sandpapier, Leim, melort der Vieler: Gasthaus der Militärkapelle an dec 50jährigen Jubiläumsfeier der Budweiser deutschen Liedertafel verboten, weit von der Giebelseite des Deutschen Hauses, in dem die Feier statt fand, eine schwarzrotgelbe Fuhne wehte und der Saal mit eben solchen Farben geschmückt war. Dieses Verbot hat in allen deutschen Kreisen die höchste Entrüstung hervor gerufen. Durch solche Vorfälle wird nur bewirb werden, baß deutscherseits die Militärkapellen vollständig boykottiert werden. Ein AtteuLatsversuch auf König Eduard? Aus Neapel wird von einem vereitelten Attentats versuch gegen das Leben des Königs von England ge meldet: Blsher seien sieben Personen wegen Teilnahme daran verhaftet worden. Der König kam bekannlich auf seiner Jacht „Viktoria and Albert" an und blieb in der Bai vor Anker liegen. Das Königspaar wohnte an Bord der Jacht, einem sehr großen, behaglichen Schiffe. Die italienische Behörde hatte umfangreiche Vorsichtsmaßregeln getroffen, um die Person des Königs zu schützen. Die Jacht wurde Tag und Nacht von Geheimpolizisten über- wacht, welche in Dampfpinassen der Kriegsmarine patrouil lierten. Vorgestern bemerkte mau spät abends ein kleines Boot, das in die Nähe der königlichen Jacht kam. Darin saßen drei als Fischer gekleidete Männer, die ruderten, und zwei als Arbeiter gekleidete Männer, die Umschau hielten. Da die Bewegung des Bootes sowie das Ver halten der fünf Individuen Verdacht erregten, wurden die Insassen des Booles verhaftet. Zwei wurden als notorische Arnachisten erkannt. unerquicklichen Kanzelpolitik tragen ^'anb° - dem katholischen Klerus von vornherein ""en emimpfen. Ausland. ^ verpönte Schwarzrotgold. «k's hat bas Militärkommando die Mitwirkung und lautet: „Die sächsische evangelisch-soziale Vereinigung befürwortet es im Interesse der Kirche, daß die sozial demokratische Parteileitung niemals von der Behörde daran gehindert wird, durch öffentliche Vorträge eine Aussprache über religiöse Fragen herbeizuführen." — Bei der hiesigen städtischen Sparkaffe wurden im Monat April 968 Einzahlungen im Betrage von 107 862 Mk. 65 Pfg. geleistet dagegen, erfolgten 543 Rückzahlungen im Betrage von 125 866 Mk 38 Pfg. — Oeffentliche Stadtgemeinderatssttzung am 3. Mai. Den Vorsitz führt Bürgermeister Kahlen- berger. Es fehlt entschuldigt St.V. M. Hofmann. politische AnndschE. Wilsdruff, 4. Mai 1906. Deutsches Reich. ANS Stadt and Land. Mitteilungen aus dem Leserkreise für diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 4. Mai 1906. — Die sächsische evangelisch-sozialeVereinig- UNg nahm aus ihrer kürzlich «bgehaltmeu Hauptversamm- lung zu Freiberg Stellung zu dem vielumstcUteneu § 166 des Strafgesetzbuches und faßte nach einem Referat des Herrn Rechtsanwalt Rothe-Chemnitz folgende Resolution: „Die sächsische evangelisch-soziale Vereinigung tritt um des Wesens und Ansehens unserer Kirche willen mit Entschie denheit dafür ein, 1) daß der sogenannte Gottesläster ungsparagraph unseres Strafgesetzbuches sobald als möglich aufgehoben werde, 2) daß jedenfalls aber auch schon unter der Herrschaft oes gegenwärtigen Rechts die Kirche grundsätzlich darauf verzichten möge, seinen Schutz Wilsdruff, den 2. Mai 1906./ Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts ihb" Stellung und beschlossen, den Arbeits- Tmuer der Aussperrung fernzubleibeu und k den Slauerbetricben anzunehmen, bis die //Mil vom Vorstand der Schauecleute als geregelt ' . ih gegeben würde. Infolge der Maifeier sind etwa M Mechaniker und Schlosser, die sich Mitt- -dkii einfanden, wegen Konirakibruchs entlassen MS.Die Ausgesperrten werden nicht vor dem 11. ° . Dienstag, den 8. Mai 1SV6, Vorm. 9 M sollen sm hiesigen Orte gegen , Barzahlung meistbietend versteigert werdest^ 1 Ballon mit Zylinderöl, - - ... Partie Drechslerarbeiten, Bürgermeister Kaylenberger dankt für die ihm aus Anlaß seines silbernen Ehejubiläums seitens des Kollegiums entgegengebrachte Aufmerksamkeit. — Das kgl. Ministerium fordert in einer Verordnung die Stadtverwaltungen auf, die Abhaltung vonMeisterkursen im gegebenen Falle durch kostenfreie Ueberlaffung von Unterrichtsräumen usw. zu unterstützen. Man nimmt von einem bezüglichen Rund schreiben der Gewerbekammer Dresden Kenntnis und be schließt, im gegebenen Falle die Abhaltung von Mcister- kursen nach Möglichkeit zu fördern. — Das Regulativ über die Verwaltung des Elektrizitätswerkes ist von der Aufsichtsbehörde genehmigt worden. Von einer Veröffentlichung des Regulativs sieht man ab, da Niemand daran Interesse habe. — Das Kollegium beschließt ein stimmig auf Anregung des Vorsitzenden, die Blitz ableiter der städtischenGebäude durch Herrn Schlossermeister Hennig einer Prüfung unterziehen zu lassen in der Voraussetzung, daß dem Beauftragten dre erforder lichen Apparate zur Verfügung stehen. Das Nähere wird der Baudeputation überlassen. — Am 20. Mai dss. Jhs. findet hier eine Inspektion der Feuerwehr statt. Man nimmt hiervon Kenntnis und wird in der Sache demnächst weitere Entschließung fassen. — Die vom Vor sitzenden angeregte Einführung eines Straßenretnig- ungsregulativs wurde vor kurzem gegen 6 Stimmen abgelehnt. Der Vorsitzende weist daraufhin, daß eine von ihm erfolgte öffentliche Aufforderung bezüglich der Reiu- hallung der Straßen gar keinen Erfolg gehabt habe; zum Beispiel werd; jetzt mehr Papier umhergeworfen als früher. Der Vorsitzende fragt an, ob das Kollegium bei dieser Sachlage doch auf eine Beratung des Regulativs zukommen wolle. St.R. G 0 erne erklärt, Wilsdruff sei ein Land städtchen; rigorose Bestimmungen seien da nicht anzuwenden, man könne beispielsweise das Abfahren von Dünger tags über in Wilsdruff nicht verbiete». Es seien im Wesent lichen nur zwei Stellen, wo sich die Papierabfälle sammelten: an der Freibergerstraße und an der Dresdner straße. St.R. Wätzel äußert sich in dem gleichen Sinne; solange landwirtschaftliche Betriebe im Innern der Stadt sich befänden, müsse man manches mit in Kauf nehmen. St.R. Bretschneider bemerkt, man könne ja zeitweise Frauen mit dem Auflesen des Papiers beauftragen. St.R. Dinndorf regt die Anbringung von einigen Papierkörben in den städtischen Parkanlagen an. Das Kollegium be- schließt, eine Frau zu bestimmen, die täglich Vormittags das Papier aufzulesen hat, ferner in den Parkanlagen mehrere Papierkörbe anzubriugen, im übrigen aber von der Einführung eines besonderen Straßenreinigungs regulativs abzusehen. Die Reinhaltung der -traßen soll den Einwohnern durch öffentliche Bekanntmachung zur Pflicht gemacht werden. — An dem Scheunengrundstück des Gutsbesitzers Hensel soll eine Tafel angebracht werden, die die Verunreinigung des Platzes verbietet. — Das Kollegium beschließt, den Pachtvertrag bezüglich der von den Herren K. Roßberg-Wilsdruff und Zschunke- Niedergrumbach erpachteten Fcldgrundstücke an der Struth schon jetzt auf weitere 6 Jahre zu verlängern. — Das Hilfskomitee zur Unterstützung der durch den Vesuv- ausbruch geschädigten Hil fsbedürftigen bittet um einen Beitrag. Bürgermeister Kahlenberger befür wortet das Gesuch. St.R. Goerne führt unter Zu stimmung folgeudes aus: Ich bin gegen eine Verwilligung von Mitteln. Wir haben jetzt zwei Katastrophen gehabt; die eine in Amerika, die andere in Italien. In San Francisco sehen die Betroffenen dem Unglück ins Auge; unk "gestellt werden. Die Gesamtzahl der in dem ^Lafinbetrieb ausgesperrrlen Arbeiter beträgt 5500 und 6000. .i Aaifeiernde Stadtverordnete. lir V aus Solingen: Als der hiesige Ober- dit' eine Stadtverordneteufitzung auf den 1. Mai hatte er die Rechnung ohne die im Stadt- facht" s, ^"llegium sitzenden 8 „Genossen" gemacht. Diese k-uE g^/Ech durch Abwesenheit: die „Maifeier" halte <i E . "kN und Trachten in Anspruch genommen. M? Ar bürgerliche Stavtverordnete fehlten, so war und e. "MUng beschlußunfähig und mußte vertagt werden. Schöffengericht in Ettlingen age die dritte Verurteilung eines katholischen A an V, s Gericht erkannte, der „Köln. Ztg." d diU^/ll i> daß der Angeklagte in gutem Glauben ge- und verurteilte ihn wegen Verletzung von sokSM' 60 / des badischen Ktrcheugesetzes zu dem Mindest- ie an' bie Kosten. Pfarrer Fröhlich ist li't, bnÄ^ich davongekommen. Daß er in gutem e«enEv.Tchiu». beste, wollen auch wir annehmen; die eigent- ? Ti-si, bn dieser unerquicklichen Kanzelpolitik tragen Bekanntmachung. Mit Genehmigung der Königliche^BmtshauptWckfinschaft Meißen wird der Kommunikationsweg von Röhrsdorf nach-MipphausenMn 8. bis mit 11. Mai d. I. für den öffentlichen Fährverkehr wegeü Massenjchktt gesperrt. Der Verkehr von und mich Klipphausen und RöhrSdorf wird über Sora verwiesen. Röhrsdorf. "Gietzma««, Gemeindevorstand. W» k ver:,/"tttten. der die Jnteressm der k^ darauf, daß, insoweit wirklich ein Bedürfnis nach uL E dem Stimmzettel in der HandIStrafrechtsschutz besteht, die sonstigen gesetzlichenBestimm- -nNtV 'atholische Wähler seinen Glauben ungen ausreichcn." Eine zweite Resolution betrifft die Das Gericht erkannte, der " " 40-00000 Arbeiter ausge, perri. nas t Multat "er vorläufigen Zusameustellung seitens - berbände. Am stärksten beteiligt sind die -k, ^bester aller Kategorien, dann folgen die Holz- ""d die Bauarbeiter. In den anderen Industrien Aussperrungen zu verzeichnen. In Bres lau kW" Beteiligung an der Maifeier 3680 Bau- I' 580 Tischler und 300 Zimmerer auf mehrere zt^ ! 2^kesperrt. Absperrung Maifeier nahmen in 4b Schauerleute in der Sonderversammlung Schöffe«,-richt in ««»«,-» nraw flicht j age die drille Verurteilung eines katholischen «eiö,?/"ben in diesem Jahre wegen Mißbrauchs iw bik..Mer s>/rn Amtes zu politischen Zwecken statt. Uch von Mörsch hatte kurz vor den Land- iök.^.^ien Spätjahr in seiner Sonntagspredigt , rrestu katholische Mann müsse für das Zentrum Aussage einzelner Zeugen solle er von , Musen haben, wer nicht wähle, verstoße gegen gc Ain« brr Kirche, wer aber wähle, könne nur für