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«s. Jahrg Dienstag, de« 6. März 1SV6 lach vA ien derf st zu -cl. er M mit -i nit I-l nan m daru»^ strne i dies«! die hc.' S issrrt ttwar? WaD Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. Druck und Verlag von Friedrich 8c Thomas, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Hugo Friedrich, für den Inseratenteil: Curt Thomas, beide in Wilsdruff. Erscheint wSchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. Bezugspreis vierteljährlich I Mk. 30 Pfg., durch die Post be- zogen 1 Mk. 54 Pig. Niedriger hängen! Man schreibt aus Eger: Kürzlich war eine katholische Braut beim hiesigen Erzdechant und bat um Vornahme des kirchlichen Aufgebotes. Als aber der Seelsorger der Braut hörte, daß der Bräutigam evangelisch ist und die Trauung in der evangelischen Kirche stattfinden soll, ver weigerte er das Ausgebot und hänoigte der Braut folgendes Schriftstück aus: „Nr. 1874. An Fräulein D. in Eger. Ihrem Wunsche, daß Ihre beabsichtigte Eh: mit H. W. kirchlich verkündigt werde, kann nicht entsprochen werden, da man zu einer für Sie kirchlich ungültigen sündhaften Ehe nicht die Hand bieten kann. Johann Schuh, Erzdechant." Die Braut fand auf diese römische Anmaßung sofort die rechte Antwort und wurde evangelisch. Kampf gegen die Kirche proklamiert, dann hat derjenige, welcher in solch schwerer Zeit sich und seine Kinder der Kirche an den Hals wirft, nicht mehr das Recht, den Ehrentitel eines Sozialdemokraten, eines Kämpfers für die Freiheit des Geistes zu führen." In dieser Aus lassung, die die weiteste Verbreitung verdient, kommt so deutlich wie nur möglich die- christenfeindliche Gesinnung der Sozialdemokratie zum Ausdruck. Wenn hiernach noch „Genossen' die Stirn haben sollten, heuchlerisch auf den Programmsatz von der Religion als Privalsache hinzuweisen, so wird man ihnen das nur noch als bodenlose Unver schämtheit anzurechnen haben. Der Weg zur Gnade. Kurt Eisner, einer der geflogenen „Vorwärts"- Redakteure, macht den Versuch, sich mit einer Broschüre über den „Sultan des Weltkrieges" herauszupauken, die Deutschland die ganze Schuld an dem Marokkostreit zu schiebt unv damit selbst das Wohlgefallen des Herrn Mehring erweckt. Das ist das alte Mittel aller in Un gnade gefallenen „Genossen"! Ausland. politische Rundschau. Wilsdruff, 5. März 1906. Deutsches Reich. Soldaten- und Beamtenadel wird über die Invasion der artiger Elemente außer sich geraten. Das sieht ja bei- nahe wie Tusch aus!!! Und wie stehl's auf der anderen Sette? Werden die neuen Herren „von" wirklich schon im Innersten ihres Herzens glücklich und z Frieden sein?! Ich kenne meine Pappenheimer. Seit vorgestern träumen sie davon, ob sie nicht einst Freiherrn und Grafen werden können! Spielnachmittage in Württemberg. Die >m vorigen Sommer an eialgea höheren Schulen probeweise eingeführten Spielnachmittage sollen nach einer Anordnung der Unierrichtsverwaltung vom nächsten Sommer an allgemein und obligatorisch an allen Anstalten mit Oberkiassen eingeführt werden. Zu diesem Zweck ist außer den bisherigen 2 freien Nach mittagen ein weiterer Nachmittag von Unterrichtsstunden frei zu lassen; auch sollen an diesen Tagen keine Haus aufgaben gegeben werden. Bei ganz schlechter Witterung sollen die Sprele ausfallen, oder an anderer Stelle ein einstündiges Turnen oder Spielen in der Halle treten. Falsche Prüderie. Man schreibt aus Aachen: Bei der aus Anlaß der silbernen Hochzeit des Kaiferpaares von der städtischen höheren Mädchenschule St. Leonhard veranstaltercn Feier wurde zu einem Reigen auch das alte schöne Volkslied: „O Straßburg, o Straßburg, du wunderschöne Stadt" gesungen. Der sittlich höchst anstößige Vers: „Wenngleich sein schwarzbraun' Mädchen so bitter um ihn weint" war aber beseitigt, statt dessen erklang es ebenso poetisch wie schwungvoll: „Wenngleich seine alte Mutter so bitter um ihn weint." Zum Schluß hieß es entsprechend anstatt: „Güt'Nacht, mein herziges Schätzchen" jetzt: „Güt'Nacht, mein lieber Junge". Und die Sittlichkeit war wieder mal gerettet. Ein Gespräch mit dem neuen französischen Präsidenten. Ein interessantesJnterview mit dem neuen französischen Präsidenten Falliöres veröffentlicht der Pariser Korrespondent des Daily Expreß und bietet dabei ein lebendiges Bild von der Art seines Wesens und seinen Anschauungen. Als er in das Arbeitszimmer des Präsidenten geführt worden war, sah Fälliges mit einem seltsamen Lächeln auf und sagte: „Ich sehe, daß sich mein Quälgeist auch nicht um eine Minute verspätet hat. Ich vermute, Sie haben sich auch einen Photographen mugebracht." Der Mann mit der Komera war wirklich zur Stelle und der Präsident fügte nun mit einer resignierenden Handbewegung hinzu: „Photographieren Sie mich. Ich bin Ihr Opfer." In der weichen melodischen Sprache Fall.Sces klingt ein leiser südlicher Akzent an, dessen singender Rhythmus im scharfen Gegensätze za den kurzen abgehackten Bewegungen steht, durch die er mit Hand und Kopf den Fluß seiner Rede begleitet. Er hat eine nervöse Art, seine Pincenez aufzusetzen und herunterfallen zu taffen, er spielt immer- >urch edlinb^A werden eien v' Klotzsche's Gasthof in Naundorf, 10 Usir: 31 h. u. 574 w. Stämme,. SH'«" ^rbstaugen, 0,5 rm w. Nutzfcheite, Via" w. Brennfcheite, 2,5 rm h. u ehen > > iv. Zacken, 1 rm h. u. 464 rm m<Aeste: Schläge, Durchforf ssen, v'nzelhölzer in Abt. 1. 5. S. 12^46. 17 IS bis 21. 35 bis 46. ssiMevlervemaltung MnintlsN u. W. forstrentantt rbaraM, Ebe am 26. Februar 1906. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitag- bis spätestens 12 Uhr angenommen. Jnsertionsprels 15 Psg. pro vicrgcspaltene KorpuSzetle. SMI seimig^ 10 H ien a« rs- 2'^ en in :r aiMj „Religion ist Privatsache". So heißt es lm lozlaldemok.utttwen Programm. Wenn aber ein „Genosse" diesen Programmlatz ehrlich nimmt, dann muß er — „fliegen". So veröffentlicht die sozial demokratische „Saale-Zeitung" folgende Korrespondenz au« Nietleben: „Die vier Kinder des Gasthofsbesttzers Albin May, im Alter von neun, acht, sieben und fünf Jahren stehend, deren Taufe bisher unterblieben war, wurden heute in der Behausung durch Herrn Pastor Kästner getauft". Wenn man weiß, daß der betreffende May organisiertes Parteimitglied ist und ferner auch Mitglied der deut- schen Maurer.Organisation, so hört doch mancherlei auf. Wenn man dann noch in Betracht zieht, daß May von den Nietleber Genoffen als Kandidat für die Ge- meindevertreter-Wahlen aufgestellt wurde, so hat das Er eignis nicht nur einen pikanten Beigeschmack, sondern ist, mit einem Worte gesagt, unerhört. Bei den nicht ohne Aufwand inszenierten Tauffeierlichkeiten fungierten 16 Per sonen al- Taufpaten, von denen viele in der Parlci- bewegung von Nietleben und Halle bisher nicht gerade unangesehen waren, einer sogar das Ehrenamt des Ver trauensmannes in Nietleben auSübte. Religion ist Privatsache. Gewiß. Aber wenn das Pfaffentum einen Sturmlauf gegen die Geistesfreiheit des Volkes inszeniert und einzig als Abwehr das Proletariat den GtMiltt fiii WMM Tharandt, Aossen, Sreömtehn und die Hlmgegmdm. Montag, -en 12. März 1906, MH. u 742 w. Klötzer, 860 w. rm w. Nutzknüppel, 4 rm h. u D rm w, Brennknüppel, 1 rm h. u 34 este: Schläge, Durchforstungen u. Lokalblatt für Wtlsvr» ff, , mttannrberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkharvrswald:. Groitzsch, Grumbach, Gra^ orr Rehorn, HetötMorf, Herzogswalde mit Landberg, Hühndorf, Asbach, KesselSdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, Nentanneberg, Niederwartha, OberhermSdorf, Pohrsdorf, RöhrSdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perm, SaMdorf, SchmiedeNalde, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bei Mohorn Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf. WeiStropp, Wildoerg. VuM- Urhxr den Zuwachs, den der deutsche Adel in RMM °>n "haUe" hat, schreibt die „Berliner Zeitung ^er ^.7> Außer dem Geheimen Kommerzienrat und General e Ta" Wltz Friedlaender ist auch der Geheime Kommerzienrat alrber« jur. Georg Caro vom Kaiser in Adelstand erhoben gut^',z,°^en. Eine Parallele zwischen den beiden jüngsten >) abStMMträgern dürfte vielleicht nicht uninteressant sein. DannEhrend Herr Fritz Friedlaender zum katholischen Stig, ^h ^uben übergctreteu ist unv sogar päpstlicher Kämmerer ^aggi'^ weiß man über die gegenwärtige Konfession des von Caro nichts Genaues. Leide stammen aus isch, oberschlcsischen Hütlenrevier. Während aber das oll bi Mwendersche Vermögen aus dem Zwischenhandel mit voll herrührt, stammt der Carosche Reichtum aus der ise Sa^ A?. .Eon von Eisen und anderen Metallen. In der em Endung mit dem Namen Hegenscheidt hat der Name e Chau ki,,, Jahrzehnten in der Industrie und an der Börte le-olle, g"ten Klang. Fritz Friedlaender hat auS eigener g,." aus mißlichen Verhältnissen sich emporgearbcitet, 4», ff. ^vro hatte sich besser gebettet, da er in den denk- Ästigen Vermögensumständen aufwuchs. Auch über lio« bllschaftliche Position der beiden läßt sich allerlei Als Fritz Friedländer noch ein komo lAnotus ' da war Georg Caro, man höre und staune, bereits ^r Reserve rm schlesischen Leib-Kürassier-Regi- ' 1, damals schon einem der feudalsten Regimenter i^Amee. Noch eine Nuance! Fritz Friedlaender hat k Hzi^rung von Beuthen nach Berlin direkt gemacht, die zp. ruhten in der vorigen Generation auf dem Wege das^ichshauptstadt erst in Breslau aus. Dort zählt Frosche PalaiS am Schweidnitzer Stadtgraben noch schönsten Häusern der schlesischen Hauptstadt. »»V les.Nk Männer sind geschäftlich ebenso tüchtig, wie sie im El. üj, gastlichen Verkehr charmant und liebenswürdig sind, tz.^vüber dem Protzentum mancher Millionäre, die sich lernens hDv ihres ererbten oder erhetraietcn Vermögens wer : deb nicht dünken, muß das besonders betont werden. »verfügen über dein tadelloses Exterieur und eine der Gesinnung, wie sie der Adel früher für sich m Anspruch nahm. Auch Herrn Generalkonsul in in Frankfurt a. M. soll der Adel verliehen rase" sein. Ein liebenswürdiger Mann und Gatte einer Frau! Vor 6, 8 Jahren wurden seine Be- s" der Gesellschaft der Frankfurter Patr izier- ei' Fiiß zu fassen, noch ironisch belächelt. Aber i't ff* Zeil hat er durchgesetzt, was er wollte. Auch war der Sport die Leiter, auf welcher er zum Adel sch"" b,: ,8- Mit seinem Bruder, der Rittmeister der Reserve s.j eivem bayrischen Kavallerie-Regiment ist, unterhält er V J?dren der größten Rennställe des Reiches. w tue Ahnen Karl von Weinbergs Haden übrigens am geweint, lange, lange, bevor das deutsche Ge- am Main begründet worden ist. Der gesamte ra Amtsblatt v lb dür die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff, 2 sowie für das Rgl. Lorstrentamt zu Tharandt. 28, s n, "'"e // MMÜi MMchiMUg, SpMMsMl Dm. Gasthof zu Spechtshaufen, Dvstnerstag, den 15. März 1906, Vorm. 9 Uhr: 1551 w Stämme, 768 h. u 4004 w. Klötzer; Freitag, de» 16. März 1906, Vorm. 9 Uhr: 27^m w. Nutzfchette, 124 rm w. Nutzknüppel, 50 rm h. u 148,5 rm w. BrMÜschette, 9 rm h. u 218 rm w. Brennknüppel, 83 rm h. u 0 5 rm w. ZgFen, S94 rm w. Aeste, 20,70 Wllhdrt h. u 14 70 Wllhdrt. N». BrennreiE Kühl- u. Lichtschlags-, Dnrchforstungs- u Einzel- Hölzer in Abt. 3. 8. 9. U. 15. 17. 23. 35. 39. 43 bis 46. Ügl. forluevierverwattung Spechisdausen u. ^gl. sorltreniamt rbakamtt, am 27. Februar 1906.