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Mäm, sorgnis, daß ihm die Eingeborenen ÜnanH bereiten könnten; er ging daher, nachdem hatte, daß das Tier wirklich tot sei, rasch nac den Vorfall den Distriktsbehörden zu melden. § er sich aber entfernt, als ihm ein Mann! meldete, daß der tote Ochse soeben wieder sei und gierig weiterfresse. Später wurde b besagter Ochse, im vollen Bewußtsein (?!) fein und Unantastbarkeit, jene List schon oft wiedl weitem den Offizier kommen sehen und mischte rasch in einem Erdloche Wasser und Erde, bis es einen flüssigen Schlamm erhielt, den es für seine Rache bereithielt. Lange noch nach diesem Vorfall rief der bloße Anblick des Offi ziers bei dem Tiere Kundgebungen hervor, die große Aehnlichkeit mit Heiterkeitsausbrüchen hatten. Leider ist nicht jedermann in der Lage, psychische Studien dieser Art an Affen zu machen. Wer sich aber für die „Tierseele" interessiert, braucht nur den Hund, den treuen Gefährtew des Menschen, zu beobachten. Der Hund ist sehr sch' und witzig und hat nur den einen Fehler, daß er ande Leute Eigentum nicht immer respektiert. Henri Cous erzählt: „Ich selbst hatte einmal einen Hund, der sl gern in fremden Häusern herumschnüffelte und dann, r für seine kleinen Diebstähle nicht bestraft zu werden, hinken begann; dadurch wollte er nämlich Mitleid errege Je mehr er gestohlen hatte, desto kläglicher Hinkle er, so daß wir aus seinem Hinken stets mit Sicherheit auf die Größe seiner Diebereien schließen konnten." Daß auch bei anderen Tieren der Sinn für Komik existiert, ließe sich mit vielen Beispielen nachweisen. Saville-Kent erzählt, daß es den Delphinen großen Spaß bereitet, kleine Fische zu necken und zu foppen. Sie packen die Fische dein Schwänze und schleppen sie blitzschnell durchs Wasser Manchmal bekommen sie es aber mit Bewohnern des Meeres zu tun, die für solche Scherze nicht zu haben sind. Saville-Kent beobachtete einmal einen Rochen, der von Vermischtes. * „Trink mer noch e Dröppche^ anklagen wegen des Liedes „Trink' mer noch e— das während des diesjährigen Karnevals in allen r, Städten das bevorzugte Karnevalslied war, Aachener Staatsanwaltschaft gegen eine Anzahl und Frauen aus den untersten Zehntausend in zwei zum Spielen aufgelegten Delphinen verfolgt wurde aber seinen Schwanz hartnäckig aus dem Wasser heraus! steckte, um ihn nicht fassen zu lassen Daß auch die lang! samm und schwerfälligen Horntiere Komödie spielen, wem es ihnen Vorteil bringen kann, erfährt man aus eine Erzählung des Engländers Bidie, der in Indien ein Gu verwaltete, das von saftigen Weideplätzen umgeben wa» Diese Weideplätze führten die Rinder der gebung in Versuchung; so oft das Gatte wurde, drang das Rindvieh aus allen uml^ ein, um sich rasch'sattzu essen. Ein» Herrn Bidie von seinen Dienern gemeldet^ indischer Ochse, den sie beim SKHlen ertast! hätten, tot hingesallen sei. Da^iese LH Tiere betrachtet werden, war HerrdBidie . _ . Aach erlassen. Nicht weniger als 142 Personen werden st Lin Japanisches Gefängnis. In der „Revue des Denx-Mondes" veröffentlicht Audrs Bellessort eine Schilderung des Gefängnisses zu Omuta in Japan: „Ich halte", schreibt er, „schon in Tokio ein Gefängnis gesehen, ein Mustergefängnis, von dem eine alte Frau, die dort kurze Zeit eingesperrt war, nach ihrer Freilassung zu ihren Enkelkindern sagte: „As! meine Kinder, was für guten Reis man dort aß! Und die schönen Kirsch- däume, die im Hofe blüten! Solche Kirschbäume gibt eS nicht einmal im Park von Ujeno." Im Gefängnis von Omuta habe ich keine Kirschbäume bemerkt, aber ich fand auch dort jene stark vergitterten hölzernen Galerien, die von einander getrennt sind und genau so aussehen wie die Käfige in unseren Menagerien! Hinter den Gitter- tzäben lagen, der Kälte und der Hitze preisgegeben, von den Fliegen gepeinigt, die Verurteilten unter gelben Decken. Die großen Käfige enthielten bis 20 Menschen, die mittleren 5 bis 6, die kleineren nur einen, der in seiner Jsolierhaft Furcht und Mitleid einflößte. Ein mit einem dicken Stock bewaffneter Gefängniswärter schritt zum Direktor hin, grüßte militärisch, schlug dann mit seinem Stocke gegen das Bretlerwerk der Gefangenen- galerien, wie ein Bändiger, d.r die faulen Bestien auf- rüttelt und schrie: „Grüßen!" Die Gefangenen, die »licht schon auf der Erde lagen, warfen sich nieder und warteten aus das Mite Kommando: „Aufstehen!" Ihre Gesichter sahen gar nicht grimmig aus, sondern eher traurig; es war die Traurigkeit von Leuten, die keinen eigenen Willen mehr haben und sich über ihre Zukunft keine Gedanken mehr machen. Die nicht vergitterten, sondern ganz geschlossenen Korrektionszellen erhielten ihr Licht nur durch eine kleine Luke. Die Verurteilten, die unsere Schritte gehört hatten, sprangen auf und machten, da sie ahnteu, daß man sie betrachtete, gegen die Wand Hill tiefe Verbeugungen. Wir hatten bereits fast das ganze Etablissement gesehen und wollten gerade den Krankensaa! betreten, als der Direktor eisige Worte mit unserem Begleiter, einem japanischen Lehrer fremder Sprachen, wechselte. Wir kehrten nm, und man führte mich vor zwei Käfige, die nur von je einem Gefangenen besetzt waren. Ein Stock- schlag an dir Gitterstangen, und die beiden in Gelb ge kleideten Männer, lange, sehnige Gestalten mit herab- häugenden Schnurrbärten und müden Augen, knieten nieder und warfen sich mit einem solchen Ruck zu Boden, daß ihre Stirn gegen den Fußboden prallte. „Die beiden", sagte der Direktor, „sind ein Hauptmann und ein Major unseres Heeres, die auf Formosa vor dem Feinde gefloyen find." — „Ausstehen!" schrie der Wärter. Die beiden Männer sprangen wieder auf und zogen sich wie scheue Tiere in den Hinterund ihres Käfigs zurück. Ich hatte mich entfernt. Diese Schaustellung war mir peinlicher als der Anblick der Leprakranken im Tempel von Kato Kijo- mass. „Ja!" sagte der Professor stolz, „so behandeln wir die Feiglinge. Und diese Männer waren Sam rai, Edelste der Nation! Sie haben sich nicht den Unterleib aufaeschlitztl sie gingen lieber ins Gefängnis, eS ist schänd- lieh!" Ich sah ihn an, seine Züge wiesen auf einen Bauernsohu hin, sune Manieren auf einen Emporkömm- sling. „Sie hätten sich selbst bestrafen müssen", bestätigte ich. — „Und ihre Soldaten hätten sie dazu zwingen müssen," ergänzte er. „Ich weiß, daß man im Kriege mit China Offiziere gefunden hat, die sich den Säbel durch den Leib gejagt hatten. Es war nach einer Schlacht! Ihre Sol daten, Leute aus dem Volke, waren der Ansicht gewesen, daß sie (die Offiziere) nicht tapfer genug gekämpft hatten; und während der Nacht waren Unteroffiziere in ihr Zelt getreten und batten ihnen zu Gemüt geführt, daß sie im Interesse des Regiments verschwinden müßten; wenn sie nicht den Mut dazu hätten, würde man ihnen nachhelfeu. Ich weiß das alles genau, aber man darf das nicht laut sagen. Es ist nicht ehrenvoll genug für Leute aus dem Adel und für Leute aus dem Volke ist es wieder zu ehrenvoll. Von Tieren, die zu Scherzen und allerlei tollen Streichen aufgelegt sind, war jüngst in einem englischen Blatte die Rede. Zu dem selben Thema schreibt jetzt Henri Coupin im Strand Magazine: Das, was man bei den Menschen Witz und Schlauheit nennt, findet man manchmal auch bei gewissen Tieren in hohem Grade entwickelt, und es nimmt hier oft eine Form an, die selbst einem eingefleischten Witzbold Bewunderung abringen muß. Die Tiere nehmen gar häufig ihre Zuflucht zu Foppereien, gewöhnlich, um sich zu rächen oder irgend einen praktischen Vorteil zu erlangen. Brehm erzählt von einem Pavianweibchen, das er nach Europa milgebracht hatte und das einem schweigsamen alten Hofhund durch allerlei Neckereien das Leben ver bitterte. Wenn der Hund im Hofe Siesta hielt und die Augen schloß, schlich sich die Aeffin heran und biß ihn in den Schwanz. Mit wütendem Gebell sprang der Hund auf, um sich auf seine Peinigerin zu stürzen; die flinkere Aeffin wich ihm aber kaltblütig und geschickt aus, und nun begann ein Spiel, das höchst ergötzlich war: Das Pavian- Weibchen setzte sich plötzlich ruhig hin und schien dem un- gemütlichen Hunde höhnisch zurufen zu wollen: „Versuch's doch mal, mit mir anzubändelnl" Wenn der Hund dann wirklich den Versuch machte, sprang die Aeffin über seinen Kopf hinweg und biß ihn rasch noch einmal in den Schwanz. Das ist ein schönes Beispiel für den Sieg der Klugheit über die rshc Kraft. Ein siamesischer Affe, den Bennett nach Europa brachte, war noch ulkiger als BrehmS Aeffin. Aus unbekannten Gründen wollten mehrere andere Affen, die sich an Bord desselben Dampfers befanden, mit dem Siamesen nichts zu tun haben. Diesen Ostrazismus konnte sich unser Affe nicht gefallen lassen, und seine Rache de- stand darin, daß er, sobald die Gelegenheit sich bot, einen . seiner Verächter kräftig am Schwänze packte und auf Dock - zog; dann kletterte er mit seinem Opfer rasch auf irgend einen Mastbaum hinauf und ließ es von oben herunter- > fallen. Je mehr man die Affen studiert, desto leichter begreift man, daß sie meist reiflich überlegte Handlungen begehen. Sir Andrew Smith, ein englischer Naturforscher, erzählt, daß er in Südafrika eines Sonntags sah, wie ein Pavian einen Offizier, der sich in seiner Galauniform zur Parade begab, mit Schlamm bespritzte. Der Offizier hatte den Affen manchmal gequält und geärgert, und das Tier zahlte es ihm nun heim. Es hatte schon von Aus niederm Hause. Historische Novellette von Karl Oehlmann. 11s (Nachdruck verboten.) (Fortsetzung.) Er wandte sich schnell ab und trat wieder an das hohe Fenster zurück. Veltheim und der alte Peter verließen langsam das Gemach, den Fürsten mit seinen Gedanken tiusam zurücklasseud. So verstrich eine geraume Zeit, als die Tür sich plötzlich geräuschvoll öffnete und Bertram von Veltheim mit ge röteten Waagen wieder im Zimmer erschien und schnell auf den Pfalzgrafen zutrat: „Heinrich!" begann er mit fliegendem Atem. „Du darfst jetzt Gnade walten lassen. Ach, was sprecht ich da für törichtes Zeug; von Gnade kann gar nicht mehr die Rede sein, das Recht verlangt die Freilassung Otto Dassels." „Bertram, besinne Dich, was Du redest, ich verstehe Dich nicht und dächte, ich hätte Dir klar auseinaudergesetzt, daß —" „Daß Gnade nicht walten darf in dieser kriegerischen Zeit," unterbrach ihn Veltheim schnell. „Aber, mein Fürst niemand verlangt auch von Euch Gnade, weder ich noch Mutter Mechtild. Sie ist erschienen, um von Euch Recht für ihren Sohu zu verlangen." „Das soll ihm werden und vielleicht jetzt schon ist der Kopf des Verräters zur Sühne seiner Tat gefallen." „Das möge der Himmel verhüten, da der Waffen schmied gar kein Verräter ist," entgegnete Bertram ruhig. „Der Waffenschmied kein Verräter? Ich begreife nicht, was Du sprichst. Dassel selbst hat sich Dir, mir und dem ganzen hohen Gerichtshöfe als Verräter bekannt." „Was beweist bas, mein Fürsts Nur das eine, daß Dassel sich selbst, Euch mich und das Gericht belogen hat." „Sprecht Euch etwas deutlicher aus, Bertram, noch „Herr, ich selbst habe die Geschichte noch nicht ganz verstanden, nur das weiß ich, daß der Waffenschmied nicht des Verrates schuldig ist. Mein Fürst, hört die Leute, welche draußen sind und Einlaß begehren bei Euch." „Wohlan, es sei! Laßt sie eintreten." Schnell schritt Bertram zur Tür, öffnete sie und winkte lebhaft in das Vorzimmer. Auf diesen Wink hin erschienen Mechtild Dassel, Luitgard, Hans Kortegast, der Metzger, und Veit Kruse, der Schuster, in dem fürstlichen Gemache. Kaum hatte der Pfalzgraf Luitgard erblickt, als er schnell auf sie zutrat und ausrief: „Wie, Luitgard von Mandeisloh, seid Ihr es wirklich? Euch hätte ich jetzt nicht hier vermutet und am allerwenigsten in der Gesell schaft dieser drei Personen." „Mein gnädiger Herr und Fürst," erwiderte Luigard, indem eine leichte Röte ihr feines, blasses Gesicht überzog, „Ihr seht mich heute zum erstenmale bei den Meinen, denn Mechtild Dassel ist nun meine geliebte Mutter und die beiden Meister hier sind die Freunde und Genossen meines dereinstigen Eheherrn." Mit Verwunderung und Staunen hörte der Pfalz graf und Bertram von Veltheim auf die Rede der Jung frau und der Pfalzgraf entgegnete mit etwas stockender Stimme: „Aber — edle Jungfrau — Eure Familie — Euer Oheim Ekbert?" „Schweigt mir bitte von ihm, gnädiger Herr," rief Luitgard mit blitzenden Augen. „Er hat kein Anrecht mehr an mir, weder er, noch mein Bruder Ludolf. Sie beide haben den edlen Namen der Mandeisloh geschändet nnd mit Freuden gebe ich ihn hin, um den reinen Namen der Dassel anzunehmen. Aber auch Ihr, gnädigster Herr," fuhr sie dringend fort, „habt acht auf meinen Oheim Ekbert, denn er ist des Verrates schuldig, um den man Otto Dassel verurteilt hat. Nicht Otto Dassel ist der Verräter, sondern Ekbert im mit meinem M-Dd-r N»'doC" »- „ ilsvU „Luitgard," sprach der Pfalzgraf, indem er Warner die Rechte erhob. „Ihr sprecht da eine schwere Beschult» gung gegen einen Mann aus, der bis jetzt unbeschofi» dagestanden hat, und dessen Haus, als man glaubte, sich ein Feind der Stadt bei ihm eingeschlichen hätte,! noch gestern als vollständig rein vom Verrate erwi hat." „Und dennoch war der Verräter, den die Büi suchten, in unserem Hause, Herr- Es war mein Bru Ludolf." „Ludolf, der draußen bei den Waibling steht, bei Ekbert im Hause?" » „Ja, mein Fürst!" „Und jener Mann, den Meister Dassel in der Nacht zum Tore hinausließ?" „War mein Bruder Ludolf." „Halt, jetzt verstehe ich! — Ihr haftet mir mit Eurem Haupte für die Wahrheit dessen, was Ihr mir soeben mitgeteilt habt?" „Mich treffe dieselbe Strafe, wie einen Verräcer, ich die Unwahrheit gesagt habe," erwiderte Luitgard fest „Bertram von Veltheim, Ihr begebt Euch sofort mi der Wache nach dem Hause des Elberts von Mandelslol und verhaftet ihn als Hochverräter." Stumm verbeugte sich Veltheim vor seinem Fürste, und verließ schnell das Gemach, um den Befehl zu,vo^ ziehen. '—I Der Pfalzgraf wandte sich wieder an Luitgard m , reichte ihr dir Hand: „Dank Euch, Luitgard, daß Ihr mi in den Stand gesetzt habt, dem drohenden Verrate zu he gegnen und die Stadt vor ihm zu schützen." „Es war meine Pflicht, mein Fürst, und es tut mir nur weh, daß es so spät geschehen konnte, aber ich selb" erfuhr den schändlichen Verrat erst vor wenigen Stunde^ „Hoffentlich ist es noch Zeit, die Folgen des Verrat nbzuwendcn," entgegnete milde der Fürst. . diese sanst^aber