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63. Jatzrg. Donnerstag, den 22. März 1966 4s. 35 IMM? V ". '^le Zllyten oer Äotrszaytung von ^ür die einzelnen Slaaten folgende: KZ? -.. . 37 278820 Anhalt. . . . heiß^ uin irn ternc^r i, 206500 328007 85177 96830 59135 70590 144570 44992 t 45 610 105857 263426 875 090 1814526 6 512824 4 502350 2 300330 2 009320 1210104 624881 387892 103251 438195 485 655 268859 Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. Druck und Verlag von Friedrich 8- Thomas, Wilsdruff. Für die Redaktion uerantwoniich: Hugo Friedrich, für dm Inseratenteil: Curt Thomas, beide in Wilsdruff. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donneistags und Sonnabends. reich Sachsen, wo jetzt 300 Einwohner auf 1Q radrat- kilomcter treffen, ferner Reuß ä. L. (222,9), Hissen (157,5), Sachsen-Altenburg (156). Am vüunsten bevölkert ist Mecklenburg - Sir. Utz (35.2), Mcklenburg-Schwerin (47,6), Waldeck (52,8), Oldenburg (68,2) Die Zahl der Großstädte, d. h. der Städte mit 100000 und mehr Ein wohnern, ist seit 1900 von 33 auf 41 gestiegen; in ihnen zusammen leben rund 11V, Millionen Personen oder 18,9 Prozent der Reichrbevölkerung. Ans der vergleichenden Statistik über die Zunahme der einzelnen Gebiete Deutsch lands seit 1871 ergibt -ich, daß zwar der Anteil der größeren Städte an der Gesamtbevölkerung immer stärker geworden ist, daß aber die relative Zunahme der Be völkerung während der letzten Zählungspeiiove (1900 bis 1905) gegenüber d r vor angegangenen (1895 biS 1900) in den meisten Prov nzen mit überwiegend ländlicher Be- völkelung stacker, in den Gebieten mii vorwiegend industrieller Bevölkerung aber schwächer geworden ist. Was der „Pump" eines Offiziers alles verursachen kann. Der frühere Leutnant Kurl v. S ist dieser Tage vom Kriegsgericht wegen Fahnenflucht zu sieben Monaten Gefängnis verurteilt worden. Der Prozeß hat eine längere Vorgeschichte, die seinerzeit in der Armee beträchtliches Aufsehen erregte. Herr v. S. war, wie das „Berl Tgbl." berichtet, blutjunger Olfisiec, dienstlich tüchtig und ein fchneioiger Reiter, der sich auch auf der Rennbahn hervortat. Ais er emst vom Sonnabend zum Sonntag eine kle.ne Spritzfahrt noch Berlin unternommen hatte, ging ihm hier das bare Geld aus, und er borgte sich zur Rückkehr vom Slammtischk.llncr eines hauptsächlich von Offizieren besuchten großen Bräus in der Friedrichstraße ein goldenes „Piund". An diesem Zwanzigmarkstück sollte seine Existenz zugrunde gehen. Er vergaß oder verbummelte eS, sie zurückzuschicken, beantwortete keine Mahnung, bis sich der Kellner bei dem stellvertretenden Kommandeur seines Regimentes beschwerte Diesem gab der junge Leut nant, einem unseligen Einfalle folgend, die dienstliche Brr- sicherung, die zwanzig Mark bereits zurückgezaolt zu haben, — wohl auch in dec Absicht es nun gleich mit Zins und Zinseszins auch wirklich zu tun, und so die Affäre aus der Welt zu schaffen. Aber auch dies vergaß er. Der Kellner meldete sich abermals beim Regiments-Kommando, der Sachverhalt wurde aufgeklärt, und nachdem das Ehren gericht auf grunü jener fauchen Dienstmeldung erst zu einem Freispruche gekommen war, der Fall nun dem Kriegs- gerichie übergeben. Auf dem vorgeschriebenen Wege war unterdessen die Angelegenheit bis an den Kaiser gelangt, und dieser zeigle sich mit ihrer Behandlung derart unzu- frieden, daß er alle in Frage kommenden Vorgesetzten des leichtsinnigen jungen Leutnants zur Eiureichung ihres Ab schiedsgesuchs veranlaßte: den Kommandeur, der feinen Urlaub der Affäre wegen nicht unterbrochen hatte, den Major vom Stabe, der die Untersuchung geleitet hatte, den Divisionskommandeur, der als Gerichtshecr fungiert hatte, und schließlich auch den Auditeur. Der Missetäter selbst aber entzog sich der Aburteilung durch die Flucht nach England. Einer seiner Brüder, mecklenburgischer Dragonerofsizier, kaufte ihm auf dem Bahnhof Friedrich straße ein Billett nach London und mußte infolgedessen gleichfalls den bunten Rock ausziehen. Seitdem sind Jahre vergangen, die der ehemalige Leutnant in Amerika und Afrika zubrachte. Jetzt ist er zurückgekehrt und hat sich dem Militärgericht freiwillig gestellt. — Die Strgfe, die politische RunöfchKM. Wilsdruff, 21. März 1906. Deutsches Reich. über ihn verhängt worden ist, erweckt jetzt die Erinnerung an die seltsamen Folgen, die ein von einem Kellner ent liehenes Zwanzigmarkstück bis in die obersten Reihen des preußischen OWerkorps üben konnte. Ein durchgebrannter Polenagitator. Der HerauSgever uno journalistische Lener des Bres lauer Polendlattes Gornoslazak, Johann Kowalczyk, welcher seinerzeit für Pleß-Rybin! kandidierte, hat sich unter Hinter lassung einer beträchtlichen Schuldenlast nach Galizien geflüchtet. So meldet es die „Köln Volksztg.", aller- oings an ganz versteckter Stelle. Offenbar ist es ihr bet ihrer Vorliebe für das Polentum äußerst schmerzlich, der gleichen für die Polen recht Peinliches melden zu müssen. Kow.-.Iczyk war ja einer der angesehensten unter den pol nischen Vorkämpfern. Auf eineu drolligen Lapsus des „Vorwärts" macht die „Fr. Doch. Pc." aufmerksam. In feinem schwunkvollen Festartike! zum 18. März schrieb nämlich das sozialdemokratische Zentralorgan: „Die Sozialdemo kratie will die Di ei mill io ne np artet zu einer Viertel- millioenpartci machen." Dazu bemerkt die „Fr. Dtsch. Pr.": Ein ominöser Druckfehler, der gerade in diesem Zu sammenhang für alle Nichtsozmldemokraien sehr ergötzlich wirkt! Die „Vorwärts"-Redakiion sollte überhaupt ihren Korrektoren mehr auf die Finger sehen. Die Herren scheinen sich, sei es hinter dem Rücken, sei es mit Zu stimmung der Redaktion, allzu sehr mit Korrespondenzen abzugeben, so baß sie ihre eigentliche Aufgaben nur sehr mangelhaft erfüllen. In der gleichen Nummer muß nämlich der „Vorwärts" auch einen sehr sinnenentstellenden Druck fehler berichtigen, der in seiner neulichen Eiklärung über de« „Militaristen" Vollmar enthalten war, und vor einigen Wochen hatte derselbe „Vorwärts" sich mit Emphases für für das öffentliche (statt des geheimen) Wahlrechts aus gesprochen. Schwarzburg-Sonders hausen . . . Schwarzburg-Rudol- stadi .... Waldeck .... Reuß ältere Linie . Reuß jüngere Linie. Schaumburg-Lippe . Lippe Lübeck Bremen .... eit 2 f densE cherE, st dk-' hn Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens 12 Uhr angenommen. Jnsertionspreis 15 Pfg. pro viergespaltene Korpuszeile. Rosa Luxemburg. Unsere Annahme — so schreibt die „D. Tagesztg." — daß die Meldung des „Vorwärts", Rosa Luxemburg sei in Warschau verhaltet worden, nur ein schlechter Scherz im Sicke der „Mannheimer Volksstimme" sei, hat sich nicht bestäligt. Rosa Hal tatsächlich den Staub von ihren Füßen geschüttelt und ist in die Arme ihrer Stammes- und Sinnes- genoffen geeilt, um sie tatkräftig zu unterstützen. Dabei hat sie, wie voraaszusehcn war, ihr trauriges Schicksal ereilt. Warum sie eigentlich nach Rußland gegangen ist, ist nicht klar. Dec „Vorwärts" sagt zwar, es habe sie in seiner dumpfen Redaktwusstube nicht mehr gelitten, und sie habe nicht unterlassen können, ihren Stammes« genossen bei ihrem Freiheitskampfe mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Demgegenüber muß man aber bedenken, daß der sogenannte Freiheitskampf in Russisch-Polen schon seit mindestens einem Jahre gekämpft wird und es Frau Rosa bis vor kurzem noch ganz ruhig in Deutsch land gelitten hat. Das kann also kaum der Grund sein. Ist er vielleicht zu suchen in der Aufforderung, nach Rußland zu gehen, die bekanntlich nicht nur sogenannte bürgerliche Blätter, sondern auch sozialdemokratische Ver sammlungen an sie richteten? Ooer will Rosa am Ende die Banoe, die die deutschen mit den russischen Revolutio nären eng verbinden, noch inniger verknüpfen? Oder hat sie vielleicht nur bas Bedürfnis, sich noch interessanter zu machen? Der „Vorwärts" beklagt sich nun, daß tzdie bürgerliche Presse für bas traurige Schicksal der armen önneö, , in^> erk Erbsen 'Z Bezugspreis vierteljährlich 1 M. 30 Pfg., durch die Post be- ldgA' zogen 1 Ml. 54 Pig. Ra< FieO Die in Gemäßheit von 8 9 Absatz 1 Ziffer 3 des Reichsgesetzes über die Natural- Itro^E^" Macht jm Frieden in der Fassung vom 24. Mai 1898 "HSgesetzblatt Seite 361 flg.) nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise oes ill-in^ der . V Amtsblatt !d '1?^ öie Agl AmtshauptmannschafL Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff sowie für das Agl. Lorstrentamt zu Tbarandt. erbad LsrsibtE für ff, man H üütameüerg, BirkeuhsiA, BlankeMem, BraMsLon, Burr^srdLS^Mr Grow-ch, Krurnda^., Gr.. ss- HrtmMsrs, H rzsßMsLLr Mit HühxvoA bt ^Tach. MelSdorf, MemtchörrSers- Klipphausen, Lampersdorf, LsLm, ÄsSsm. MMch-ÄMchs-l, MmM Neukirche«, sreatminsSerL Niederwärts. Oberhrrmsdorf, t Pohrsdorf, Möhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, RoHschZvderg mit Perne, Sach Work, GchmkdKsMe. Som, «teinbach Sei Kefselsdorf, Medebach bei Mchor« ' Seeugstsdt, GseKMMfirv, Taus>Mhs«m. klukerÄsA Wildvrrz. id in^ .... "'Emar. kÄ^rg-Sttelip' '"Uw. schweig' ' ' - 206500 Hainburg . . . . I '"oodmg-Gocha 242292 Eljaß-Lolhringcn. . L l»den Bundesstaaten ist am dlchtesten be - > ", abgesehen von den Hansestaalen, König- im Monate Februar d. I. festgesetzte und um fünf vom Hundert und Vergütung für die von den Gemeinden resw Quartiertvirteu mncrhalb der n niit . ^upimannfchaft im Monate März d. I. an MilitärpfeMe zur Verabreichung > Marschfourage beträgt: 18 Mk. 38 Pig. für 100 Kilo Hafer, 7 Mk. 35 Prg. „ W K lo Heu, 5 Mk. 78 Pig. sür 100 Kilo Siroh. n königliche Amtshauptmanufchaft M-itzen, am 19. März 1906. i die G nein .nd ftH großes Gcheliblatt ßr WilsSruss Hharandt, Wossen, Sreömkeßn und die Amgegendm. Donnerstag, den 22. März,d. I., nachmittags 6 Uhr, öffentl. StadMmanderatssitzung Die Tagesordnung hängt im ^Mj'ause aus. Wilsdruff, am 2Ü. MgiU 1906. Der Bürgermeister. Kahlenberger. Eiet"! (200^ M Einzug des Prinzenpaares Eitel-Friedrich ine Z^js in P-tsdam. id ei^,..,/M Dienstag ist ver niltiche Einzug des jung ver armte» Prinzenpaars Eitel Friedrich in Potsdam erfolgt, eßt 12^/t Uhr traf das junge Paar in Poisoam frstijch gcschmückien Bahnhöfe ein. DaS Paar ote Bahnhöfe von dem ersten Garde-Regiment mit ßt sie^^" und Musik, den direkten Vorgesetzten des Prinzen, sälnllichen Offizieren des Regiments erwartet. Der P"s<M^?EdEnt, der Regierungspräsioeut, der Polizeidirektor löffel Gesandte mit Gemahtm, welche ein da« - überreichte, waren gleichfalls anwesend. B.im Ein- fei^chtl Zuges ertönten 21 Salutschüsse. Nachdem der lie ^wnt der Ehreukowpagnie avgeschritten hatte lle« ^ren Vorbeimarsch erfolgt war, bestieg bas junge rnd sinen offenen Sechsspänner. Je eine halbe EZka- i Regiments Gardes-du Corps ritt vor und hinter U' Mrk 2ug ging über die lange Brücke zum ' Schulkinder bildeten von der Bahn bis hierher . ch Pop Rathaus? standen der Magistrat und ' dst,) Stadtverordneten. Der Bürgermeister Voikastner , kurze Ansprache, und drei Ehrenjungfraueu üöer- P'-inzessin ein Bukett. Der Prinz sowie die reichten dem Bürgermeister die Hand und " Hm Hren Dank aus. Der Kronprinz und die sadrn Vorgänge vom Fenster deS n uB ^"sscs aus zu. Unter den Hurrahrufen des Pu- , » ^ie sich der Zug wieder in Bewegung. Er ging Villa Liegnitz. Die gesamte Garnison bilvetr nd Straßen Spalier. nd n 25v Tie Bevölkerung des deutschen Reiches. den5, 'dik^e „Vlenetjayresyefte zur Smttsttk deS Deutschen , V> veröffenilichen die vorläufigen Ergebnisse ätze o?^kszäylung vom 1. Dezember 1905. Es betrug zuw^ ??"Desende Bevölkerung tus Reiches am genannten Intel, n, 6l>5138 P rsonen; davon sind 29868096 mäun- -eu-r 60737087 weiblich. Jm Jahre 1960 betrug die eike ""ö 56367178; mithin ist die Einwohnerzahl in ntt fünf Jahren um 4238005 oder 7,52 Prozent nnrn/E-m, n. Auf 100 männliche Personen kamen 1900: ^02,91 weibliche Personen. Seit 1900 isi in „nd' Ko, "^Ataaten xj^e Zunahme der Bevölkerung ein- , Die Zahlen der Volkszählung vom 1. Dezbr.