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ch'MM fiir Wilsküss Tharandt, Massen, Sieöenteßn und die Umgegenden Amtsblatt Heu, ^»nneverg, Birkenhain, Klankexstei», Braussoors, Burryarsrswaroe, Wro>s,w, wrumomq, sei °°<h, KeffelSdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Rohon, Mtlfiy-Noitzsche Lohrsdorf, Röhrsdorf bri Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönöerg mit Perne, Sechsdorf, Wch.»i-drAÄd Seeligstadt, SpechtShausen, Taubeuheim, Unkersdorf, Weistrop-, Wildoerg. empek^ Donnerstag, -en 12. April 1S06 63. Jahrg 'ter Sc- über den Gesund- .-rei holst und .^aul, ! "adk-,- >em INN Ein- iuer- de« g ds Türe stich igte oer« lale inst Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. Druck und Verlag von Friedrich 8- Thomas, Wilsdruff. Für die Redaktton veranlwonlich: Hugo Friedrich, für den Inseratenteil: Curt Thomas, beide in Wilsdruff. schlacht Wird da von Damen geschlagen. Lady Mary Hamilton, nebenbei bemerkt, die reichste Erbin des Ver einigten Königreichs, die in Ey: stark begütert ist, kämpft für ihren Bräutigam und Frau Harold Pmrson für ihren jungen Ehegatten, mit dem sie seit einigen Monaten vermählt ist. Beide Damen sind jung, hübsch und liebens würdig. Lady Mary hat einen rührenden Brief an die Wähler gerichtet und namentlich an deren Frauen, die sie unter Hinweis auf die Glan - Angehörigkeit und die Beziehungen, die zwischen ihrer Familie und der Bevöl kerung bestanden und bestehen, bittet, ihren Bräutigam zu wählen, was ihr und ihm das schönste und angenehmste Hochzeitsgeschenk wäre, das sie darbüngen könnten. Frau Pearson erwidert darauf in einem Schreiben; sie sagt, es handle sich nicht um Herzensangelegenheiten, sondern um Politik. Sie weist mit großer Entrüstung die „infame Lüge" zurück, daß ihr Mann noch ein unreifer Grünling sei, da er doch schon im Laufe der nächsten Tage seinen 24. Geburtstag feiern werde, während der Agent des Mar quis von Graham angegeben habe, er sei noch nicht 23 Jahre. Sie bitte aber die Wähler nichf um eia G.'burts- lagsgeschmk für ihren Gatten, sondern sie verweise auf ihn als einen ehrlichen und tüchtigen Liberalen, der ent schieden dafür eintreten werde, daß der Freihandel auf- recht erhalten und der armen Bevölkerung das Leben nicht verteuert werde. Beide Damen haben Automobile, Lady Mary einen „Mercedes" von 34 Pferdekräften und Frau Pearson einen „Daimler" von 40 Pferdekcäften, der es ihr ermöglicht, schneller herum zu jagen und mehr Besuche bei den Wählern und deren Frauen abzustatten. Lavy Mary ist einfach gekleidet, trägt ihren schottischen Tartan und eine schottische Mütze. Frau Pearson dagegen glänzt durch ihre Pariser Toiletten und fährt in Begleitung ihrer beiden französischen Kammerzofen. Beide Damen haben eine ganze Schar von Amazonen als Mithelferinnen, die alle erdenklichen Künste gebrauchen, um Wahlstimmen zu sichern. Die Wahiliteratur, die zur Verbreitung ge- langt, ist einzig in ihrer Art. Sie besteht vorwiegend aus Gedichten und aus Fabeln, und es muß gesagt wer den, daß der Vorteil in dieser Richtung auf feiten der Liberalen steht. Der Name der Lady Mary hat dabei den Opponenten eine vorzügliche Handhabe geboten. Ein in jedem Schulbuch- für kleine Kinder enthaltenes Gedicht: „Mary und ihr kleines Lamm", bot sich von selbst dazu, den Marquis van Graham in der Rolle des Lamm erscheinen zu lassen, das von Mary am Gängelbande ge führt wird und ihr überall hin folgt. Es liegt auf der Hand, daß dies in mehr oder weniger guter Weise nach allen Richtungen hin ausgebeutet wird. An B ibern fehlt es dabei auch nicht. Beide Damen halten Meetings ab, bei denen sie als Rednerinnen auftrelen. Frau Pearson übertrifft in dieser Beziehung Lady Mary. Sie ist namentlich sehr schlagfertig in ihren Antworten. Trotz dem aber scheint oer Marquis die größeren Aussichten zu haben, gewählt ju werden, denn Lady Mary ist außer ordentlich beliebt, und ihre Randfahrt gestaltet sich einem waren Triumphzuge Die Arbeiter lassen ihre Arbeit im Stich und sitzen enilag der Landwege, um sie bei ihrer Fahrt zu begrüßen. In jedem Dorfe ist sie fünger- iertrieb HaB ch vor id de- stäne« > saw a der nicht benr lt und 'S lie t und icrte! iater« Die?» dl, und DroD' cerscheiB ite M. infalls« Hslitiiche Run-scha«. Wilsdruff, 11. April 1906 Deutsches Reich. Di. - Jüdische Richter. ''IIN^"?- Tagesztg." schreibt: Die jüdische und sudeu- , treffe sprechen heute schon mit besonderer Be- »""g, von einem neuen Kurse im Justizmisterium. ^zeichnen als Anzeichen dieses neuen Kurses die I-Zv " "" Es Ware wühl an- daß darüber, je eher, je lieber, eine authentische '^ng gemacht würde. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitag? bis spätestens 12 Uhr angenommen. Jnsertionsprcis 15 Pfg. pro viergespaltene Korpuszeile. uvS-i^^' Dm ruhiges lata. A floreiü j HjMl^ erstrkA - r .-ne hicß-^ h M« r di-L dem^ > Ein Reichsschulamt? Berufung eines Schuisachverstäadigen ins Aus- Amt, des Dr. Franz Schmidt von der deutschen « Mle s„ Bukarest, hängt, wie die „Tägl. Rundsch." .M, mit der Anregung deS Reichstages zur Schaffung RijchSschulamts zusammen. Ob man so bald daran dird, dieses Projekt zu verwirklichen, steht aber doch ' ^ch sehr dahin. Tatsache, daß ein jüdischer Landgerichtsrat zum Kammer gerichtsrat ernannt und daß ein jüdischer Assessor in Kassel als Amtsrichter angestellt worden ist. Bisher hat man es allerdings in Preußen, wenn auch nicht immer, so doch in der Regel vermieden, Juden als Emzelrichter zu be schäftigen und anzustellcn. Sollte das künftig anders werden, so würde man mit einem gewissen Rechte von einem „neuen Kurse" sprechen können. Gleichwohl möchten wir aus diesen einzelnen Vorgängen noch keinen allgemeinen Schluß ziehen. Es wäre vielleicht recht zweckdienlich, wenn man im Abgeordnetenhause bei einer passenden Gelegenheit den neuen Justizminister über die Angelegenheit befragen wollte. Hennigs Flucht als Reklame für Kinderschürzen. Eine geradezu unglaubliche rohe Reklame eines mordernrn Geschäftsbetriebes wird der „Tägl. R." aus Berlin mitgeteill: das Kaufhaus „Laserstein" in der Wörthcrstraße, Ecke Rykestraße, nicht weit von dem Orte, an dem sich „Hennigs Flucht" abgespielt hat, verkauft Kinderschürzen „mit Hennigs Flucht"!!! Siück 1,25 und 1,35 Mk, ausgestellt in einem Schaukasten. Es sind Schürzen aus gelblichen Leinen mit einer ganz großen Tasche vorn, wie man sie meist den ganz kleinen Jungen umbindet, die ihr Spielzeug oder auch Sand in der großen Tasche tragen können. Die Darstellung ist auf gekurbelt mit rotem Garn: der Verbrecher mit Ballon mütze und erhobenem Revolver, verfolgt von einem Schutz- mann mit gezücktem Säbel. Das Blatt bemerkt dazu: Ob Hennigs Hinrichtung für Kinderschürzen schon in Vor bereitung sein mag? Gegen derartige Entartungen der Profitgier und Sensationslust sollte auch die Behörde ein Recht haben, einzuschreiten. Ein raffinierter Versuch zur Zollhinterziehung, der aber von den deutsche» Zollbeamten alsbald entdeckt wurde, ist durch die Masseneinsuhr von Vieh aus Dänemark vor dem Jnkraftreten des neuen Zolltarifs veranlaßt worden. Da für Jungvieh Ochsen nnr ein Zoll von 5 Mark pro Stück zu entrichten war, während der Zoll für ältere Tiere sich auf 25,50 Mark stellte, wurde in Dänemark Monate lang vor der beabsichtigten Einfuhr nach Deutsch- land vielen Ochsen dak dritte Paar der bleibenden Schncide- zähne, wahrscheinlich mit scharfer Zange, gewaltsam durch- schnitten, um bei den deutschen Zollbeamten den Glauben zu erwecken, daß die Ochsen nicht über 2'/z Jahre alt wären, weil diese durchschnittenen Zähne das Aussehen von Milchschneidezähnen hatten. Die bleibenden Schneide zähne (drittes Paar), welche gewöhnlich erst im Alter von 2'/z Jahren erscheinen, unterscheiden sich von den Milchschneidezähnen durch erheblich größere Breite und Stärke, und wenn auch nur ein solcher Zahn vorhanden war, mußten nach dem alten Zolltarif die Ochsen mit 25,50 Mark pro Stück verzollt werden. Ausland. Eine Damenschlacht. Eine der interessantesten Nachwahlen findet jetzt in Schottland in dem Bezirke von Eye statt. Die Wahl ¬ hebungstermine selbst aber sich ruhig zu verhalten und den Anordnungen der Ersatz- bchörde und deren Organe unweigerlich Folge zu leisten. Gleichzeitig werden die Stadträte von Nossen und Lommatzsch, sowie die^ Herren Bürgermeister von Wilsdruff und Siebenlehn und die Herren Gemeindevorstände der zum Nossener Aushebungsbezirke gehörigen Ortschaften, aus welchen Militärpflichtige zur Vorstellung gelangen, veranlaßt, am letzten Aushebungstage (den 21. April) vor mittags 8'/i Uhr sich im Gasthofe zum „Deutschen Haus" in Nossen mit einzufiaden,- dczw. einen geeigneten Vertreter abzuordnen. Ferner HMen die genannten Ortsbehörden den cintretctenden Zuzug und Wegzug Gestellungspflichtiger unter Beifügung der erforderlichen Stammrollen-Nachträge und Losungsscheine ungesäumt anher anzuzeigen. , Meißen, am 9. April 1906. Der Zivil-Vorsitzende der Königlichen Ersatz-Kommission des Aushebungsbezirkes Rosien. Michel und sein guter Freund. war einmal ein guter Mann; wenn er irgendwo Euer sah, daun griff er sofort hinein und suchte nach für seine Freunde. Wenn er sich dabei für h freund die Finger verbrannt hatte, dann bedankie d dci dem Freunde. Deshalb hieß er Michel. Und einen Nachbar, namens Ruß, der nahm von ihm Md Sachen, wenn er sie brauchte und war übei- sein guter Freund. Und als Michel einmal nach wanderte, da wartete sein Freund Ruß am Wege ihm von hinten mit einem Knüppel über das Ruß hatte sich dazu noch eine» anderen Freund Lischt, hieß Temps; der hatte dies gesehen und I M xz überall und schmückte es noch aus. ts va wurde aber der gute Michel wütend und sagte ° vor Zorn und Grimm: „Lieber Ruß, sei mir nicht bist Du nicht etwas zu weit gegangen?" Und er Adelte leise mit Rutz und sagte bann freudig erregt: zi/ Ruß ist doch mein Freund; alles ist zwischen uns ^'Uart. Er hat es dem Kerl, dem Temps, ordentlich H taktlos hat er ihn genannt! Und er hat mir heilig versprochen: Wenn er mich wieder übers dann wird er eS dem Temps gar nicht erzählen!" , "Weradatsch".) ordt*' Unter welchen Strapazen eröste^ s ^ch-südwestafrikanttche Schutztruppe auch heute noch LeivM» v bat, sich ans einem Soldatenbrief, aus ES Dr ,« »Tägl. Rundsch." einige Sätze veröffentlicht. ttigin^rNz i" daraus folgendes mit: „Da schon von jeher 140 ^r,, Meßungsdienst der schwerste war, so haben auch ufdrl^ l /»en sehr schweren Dienst. Die Hälfte der Kompagnie derrW an TyphuS, und die noch gesund sind, müssen ete Ari I- Wk haben Wochen, in welchen man nur ein eln Mächte Schlaf bekommt. Dazu gibt es hier im eiüaliä it^Teil den englischen Pcosiant, der sich lange nicht ter U' Ki- deutschen messen kann" — Man hat schon lange > „e- Mr von amtlichen Angaben W d^.uand der Schutztruppe gehört. Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den ^tadtrat zu Wilsdruff sowie für das Rgl. Lorstrentamt zu Tbarandt. „ Lokalblatt für SSiltwrkff, Danneberg, Birkenhain Blankexstei«, Braunsdorf, BurkhardtSwalde, Groitzsch, Grumbach, Gruno Sri MsLor«, HeldtßSLvrk, H LzsgZwLlse mit Landberg, Hühn-oJ. - - — - - - . -L. .-— ^'^'7 Münzt«, Neukirchen Neutanncbrrg. Niederwartha, Oberhermsdors, Perne, SechSdsrf, Wch.«iedrwa!dr, Gora, Steinbach Set KeffelSdorf, Steinbach bei Mohorn krlchelnt wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. ^"gsprets vierteljährlich 1 Mk. 30 Pfg., durch die Post be- zogen 1 Mk. 54 Psg. ruhiE Die diesjährige Aushebung im Aushcbungsdezirke Nossen wird ^Miz ld-, 20. und 21. April Von vormittag- 8'/« Uhr an im Gasthofe zum ftmlfinden. regend l, Zur Vorstellung kommen: die als tauglich zu^Slushebung, die zur Esatz- l »/ und die zu dem Landsturm 1. Aufgebots in Vorschlag gebrachten, sowie die >urch untauglich auSzumusternden Militärpflichtigm. und Den vorznstellenden Mannschaften werdcy von hier aus durch die Orts ur besondere Gestellungs-Ordres zugehen, es Krden dieselben aber hierduch noch angewiesen, sich zur Vermeidung der sie-bei ihrem Nichterscheinen «ach 8 26' Bl'' der Wehrordnuug treffenden Straff und Nachteile zur bestimmten Zeit angebenen Orte pünktlich, übrigens m reinlichem, nüchternen Zustande, ein- Ferner haben die Gestellungspflichtigen zur Vermeidung von Geld- und evcnt. de,, Losungs-Schein und die Ordre mit zur Stelle zu bringen, im AuS- er M — !rsch<" e ruhiS^ eutfchen Haus" in