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Tharandt, Kossen, SieLmleßn und die Umgegenden Amtsblatt Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, SIMM! Donnerstags und Sonnabends. Bezugspreis vierteljährlich l Mk. 30 Pfg., durch die Post be- ^0 zogen 1 Ml. 54 P'g.' > 65. Jahrg Donnerstag, den 22. Februar IM« e ist, d-' ltelte all-SAj hre",..^l Femsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. Druck und Verlag von Friedrich 8- Thomas, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Hugo Friedrich, für den Inseratenteil: Curt Thomas, beide in Wilsdruff. Berlin, 20 Fevc. Gouverneur Lindequist tele graphiert aus Wmoyuk: Cornelius v. Bethanien hat sich mit seinem ganzen Anhang bei Cha- masts nordwestlich von Berseba gestellt unter der ht eig"' eilmittä Biskup o laust" >ie „übel' c mö^ glückliL enken ha och nv uulung^ befind-» mg ui>» hen UN» Ausland. Vom Peterspfennig. Unter den Länoern, die Pius ix und Leo xill. reichlichen Peterspfennig spendeten, stand früher Frank>e>ch voran. Das hatte sich gründlich geändert, als Leo XIII 1892 die französische Republik anerkannte und vie Kalyoliken zum Gehorsam gegen die republikanische Staatsform aufforderte. Die frommen Royalisten streikten, und ihre sonst so reichen Spenden nach Rom blieben aus. Das hatte mehrfache Klagen und Schilderungen der be drängten finanzielle Lage des Papstes auch in anderen Länoern, z. B. Deutschland zur Folge. Nunmehr, an gesichts der Lage ver katholischen Küche in Frankreich, scheinen die Streikenden wieder einzulenken. Wenigstens meldet die klerikale Presse aus Rom, ver dort zum Besuch uä liminL eingetroffene Bischof von Amiens habe PiuS X. einen Peterspfennig von 40000 Franken Pslitische Rnndsehan Wilsdruff, 21. Februar 1906. Deutsches Reich. los. K laubst und nicht schlau und 4Ö8o77 Hrlvenchristei^ 48086 Taurvewerber onen >»746 Schuler, sowie eine Einnahme von 6,5 Milli- aus aus der Heimat und 1,9 Millionen Mark reck«., Heivenchristenhell. Leider schloß m« Jahres- vo„ 11 unter den24 deutschenMisstonSgesell-chaften u't einem Fehlbeträge von insgesamt 9,5 Millionen Mack ab. Aufstand in Deulsch-Südwestafrika. asrikn 'evr erfreuliche NaquHl kommt au, Suowest- ^ldung, die nun zu der Hoffnung berechtigt, »6 Abschluß der Kämpfe in unserer Kolonie bald be- ht. So wird nämlich berichtet: Inserate werden Montags, Mitwochs nnd Freitag? bi» spätestens 12 Uhr angenommen. Jnsertionsprels 15 Pfg. pro viergespaltene Korpuszeüe. Da erbot sich ein Ingenieur der Otavtbahn, Namens Leutenegger, der schweizerischer Artillerieoffizier war, freiwillig zur Uebernahme dieses Kommandos. Haupt mann Franke willigte ein und hat, 'wie er schreibt, „dies nie bereut*; der neue Führer leistete überall den Deutschen treue und bewährte Waffenbrüderschaft. Die Ausrückestärke der Kompagnie stellte sich nach diesem Umtausch aus sieben Offiziere, zwei Aerzte, 126 Mann mit einem Feld- und einem Gebirgsgeschütz, sowie einem Ochsenwagen. Die Artillerie Hal sich Vann unter Leuteneggers Kommando gut gehalten." So liest man in dem Gefechtsberichte von Omaruru: „Der Widerstand, den die Schützen sanden, war außerordentlich zähe; unter dem Schutze des Artillerie feuers begann die Kompagnie von neuem vorzugehen. Die Wirkung der Geschütze war jetzt vorzüglich, dank der ruhigen, sicheren Leitung durch den schweizerischen Leutnant Leutmegger, obwohl dieser mit den deutschen Verhältnissen nicht vertraut war und hier in seinem ersten Gefecht stand." Eine sozialdemokratische Abfuhr in Halle. Aus Halle schreibt man: Eine besonders scharfe Ab fuhr holte sich in der Stadtvcrordneten-Sitzung am Montag der sozialdemokratische Stadtverordnete, Reich slagsab- geordnete Thiele, als er bei Beratung des Polizeietats feine Angriffe gegen den Leiter der hiesigen Exekutivpolizei, Over-Polizeiinspektor Weydemann, wiederholte und dessen Pensionierung beantragte. Unter lebhaftem Beifall der Versammlung führte Bürgermeister v. Holly aus, die An griffe des Herrn Thiele entsprängen lediglich persönlichem Hasse gegen venOberpoUzelinspektor, der mehrfach gegen Thiele Vorgehen und dessen Bestrafung herbetführen mußte. Die Behauptungen Thieles könnten nicht mehr einfach als völlig unwahr zurückgewiesen werden, sonder müßten einmal als bas bezeichnet werden, was sie sind, dreiste Lügen, die man sich schämen sollte, auszusprechen. Der Antrag Thiele, einen verdienstvollen Beamten und Ehrenmann einfach aus dem Amte zu ent fernen, weil persönliche Abneigung gegen ihn bestehe, zeige, welche Idee HerrThiele sich von dem soziald emo- krattschen Zukunftsstaate mache. Bürgermeister o. Holly stellte auch die öffentliche Benutzung aktenmäßiger Feststellung zur Beurteilung der Persönlichkeit Thieles in Aussicht. Thiele erwiderte nur, daß er annehme, die scharfen Worte, wiedreiste Lügen, sollten ihn persönlich nicht treffen. einzigen Bedingung der Zusicherung des Lebens mit Ausnahme von Mördern. Cornelius war neben Hendrik W.tboi und dem nun- mehr noch allein im Felde stehenden Morenga der ge- fährlichste Gegner unserer Truppen im Süden der Kolonie. Eine amtliche Darstellung sagt darüber: Mil Cornelius v.Be thanien ist einer ver bedeutendsten Gegner ausgeschreoen. Cornelius befand sich vom Juni vis September 1904 alsLan- deskundiger beim Stave des Oberste n Deimling und nahm am Gefecht am W tterverg und der sich anschließenden Verfolgung teil. K ankyeiishalver wurde er in Epukiro entlassen. Anfang März 1905 tauchte er zum ersten Male als Führer ver Norovelhanier auf und hat seitdem in unablässigen Sireifzügen kreuz und quer durch die zerklüfteten Gebirge Südwestairikas unseren Truppen viel zu schaffen gemacht. Nam der ihm veigevrachten Niever- lage au der ActoumsaS-Pforle am 19. Januar wurde die Verfolgung vis in die l tzien Tage durch verschiedene Ab teilungen unermüdlich fortgesetzt, isdag Cornelius die Wetterführung des Kampfes wohl für aussichtslos hielt. Wie Hauptmann Kliefoth fiel. Einem in oer „Muust. Zlg." o^öffeuillchten Briefe eines seit 3 Jahren in Deutsch-Süvwfftufrlku bienenden Reiters namens Zelt aus M insfeld entnehmen wir folgende interessante Sch loerung: Vorgestern, am 17 Dezember, halten wir bei Doasies wieder ein schweres Gefecht gegen Simon-Cooper-Hottentotten. Unsere Kompagnie hatte wieder 3 Tote und 2 Schwerverletzte. Als erster fiel unfer Hauptmann Kliefoch. Ec kniete dicht halblinks neben mir, und besbachtcte den Feino mit dem Feldstecher. Ec machte mich fortwährend aus einen Kerl aufmerksam, welcher fortwährend nach uns schoß. Da pfiff mir eine Kugel dicht am linken Ohr vorbei und traf unsern Haupt- mann in den Unterleib. Meine nächste Kugel Halle ihn aber schon gerächt. Ich habe mir den Bruder nachher angesehen, er hatte auy einen Bauchschuß, neben ihm lag ein Gewehr Modell 71. Dann fist Sergeant Schmeißer, Brustschuß, und Reiter Berger, Kopfschuß. V.rwuudet wurden Unteroffizier Matheisen und Gefreiter Sahling, letzterer durch Lungenschuß und Schuß durch den rechten Fuß. Von unserer Kompagnie waren ungefähr 25 Mann veteiligt, davon 5 Mann Verlust, sind also 20 Prozent Abgang. Jetzt sind sämtliche Wasserstellen von uns besetzt, und wenn es nun acht Tag: lang nicht regnet, müssen die Schufte sich entweder ergeben, oder sie müssen verdursten, und so not auch oerRegen tut sohoffenwir alle, daß es noch nicht regnet. Im übrigen Vin ich gesund und kreuzfidel, das Beste ist, ich kapituliere gleich noch einmal auf 3 Jahre. Aus Deutsch-Südwestafrika. An dem Fecozuge gegen die Herero hat sich auch der schweizerische Ingenieur Leutenegger beteiligt. In dem ersten Hefte der vom Großen Genecalftabe heraus gegebenen Geschichte dieses Krieges, das dem „Siegeszug der Kompagnie Franke" gewidmet ist, liest man darüber folgendes: „In Kariblv fand Hauptmann Franke die Lage verhältnismäßig friedlich und den Platz selber nicht t, die Kompagnie konnte deshalb sofort auf Omaruru wettergehen. Es fehlte indes ein Führer für die Artillerie. Donnerstag, den 22. Februar d. I., nachmittags 6 Uhr, öffentl. Stadtgemeinderatssitzung. Die Tagesordnung hängt im Rathause aus. Wilsdruff, am 21. Februar 1906. Der Bürgermeister. Kahlenberger. und i mit, Ingens c und Eine Amnestie zur silbernen Hochzeit des Kaiserpaares. Beilwer Blätter zufolge soll für Prcugen eine us ny Msemeine Amnestie am Tage der silbernen Hochzeit des ^aiserpaareS in Kraft treten. Ohne Rücksicht auf den ' Maraktrr der Straftat soll mit Wirkung vom 27 Februar ' ein Straferlaß für diejenigen Verurteilten eintceten, ' ja :en welche wegen eines Vergehens oder einer lieber- ' " Ortung auf eine Gefängnisstrafe bis zu sechs Wochen, " eme Haftstrafe dis zu sechs Wochen ober auf eine Meldstrsfe bis zu 150 Mark erkannt ist. Die V.rurteillen, o Oe beim Erlaß der Amnestie bereits die gegen sie er- Gefängnis- oder Haftstrafen zu verbüßen begonnen ' chaben, werden, soweit sie von der Amnestie betroffen find, gM Tage des Erlasses noch aus der Haft entlassen. - 5 Eine provisorische Kaiserjacht. . 7', Wegen b<^s Umbaues dec Ka,fe^juchl „yoyenzollern" . g ^hat der Kaiser den Schnelldampfer „Hamburg" oer Ham- M. 5 vurg-Amertka-Linie für die Dauer von sechs Monaten - gechartert. Die Besatzung der„Hohenzollern" geht während . l'M Zeit des Umbaues der „Hoymzollecn" auf v:e„Hum- . 2 I burg" über. 7^77^Di- Gesamtleistung der evangelischen Mission ' Jahre 1905, allerdings eiusch.iegllch oer Arven an "^Protestantischen Völkern, berechnet O. Leonard St wor^im Januarheft der Miss. Review in einer verhältnismäßig Saus " genauen Statistik, die durch Beifügung der Zahlen für E" vo», 1895 ein' besonderes Interesse erhält. Danach ist ein 'er Y Ney vgn 31451 (1896 : 22631) Missionsstationen und - 55kn"^'°"En Über die Welt ausgebreitet, auf denen l weck ordinierte, 2630 (1477) nicht ordinierte Du Monare, 5061 (3682) Mlsstonarsfrauen und 4306 n^,A.?"^eiratele Missionarinnen, von 4 353 (4295) (55118) nicht ordinierten ein- türmst Adorenen Helfern unterstützt, daS Misstonswerk treiben. . „ M einen Arbeiterstab von über 100000 (66 000) A Die Frucht ihrer Arbeit bilden 3066088 "rs- ^OM) Heidenchristen und 1196127(786002) Schülern leben 2,^835 (19384) Schulen. Das Gesamteinkommen der m Sck Mston aus der alten Christenheit wird für 1905 auf auch 6,7, für 1895 auf 54,5 Millionen Mark berechnet, zu °tnea noch eine Einnahme vom Missionsfelde in Höhe (6,1) Millionen Mark zu zählen ist. Auf Deutsch- Kd wlsallen für 1905 (hier ist im wesentlichen O. Ar die Ral. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff, sowie für das Agl. Forstrentamt zu Tkarandt. riperatll» Lokalblatt fnr Wtwvrrff, k- Mck' «... Paunsdorf, Burkvardrswalde Groitzsch, Grumbach, Gru^ vrt Motzon, Helbigsdorf, HerzogSwalde mit Landberg, Hühxdors E Zimdr-ch, Lotzen, MohorL, MUtitz-Noitzsch«, MaaztL Neukirchen, Neutanneberz, Niederwartha, OberhermSdorf, taufbach, KeflelSdorf, Meintchönber^Kl^ Rothschönberg mit Perne, Sachsd^f, SchmiedEli^, Sora, Steinbach bei Keffelsdorf, Steinbach bei Mohorn Pohrsdorf, Röhrst bei Wilsdrufi, Spechtshausen, Taudeshrim, Unkerssorf, WeiSttspp, Wildoerg. °°°!; Ro. 23. cach öl', . Pistungen für die bewaffnete Macht im S^ven m.der Fassuna l/"^Reichsgesetzblatt Seite 361 flg.) nach dem DurchschuBe der höchsten Tagesprette^ Id^oauptmarklortes Meißen im Monate Januar3-Mgesetzte »nd u ' ode lM.'rhtzhtx Bergütung für die von den Gemeindev' resp. Quartierwirten innerhalb der ZwaMmlshauptmannschaft im Monate Februar d. Ä- an "arpserde zur Vttabrelchung 2 und gelangende Marschfourage beträgt: 18 Mk. 38/Pig^ für 100 Kilo Hafer, 7 Mk. 88 Psg. Harvest 'ür 100 Kilo Heu, 5 Mk. 78 Pta. für 100 K-lo Snoh. Feck Königliche Amtshauptmannschaft Meißen, am 17. Februar 1906. MMM ßr Mskllff