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i SoM gkgend -Der Gewerbeverein zu Wilsdruff ver galtet am nächsten Mittwoch eine Omuibuspame nach > freundlichen Glashütte. Dortselbst ist u. a. ein Besuch t ^Uhrmacherschule in Aussicht genommen. Die Abfahrt "" Wilsdruff erfolgt früh punkt 6 Uhr. - Der Rabatt-Lpar-Verein zu Wilsdruff Mgt jetzt das 7. bis 9. Tausend Rabatt-Spar-Bücher ^Verkehr. Nach Einlösung dieser Bücher werden an die Kundschaft der Mitglieder 45,000 Mk. Rabatt zurück- MGn sein. Firmen und Geschäftsinhaber, welche die MW haben, dem Rabatt-Spar-Verein beizutreten, Achten dies zweckmäßig sofort tun, da sie dann noch in M Büchern beigegebeneu Verzeichnis der Mitglieder Mcksichiigt werden können. ff AM die sollte ie übeW daßM ist i"""^ N0»„! eseiitl'^ deit: unsere plötzli^ e in Zeit 1"^ mcm^ tvolki" des He- sowie ff Getöse gclkör""^ urch n See zte eaU au» 5 and'^, ußte ms an ° i der. n gel^ anzev"^ fruchte u beste" das i^ ,, - Der Obstbauverein für Wilsdruff und Eingebung hielt am 6. Mat feine Monatsversammlung Hotel Löwe ab; nach Besichtigung einiger Obstgärten, j" denen die Umwandlung älterer Bäume noch einer "ewnderen, auf baldige Tragbarkeit abzielende Methode M die Anzucht von auf Quitte und Doucin veredelten Mwbäumen interessierte, eröffnete der Vorsitzende Herr ^"nlehrer Thomas die Sitzung im Vereinslokal; er konnte Mchün, daß der Verein durch Beitritt neuer Mitglieder ? erfreulicher Weise wachse, knüpfte aber gleichzeitig daran e>< Wunsch, daß das Interesse für den Verein und seine Mrebungen namentlich in landwirtschaftlichen Kreisen noch Beachtung finden möge, und bat die Mitglieder, dieser Richtung hin tätig zu sein und neue Mitglieder A.,starben. Der Verein beschloß hierauf, eine Vereins- d'uWek zu gründen und an maßgabender Stelle dahin 8 zu werden, daß eine gedruckte ebenso kurze wie ^uläre Belehrung über die hauptsächlichsten Schädlinge ihre erfolgreiche Bekämpfung als ein Flugblatt zur "^tgeltlichen Massenverteilung gebracht werde, um damit M allgemeinen Kampf gegen das den Obstbau schädigende .Miefer anzuregen und seine radikale Vertilgung zu ^Wchen; denn ein durchschlagender Erfolg d. h. die Mge Vernichtung der Schädlinge ist nur auf dem Wege Meuffamen Handelns zu erreichen; man meine nicht, daß ZU viel Arbeit und Geldkosten verursache, denn dem n,„^°umzüchter sind in dem Insektenfanggürtel, in den Vertilgungsmitteln wie Kupferkalkbrühe und "rbolirieum treffliche Bundesgenossen in seinem Kampfe es Schädlinge des Obstbaues entstanden; noch ist anzuwenden, insbesondere zur Bekämpfung das ^Blutenstechers, der Obsimade Fanggürtel anzulegen, Radium, d. i. jene Pilzwucherung, welche auf den sckii und Früchten schwarze, rissige Flecke erzeugt und Mkßllch die Fäulnis der Früchte verursacht, durch pichen Bäume mit Kupferkalkbrühe zu vernichten «v du jetzt sichtbar werdenden Brutstätten der Blutlaus >„ »Tuff — erhältlich in der Drogerie von Kletzsch — d?L kl^suseln, das sich als wirksamstes Vertilgungsmittel schädlichen Insekts bewährt hat, weil cs dank des in ?? Enthaltenen Carbolincums in die kleinsten Wunden der Rinde eindrtngt, die Brutherde unfehlbar < rnichtet und außerdem die krebsigen Wucherungen, in stch Blutläuse mit Vorliebe eiufinden, ausheilt; denn des L Earbolineum ist das neueste und sicherste Heilmittel bei Alises der Obstbäume entdeckt worden. Es kommt yg "er Bekämpfung jenes zähen und ekelhaften Ungeziefers Mb e ma" ihm rechtzeitig zu Leibe geht; das be^ spätestens geschehen, wenn die an den Krankheits- an« , oder an dem Wurzelhals überwinternde Brut im U . stn beginnt, was oft schon im April, sicher aber du ^ai geschieht; zerstört man diese Brutstellen, die sich teibi r - u weißlichen, schtmmelähnlichen Flaum verraten, ^ zeitig, so beugt man der Entstehung neuer Ansiedlungen effsmrt stch viel Arbeit, denn sind die Blutlaus- k °e erst soweit entwickelt, daß einzelne Exemplare in die di? ^8 Baumes aufsteigen oder geflügelte Exemplare tzz?Enachbarten Bäume anstecken, so ist es schwer, dieses Herr zu werden. Der Obstbauverein bittet di? 7 "st" Besitzer von Obstbäumen, den Kampf gegen M-Kannten Schädlinge in der angedeuteten Weise auf- ? und insbesondere jetzt die Apfelbäume auf Blut- Hiir ^rde zu untersuchen und alle verdächtigen Stellen ft/.Tuff gründlich zu überstreichen; als solche sind alle Kell? Verletzungen der Rinde, Astabschnitte, Propf- brandige und krebsige Wucherungen anzusehen. de^7 der vom Boden entblößte Wurzelhals sich als mit ibn IHEchen Insekt besiedelt erweisen, so bedecke man sein^sr^ gelöschtem Kalk; Tuff würde hier nachteilig stek?»> empfiehlt sich, die Ausführung der im Vor- zu nk " beschriebenen Arbeiten einer sachkundigen Hand befind Unter den Mitgliedern des hiesigen Verrffis dein??" stch auch solche, die als Obstbaumpfleger in einem Mrd? Lehrkursus des Hauptvereins ausgebildet Und, und denen die unserem Verein gehörige zur Verfügung steht. Herr Oberlehrer ^erzu gern die gewünschte Auskunft. Im Ctad? > Ovaren die meisten Weinspaliere in unserer dem falschen Mehltau befallen worden, eine Äeibij^ung, durch welche die Blätter und Trauben einen ^schädi^ "^°" Ueberzug bekommen, und die Ernte >gt, wenn auch nicht ganz vernichtet wird, denn die .. 2"" bas Vieh wegen Einsturzgefahr entfernen mußte, lagen stellenweise am Sonntag Nachmittag bkuM/ M m g„ßen Haufen in überfluteten Kellern und ge- imannMchutztcn Stellen. Die ältesten Kesselsdorfer Einwohner 4- G-Mhen sich eines derartigen Gewitters, das seinen Weg auf V 0 m westlicher Richtung nach Kaufbach und Wilsdruff zu iuß«M "0W, nicht zu erinnern. Leider haben wieder viele, den ^Mmeifflich kleinere Besitzer, gegen Hagel nickt versichert. Hagelgebiet hatte schätzungsweise eine Breite von .. Kilometer, eine Länge von etwa 10 Kilometer, äußert 'M erstreckte sich auch auf die Niederhermsdorf-Wurgwitzer ie cs pMuren. - Em Festmahl zur Feier von Königs _ _ Mburtstag findet am Freitag nachmittag ^3 Uhr .Hotel weißer Adler" statt. An die Bewohnerschaft )ie M von Stadt und Land ergeht die Bitte um zahlreiche Be- «ligung an dem Mahle. Tas Gedeck einschl. Tafelmusik losiel Mk. 3.50. erBL III. T auii"^ keil'" SefaK" cr >loM> r G»> udeM ahce"' »I« -- V n geiid^,' ff" Beeren reißen auf und bleiben hart und ungenießbar; da die Sporen dieser Pilzbildung, das sind die Samen träger, in den dürren Blättern und am Holz des Wein stocks überwintern, so ist die Wiederkehr dieser Krankheit im Laufe des Sommers zu befürchten. Um ihr vor- zubcugcn, bespritzt oder bepinselt man die Reben vor dem Austreiben der Augen gründlich mit Kupferkalkbrühe. Der Pilz wird dadurch sicher getötet und die Traubencrnte gerettet. Das Versäumte kann auch jetzt noch nachgcholt werden, indem das Spalier vor und nach der Blüte mit der erwähnten Mischung bestäubt wird, nur muß die Spritze so eingerichtet sein, daß sie die Flüssigkeit zu einem seinen Nebel zerstäubt. Wcr diese Arbeit selbst aussühren will, der bereite sich die Brühe nach folgendem Rezept: In 100 Liter Wasser werden 2 Ko Kupfer Vitriol aufgelöst. Hierauf wild 1 Ko frischgclöschtcr Kalk zugesetzt und gut umgerührt, die über dem sandigen Niederschlag stehende Flüssigkeit muß farblos sein; so lange sie noch bläulich aussieht ist noch Kalk zuzugeben. Die Wirksamkeit dieser Mischung wird namentlich erhöht, wenn man ihr noch 200 Gramm Schwefelkalium beifügt. Hier durch erhält sie ein grünliches Aussehen; damit sie an den Blättern und Holz besser' haftet, setze man noch etwas Zucker oder Textrin zu. Ist der Weinstock bereits belaubt, so ist cs geraten, die Mischung mit 200 Liter Wasser anzusetzen. Mit dieser 1 "/, Lösung werden auch die bereits belaubten Ohstbäume zur Vernichtung des Fasi- kladiums bestäubt. Wer durch die vorstehende Ausführung angeregt, seine Obstbäume und Weinspaliere in der em pfohlenen Weise behandeln will und sich noch eingehender unterrichten möchte, der wende sich an den hiesigen Obst bauverein, dessen Vorsitzender gern bereit ist, mit seinem Rat zu dienen. — Die amtliche Gewinnliste der Dresdner Pferde lotterie kann während der gewöhnlichen Geschäftsstunden in unserer Expedition eingesehcn werden. — Vor dem Königlichen Schwurgericht Dres den war für Sonnabend feine Verhandlung anberaumt gegen die Putzmacherin Klara Lina verehelichte Hunger geborene Mütze, früher in Wilsdruff, jetzt in Dresden und deren Ehemann, den 29 Jahre alten, bisher unbestraften Tischler Anton Max Hunger aus Roßwein wegen be- trügerischen Bankerotts. Der Gerichtshof bestand aus Landgerichtsdirektor Dr. Becker als Vorsitzendem, Land gerichtsrat Dr. Heßler und Landrichter v. Teubern, die Verteidigung führte Rechtsanwalt Dr. Langheineken, als Sachverständiger fungierte Gerichtsarzt Obermedizinalrat Dr. Donau. Zur Aufklärung des Sachverhaltes hatte sich die Vorladung von 14 Zeugen notwendig gemacht. Da die verehelichte Hunger geistig erkrankt und nicht ver nehmungsfähig ist, so konnte nur gegen Hunger verhandelt werden. Die Angeklagten sind seit 16. Februar 1900 ver heiratet. Aus dieser Ehe stammen zwei Kinder. Hunger betrieb seit 27. September 1901 eine Tischlerei in Wils druff. Die verehelichte Hunger besaß daselbst seit dem Jahre 1897 ein Putzmachcrgeschäft. Dieses ging sehr schlecht, die Hunger konnte sich dort nicht mehr halten und sie mußte das Geschäft deshalb am 31. Januar 1905 auf- geben. Im Juni vorigen Jahres ist Hunger nach Pot- schappel gezogen. Am 6. Juni wurde das Konkursverfahren über das Vermögen Hungers eröffnet; es war eine Unter bilanz von 2000 Mk. vorhanden. Im November 1905 hat Hunger den Offenbar ungseid geleistet. Die verehelichte Hunger betrieb seit 15. Februar 1905 wiederum ein Putz machergeschäft, und zwar in dem Hause Nr. 21 auf der Marschallstraße in Dresden. Dieses ist mit nichts eröffnet worden und hat nur drei Monate bestanden. Am 15. Mai 1905 beantragte die Hunger selbst, den Konkurs über ihr Vermögen zu eröffnen. Dieser konnte nicht zu Ende ge- führt werden, da nur für 400 Mk. Waren, aber über 10000 Mk. Schulden vorhanden waren. Der Zufall spielte in die Hände, daß das gesamte Warenlager m Form von Pfandscheinen vorhanden, aber zur Konkursmasse nicht an- gemeldet war. Es befanden sich 72 Pfandscheine bei der Mutter des Angeklagten Hunger in Roßwein. Die Waren sind von der verehelichten Hunger sofort nach Empfang auf dem Leihamte verpfändet worden. Hunger soll die Pfandscheine zu seiner Mutter nach Roßwein gebracht haben. Die Anklage geht nun dahin, daß die verehelichte Hunger noch Mitte Februar 1905 als Schuldnerin, über deren Vermögen das Konkursverfahren eröffnet worden ist, in der Absicht, ihre Gläubiger zu benachteiligen, Vermögens stücke beiseite geschafft und verheimlicht, sowie daß Hunger hierbei seiner Ehefrau durch die Tat Hilfe geleistet habe, indem er im Interesse der Schuldnerin die Pfandscheine nach Roßwein gebracht. Hunger stellte die Beihilfe zu der betrügerischen Benachteiligung der Gläubiger seiner Ehefrau in Abrede. Nach dem Gutachten des ärztlichen Sachverständigen ist die verehelichte Hunger bei der Be gehung der strafbaren Handlungen geistig gesund gewesen. Dem Wahrspruche der Geschworenen gemäß wurde Hunger wegen Konkursverbrechens unter Annahme mildernder Umstände zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis und 5jährigcm Ehrenrechtsvcrlust verurteilt; ein Monat gilt als verbüßt. Vermischtes. * Das Notizbuch des Raubmörders Liebl in München hat stch als eine wahre Fundgrube für die Polizei erwiesen. Zunächst erfuhr die Behörde allerlei interessante Adressen von Vestalinnen in München und anderen Städten, aber die Hauptsache find doch die aus gezeichneten Reisen, die der Raubmörder während seiner Freizeit machte, und die ihn nach Regensburg, Landshut usw., sowie auch nach Berlin führten. Trotz seiner Ab bildung und Beschreibung im Zentralpolizeiblatt konnte er stch vier Monate lang überall nach Belieben herumtreiben und in München, dem Schauplatz seiner Mordtat, jederzeit ab- und zureisen. Das Notizbuch enthielt auch die Adressen wohlhabender Familien, in denen ein Todesfall vor gekommen war, und die Beerdigungszeit war jeweils zum — Einbrechen vorgemerkt. In dem Hotel, das der Mörder in München zuletzt als ständiges Absteige quartier benutzte, verkehrte er ohne Scheu im Restaurant und er besuchte auch Cafös, um sein Spielchen zu machen, nur einer Einladung des Wirtes zum Trabrennen nach Daglfing wich er hartnäckig aus- Einen Komplizen des Raubmörders, der an der Sache, namentlich bei der Bergung der Beute, beteiligt war, hat die Polizei seit längerem in Haft. Licbl hat beim ersten Verhör sofort eingcstanden, daß er der Gesuchte sei. Im übrigen erklärt er, daß er nichts zu gestehen habe, und ist auf alle Fragen kurz angebunden. Die Schrift in seinem Notizbuch gleicht jedoch auffallend der Unterschrift auf der Verkaufsnote, die er über einen, seinem Opfer geraubten und am Tage der Mordtat in Müchen bei einem Wechsler im Zentrum der Stadt verkauften Pfandbrief von 1000 Mark ausgestellt hat. Alles in allem genommen, hat der Mörder mit einer unglaublichen Frechheit vom ersten Augenblick an gehandelt. Er hat die Photographeuwitwe und Hausbesitzerin Lidauer unter falscher Vorspiegelung veranlaßt, ihre sonstige Vor sicht abzulegen und ihm als vermeintlichen Hauskäufer Zutritt zu gewähren. Er hat die schwächliche Frau dann am Hellen Tage, einem Sonntag-Vormittag, erwürgt und am Türpfosten aufgehängt, ihre ganze Wohnung durchwühlt, Geld und Effekten im Werte von mehreren Tausend Mark geraubt und mit einem großen Paket das Haus verlassen, ohne im geringsten Verdacht erregt zu haben. Die Ver wegenheit, mit der er dann am Schauplatze seiner Mordtat Standquartier behielt, obwohl er dort bekannt war, dort als Soldat gedient hatte und der Polizei vor 6 Jahren bereits in die Hände gefallen war, die Dreistigkeit, mit der er im Zentrum der Stadt, nach dem Morde, wenige Schritte von der Polizeidirektion entfernt, in einem Wechsler- laden einen der geraubten Pfandbriefe versilberte, um stch dann als ausgeschriebener, steckbrieflich verfolgter Schwer- Verbrecher vier Monate lang in München herumzutreiben, obwohl in der Presse immer wieder die Behauptung auf tauchte, er sei gesehen worden, und wie er dann schließlich auf offenem Markte erkannt und gefaßt wurde, das alles steht in der Kriminalgeschichte ziemlich einzig da. * Aberglaube der russischeu Bauern. Man schreibt der „Voss. Ztg." aus Petersburg: Noch jetzt finden sich bei den konischen Kosaken viele eigentümliche Sitten und Gebräuche, die zum Teil sehr alten Ursprungs sein mögen. Bei allen Russen gilt der Montag als Unglücks tag, wie der Freitag bei den Seeleuten. Die konischen Kosaken wechseln am Montag keine Wäsche: sie fürchten, daß sich sonst auf dem Körper Wunden bilden. Am Donnerstag salzen sie kein Fett, da sonst Würmer es un genießbar machen könnte. Am Gründonnerstag dagegen darf man kein Gemüse säen, weil sonst schädliche Insekten die Pflanzen vernichten. In der Butterwoche spinnen die Frauen keine Wolle, weil sie fürchten, daß dann das Vieh erkrankt und Würmer sich in der Butter und im Käse etnfinden. Um das Vieh vor Seuchen und Krank heiten zu schützen, bringen die konischen Kosaken an den Wänden der Viehställe die Schädel cingegangener Ochsen, Kühe, Schafe usw. an. Wenn der Tod die Schädel er blicke, glauben die Leute, erschrecke er und gehe vorüber. Nach einer Beerdigung findet am Don wie auch im übrigen Rußland stets eine Bewirtung der Trauergäste statt. Die Knochen, die von einem solchen Totenschmaus übrig bleiben, dürfen nicht den Hunden vorgeworfen werden. Das wäre Sünde. Die Hausfrau sammelt diese Knochen sorgfältig unk wirft sie in den Fluß, damit die Fische sie be nagen und ebenfalls der Toten gedenken. Das Brot, das bei diesen Mahlzeiten gereicht wird, darf nicht geschnitten werden. Die Brotlaibe kommen heil und ganz auf den Tisch und werden dann gebrochen. Am Weihnachtsabend zünden die Kosaken den trockenen Dünger, der im wald armen Südrußland vielfach als Heizmaterial dient, auf den Höfen an. Sie tun das, damit die Verstorbenen im Jenseits nicht unter der Kälte leiden. An der Wolga glauben die Bauern noch heute, daß eine einem Menschen bei Lebzeiten abgehackte Hand den Dieb, der sie bei sich trage, unsichtbar mache, und daß ein mit diesem Talisman ausgerüsteter Dieb stets straflos ausgehe. Wie durch eifrige Ermittelungen der Behörden kürzlich festgestellt worden ist, haben mehrere Bauern im Gouvernement Nihsni Nowgorod im Sommer 1904 einem Knaben die Hand abgeschnitten, um sie dann bei Diebstählen bei sich zu führen. Die grauenvolle Bluttat zeigt, wie groß „die Macht der Finsternis" noch immer im russischen Volke ist. Ein Onkel des unglücklichen Knaben, bissen Leiche bald nach Kem Mord gefunden wurde, hatte an dem Verbrechen teilgenommen und von Gewissensbissen gepeinigt, unlängst ein Geständnis abge legt. Nun haben die Behörden auch die abgeschnittene Hand gefunden, die bei vielen Diebstählen benutzt worden ist. Noch ist die gerichtliche Untersuchung nicht abgeschlossen. Bisher ist festgestellt worden, daß drei Bauern die Untat begangen Haden, die später in den Nachbardörfern Dieb stähle ausführten. Airchennachrichten für das Himmelfahrtsfest. Wilsdruff. Vorm. 8 Uhr Beichte. Vorm, 7-9 Uhr Festgotiesdienst. (Predigttext: EpheS. 1,20—23.) Feier des heiligen Abendmahles. Nachm. 1 Uhr Missionskindergottesdienst. Nachm. 2 Uhr Tausgottesdienst. Sora. Vorm. 1/28 Uhr Beichte und Kommunion (letzte vor Juli). Amneldunan tags zuvor erbeten. Röhrsdorf. Vorm. 8 Uhr Festgotiesdienst. Nachm. 7-2 Uhr Abendmahlsgottesdienst. Limbach. Vorm. 1/28 Uhr Beichte. Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienst mit heiligem Abendmahl. Nachm. 1 Uhr Christenlehre sür die konfirmierte männliche und -'bliche Jugend. Slankensteiu. Vorm. 7-8 Uhr Beichte. Vorm. 8 Uhr Festgottesdienst mit Feier des heil. Abendmahl Nachm. 2 Uhr Kindergottesdienst. Burkhardswalde. Vorm. >/,8 Uhr Beichte. Vorm. 8 Uhr Gottesdienst mit Abendmahlsseier. Nachm. l Uhr Christenlehre sür die Jünglinge.